[1011] Laetitia sanguis [Ilario, ggf. offen]

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Ravunthu Velchai
Ventrue
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[1011] Laetitia sanguis [Ilario, ggf. offen]

Beitrag von Ravunthu Velchai »

In der Begleitung zweier verhüllter Gestalten und einer kleinen Truhe ließ sich die Ventrue Ravunthu Velchai in der ersten Nacht des Februar an der Pforte des Anwesens des Kastellans anmelden.

Amüsiert und gleichzeitig erregt von der ungewöhnlichen Situation durchdrang sie die Dunkelheit mit wachen Blicken. Es mochte eigentlich nicht ihr Stil sein, sich wie ein Schausteller an der Tür eines zahlungskräftigen Herrn einzufinden, doch das hier war etwas Anderes. Es war unklar, was geschehen würde, und Improvisation war eine besondere Stärke Ravunthus - und derjenigen, die der Ventrue gehörten.
Und vor allem konnte man herausfinden, ob es andere gab, die sich von dem ungewöhnlichen Schreiben aus ihrer Komfortzone hatten locken lassen. Oder ... der eigentliche Empfänger der angebotenen Unterhaltung waren.
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Ilario
Lasombra
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Re: [1011] Laetitia sanguis [Ilario, ggf. offen]

Beitrag von Ilario »

Ravunthu und ihr Gefolge wurden von einer Bediensteten in den winterlichen Garten der Villa geführt. Über kahlen Obstbäumen erstreckte sich der klare Nachthimmel, die Sterne spiegelten sich in der gefrorenen Oberfläche des Teiches. Nicht jedoch die Silhouette Ilarios, wiewohl er nahe des Eises stand. Die nachtschwarze Gelehrtenrobe schmiegte sich an den hageren Leib des Lasombra und so sehr die Begleiter Ravunthus oder die Wachen am Tor des Gartens ob der klirrenden Kälte zittern mochten, der Kainit schien sie nicht einmal wahrzunehmen. Ein paar entfernt aufgestellte Fackeln erhellten den Garten und als die Ventrue eintraf wandte Ilario ich zu ihr um, deutete ihr mit einladender Geste näherzutreten.

"Seid willkommen, seid mein Gast werte Ravunthu Velchai."
Die Nächte lehren viel, was die Tage niemals wissen.
- persisches Sprichwort
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Ravunthu Velchai
Ventrue
Beiträge: 253
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Re: [1011] Laetitia sanguis [Ilario, ggf. offen]

Beitrag von Ravunthu Velchai »

Die ob der Kälte dick mit Krägen, Schaltüchern und Kapuzen verhüllten Begleiter der Ventrue würden bleiben, wo auch immer die Wachen es ihnen erlaubten, und auch den (völlig harmlosen) Inhalt der Kiste präsentieren, sollte es von ihnen verlangt werden. Einer der Begleiter war mit einem Kurzschwert bewaffnet, die andere mit einem handlangen Dolch. Beides würde vorgezeigt und gegebenfalls abgelegt werden.
Sollte es den beiden freistehen, wo sie sich aufhalten durften, würden sie gut 10 Meter entfernt von den beiden Kainiten stehenbleiben, die Kiste zwischen sich abstellen und, so vorhanden, sich zum Warten einen möglichst windgeschützten Ort zwischen Büschen oder Obstbäumen suchen, wo sie von einem Fuß auf den anderen traten und unter den Mänteln die Hände aneinander rieben. Wolken warmen Atems stiegen vor ihren Gesichtern auf, die sie immer wieder auf die beiden Kainiten richteten, sollte ihre Herrin sie mit einer Geste heranholen.

Keine Wärme und kein Atem begleiteten die Gestalt im schwarzen Bärenfellmantel, die sich einsam in der eisigen Oberfläche des Teichs spiegelte. Falls sie das Fehlen des Spiegelbilds ihres Gastgebers bemerkt haben sollte, ging die Ventrue in keiner Weise darauf ein.
Ravunthu war nähergetreten und musterte Kastellan Ilario Contarini einen Herzschlag lang, ehe sie den Kopf deutlich vor ihm neigte, wenn auch ohne die Augen niederzuschlagen. Zu wichtig war es ihr, mitzubekommen, ob der Lasombra ihr nicht doch noch ein Nicken zukommen lassen würde. Womöglich hatte sich ja seit den letzten Treffen etwas ereignet, was die Laune des Schattens gegenüber ihrer Person beeinträchtigt hatte. In ihrer Stimme war jedoch nichts von diesem leisen Argwohn zu hören.

"Es ist mir eine Freude, wohlwerter Kastellan", begann Ravunthu. "In der Tat fühle ich mich auch heute Nacht auf Eurem Anwesen willkommen", fügte sie mit einem Schmunzeln hinzu, das man im Halbdunkel der Fackeln wohl mehr hören als sehen würde.
Natürlich war der Königin aufgefallen, dass heute nicht der Salon mit dem schönen Kamin und den angenehmen Sitzgelegenheiten der Ort des Empfangs war. Zugleich war klar, dass dies nicht mit ihr persönlich zu tun haben konnte. Die Einladung war immerhin offen gewesen.
"Chaos is not a pit. Chaos is a ladder."
- Littlefinger, Game of Thrones
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Ilario
Lasombra
Beiträge: 3195
Registriert: Di 28. Feb 2017, 09:41

Re: [1011] Laetitia sanguis [Ilario, ggf. offen]

Beitrag von Ilario »

Im Zuge ihrer Verneigung blieb das erwartete rspektvolle Nicken seitens des Kastellans nicht aus. Nein, allem Anschein nach hatte sich an seiner Wertschätzung ihrer Person nichts geändert.

"Das freut mich. Mir ist bewusst, dass ihr vermutlich eine andere Umgebung bevorzugt. Es mag jedoch sein, dass noch andere meinem Ruf gefolgt sind. Andere, deren Darbeitung oder Kunst eventuell mehr Raum braucht oder im Freien sicherer ist. Sollte dem nicht so sein können wir uns gern hinein begeben."


Er selbst war nicht unbedingt an Bequemlichkeit oder Wärme interessiert, konnte aber verstehen wenn andere Kainiten das taten. Und Ilario achtete die Vorlieben seiner Gäste stets.
Die Nächte lehren viel, was die Tage niemals wissen.
- persisches Sprichwort
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