Piazza Santa Maria[Francesca]

[Januar '17]
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Titus
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Re: Piazza Santa Maria[Francesca]

Beitrag von Titus »

Titus betrachtete ihr Handgelenk, welches von seine Hand umschlossen wurde. Dann sprach er zu ihr, die Stimme war weiterhin gedämpft.

"Ihr seid also der Meinung ein Mann von Ehre müsste Unhöflichkeiten einer Frau ohne Beanstandung ertragen? Und Ihr erwartet ein Mann des Glaubens soll mildtätig sein gegenüber einer Frau, die gerade noch ohne Reue herausplapperte, welch fleißige Sünderin sie in Florenz gewesen ist?"

Er ließ Ihr Handgelenk los und verschränkte die Arme vor der Brust. Musternd ließ er seinen Blick über die Gestalt Francescas schweifen, bevor er ihr direkt in die Augen sah.

"Für Eure Sünden werdet Ihr Euch vor Gott verantworten und um Vergebung bitten müssen, doch für Eure Unhöflichkeit müsst Ihr es vor mir tun. Und wisset, nur einem reuigen Sünder, der Buße getan hat, kann vergeben werden."

Das strenge Gesicht ließ sich von der scheinbaren Unschuld der Dame nicht erweichen...Unschuld beweißt nichts...denn wahrhaft unschuldig sind nur Kinder. Jeder hatte Schuld ob klein oder groß auf seine Schultern geladen und muss dafür um Vergebung bitten.
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Francesca
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Re: Piazza Santa Maria[Francesca]

Beitrag von Francesca »

Francesca rieb sich mehr unterbewusst ihr Handgelenk, als Titus dieses los ließ. Dann sah sie ihm direkt in die Augen mit ihren strahlenden, Smaragden. Ihr Gesicht nahm nun Züge von Demut an. Und ihre Augen senkten sich bemessen. Mit einem letzten Versuch, suchte Francesca Titus wieder milder zu stimmen. Lag es doch nicht in ihrer Absicht seine persönliche Wohlfühlzone zu brechen. Dennoch würde sie nicht zu Kreuze kriechen. So antwortete sie höflich und mit einer Spur der Wärme in ihrer Stimme:

"Ich habe bereits um Verzeihung gegenüber euch gebeten, zweimal. Was meine Vergebung gegenüber Gott angeht so steht es mir nicht zu um Vergebung für meine Seele zu bitten in Anbetracht meiner Sünden wie ihr so eben sagten. Aber vielleicht wenn dies jemand anders ein Mann mit gutem Glauben der aufrichtig und gottesfürchtig ist für mich täte vielleicht dann... "

Sie lächelte süffisant:

"Aber nun bin ich ja in Genua. Ein neuer Anfang. nicht das ich reingewaschen bin von meinen Sünden aber vielleicht kann ich mich bessern."

Wieder eine kurze Pause bevor sie zärtlich mit engelsgleicher Unschuld und Rehaugen hinzufügte:

"Sagt edler Herr möchtet ihr mir helfen den Weg aus diesem Sündenpfuhl zu finden und meine Seele reinzuwaschen."

Erwartungsgroß blickte Francesca den Ritter aus vollen Augen an. Die Hände sorgsam vor ihrem Schoß gefaltet das weiße Kleid glatt gestrichen. Den Kopf leicht schräg haltend...
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Titus
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Re: Piazza Santa Maria[Francesca]

Beitrag von Titus »

Titus blickte sie einen Moment lang stumm an, als er schließlich nickte und wieder das Wort ergriff. Seine Stimme hatte die Schärfe verloren und hatte nun einen etwas versöhnlicheren Klang als vorhin.

"Ich vergebe Euch und werde diesen Zwischenfall vergessen. Er soll nicht der bleibende Eindruck unserer ersten Begegnung sein. Und wenn ihr denn dann noch dazu bereit seid, dann können wir unseren Weg weiter fortsetzen."

Erneut die Einladung mit seiner rechten Hand, die den Weg wieß zu einem neuerlichen Versuch des nebeneinander her schlenderns.

"Jedem Sünder, der ehrlich bereut und Buße für seine Sünden tut, dem wird Gott vergeben. Ich gebe zu, auf uns liegt eine Erbschuld, die nicht ganz so leicht zu vergeben ist. Seid ich in die Nacht geführt wurde suche ich nach dem Weg der Erlösung und habe ihn noch nicht gefunden. Doch abgesehen von dieser, könnt ihr für Eure Sünden um Vergebung bitten und wenn ihr das wollt, kann ich Euch dabei helfen."

