[1055] Neue Stadt, Neues Glück [Toma, Francesca]

[Juni '21]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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Francesca Bianca
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[1055] Neue Stadt, Neues Glück [Toma, Francesca]

Beitrag von Francesca Bianca »

Eine miserable Nacht für einen Spaziergang. Der Regen fiel seit gut zwei Stunden ohne Unterlass und hatte die Straßen und Wege bereits zu gefräßigen Schlammfallen verkommen lassen. Menschen sah man kaum noch draußen, denn wer konnte, der hatte sich bereits in die warme Stube zurück gezogen.
Unter gelegentlichen leisen Flüchen versuchte eine verhüllte Gestalt den verschiedensten Pfützen auszuweichen. Unter den einfachen grauen Umhang war es schwer zu erkennen wer oder was sich dort verbarg, doch besonders groß konnte die Person nicht sein.
Schwerlich bahnte sie sich einen Weg zu dem Gasthaus A Tarda Ora und klopfte zügigst an die Tür. Mit einem kurzen Danke, trat sie schließlich ein und nahm die Kapuze vom Kopf. Darunter verbarg sich eine ansehnliche, junge Frau von kaum mehr als 19 Wintern.


"Ein wahrlich fürchterliches Wetter draußen, da beneidet man doch jedem seine warme Hütte", sagte sie und nahm sich einen Moment ihren Blick durch den Raum schweifen zu lassen. Sie erkundigte sich anschließend nach Diener des Herren Navodeanu und erklärte diesem, nach geduldigem Warten:

"Ich habe eine Nachricht für den werten Herrn Navodeanu. Franziska Druma grüßt ihn untertänigst und erbittet vorstellig werden zu dürfen, nach guter Sitte, Tradition und Glauben. Sie hofft, dass der Herr die Zeit finden kann um solch einem Gesuch nachzukommen, wann immer es ihm beliebt."

Die junge Frau schien entspannt und sogar guter Laune, stets lächelnd und mit freudigen Ton in ihrer Stimme. "Sofern es genehm ist, werde ich in ein paar Nächten wieder kommen um hoffentlich eine Antwort entgegen nehmen zu können."

Mit einem respektvollem Knicks und einem Lächeln verließ sie schließlich die warmen Räumlichkeiten und musste sich, unter einem lautem Seufzer, wieder in den Regen wagen.
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1055] Neue Stadt, Neues Glück [Toma, Franziska]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Die Wachen die draußen gestanden hatten und nicht das Glück hatten einen Unterschlupf vor dem Regen zu haben, hatten sie mit den Augen verfolgt, als sie sich der Tür genähert hatte. Auch neben dieser standen zwei Wachen, die ihr erst einmal den Weg blockierten mit den Speeren die sie in den Händen hielten.
"Halt. Wer seid ihr, werte...Dame? Und zeigt euer Gesicht...bitte." Den Wachen schien das nicht so ganz zu behagen mit ihr zu reden und wusste scheinbar auch nicht ganz wie. Das letzte mal wurden sie ziehmlich rund gemacht.

Als sie sich vorstellte, öffnete einer der Männer die Tür und ließ sie in die große weisse Halle ein. Er bat sie einen Moment zu warten und verschwand in einem Gang zu ihrer rechten.
Franziska sah sich in einer Halle stehen, die zwei Stockwerke hoch war und mit einem großen Fresko an der gegenüberliegenden Wand dekoriert. Kerzen brannten auf Haltern und in der linken hinteren Ecke befand sich ein Schrank mit Figuren aus Stein und Holz darin.

Als die Wache zurück kam, hatte sie einen junge Mann mit blondem Haar im Schlepptau, der sich vor ihr verneigte. "Verehrte Signora Druma? Ich nehme an ihr spracht von euch selbst, als ihr um Vorstellunge batet? Mein Herr ist gerade außer Haus, jedoch steht es euch frei hier zu warten oder auch den Tag zu verbringen, wenn euch das angenehmer ist."
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Francesca Bianca
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Re: [1055] Neue Stadt, Neues Glück [Toma, Franziska]

Beitrag von Francesca Bianca »

Die junge Frau schien den Wachen ihre Vorsichtig nicht böse zu nehmen. "Oh, verzeiht meine Unverfrorenheit", sagte sie und tat wie ihr geheißen. "Manchmal vergess' ich mich."

Im Haus selbst nahm sie sich die Zeit und bewunderte das enorme Fresko, welches so den Raum dominierte. "Welch Handwerk und Vision", raunte sie bewundernd. "Man könnte dem Herren es fast neiden."

