[1010] Des Todes Künstlerseelen [Galeno, Seinfreda]

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Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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Nubis
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[1010] Des Todes Künstlerseelen [Galeno, Seinfreda]

Beitrag von Nubis »

Da er ständig hörte, dass er einmal mit Seinfreda reden sollte und da er selbst immer mehr auch selbst Interesse daran hatte, da sie doch auch viel miteinander zu verbinden schien, setzte Galeno nun endlich einen Brief auf, den er dann einem Boten übergab, der wusste, wo er sie finden könnte.


So stand alsbald ein Bote vor Seinfreda, nerneigte sich entsprechend und reichte ihr einen Brief, dieses Mal auf Pergament geschrieben, nicht wie sonst bei Galeno üblich, auf Wachstäfelchen.

Werte Seinfreda,

ich bin Bruder Galeno Fiore, Neugeborener des Clan des Todes, Kind von Bruder Martinus, Ancilla, Kind von Hephaistos, Ahn und Seneschall der Domäne Florenz.

Nachdem ich mich hier ordnungsgemäss vorgestellt habe und das Gastrecht erhalten möchte, versuche ich nun nach und nach andere Kainiten kennen zu lernen und mich ihnen ebenfalls vorzustellen. Mein Bruder im Blute, sowie einige andere teilten mir mit, dass ich auch eine Schwester im Blute hier in Genua habe und dass sie mir empfehlen, dass wir einander vorstellig werden sollten.

Bitte teilt mir doch mit, ob es auch in eurem Interesse wäre und wo und wann ein erstes Treffen möglich wäre.

Hochachtungsvoll
Bruder Galeno
Das zu lernen, was Gott uns durch die Not lehren will, ist wichtiger, als aus ihr herauszukommen.
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La Vedova
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Re: [1010] Des Todes Künstlerseelen [Galeno, Seinfreda]

Beitrag von La Vedova »

Seinfreda bat den Boten, sich ein wenig zu gedulden und in der Zwischenzeit etwas im Aufenthaltsraum der Burg zu essen oder zu trinken.
Es dauerte nicht lange, als sie ihm den Brief zurückgab. Er war neu und frisch mit Wachs versiegelt. Auf der Rückseite des Pergaments stand folgendes geschrieben:

Werter Galeno Fiore, Neugeborener des Clan des Todes, Kind von Bruder Martinus, Ancilla, Kind von Hephaistos, Ahn und Seneschall der Domäne Florenz.

Benvenuto a Genua. Ich gratuliere Euch zum Erlangen des Gastrechtes und freue mich, bald Eure Bekanntschaft zu machen.
Ich möchte Euch herzlich zum kommenden Sonnabend in mein Kloster Sant Agnese Fuori le mura einladen, das an der Straße Richtung Luccoli liegt. Dort wo die beiden Flüsse zusammenlaufen findet sich die Klosterhalbinsel, die ihr über eine Brücke erreichen könnt. Fragt nach Mutter Agnes.

Ich bin gespannt, was Ihr zu berichten habt. Möge die heilige Jungfrau Euch beschützen und Eure Füße auf sicheren Pfaden lenken.
Somit verbleibe ich in Vorfreude und mit besten Wünschen,

Mutter Oberin und ergebene Dienerin des Herrn Agnes,
Die Witwe,

Seinfreda Gunnhildsdottir,
Neugeborene des Clans des Todes, Kind der Kassia von Byzanz, Ancilla des Clans des Todes, aus der Linie der Heiligen Agnes von Rom, Ahnin des Clans des Todes und Prinzessin von Sainte-Croix de Poitiers, Tochter des Lazarus, Ahn des Clan des Todes, Kind des Kappadozius, Herr des Todes, Kind Irad des Starken, Kind des Kain, des Vaters
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Nubis
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Re: [1010] Des Todes Künstlerseelen [Galeno, Seinfreda]

Beitrag von Nubis »

Galeno hatte die Nachricht durchaus freudig empfangen. Schliesslich war es immer etwas Besonderes, wenn er jemanden vom eigenen Clan treffen konnte. Er war gespannt, wie sie sein würde und ob sie vielleicht gemeinsame Synergien hatten.
So hatte er schon vorher einmal mit Luciano zusammen während der Jagd ein wenig ausgespäht, wo denn besagtes Kloster liegen würde und so war es zum heutigen Sonnabend kein Problem, dieses auch wieder zu finden.

