Mitternachtsspaziergang [Francesca]

[Januar '17]
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Matteo
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Re: Mitternachtsspaziergang [Francesca]

Beitrag von Matteo »

Aufmerksam lauschte Matteo ihren Ausführungen und obwohl er in manchen Punkten nicht ihrer Meinung war, sich bei der angedeuteten Ermordung ihres Gemahls sich sogar ein Hauch von Missbilligung abzeichnete, so schien ihn jedoch nichts davon wirklich zu verstimmen oder Abneigung zu erzeugen.

"Nun dann teilen wir beide das Schicksal einer hohen Geburt, denn auch ich entstamme einem Adelshaus, weiter im Norden gelegen in der Lombradei.
Um es kurz zu machen, den Kuss erhielt ich in Mantua, wo ich auch freigesprochen wurde und im Zuge heimtückischer Machenschaften meine Erzeugerin und meine Familie verlor. Ich selbst wurde unrechtmäßigerweise verbannt und lebte jahrelang auf Reisen. Wie ein Blatt taumelte ich ziellos druch die Nächte, ehe ein glücklicher Wind, der Ruf ihrer höchstverehrten Majestät nach Genua trug."


Weiter ins Detail ging der Toreador nun auch nicht, ließ die blumigen Worte aber ihre Wirkung entfalten, möglicherweise das zarte Pflänzchen der Neugier wachsen.
"Die Sonne lehrt alle Lebewesen die Sehnsucht nach dem Licht. Doch es ist die Nacht, die uns alle zu den Sternen erhebt." - Khalil Gibran
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Francesca
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Re: Mitternachtsspaziergang [Francesca]

Beitrag von Francesca »

Sie lauschte aufmerksam und nickte an einigen Stellen. Zumindest wusste sie nun wo die Gerüchte über den Mord an seiner Erzeugerin herkamen. So antwortete sie ganz keck wie um eine kleine Messerspitze voran zu treiben:

"Nun daher kommen also die Gerüchte das ihr eure Erzeugerin...."

Sie brach mitten im Satz ab wie als wenn sie ganz zufällig bemerkt hätte wie unhöflich es wäre ihn weiter darauf anzusprechen nur das es eben nicht ganz zufällig war. Dann fügte sie wieder höflich hinzu:

"Wie passend das gerade dann ihre höchst verehrte Majestät nach euch schicken ließ, nein im Ernst ihr müsst euch wirklich geehrt gefühlt haben persönlich von ihr eingeladen wurden zu sein. Erlaubt mit ganz offen meinen Neid auszudrücken..."

Eine kurze Pause bevor ihr Gesicht wieder ein Lächeln annahm und ihre Stimme warm und süß antwortete:

"Um so mehr bin ich froh jemanden wie euch getroffen zu haben. Ihr wirkt wie jemand den man gerne als Verbündeten gewinnt. Auch wenn davon wahrscheinlich noch nicht wirklich zu sprechen ist... Immerhin scheint es an Vertrauen zu mangeln.... Was offen gestanden sehr schade ist wie ich finde... ich hoffe wir werden diesen Umstand mit der Zeit ändern können... Nichts desto trotz... irgendwo müssen wir ja beginnen... Also sagt habt ihr einen Vorschlag wie wir gegenseitigen Vertrauen schaffen könnten Signore di Ventura?"

Wieder dieser gekonnte Augenaufschlag. Ihr Blick lag schwer auf Matteo es schien fast so als schien sie zu lauern...
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Matteo
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Re: Mitternachtsspaziergang [Francesca]

Beitrag von Matteo »

Die brodelnde Gerüchteküche ignorierte Matteo und ließ Francescas kleine Attacke ins Leere laufen, jedoch beeilte er sich etwas anderes richtigzustellen:

"Ihr missversteht mich werte Francesca. Ihre Höchstverehrte Majestät rief nicht nach mir, vielmehr folgte den Gerüchten um sie, ihrem Ruf als weise und gerechte Herrscherin. Einer Herrin der zu dienen eine Ehre ist."