Man brachte ihr die schlechte Nachricht, dass sie auf den Drachen warten müsse und Franziska schmollte tatsächlich für einen Moment. "Vielen Dank für das Angebot, ich weiß es sehr zu schätzen. Aber wenn ihr mir sagen könntet, wann der Herr Zeit für mich hat, dann kehre ich zurück und gehe bis dahin meiner Wege."
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1055] Neue Stadt, Neues Glück [Toma, Franziska]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

"Der Herr wird euch mitteilen lassen wenn ihr zu einem Gespräch kommen könnt. Ich kann euch das jetzt noch nicht sagen, wann das sein wird. Aber sagt mir wo ich euch erreichen kann und ihr werdet eine Nachricht erhalten." erwiderte der junge Mann und verneigte sich.
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Francesca Bianca
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Re: [1055] Neue Stadt, Neues Glück [Toma, Franziska]

Beitrag von Francesca Bianca »

"Selbstverständlich", sagte sie und legte einen Finger auf ihr Kinn. Für einen Moment schien sie zu überlegen müssen, wie sie darauf antwortete und sagte schließlich. "Wenn ihr die Nachricht dem Gutshof Spinola zukommen lasst, dann werde ich sie erhalten. Für den Augenblick habe ich mich dort nieder gelassen, bis eine bessere Bleibe sich eröffnet."
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1055] Neue Stadt, Neues Glück [Toma, Franziska]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Johan nickte ihr tief zur Bestätigung zu und fragte noch einmal nach ihrem vollen Namen und so sie nicht doch bleiben wollte, würde sie auch wieder verabschieden.

Ein paar Nächte später kam Johann selbst dann auch in den Gasthof und überbrachte der Dame die Nachricht, dass sie sich in zwei Wochen wieder im A Tarda Ora einfinden solle. Man würde sie erwarten.

In der benannten Nacht lag das Haus auch wieder so dunkel vor ihr wie die erste Nacht, dass sie hier war. Die Wachen taten ihren Dienst und beobachteten sie, während sie über den kleinen Vorplatz ging. Als sie ihren Namen nannte, wurde sie eingelassen und in der Halle kam ihr nach einem Moment des Wartens auch Johann wieder entgegen.

"Möchtet ihr euren Mantel ablegen? Und darf ich euch Blut anbieten? Aus der Kelch oder Vene?"
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Francesca Bianca
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Re: [1055] Neue Stadt, Neues Glück [Toma, Franziska]

Beitrag von Francesca Bianca »

Sie trug die gleiche Kleidung wie bei ihrem ersten Kommen, ein hübsches, aber einfaches Kleid unter einem schweren, grauen Mantel. Der Regen blieb ihr diese Nacht verschont und so war sie in entsprechend guter Laune an jener Nacht. Sie grüßte die Wachen freundlich und mit einem Lächeln und trat nach Geheißen ein.

Sie war in Gedanken verloren und betrachtete wieder erstmal ihre Umgebung wie zu ersten Male, als Johann sie ansprach. Ein kurzes, verschrecktes Zucken war die Folge und sie wirbelte herum, etwas verschämt. „Oh, verzeiht.“ Sie lachte leise und nahm ihren Mantel ab, strich sich das Kleid darunter in Form – es war eine gute Form. „Zu beiden Fragen, ja gerne. Den Kelch nehme ich auch dankend an.“
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1055] Neue Stadt, Neues Glück [Toma, Franziska]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Der Guhl nickte und nahm ihren Mantel entgegen der er fein säuberlich gefaltet über seinen Arm hing und damit kurz in einer Tür im rechten Gang verschwand, wo er ihn wohl unterbachte, denn er kam danach ohne diesen zurück.
"Ich werde euch zu meinen Herrschaften bringen und sodann gleich das Blut bringen. Folgt mir bitte." sprach er und wandte sich sodann um dem Gang zum Ende zu laufen wo eine Treppe ins Obergeschoß lag. Dort oben kamen sie an einigen Türen vorbei und der Balustrade die hier oberhalb das Foyer unten umschloss. So konnte man von dort hinunter in die Halle blicken wo die Wachen standen.
Sie gingen daran vorbei und in einen Gang der nun genau über jenem lag den sie unten entlanggegangen waren und hier klopfte der Guhl an eine Tür.

Ein "Herein" erklang von innen und der Guhl öffnete die Tür, hielt sie für Francesca offen und ließ diese so vor sich eintreten.

