[1005] Vorstellungsgespräch (Ilario, Vittorio)

[Vittorio]

"...und lade euch zu einem Treffen zur Mitternacht des nächsten Neumondes in den heiligen Hallen des Elysiums San Donato.", las Vittorio noch einmal den Brief des wohlwerten Ilarios, bevor er diesen in seine Tasche zurück steckte. Es wurde Zeit endlich Kontakt zu den örtlichen Lasombra zu suchen, wie es sich geziemte und auch, um die Sitten und Regeln hier zu lernen. Vernetzung war wichtig. Auch bräuchte endlich ein richtiges Heim, nicht nur ein vorübergehendes. Dann schritt er in die Dunkelheit hinaus und machte sich auf den Weg zum Elysium.

Einige Zeit später, unterwegs passierte er nur den ein oder anderen Betrunkenen oder Arbeiter die spät heim kamen - Vittorio überlegte, ob er auf den Weg noch seinen Durst stillen sollte, verschob dies aber lieber auf später, keine Eile, das Treffen war wichtiger und er verhungerte schließlich noch nicht - traf er dort ein, betrachtete kurz das Gebäude und der Mönch lief, in sein übliches schwarzes Habit gehüllt und von einem Umhang gegen Wind und Kälte geschützt, auf das Elysium zu.

Während seiner letzten Schritte sprach er noch ein kurzes Gebet in dem er um Beistand bat, dass er wohlwollend aufgenommen würde, anschließend schlug der Benediktiner seine Kapuze zurück, als er am Eingang ankam , trat mit einem Lächeln auf dem herben Gesicht hinein und sah sich um, ob jemand sich dort aufhielt, den er nach Ilario fragen konnte.

[Ilario]

Eine der Elysiumswachen nahe des Eingangs hielt ein schmales, verziertes Messer samt Scheide in Händen. Es gehörte wohl einem anderen Gast dieser heiligen Hallen und war zugleich dezente Erinnerung, dass niemand das Recht hatte hier eine Waffe zu tragen, abgesehen von wenigen Ausnahmen.

Wenn man so wollte hatte Vittorio Glück, denn die hagere Gestalt Ilarios erwartete ihn bereits. In die Gewänder eines adligen Mannes tragend, die Arme hinter dem Rücken verschränkt, stand Ilario den bronzenen Tafeln zugewandt. Schien die Mahnmale der Traditionen zu studieren. Im schwachen Schein der Kerzen funkelte ab und an ein silbriger Faden, eingewoben in die Säume seiner Kleidung. Auffällig war, dass es still war in der Kirche. Einzig das Atmen der Elysiumsgarde war zu hören, sowei die Geräusche die der Neuankömmling beim Eintreten verursacht hatte.

Die Stille blieb und der Blick des Hageren weiterhin den Bronzetafeln zugewandt, fast schien es als ob er Vittorio nicht bemerkt hätte. Kein Wort durchbrach die Stille, doch dann hob sich eine bleiche feingliedrige Hand und forderte den anderen Lasombra mit einer knappen Geste auf neben ihn zu treten.

[Vittorio]

Als der Mönch hineintrat, nahm er sich einen Moment Zeit die Atmosphäre auch sich wirken und seinen Blick schweifen zu lassen. Als er die Wache bemerkte, griff er betont langsam unter seinen Mantel an seinen Rücken, zog den Dolch hervor und reichte ihn der Wache mit einem kurzen Nicken, in dem er diesem oben am Knauf festhielt, mit der Klinge auf den Boden zeigend.

Dann schritt Vittorio auf den Mann zu, der Ilario sein musste und warte einige Schritte hinter diesem, bis er angesprochen wurde. Als der hagere Mann den Benediktiner zu sich winkte, näherte er sich langsam und verneigte sich vor Ilario und hatte ein Lächeln auf den Lippen.

"Wohlwerter Ilario, danke, dass Ihr mich empfangt."

[Ilario]

Als Vittorio näher trat und sich schließlich verneigte, wandte Ilario sich seinem Clansbruder zu, musterte diesen und nickte ihm dann respektvoll zu. Ein Benediktiner, das konnte genauso gut wie schlecht sein. Ein Geistlicher, ein Mönch, ein Lasombra... den Mailand schickte. Eine weitere spezielle Interessenvertretung unter den Lasombra Genuas, dennoch würde Vittorios Ankunft die Schatten stärken. Zumindest hoffte Ilario das.

"Werter Vittorio D'Arrigo, es ist mir eine Freude einen weiteren Lasombra im Genua begrüßen zu dürfen. Habt ihr euch bereits ein wenig eingelebt?"