Das Lauernde, das sich in den Blick der forschen Ventrue geschlichen hatte nahm Matteo zwar zur Kenntnis, ging aber nicht darauf ein. Anscheinend wusste die Dame schon sehr genau worauf sie hinauswollte.

"Wie ich schon sagte, Vertrauen muss wachsen. Ein beidseitiger Nichtangriffspakt wäre vielleicht ein guter Anfang..?"
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Francesca
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Re: Mitternachtsspaziergang [Francesca]

Beitrag von Francesca »

Fast schon enttäuscht wirkte ihr Gesichtsausdruck als Matteo von einem Nichtangriffspakt redete. So legte sie den Kopf auch zur Seite und strich dabei mit dem Handrücken über Matteo Wange ohne das sie ihn wirklich berührte. Eben mehr eine Geste bevor sie mit nun wirklich enttäuschter Stimme antwortete:

"Ein Nichtangriffspakt? Habt ihr denn solche Furcht das ich euch oder eures gleichen ein Leid zufügen könnte? Dabei kann ich euch versichern das genau das Gegenteil der Fall ist. Ich meine... wenn ihr auf so ein grässliches Pergament besteht bitte... aber ihr könnt mir glauben wenn ich euch sage das ich euch kein Leid anheim wünsche..."

Es war offenbar ein Test ob er weiterhin darauf bestehen würde oder er sie einfach beim Wort nehmen würde. Eine riskante Art Vertrauen aufzubauen. Aber wohl jene die Francesca im Sinn hatte. Sie ging sogar noch weiter als sich wieder ihre Stimme erhob, diesmal aufgehellt, freundlich, sanft als sie sprach:

"Ich würde euch sogar sehr gerne in mein Heim einladen. Vielleicht mein Gestüt in Borgio di Bisgno besichtigen? Sich ein wenig besser kennen lernen. Oder habt ihr etwa Angst?"

Sie schmunzelte als sie Matteo aus ihren großen Augen ansah.
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Matteo
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Re: Mitternachtsspaziergang [Francesca]

Beitrag von Matteo »

"Natürlich genügt mir euer Wort."

Wie auch immer die Ventrue auf den Gedanken gekommen sein mochte dies schriftlich festzuhalten, offenbarte immerhin, dass sie des Schreibens mächtig war. Eine Seltenheit in diesen Nächten.

"Eure Einladung in euer Heim nehme ich gern an und werde mit standesgemäßer Entourage beizeiten euer Gestüt besichtigen. Es wäre mir eine Freude... weshalb sollte ich Angst haben? Vorsicht jedoch werde ich selbst in eurem Fall walten lassen, es wäre in den letzen Jahren nicht das erste Mal, dass eine charmante Dame einen Amtsträger ihrer höchstverehrten Majestät einlädt und dann versucht ihn festzusetzen und zu binden."

Nicht, dass er die Ventrue eines so ungehörigen Vorgehens verdächtigte, aber er war nicht so weit gekommen weil er unvorsichtig war.

"Um Vertrauen zu ermöglichen... was hieltet ihr davon ein gemeinsames, überschaubares Projekt anzugehen? Irgendetwas von dem wir beide profitieren würden und an dem wir sehen könnten ob unsere Art solche Dinge anzugehen harmoniert?"
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Francesca
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Re: Mitternachtsspaziergang [Francesca]

Beitrag von Francesca »

Zufrieden nickte sie drein. Es schien sie gütiger zu Stimmen das Matteo nicht auf etwas schriftliches Bestand. So wurde auch ihr Gesichtsausdruck wieder freundlicher. Doch eben in jenem Moment gab Matteo das nächste vom besten... wieder legte sie ihren Kopf schief und antwortete gespielt ärgerlich aber mit deutlich amüsierten Unterton:

"Danke für das Kompliment ich würde es nur allzu gern zurück geben aber leider fühle ich mich etwas gekränkt. Womöglich irre ich mich aber nur und es ist ein Missverständnis, allerdings hörte es sich eben so an als würdet ihr mich mit dieser Dame vergleichen? Das fände ich sehr schade, denn sind meine Absichten doch nur ehrlich."