Beide Mönche gingen bei leichtem Nieselregen die Strase entlang in Richtung Kloster. Der Sonnabend schien so seine Scherze mit ihnen zu treiben, weder sonnig, noch Abend. Nieselnacht hätte es besser getroffen.
Sie kamen dort an, wo die Flüsse zusammen liefen und betraten die Brücke, um dann beim Kloster selbst anzuklopfen. Dies erledigte Bruder Luciano und ein dumpfes, lautes Klopfen kündigte Besuch an.
Als man ihnen die Tür öffnete, fragten sie sogleich nach Mutter Agnes. Dies tat dieses Mal Galeno mit seiner glockenhellen Stimme.
Er selbst war in seine Robe gekleidet, hatte wie immer seinen Rosenkranz ums Handgelenk gewickelt, das Kreuz trug er nicht offen und seine Kapuze verdeckte das Gesicht stark.
Bruder Luciano dagegen lächelte freundlich, liess sich etwas vom Regen berieseln, trug sein Kreuz offen und den Rosenkranz am Bund um die Hüfte.
Das zu lernen, was Gott uns durch die Not lehren will, ist wichtiger, als aus ihr herauszukommen.
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La Vedova
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Re: [1010] Des Todes Künstlerseelen [Galeno, Seinfreda]

Beitrag von La Vedova »

Die Nonne mittleren Alters, die ihnen die Tür geöffnet hatte. Sah die beiden Mönche etwas kuhäugig an.
"Grüß Gott zu so später Stund..", sagte sie die beiden Fremden musternd. "Es gibt zwei Schwestern, die hier auf diesen Namen hören, Brüder, doch schätze ich wollte ihr zu Agnes der Älteren, wenn ich mir euch so beschaue..."
Sie bat die beiden Männer herein und führte sie sogleich auf den Kreuzgang, in dessen Mitte ein noch recht junger Lorbeerbaum stand, dessen feine Blätter im Nieselregen zitterten.
"Sie hat schon gesagt, dass sie wohl Besuch erwartet...doch hat sie nicht gesagt, dass es zwei Mönche sind. Bis vor zwanzig Jahren war es uns ja noch untersagt, Männer durch diese Tür treten zu lassen, wisst ihr. Doch dann kam Pater Georg und seine Wachen und das war sehr gut...Dank ihm befindet sich das Kloster im Aufschwung...", sie deutete in Richtung einiger Gebäudeteile, die wohl neu gebaut worden waren und auf die sie nun auch zusteuerten. "Ihm verdanken wir viel. Ihm und Schwester Agnes...", sprach die Nonne weiter, die mit gerafften Röcken nun eine steile Holztreppe hinaufstieg und den beiden Männern ein Zeichen gab, ihr zu folgen. "Welcher Regel folgt ihr denn?", fragte sie interessiert, während sie ihnen beim Erklimmen der Teppe von oben her zusah.
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Nubis
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Re: [1010] Des Todes Künstlerseelen [Galeno, Seinfreda]

Beitrag von Nubis »

"Zur Mutter Oberin", meinte Galeno freundlich zu der Nonne, die ihnen geöffnet hatte.

Dann folgten sie ihr und musterten die erwähnten Gebäude und lauschten ihren Worten. Beide blieben allerdings recht still.

Die Holztreppe stieg Luciano ohne Probleme hinauf, Galeno hatte zwar die Robe etwas hochgerafft, schaffte es aber immer mal wieder auf ein doch zu langes Stück Stoff zu treten, versuchte sich aber trotzdem nichts anzumerken und den Halt zu bewahren. Trotzdem war er deutlich langsamer und wirkte leicht unbeholfen. Heut war mal wieder eine dieser Nächte.

"Wir gehören den Benediktinern an, stammen aus einer Einsiedelei, Camaldoli"
Dies sagte Luciano in seinem tiefen Bariton und half dann die letzten paar Stufen Galeno ein wenig, indem er ihn am Arm nahm und Halt gab.
Das zu lernen, was Gott uns durch die Not lehren will, ist wichtiger, als aus ihr herauszukommen.
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