[1019] Eine Formalität [Toma, Umberto, Seresa]

Das Archiv speziell für nicht-Kanon-Relikte. Alles was "discontinued" oder "retconned" wurde.
Benutzeravatar
Umberto
Nosferatu
Beiträge: 84
Registriert: So 13. Jan 2019, 20:49

[1019] Eine Formalität [Toma, Umberto, Seresa]

Beitrag von Umberto »

Mit wackelndem Schritt strich ein Schemen durch die Stille Nacht. Sein Clanskollege Vergonzo hatte ein Treffen hier und heute arrangiert und Umberto, der aus dem Schatten trat wollte diese Treffen nutzen um den etikettiere Traditionen der Umsterblichen zu entsprechen.

Die langen Finger des Nosferatu betasteten das Kruzifix und er murmelte ein paar flehende Worte.
Benutzeravatar
Toma Ianos Navodeanu
Tzimisce
Beiträge: 4493
Registriert: Mo 3. Okt 2016, 12:41

Re: [1019] Eine Formalität (Toma, Umberto)

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Auf dem kleinen Vorplatz der zu der Villa gehörte brannten in weitem Abstand zueinander vier Feuerkörbe und die Männer die darum herum Wache hielten, reagierten auf die Gestalt, die sich da aus dem Schatten schälte. Sie zogen keine Waffen, doch eindeutig gingen ihre Hände zu ihren Seiten, wurde ihre Anspannung größer und mehrere Augen beobachteten was dort aus der Dunkelheit kam.
"Du fügst dich falsch ein! Du bist so fremd hier! Kannst du du selbst sein? Und bist du ganz bei dir!?" - ASP
Benutzeravatar
Umberto
Nosferatu
Beiträge: 84
Registriert: So 13. Jan 2019, 20:49

Re: [1019] Eine Formalität (Toma, Umberto)

Beitrag von Umberto »

Umberto hinkte näher und entblößte seine schiefes, hässliches Lächeln.

"Gott mit Euch meine Guten. Umberto erbittet Euch seinen untertänigsten Gruß und hofft vorgelassen zu werden." Mit einer ungelenken Geste einer schiefen Verbeugung machte er klar, dass er in Freundschaft kam und keine Gefahr darstellte. Dennoch beobachteten die Augen des Nosferatu die Hände an den Waffen. "Ich dürfte erwartet werden so mein Fürsprecher sich nicht irrt."
Benutzeravatar
Toma Ianos Navodeanu
Tzimisce
Beiträge: 4493
Registriert: Mo 3. Okt 2016, 12:41

Re: [1019] Eine Formalität (Toma, Umberto)

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Die Männer sahen mit unverhohlener Abscheu auf das groteske Äußere des Nosferatu. "Was zum...bist du?"
"Umberto" murmelte der andere und winkte einem dritten zum Haus zu gehen und dort nachzufragen. Derweil hatten die ersten beiden nun deutlich ihre Hände unter ihre Umhänge gesteckt und dort Waffengriffe umfasst.
Äußerst misstrauisch und wachsam fixierten sie diese hässliche Kreatur. Welche Sünde musste der begangen haben solch eine Visage zu verdienen?
"Du fügst dich falsch ein! Du bist so fremd hier! Kannst du du selbst sein? Und bist du ganz bei dir!?" - ASP
Benutzeravatar
Umberto
Nosferatu
Beiträge: 84
Registriert: So 13. Jan 2019, 20:49

Re: [1019] Eine Formalität (Toma, Umberto)

Beitrag von Umberto »

Umberto neigte demütig das Haupt. Gewohnt Abscheu zu erregen nahm er diese entgegen wie eine verdiente Strafe für seine begangenen Sünden. Als sich einer der Wächter entfernte wog sich die mitgestaltete Kreatur der Nacht auf den krummen Beinen und sog geräuschvoll die Nachtluft auf.