Sie meinte es wohl nicht so aber trotzdem musste sie natürlich ihren Standpunkt vertreten. Jedenfalls fügte sie nach einer kurzen Pause wieder deutlich höflicher und vor allem sehr interessiert hinzu:

"Ich höre, woran hattet ihr dabei denn gedacht?"

Sie wirkte nun deutlich mehr aufs Geschäft bedacht, ernsthaft interessiert euch wenn ihre einnehmende Art blieb...
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Matteo
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Re: Mitternachtsspaziergang [Francesca]

Beitrag von Matteo »

"Nein, natürlich kann man euch nicht mit dieser Dame vergleichen. Es lag mir fern euch zu kränken, vielmehr... betrachtet es als einen Hinweis zur Vorsicht."

Sagte Matteo mit einnehmendem Lächeln, dass sie sich gekränkt fühlte sagte schon etwas über Francesca aus. Die genauen Gründe mochten im Dunkeln liegen, aber dennoch...

"Konkrete Vorschläge habe ich derzeit nicht, vielmehr dachte ich daran etwas zu finden an dem euch liegt werte Francesca. Etwas das euer Interesse beflügeln und unsere gemeinsame Arbeit nicht nur zielgerichtet, sondern auch erbaulich gestalten würde. Euch als Dame lasse ich dahingehend die Wahl."
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Francesca
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Re: Mitternachtsspaziergang [Francesca]

Beitrag von Francesca »

Sie lächelte. Eines war sicher Matteo war ein Gentlemen das konnte man nicht bestreiten. Auch wenn einige vermutlich eine ganz deutliche Schleimspur sehen würden. So schien sich Francesca davon überhaupt nicht stören zu lassen, dass war genau ihre Welt, dort fühlte sie sich wohl. Als er ihr sogar auch noch den Vortritt ließ schmeckte der Wein etwas zu Süß als das er gut sein konnte. Dennoch antwortete sie höflich:

"Ich komme nicht umhin mich geschmeichelt zu fühlen ob euer charmanten Art. Nun ich wüsste jedenfalls etwas wobei ihr mir durchaus behilflich sein könntet. Ich bräuchte mehrere Häuser in verschiedenen Komfort und Ausstattung, die sowohl dem ärmsten Bettler als auch dem reichsten König gerecht werden. Ihr wisst nicht zufällig etwas in eurem Viertel oder könnte zumindest etwas arrangieren? Es wäre mir ein wichtiges Anliegen und es würde sehr dienlich sein."

Sie hielt sich fürs erste bedeckt und verriet nicht mehr, es sei denn Matteo würde nachhaken und dabei war sie sich fast sicher. Trotzdem sah sie abwartend zu ihm und blickte ihn aufmerksam aus ihren leuchtend, grünen Augen an.
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Matteo
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Re: Mitternachtsspaziergang [Francesca]

Beitrag von Matteo »

"Häuser für Menschen oder für Kainiten?"

Kam gleich die erste Rückfrage, ehe Matteo bedauernd den Kopf schüttelte.

"Leerstehende Häuser sind in Genua leider kaum zu finden, was ja eigentlich gut ist nur eben nicht für eure Zwecke, aber ich verspreche euch zu benachrichtigen falls mir etwas zu Ohren kommt. Um genau zu sein besteht die realistische Möglichkeit, dass demnächst ein Haus in Ravecca verwaisen könnte. Wie gesagt könnte und dann könnte man vielleicht mit den neuen Eigentümern übereinkommen. Genaueres aber erst falls es dazu kommen sollte, man soll den Tag ja nicht vor dem Abend loben.
In Platealonga dürfte eure Suche ähnlich schwierig sein wie etwa in Mascharana, Clavicula schließt ihr sicher selbst aus, verblieben Domus und Broglio. Aber was hieltet ihr denn davon außerhalb der Mauern ein geeignetes Haus, genau nach euren Vorstellungen bauen zu lassen? Zufällig kenne ich einen berühmten kainitischen Baumeister aus Parma... "
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Francesca
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Re: Mitternachtsspaziergang [Francesca]