Er blickte sie von der Seite an, abschätzend. Ein wenig neugierig auf ihre Reaktion.
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Francesca
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Re: Piazza Santa Maria[Francesca]

Beitrag von Francesca »

Ihr Lächeln wurde etwas sanfter. Fast schon aufrichtig sah sie Titus an. Angenehm überrascht so schien es setze sie ihren Weg mit dem Ritter fort. Ohne die vorherigen Intimitäten aber dennoch schien es ein erfrischender Start so wie die beiden nebeneinander hin und her schlenderten. Mit höflicher Stimme antwortete sie:

"Ihr seid zu gütig edler Herr. Nun ich bin sicher ich werde zu gegebener Zeit Buße tun müssen für meine Sünden so wie wir alle. Doch für einstweilen hoffe ich das dieser Tag noch fern ist. Bis dahin kann ich nur versuchen es besser zu machen nicht? Versteht mich nicht falsch. Ich bin ganz ehrlich zu euch, ich denke Erlösung ist für mich eine utopische Vorstellung. Ich glaube nicht das ich sie noch erreichen kann. Aber vielleicht kann ich wenigstens ein paar meine Sünden reinwaschen..."

Ihr Lächeln dabei wirkt wenig zuversichtlich, ja fast schon verzweifelt. Wohl wissend das sie am Ende, am Tag des jüngsten Gerichts nur ein Urteil erwarten konnte. Fast wirkte sie für einen Moment betrübt gar verdrießlich. Doch dann schien sich ihre Miene aufzuhellen und höflich fast schon mit etwas Frohsinn fügte sie hinzu:

"Wisst ihr vielleicht war es ja einfach Schicksal das wir beide uns hier getroffen haben. Wer weiß welche Pfade für mich noch vorgesehen sind und ihr seid vielleicht nur ein weiterer Stein in meinem Weg den ich auf die eine oder andere Weiße begehen muss. Wie auch immer erlaubt ihr mir die Frage was euch einst in dieses schöne Städtchen getrieben hat? Sicherlich seid ihr hier nicht geboren."

"Der letzte Satz war mehr eine Feststellung denn eine Frage aber der Abend schien doch interessanter zu werden als zuerst angenommen."
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Titus
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Re: Piazza Santa Maria[Francesca]

Beitrag von Titus »

Titus schüttelte den Kopf.

"Ich fürchte der Tag des jüngsten Gerichtes ist nicht mehr so fern, wie Ihr es Euch erhofft. Die Tausend Jahre der Herrschaft unseres Herrn und Erlösers Jesus Christus neigen sich dem Ende und nach dem Schriften des heiligen Apostel Johannes wird der jüngste Tag bald kommen."

Dies unheilvollen Worte waren aus voller Überzeugung gesprochen, die fromme Gläubigkeit des Kappadozianer ließ daran absolut keinen Zweifel.

"Habt Ihr mich gerade mit einem Stein verglichen, der Euch im Weg liegt? Eine merkwürdige Art sich zu bedanken."

Titus schien nicht beleidigt...zumindest zeigt er es nicht, vielmehr schien es ihn ein klein wenig zu erheitern, denn sein Gesicht hellte sich ein wenig auf, doch ohne zu lächeln. Titus schüttelte den Kopf.

"Ich kam nach Genua kurz nachdem die Sarazenen es geplündert und beinahe gänzlich zerstört hatten. Ich hatte und habe es zu meiner Aufgabe gemacht, die guten Christen dieser Stadt zu verteidigen."
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Francesca
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Re: Piazza Santa Maria[Francesca]

Beitrag von Francesca »

Francesca sah auf und blickte Titus aufmerksam an. Im nach hinein klang ihr Vergleich mit einen Stein vielleicht etwas plump dennoch konnte sie sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. So antwortete sie mit höflicher Stimme gen Titus:

"Natürlich, ein Stein oder sollte ich viel eher sagen ein Fels in der Brandung der Küsten Genuas... Ihr seid eine weitere Prüfung die mir auferlegt wurde und auch diese habe ich zu bestehen wenn ich Hoffnung für meine unsterbliche Seele haben möchte...."

Eine kurze Pause bevor sie scheinbar ehrlich hinzufügte:

"Also ja, ich leugne nicht das ich mich... fürchte... vor dem Tag des jüngsten Gerichts... dennoch werde ich nicht aufgeben und sehe es als weitere Chance das ihr in meinen Weg gestellt wurdet. Nennt es Schicksal oder wie auch immer. Doch ich denke das wir beide uns in einem kleinen Stadt wie Genua, wohl oder Übel arrangieren müssen."

Wieder eine kurze Pause bevor ein Lächeln ihr Gesicht zierte und sie höflich aber emotionslos antwortete:

"Und falls ihr mich fragt, so hätte ich es lieber das wir das nicht im Hader miteinander tun. Nein ich würde es viel mehr begrüßen. Einen so aufrechten Ritter wie euch zu jenen Leuten zu zählen die ich gerne um mich habe."

Ein kurzer Blick gen Boden bevor sie abwartend in das Gesicht des Ritters blickte, wie als wenn nach einer Regung forschend.
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Titus
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Re: Piazza Santa Maria[Francesca]

Beitrag von Titus »

Titus antwortete ruhig, vom klang seiner Stimme hatte ihn der Vergleich mit dem Stein offenbar nicht beleidigt.

"Es liegt an Euch, wann und wie Ihr meine Hilfe annehmen wollt, Eure Seele zu erleichtern. Regelmäßige Gebete und eine Beichte sind schonmal erste gute Schritte auf dem richtigen Weg."

