monströses Unwetter - die Naht hält (Sousanna, Toma)

[Januar '17]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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Sousanna
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Re: monströses Unwetter - die Naht hält (Sousanna, Toma)

Beitrag von Sousanna »

Die kalte Berührung der dürren Hände mit den spitzen Krallen ließ Sousanna ein leises Wimmern über die Lippen kommen, das auf Caterinas Zureden verstummte und zu einem lautlosen Bewegen der Lippen wurde. Sie zwang sich im Geist alle alten Kinderreime aufzusagen, die ihr einfielen, im Geist in jene unbesorgte, unschuldige Welt zurückzukehren. Die nur stumm gesprochenen, griechischen Worte gaben ihr ein leises Gefühl von Sicherheit und das Streicheln über ihre Schulter würde sie weit genug ablenken, um starr aber ruhig liegen zu bleiben. Sie hatte sogar das unnötige Atmen aufgegeben. Am Ende würde das diesen fleischgewordenen Teufel ablenken oder ihn wieder mit Zorn und Verachtung erfüllen und auf die Idee bringen, weiter forschen zu wollen.
So ließ sie alles über sich ergehen und blieb sogar liegen als Caterina darum bat, die Narbe zu betrachten. Es fühlte sich an, als hätten sie die Angst und die Aufregung an die Unterlage gefesselt.
Ach! es sey die letzte meiner Thräne,
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: monströses Unwetter - die Naht hält (Sousanna, Toma)

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Der Ghul blickte fragend zu Toma, als Caterina näher treten wollte.
Dieser verzog abfällig das Gesicht und schnaubte leise, aber nickte bestätigend, winkte sie heran.
"Einen Blick. Keine Fragen." erwiderte er missmutig und wartete mit verschränkten Armen.
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Caterina
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Re: monströses Unwetter - die Naht hält (Sousanna, Toma)

Beitrag von Caterina »

Die Mundwinkel zogen sich minimal nach oben. Toma verstand die Toreador komplett falsch. Sie wollte nicht seine Kraft erkunden sondern Sousanna beruhigen.
Ein knappes Nicken, dann ging die Frau an die Stelle des Ghouls und betrachtete die Narbe eingehend.
Fühlte sich die Berührung des Drachen kalt an, glitten jetzt, die relativ warmen Finger über die Narbe, während sich ein paar Locken auf dem Bauch kringelten.
Denn die Augen wurden ganz nah an die ehemalige Wunde herangeführt.
Die Haut sah nicht mehr wie einst aus, aber sie war nahezu makellos.

Sanft legte sich die Hand auf den Bauchnabel, während die Worte warm und schmeichelnd an Sousanna gerichtet waren: "Daraus trinkt nun wieder jeder Mann gern Wein."
Da schritt Caterina auch schon nach vorne zur Ravnos und half ihr, sich aufzurichten.
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Sousanna
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Re: monströses Unwetter - die Naht hält (Sousanna, Toma)

Beitrag von Sousanna »

Über Caterinas Urteil war ein dankbares Seufzen über die vollen Lippen gekommen. Ein wenig mutiger hatte sie sich helfen lassen, sich aufzurichten und als ihr Blick auf die endlich wieder fast makellose Haut strich und auch die schlanken Finger bestätigten, dass es keine bloße Illusion war, zeigte sich ein Strahlen auf den schönen Zügen, das das Herz erwärmen musste.
Ihre Augen suchten die der Torador und mit einem freudigen Vibrieren in der Stimme stellte sie das Offensichtliche fest: "Ich bin wieder schön."
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: monströses Unwetter - die Naht hält (Sousanna, Toma)

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Toma stand auf der anderen Seite des Tisches und wartete schweigend ab.

Was lief da zwischen den beiden? War die Ravnos nur nützlich für die Rose, wie sie behauptet hatte und all das ein Spiel für sie? Oder hatten sie wirklich Gefühle für einander? Es sah deutlich nach letzterem aus.
Und das verstand er nicht. Oder lehnte es viel mehr ab.

"Was ist es eigentlich, dass Sousanna so bedeutsam für euch macht? Oder für die anderen. Euren Vormund und die Hüterin?" sprach er plötzlich Caterina an.
Er wusste weshalb Sousanna für ihn interessant gewesen war. Doch was mochten die anderen in ihr sehen?