"Ich hoffe Gott in seiner unendlichen Gnade vergönnt den hohen Herren eine ruhige Nacht. Ein beruhigendes Gefühl die Sicherheit in den Händen so eifriger Herrschaften zu wissen." Bedrückendes Schweigen herrschte und Umberto beobachte während des Wartens einen fetten Nachtfalter der eine Lichtquelle umtanzte.
Benutzeravatar
Toma Ianos Navodeanu
Tzimisce
Beiträge: 4493
Registriert: Mo 3. Okt 2016, 12:41

Re: [1019] Eine Formalität (Toma, Umberto)

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Keine Antwort folgte auf die Fragen des Nosferatu, die ein höflicher und netter Gesprächsbeginn gewesen wären, aber in dieser Situation nur Perle vor die Säue waren. Die Männer behielten ihn einfach weiter im Auge, bis ihr Kamerad wieder angelaufen kam und ihnen mitteilte, dass tatsächlich jemand namens Umberto erwartet würde.
Einer der Männer rümpfte die Nase, als er einen Blick zurück auf besagten Umberto warf und wandte sich dann ab. Derjenige der angelaufen gekommen war, nickte dem Nosferatu zu. "Folgt mir."

Und so führte die Wache den Kainit zur Eingangstüre des Anwesens. Zwei weitere Männer standen daneben Wache und betrachteten den Nosferatu nicht groß anders, als die beiden zuvor, doch sagten nichts und hielten ihn auch nicht auf.

Umberto wurde eingelassen und fand sich in einer Halle mit weissen Fließen wieder, die sich über das nächste Stockwerk erstreckte. Kerzen erhellten sie spärlich und ein großes Fresko auf der gegenüberliegenden Seite zog sich über die Breite der Wand und zeigte ein wallendes Meer dass sich an einer Küste brach.
Ein junger blonder Mann stand bereits in der Halle und verneigte sich vor dem Nosferatu, als er eintrat.
Dann richtete er sich wieder auf und versuchte ihn nicht zu sehr anzustarren.

"Verehrter Umberto, Willkommen im A Tarda Ora. Mein Name ist Johann. Ich werde euch sogleich zu meinem Herren führen, doch zuvor noch: Kann ich euch zu Trinken anbieten? Aus dem Kelch oder der Vene." brachte der Diener sachlich vor, als hätte er es auswendig gelernt oder schon sehr oft gesagt. Er blickte dem Nosferatu entgegen, doch immer so, dass er ihm nie lange direkt ins Gesicht sah.
"Du fügst dich falsch ein! Du bist so fremd hier! Kannst du du selbst sein? Und bist du ganz bei dir!?" - ASP
Benutzeravatar
Umberto
Nosferatu
Beiträge: 84
Registriert: So 13. Jan 2019, 20:49

Re: [1019] Eine Formalität (Toma, Umberto)

Beitrag von Umberto »

"Ihr seid zu höflich, Kelch wenn es Euch keine Unannehmlichkeiten bereitet." Umberto wollte vermeiden sich gleich hier dank seiner Hauer eine unangenehme Szene volle Schlürfen und Schmatzen zu liefern.

Umberto nahm war, dass der Diener den Blick mied und auch seine Augen huschten beschäftigt hin und her als er die Einzelheiten der Räumlichkeiten aufnahm. Mit Genuß glitten seine Augen über das prächtige Fresko. Er war derartigen Luxus nicht gewohnt konnte sich der künstlerischen Details hier jedoch nicht entziehen und ergötzte sich an der Pracht.
Benutzeravatar
Toma Ianos Navodeanu
Tzimisce
Beiträge: 4493
Registriert: Mo 3. Okt 2016, 12:41

Re: [1019] Eine Formalität (Toma, Umberto)

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Ob der werte gast mit dem Kelch besser zurecht kam als mit der Vene? Dachte sich Johann als er einen Blick auf Umberto warf. Aber ihm war es auch egal. Auch ihn direkt von einem der Menschen trinken zu lassen, hätte ihn nicht gestört. Er hatte angeboten was er musste und würde tun was er musste.
So verneigte er sich leicht vor dem Entstellten und wies mit der Hand hinter sich während er sich halb herum drehte.

"Wenn ihr mir dann folgen wollt?" bot er an und wartete darauf dass sich Umberto in Bewegung setzen würde, bevor er sich selbst auf machte den Gang zu seiner rechten zu betreten.

Der Gang war spärlich mit ein paar Kerzen auf hohen Ständern erleuchtet. Am Ende des Ganges konnte Umberto eine Wache sehen. Links gingen drei Türen ab, rechts zwei. Johann klopfte an der mittleren der linken Türen und trat nach einem Moment ein und hielt Umberto die Tür offen.

"Euer Gast Umberto ist eingetroffen, mein Herr und verehrte Signora." kündigte Johann den beiden Kainiten, die sich in diesem Raum aufhielten, an.