Eine Pause.

"Womit beschäftigt Ihr Euch also in diesen Nächten in Genua. Ich kann mir vorstellen, dass Ihr viele der hier anwesenden Mitglieder der Domäne bereits kennen gelernt habt?"
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Francesca
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Re: Piazza Santa Maria[Francesca]

Beitrag von Francesca »

Wieder sah sie von der Straße auf zu Titus. Eine weile schien sie ihn nur einfach so zu mustern. Nachdenklich blickte sie in sein Gesicht. Bis sie schließlich antwortete:

"Nun wenn Beten und die Beichten ein Anfang sind so soll es so sein. Doch verzeiht meine Zweifel. Ich glaube nicht daran das dies meine Seele reinwaschen wird. Und wie ihr schon andeutet das jüngste Gericht ist näher als es scheint. Also verzeiht meine Offenheit, aber nicht anderes als eine ehrliche Frage und Diskussion mit einem edlen Mann wie ihr bringt dies in meine Gedanken..."

Eine kurze Pause bevor sie mit der Frage fort fuhr:

"Also sagt mir, wenn das jüngste Gericht so nah ist und ich kaum auf Vergebung für meine Seele hoffen kann, warum sollte ich dann das mir noch so kurze Unleben damit verschwenden Sittsam und Gottesfürchtig zu sein, wenn ich doch aber auch das Leben in vollen Zügen noch genießen und ausleben könnte..."

Wieder eine Pause bevor sie höflicher antwortete:

"Oh ich möchte mein Gestüt in Genua etablieren. Ich hatte damit weitreichenden Erfolg in Florenz.... Verzeiht... das angeben ist eine alte Angewohnheit... Jedenfalls wollte ich Genua mit einer Rasse ausgezeichneter italienischer Kaltbluter bereichern. Natürlich hab ich auch schon die ein oder anderen Bekanntschaften gemacht. Aber diese eine hier verspricht um das mal gelinde zu sagen interessant zu werden..."

Dabei sah sie Titus wieder aufmerksam aus ihren strahlend grünen Augen an.
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Titus
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Re: Piazza Santa Maria[Francesca]

Beitrag von Titus »

Titus hob fragend eine Augenbraue.

"Was ist Verschwendung daran gottesfürchtig und sittsam zu sein? Und was meint Ihr damit, dass Ihr das Leben in vollen Zügen genießen wollt? Das klingt aus dem Munde eines Wesens wie uns merkwürdig und falsch."

Titus sah sich um, und dämpfte seine Stimme ein wenig. Er wollte nicht, dass zufällig vorbeilaufende Sterbliche das Gespräch mit anhören konnten.
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Francesca
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Re: Piazza Santa Maria[Francesca]

Beitrag von Francesca »

Blickte fast schon wieder belustigt zu Titus, hielt aber bemessen eine Hand vor die Lippen als sie schmunzelte. Trotzdem war der amüsierte Gesichtsausdruck in ihren Augen mit Sicherheit nicht zu verkennen. Als sie sich einen Moment später wieder gesammelt hatte fügte sie mit den Händen gespielte Abwehr vortäuschend und ihre entschuldigen, sanften Stimme hinzu:

"Ihr missversteht mich edler Herr. Es war mehr eine 'warum sollte ich, wenn ich stattdessen...' Frage. Ich möchte einfach 'verstehen' warum ich mich für den enthaltsamen Weg der Sittsamkeit und des gottesfürchtigem entscheiden sollte, wenn auf der anderen Seite mehr Vergnügen zu erwarten ist. Betrachtend man die womöglich kurze Zeitspanne die mir noch verbleibt Buße für meine verdammte Seele zu tun, wäre es doch aus rein logischer Sicht vergebene Mühe. Sprich warum sollte ich die Heiligkeit dem Sündenpfuhl vorziehen. Wenn ich womöglich egal welchen Weg ich gehe keine Erlösung finden werde."

Die simple Ansicht einer adligen Dame die wohl nicht viel mehr mit er Kirche bisher am Hut hatte als in ihrem sterblichen Leben regelmäßig zu beichten und zu beten. Wenn man dabei bedenkt wo sie das trotzdem hinführte, könnte selbst dem besten Gläubigen, die sie offenbar nicht war, Zweifel kommen. Mit unschuldiger Stimme fuhr sie fort:

"Und bitte glaubt mir, ich hege keinerlei Spott oder glaube gar das gottesfürchtig und sittsam sein eine Verschwendung wäre. Nein es ist einfach der Grundgedanke der mich daran beschäftigt. Deshalb hoffe ich ja das ein so tiefgläubiger Mann, für den ich euch halte, mir vielleicht beim Verständnis und der Überwindung meiner Zweifel helfen kann."

Mit freundlichen Augen blickte sie Titus an. Keinerlei Schalk war für den Moment in ihrem Gesicht zu lesen. NUr echte Neugierde und Interesse an den Ausführungen des Ritters.
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