Beitrag von Francesca »

Francesca hört Matteo aufmerksam zu bevor sie antwortete:

"Nun, mit dem Mangel an Häusern erzählt ihr leider kein Geheimnis und natürlich müsste das in Ravecca groß genug sein um es aufzuteilen und mehrere Eingänge für die verschiedensten Gäste zu haben. Oh und das Haus wird ausschließlich von Kainiten besucht, das Personal ist natürlich dem entsprechend zu schulen. Was einen neuen Bau angeht außerhalb von Genua eigentlich eine gute Idee aber sicher ein sehr kostspieliges Unterfangen ein Anwesen dieser Größenordnung. Wobei dies vielleicht ein erster Schritt in eine gemeinsame Vertrauensbasis wäre. Ich bin ganz offen, wenn ihr und ich uns dieses Bau teilen würden, würde ich dafür sorgen das ein gewisses Prestige ganz klar auf euch zurück fällt. Natürlich in den richtigen Kreisen. Dieser Baumeister den ihr kennt ist vertrauenswürdig?"

Schließlich ließ sie Matteo kurz darüber nachdenken und pausierte für einen Moment bis sich ihre Miene verdunkelte. Ja fast betrübt sah sie aus. Als sie schließlich mit ungemein betrübter Stimme antwortete:

"Es gäbe da leider noch etwas anderes zu besprechen... Ich bin untröstlich und ich hoffe nicht das es unsere jüngsten Beziehungen belastet, dennoch halte ich euch für einen ehrenvollen Mann und mir schien es nur Recht und ich sah keine andere Möglichkeit als euch davon zu berichten... Euer Mündel Caterina... so leid es mir tut bringe ich keine guten Nachrichten und auch liegt es mir fern schlechtes Zeugnis über sie zu sprechen da es unweigerlich auf euch zurückfällt. Leider bringe ich keine frohe Kunde... ich musste jüngst wiederholt feststellen, das sie allzu offen ihre Gedanken mitteilt zu Momenten oder Gelegenheiten die einfach nur unpassend, teilweise sogar als Beleidigung aufgefasst werden könnten, wäre da nicht die Tatsache das sie ein Kind ist... Sie ist teilweise respektlos und anmaßend nicht nur in meiner Anwesenheit auch kürzlich unter anderen. Ich sage das wirklich nur in bester Absicht. Immerhin möchte doch ein jeder von uns das sie ihren Freispruch erhält und euch nicht in ein schlechtes Licht rückt. Es wäre wirklich bedauerlich, wenn sie es sich mit den falschen Leuten verscherzt und jetzt wo sie noch Zeit hat ihren Platz lernt. Wir wollen doch nur das beste für sie... ich hoffe ihr versteht meine Sorge um das Kind und bitte um Verzeihung euch so in Verlegenheit zu bringen, dennoch hielt ich es für meine Pflicht zu unseren jüngsten Beziehungen euch darauf aufmerksam zu machen bevor es möglicherweise zu spät sein könnte..."

Sie blickte Matteo dabei ehrlich und sorgsam aus ihren Augen an. Es war keine Spur von Hohn oder gar Gefallen in ihrem Blick und ihrer Stimme. Nein viel mehr die Sorge, die jene ihre jüngsten Beziehung so unsäglich belasten zu müssen und von so unangenehmen Dingen sprechen zu müssen. Fast schon beschämt legte sie den Kopf zur Seite. Sichtlich unwohl schien sie sich dabei zu fühlen Matteo solch bitter Kunde mitteilen zu müssen...
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