Als der Nosferatu eintrat sah er sich in einem Raum mit rundem Tisch stehen, an dessen weissen Wänden, plastische Verzierungen in Form von kleinen Blättchen prangten, die sich wie Wellen oder Schuppen auffächerten.

"Verehrter Umberto, seht euch Toma Ianos Navodeanu, Erster Herold Genuas, neugeboren im Blute der Drachen, Kind des Ancilla Navod Sorinescu, gegenüber." intonierte Johann weiter.
"Als auch Seresa, Neugeborene der Gelehrten, Herold Genuas und Kind von Fabrizio Piccolomini, Ancilla der Gelehrten."

Ein Mann mit langem schwarzen Haar und gekleidet in eine dunkelgraue Tunika mit schwarzen Beinlingen, schlicht und ungeschmückt, trat an ihn heran.
Sein Gesicht war recht ansehnlich, typisch blass für ihre Art und mit leuchtend blauen Augen. Er nickte Umberto grüßend zu, doch dem Nosferatu mochte es auch nicht entgehen, dass er ganz genau gemustert wurde.

"Willkommen, werter Umberto."

Neben dem recht großgewachsenen Drachen stand eine einfache, fast unscheinbare Person. Eine Gestalt kaum einen Meter und einen Halben groß, welche in einer einfachen, dunklen Robe gekleidet war. So Johann sie nicht mit einem weiblichen Namen angesprochen hätte, wäre in diesem Moment nicht gänzlich ersichtbar gewesen, ob es sich um einen Jungen oder ein Mädchen handelte, so jugendlich wirkte das Gesicht und die noch flache Brust. Auch die kinnlangen, glatten und braunen Haare verstärkten den Eindruck eines Burschen, anstatt ihre Weiblichkeit zu betonen. Dennoch stand sie aufrecht im Raum, keinen Zweifel daran aufkommen lassend, dass sie zurecht hier war und die Sprechenden mit ihren braunen Augen verfolgend.

Danach wandte sich Johann wieder der Tür zu, um sich um das angebotene Blut für Umberto zu kümmern.
"Du fügst dich falsch ein! Du bist so fremd hier! Kannst du du selbst sein? Und bist du ganz bei dir!?" - ASP
Benutzeravatar
Seresa
Brujah
Beiträge: 2254
Registriert: Sa 29. Jul 2017, 23:49

Re: [1019] Eine Formalität (Toma, Umberto)

Beitrag von Seresa »

Seresas Blick war finsterer geworden, je länger Johann geredet hatte und als Toma sich mit grüßenden Worten an den Nosferatu gewandt hatte, anstatt einzugreifen und zu handeln, waren ihre braunen Augen für einen Moment ungläubig auf dem Herold verweilt. Ihr Gesicht verzog sich missmutig und kaum ein falscher Atemzug verging, da stand Seresa bereits zwischen Johann - welcher gehen hatte wollen - und der Tür. Ihre Stimme war kaum lauter als ein Flüstern, als sie mit in den Kopf gelegtem Nacken ernst zu ihm sprach.

„Es ist mir gänzlich einerlei, ob dein Herr dir deine gezeigte Respektlosigkeit ihm gegenüber in Anwesenheit von Gästen durchgehenlassen will, aber solange ich anwesend bin, werde ich ein solches Verhalten deinerseits gegenüber einem Gast, sowie gegenüber mir selbst nicht dulden!“

Ihr Blick ruhte auf dem Diener, bevor er kurz zu Toma zuckte. Offenkundig war dieser der einzige Grund, weshalb sie Johann keine eindrücklichere Lektion verpasste, sondern ihn verbal und erklärend auf seinen Fehler hinwies.

„Die Anrede lautet für dich gegenüber Jenen unserer Art hoch verehrt oder sehr verehrt. Gegebenenfalls höchst verehrt gegenüber deinem Herrn, so du betonen willst, wieviel er dir bedeutet oder Jenen, welche noch höher stehen als wir und welche du überhaupt noch ansprechen darfst. Und verneige dich. Tief und ehrerbietend, denn nicht Jeder unserer Art, wird es bei einer verbalen Verwarnung belassen, so du ihn derart respektlos behandelst.“

Ruhig ruhten ihre braunen Augen auf Johann und ein warnender Unterton lag in ihrer Stimme, als sie weitersprach.