"Meine hochverehrten Herrschaften, euer Gast die verehrte Francesca Druma, Neugeborener der Gangrel, ist eingetroffen.
Verehrter Gast, ihr steht meinen Herrschaften Toma Ianos Navodeanu, neugeboren im Blute der Drachen, Erster Herold der Domäne Genua und Kind des Ancilla Navod Sorinescu gegenüber."

intonierte Johann so flüssig und schnell, dass man sicher sein konnte dass er dies schon oft getan hatte. Danach verneigte er sich und blieb kurz in der Tür stehen bis Toma ihn mit einem Wink der Hand zu verstehen gab sie nun allein zu lassen.

Toma war auf den ersten Blick wohl eine Frau.
Die Tzimisce trug in dieser Nacht ein lockeres Kleid, das weit über ihren femininen Körper fiel. Dieser war schmal, aber doch noch athletisch und kräftig. Wie ein Mensch der harte Arbeit verrichten konnte, von der Haut her jedoch so typisch blass, wie es ihre Art nun einmal war und eher den Adligen nachgesagt wurde. Das Haar war offen und leicht lockig, in tiefem schwarz. Das Gesicht androgyn. Der Oberkörper wirkte etwas seltsam, hervorstehender jedoch ohne sich als zwei Rundungen einer weiblichen Brust abzuzeichnen. Viel mehr wirkte es als würden sie, wenn dann, noch etwas darunter tragen, dass die Form einebnete.
Die Füße schauten unbeschuht unter dem Saum des Kleides hervor. Für eine Frau war sie jedoch etwas größer als üblich.

Toma nickte der Gangrel grüßend zu.
"Willkommen in Genua, werte Francesca. Setzt euch doch." boten sie ihr einen Platz an dem kleinen Tisch an der in diesem kleinen Raum stand, indem es sonst auch nicht mehr gab als diesen Tisch, zwei Stühle und einige eigenartige Wanddekoration, die aussah als hätte die Wand Schuppen. So waren solch Schuppen oder blattarige Objekte wohl mit Kalk an der Wand befestigt worden.

Wenig später kam der Guhl auch zurück um einen Kelch aus Bein vor ihr abzusetzen in dem die köstliche dunkelrote Flüssigkeit warm lag.

Spoiler!
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Francesca Bianca
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Re: [1055] Neue Stadt, Neues Glück [Toma, Franziska]

Beitrag von Francesca Bianca »

Gehorsam folgte Francesca dem Ghul durch das Anwesen. Sie schien wenig verunsichert ob der Opulenz und Schönheit, doch nahm sich die nötige Zeit, um das Anwesen in seiner schlichten Schönheit aufzunehmen. Mit den Fingerspitzen fuhr sie die Konturen der Verzierungen im Holz nach und schien für einen Moment zu schwelgen. Kurzzeitig blieb ihr Interesse and den verschlossenen Türen hängen, bevor sie bereits das Ziel erreichten.

Francesca neigte ihren Kopf leicht, beugte die Knie und vollzog einen höfischen Knicks vor dem Herold. Ihre Bewegung war geschmeidig, geübt und ohne Zögern.
„Werte Toma“, sagte sie richtete den Blick vollends auf den Herold. Es dauerte einen Moment, bis die junge Gangrel das Bild des Drachen eingefangen hatte. Ein Bild, dass sie unfreiwillig verwirrte. Diese Verwirrung zeichnete sich auf ihrem Gesicht ab, auch für den Drachen zu erkennen. Doch Francesca erinnerte sich ihrer Manieren und strich ihr Gesicht blank, wie eine Falte im Kleid.

Sie nahm den angebotenen Platz, sowie den Kelch mit an.
„Vielen Dank für eure Gastfreundschaft, Herold.“ Neugierig nahm sie einen Schluck aus dem Kelch, während ihr Blick an das schuppige `Gemälde´ an der Wand fiel.
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1055] Neue Stadt, Neues Glück [Toma, Francesca]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Toma sah Francesca einen Augenblick länger stumm entgegen und meinte dann: "Wohlwert. Für euch ziemt es sich wohlwerter Herold oder wohlwerte zu sagen."
Offensichtlich war sie jung oder nicht besonders in der Etikette geschult. Von Gangrel sagt man dies jedoch auch häufiger.
Obschon sie gesitteter wirkte als Arash. Weniger tierisch.

"Sagt, woher stammt ihr und was führt euch nun nach Genua?" fuhren sie fort die üblichen Fragen zu stellen, um zu sehen mit wem sie es hier zu tun hatten.
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