"Welchen Nutzen bringt ihr?" richtete er die letzte Frage direkt an die Byzantinerin.
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Caterina
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Re: monströses Unwetter - die Naht hält (Sousanna, Toma)

Beitrag von Caterina »

Diese Mimik war einfach ein Graus! Toma stand noch immer da, als würde ihm etwas nicht passen, vielleicht dachte der Drache auch über das Gesehene nach.
Die Zärtlichkeiten mussten auf alle Fälle seltsam für ihn sein- sofern Caterina den Tzimisce richtig einschätzte.

Während die Mailänderin Sousanna aufhalf, lächelte sie über die geradlinige Frage. Es war durchaus legitim sich damit zu befassen, wenn man schon Namen an den Kopf geworfen bekam.
Und dass es Toma nicht klar zu sein schien, war ebenso legitim.

Sobald die Ravnos stand, zwinkerte ihr Caterina zu, bevor sich diese zum Drachen drehte und ihm ebenfalls ein echtes, warmes Lächeln schenkte. Sie fand Toma erfrischend und in ihm steckte ein Potential, das man äußerst gewinnbringend für beide Seiten verwenden konnte. Nur war er ein Wesen, dem positive Emotionen fremd zu sein schienen, seine Logik war fast alles.

So war die folgende Erklärung sachte gesprochen und gut gewählt. Caterina legte während der gesamten Erklärung ihren Fokus auf die körperlichen Anzeichen, die Mimik und das Verhalten des Drachen
"So wie ihr eure Aufgabe von der Prinzessin bekommen habt, hat auch Sousanna die ihre zu erfüllen. Mein Vormund, die Hüterin und ich sehen dabei das Potential, selbst Nutzen daraus zu ziehen und unterstützen unser Schmuckstück hier."
Ein taxierender Blick glitt über die schöne Gestalt der Byzantinerin, bevor sich die braunen Augen wieder auf die roten hefteten: "Seht sie euch an. Ihr Körper ist nun wieder makellos, Sousanna strahlt Jugend und Schönheit aus. Menschen bekommen so etwas nur sehr selten zu sehen und noch seltener zum Berühren. Wenn meine Freundin hier will, lechzen die Sterblichen nach ihr."

Kurz ließ die Toreador ihre Worte sacken und ließ hoffentlich dadurch die Aufmerksamkeit für die Ravnos etwas abkühlen. Das Objekt des Gespräches würde es wohl nicht all zu sehr leiden können, länger als nötig vom Drachen gemustert zu werden.
Dann kam ein verführerisches Lächeln über die vollen Lippen und eine Locke wurde gezwirbelt.

Doch der Blick zwischen Rose und Drache trafen sich wieder, bevor die Erklärung weiter lief: "Ihr seht uns als unvollkommene Geschöpfe an, die ihrer Menschlichkeit nachtrauern und deswegen diese seltsame Maske aufrecht erhalten.
Seht meine Freundin und mich lieber als Wölfe im Schafspelz an."
Kurz musste Caterina schmunzeln, als sie an die Ravnos dachte, dann berichtigte sich die Mailänderin: "Oder seht das Spielzeug als zielgerichtetes Licht für die Motten an."
Der Drache kannte diese Formulierung und zog hoffentlich die richtigen Schlüsse. Sousanna kannte die Formulierung noch nicht würde aber wütend sein- das konnten die beiden aber nacher noch immer klären. Sich Sousanna als Wolf vorzustellen, war einfach unpassend, gerade für den Jäger, der sie verschandelt hatte.

Es waren viele Formulierungen gefallen, vor allem würde es interssant werden, wie Toma auf die Betitelung der Freundschaft reagieren würde.
Wieder beobachtete die Toreador den Tzmisce genau, dieses mal jedoch eingehender. Sie wollte seine Seele ergründen.


*Würfelthread
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Sousanna
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Re: monströses Unwetter - die Naht hält (Sousanna, Toma)

Beitrag von Sousanna »

Sousanna war gerade so begeistert davon, ihre Schönheit wiedererlangt zu haben, dass ihr nicht viel auffiel. Seine Frage, riss sie kurz aus jenem Strahlen, bevor sie leicht die Schultern zuckte. "Ich habe Talente, die auch andere interessieren können.", war ihre schlichte Antwort. "Auch über die Schönheit hinausgehend." Der letzte Satz klang ein wenig trotzig, wie bei einem kleinen Kind, das bekräftigte, es könne durchaus über die zehn hinauszählen.