„Hast du das verstanden?“

Toma ließ die Schelte der Brujah geschehen. Besah sich das ganze aufmerksam und erwartete seinerseits Johanns Reaktion. Glücklich war er über diese Zurschaustellung der Untergrabung seiner Autorität zwar nicht, aber unterließ er es für den Moment, sich dafür auch noch zu echauffieren. Tatsächlich war er wohl in den letzten Jahren zu nachlässig gewesen. Andere Dinge waren einfach wichtiger gewesen, aber eine Respektlosigkeit eines Dieners gegenüber einem Kainiten konnte er natürlich nicht erlauben.

Johann indes sah sehr erschrocken drein und verneigte sich sogleich so tief er konnte vor der Brujah.

„V..verzeiht, hochverehrte Seresa. Es wird nicht wieder vorkommen!“

Weiter in dieser Position verharrend, wartete er darauf, dass noch etwas geschah oder er gehen konnte.

Johann sah, wie Seresa die Hand mit der Handfläche nach oben drehte. Schweigend und mit einer sehr kleinen, dezenten Geste deutete sie in Richtung des Gastes und somit indirekt auch in Richtung Toma. Ihr schien es bei dem Ganzen hier nicht nur um sich selbst zu gehen, sondern um eine grundlegende Tatsache, was angemessenes Verhalten gegenüber ihresgleichen anging.

Johann sah zumindest ihre Hand, richtete sich auf, sah sich um und verneigte sich dann vor Umberto.

„Verzeiht mein unangemessenes Verhalten, hochverehrter Umberto.“

Dann machte er einen Schritt zu Toma hin und ging vor ihm in die Knie.

„Verzeiht vor allem ihr, mein höchstverehrter Herr, dass ich euch Schande bereit habe.“

Für einen Moment sah Toma noch zu Seresa und bedachte sie mit einem unerfreuten Blick. Diese strich sich betont langsam mit ihrer rechten Hand über den roten Strich in ihrem Nacken, wobei ihre schmalen Lippen tonlos das Wort ´Respekt´ formten. Woraufhin sich Tomas Kiefer sichtlich anspannten und seine Zähne aufeinanderpressten. Sein Blick wurde aggressiver, bevor er ihn zu Johann hinab wandte.

„Steh auf. Für den Abend wirst du nichts mehr sagen. Du wirst uns Blut bringen und ein Kelch wird dein eigenes beinhalten.“

Johann schluckte und nickte dann. Erhob sich aus der knienden Position, verneigte sich noch einmal und eilte dann aus der Tür. Seresa hatte derweil die Hand wieder gesenkt und war schweigend neben Toma zurückgetreten, als hätte dieser Vorfall nie stattgefunden. Ein freundlicher Ausdruck fand in ihr Gesicht zurück, während sie einzig an Umberto gewandt weitersprach und ihm zunickte.

„Seid gegrüßt, werter Umberto. Es ist mir eine aufrichtige Freude Eure Bekanntschaft zu machen. Mein Name ist Seresa, Herold im Dienste Genuas, Neugeborene vom Clan der Gelehrten, Kind von Fabrizio Piccolomini, Ancilla vom Clan der Gelehrten.“
~*~ Die Glut des Herzens ist am besten in den Nächten voller Dunkelheit zu erkennen. ~*~
Benutzeravatar
Umberto
Nosferatu
Beiträge: 84
Registriert: So 13. Jan 2019, 20:49

Re: [1019] Eine Formalität (Toma, Umberto, Seresa)

Beitrag von Umberto »

Höflich verneigend lächelte Umberto schaurig.

"Umberto Sohn des Vincento aus dem hübschen Biella, Neugeborener des Clans der Verborgenen." Er stellte sich knapp vor um mit den dürren Händen zu wedeln.
"Es gibt nichts zu entschuldigen, ich habe vielmehr zu danken, dass mir Eure kostbare Zeit gewidmet wird." Auch Toma gegenüber verneigte er sein krumme Gestalt.

Dem Diener, dessen Namen er sich genau einprägte widmete er die Aufmerksamkeit die er einem Tisch oder Stuhl gewidmet hätte während er die aufmerksamen Blicke der beiden Kainskinder ertrug.
"Ich richte Euch die Grüsse meines Erzeugers aus und hoffe mein Aufenthalt hier in Genua findet Euer Wohlwollen und ich kann mit meiner bescheidenen Existenz ein wenig zum Wachstum dieser Stadt beitragen." Während er diese Worte mit einem eifrigen Blick vortrug umfasste seine linke das abgegriffene Kruzifix und verliehen den Worten eine gewisse feierliche Note.
Gesperrt

Zurück zu „Reliktarchiv“