Den Rest ließ sie aber ihre Begleitung erklären, während sie selbst von dem Tisch glitt und sich wieder ankleidete. Der Drache wusste ihre Nacktheit ohnehin nicht zu schätzen. Sie war sich ja noch nicht einmal sicher, ob er sich überhaupt für lebendige Wesen interessierte.
So überging sie die Ausführungen der Toreador weitestgehend, auch wenn ihr gerade die Tatsache, dass sie vom Wolf zur Motte degradiert wurde, ganz offensichtlich missfiel. Ein empörter Blick mit geschürzten Lippen flog durch den Raum, während die schlanken Finger an der Schnürung ihres Kleids herumnestelten.
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: monströses Unwetter - die Naht hält (Sousanna, Toma)

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Er hörte der Erklärung Caterinas aufmerksam zu. Wollte er ja wirklich verstehen, was an dieser Kainitin so besonders sein konnte, dass man sich für sie einsetzte.

Er verstand auch was sie sagte, verstand was sie als Nutzen ansah. Er wusste ja auch wie Menschen so waren, dass sie sich von Lust leiten und beeinflussen ließen, doch konnte er das einfach nicht mehr nachvollziehen. Und schon gar nicht konnte er es gut heißen, dass eine Kainiten soetwas tat. Es war nieder. Es war ihrer Art nicht würdig.
"Sie ist ein Köder?" erwiderte er also und blickte Sousanna deutlich abfällig an.
"Dafür wurdet ihr in die Nacht geholt?!"
Sein Blick glitt dabei auch über Caterina. War sie nicht genauso? Und waren sie wirklich stolz darauf? Ein jeder hübsche Mensch könnte tun was sie tun.
Er war schockiert, dass jemand seinen Kuss so verschenkte. Vielleicht wurde ihr närrischer Erzeuger auch nur von ihrer "Schönheit" geblendet gewesen.

Doch er dachte auch an die erste Nacht als Sousanna bei ihm gewesen war.
"Ihr könnt doch mehr. Ich habe eure Kraft gesehen. Was ist euer Talent? Welche Aufgabe wurde euch übertragen?" Da musste doch mehr sein. Mehr hinter ihrer hübschen Fassade stecken.

---------
Während des Gesprächs ging zu erst eine helle blaue, aber auch lavendelfarbene Aura von dem Drachen aus. Bis er sich empört und enttäuscht zeigte über die beiden Frauen und sich seine Aura immer dunkler färbte.
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Caterina
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Re: monströses Unwetter - die Naht hält (Sousanna, Toma)

Beitrag von Caterina »

Sturer, eingefahrener Mistkerl!
Mit einem Seufzen wurde die Miene kurz gequält, dann kalt. Die Antwort wurde ebenso kalt: "Da IST mehr.
Das Licht lockt die Motten und verbrennt sie. Die Flatterdinger sind dabei sogar glücklich.
Der Wolf im Schafspelz kann sich mit etwas Rafinesse an der Herde gütlich tun ohne Schaden zu nehmen. Wenn er wirklich schlau ist, lebt er ein äußerst zufriedenes Leben ohne Sorgen. Genau wie das Licht immer bekommt, was es will und dafür sogar noch geliebt wird."

Endlich wurde der Ton wieder freundlicher: "Doch müsst ihr auch verstehen, dass ihr nicht alle Details erfahren könnt.
Wie sagtet ihr?"
Eine theatralische Pause entstand, in der Caterina nachzudenken schien, bevor die Antwort vollendet wurde: "Wissen muss verdient werden."
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Re: monströses Unwetter - die Naht hält (Sousanna, Toma)

Beitrag von Sousanna »

Es hatte Sousanna tatsächlich zum Lachen gebracht, dieses ungläubige Entsetzen in der Stimme ihres vormaligen Peinigers. Offensichtlich amüsiert war sie neben Caterina getreten und hatte die Schultern gezuckt. "Ein Köder, dem ihr genauso verfallen seid in dieser Nacht.", konnte sie sich die kleine Spitze nicht verkneifen. "Aber ich habe euch in ebendieser Nacht angeboten euch an meinem Talent teilhaben zu lassen - gegen Freilassung natürlich. Da ist es euch weniger interessant erschienen als mich aufzuschneiden." Theatralisch seufzte die Ravnos als würde sie es tatsächlich bedauern, was vorgefallen war und dass sie ihm jetzt nichts vorführen konnte. "Jetzt müsstet ihr mir schon etwas vorschlagen, um mehr über mein Talent zu erfahren."
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