Mitternachtsspaziergang [Francesca]

[Januar '17]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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Matteo
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Re: Mitternachtsspaziergang [Francesca]

Beitrag von Matteo »

Eine sanft geschwungene Braue hob sich über den meergrünen Fenstern zur Seele des Toreador als Francesca sprach.

"Die Vernichtung des eigenen Erzeugers ist ein Verbrechen das keine Vergebung verdient. Dafür kann es kaum eine Rechtfertigung geben... und keine andere Strafe als den Tod."

Francescas Annäherungsversuche irritierten Matteo, wenn auch nur kurz. Er fragte sich was die Ventrue damit bezweckte, war doch die sterbliche Intention dahinter schon vor Dekaden verstorben. Gelegentlich jagte Matteo zwar auf ähnliche Weise, doch konnte ihn die Ventrue doch wohl kaum als Beute betrachten. Er wappnete sich innerlich, bereit Gegenmaßnahmen zu ergreifen, denn nicht nur hatte er bereits genug von der Macht des Blickes und der Stimme der Ventrue und Lasombra gehört, sondern wusste auch das jene vom Blut der Könige ebenso Macht über die Herzen gewinnen konnten wie die Nachkommen Arikels.
Diese Anspannung versuchte er jedoch zu kaschieren durch Lockerheit und Plauderei.

Manipulation & Ausflüchte: [dice seed=45980 secure=4b1ab6c4_0]6d10[/dice]

"Was genau schwebt euch denn vor werte Francesca, über was würdet ihr gern reden?"

Die intime Nähe die sie suchte schien Matteo völlig kalt zu lassen, Höflichkeit und Anstand wahrend ging er weder darauf ein, noch erwähnte er es. Er war schon so lange tot und wandelte auf Pfaden jenseits aller Menschlichkeit. Zudem gehörte sein kaltes Herz, seine Loyalität schon einer Anderen.
"Die Sonne lehrt alle Lebewesen die Sehnsucht nach dem Licht. Doch es ist die Nacht, die uns alle zu den Sternen erhebt." - Khalil Gibran
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Francesca
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Re: Mitternachtsspaziergang [Francesca]

Beitrag von Francesca »

Francesca lächelte entwaffnend als sie zu Matteo sah und diesen mit ihren zauberhaften Augen ansah und dann höflich hinzufügte:

"Nun sicherlich habt ihr recht, doch glaube ich einfach nicht das ein Mann mit eurem Charisma einfach seinen Erzeuger ermorden würde. Nennt es Intuition aber das passt einfach nicht zu euch, wie ich finde."

Fast schon enttäuscht sah Francesca in das Antlitz von Matteo. Er reagierte gar nicht. Bei Sethkindern machte das ohnehin mehr Freude aber da war der Hintergrund auch ein anderer. Aber anstatt an ihren Fähigkeiten zu zweifeln war sie sich ganz sicher das es da noch jemanden geben musste, jemand das der kalte, tote Herz von Matteo vielleicht erwärmt hätte. Nichtsdestotrotz fügte sie mit warmer Stimme hinzu:

"Nun über alles was ihr möchtet wohlwerter Matteo, sagt was hat euch damals nach Genua getrieben? Ich mein ein Mann von eurem Karat, hätte es wo anders noch viel weiter bringen können, stattdessen sucht ihr euch eine kleine Händlerstadt wie Genua aus. Weshalb falls ihr die Frage gestattet und ich euch nicht zu nahe trete? Außerdem interessiert mich brennend was euch dazu bewegt hat sich Caterina anzunehmen."

Wieder sah sie ihn aus ihren smaragdgrünen Augen eindringlich an. Es war fast so als täte sie das völlig unbewusst ohne wirkliche Hintergedanken...
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Matteo
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Re: Mitternachtsspaziergang [Francesca]

Beitrag von Matteo »

"In Genua sah ich Potential, so wie ein Goldschmied einen Rohedelstein betrachten mag. Aber vor allem folgte ich den Gerüchten über die Weiße Prinzessin, nunmehr meine höchstverehrte Lehnsherrin. Mein Weg verlangte es einer würdigen Herrin zu dienen."

Wenn er von Aurore sprach, seiner Herrin schwang, getragen durch heiligen Eid und die dunkle Kraft ihrer Vitae, seine Loyalität mit. Verehrung, in späterer Zeit würde man vielleicht von hoher Minne sprechen. Ein Ideal, wenn auch besudelt durch totes Blut.
Loyalität, Macht, Verantwortung. Säulen die den Weg säumten.

"Ihr fragt nach Caterina? Warum ich mich ihrer annahm? Die Feinheiten meines damaligen Entschlusses wurzeln in Einsamkeit, in Blut und Verantwortung, in Pflicht. Sie ist vom Blut Arikels, wie ich und hätte ich mich nicht bereit erklärt... hätte sie Verbannung oder gar Vernichtung getroffen.
Aber genug von vergangenen Nächten, was bewog euch werte Francesca nach Genua zu kommen? Und vor allem, habt ihr vor es zu eurer Heimat zu machen?"


Er schien dieser Frage einiges an Bedeutung beizumessen, als wäre Heimat sehr viel mehr als nur der Ort an dem man unlebte.
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Francesca
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Re: Mitternachtsspaziergang [Francesca]

Beitrag von Francesca »

Aufmerksam lauschte sie den Worten von Matteo, es wirkte nicht nur vorgespielt nein es schien wirklich ernsthafte Neugier und Interesse in ihrem Blick zu liegen. Sie schien die Worte die über seine Lippen kamen förmlich aufzusaugen. Erst als er von Aurore sprach wurde ihr Blick etwas verklärter. Für einen Moment schien sie über etwas nachzudenken dann aber wandte sich ihr Blick wieder lächelnd gen Matteo als sie mit warmer Stimme antwortete:

"Nun ich bin mir sicher das unsere höchst verehrte Prinzessin einer der Gründe war aber sicher seid ihr nicht so selbstlos als das dies euer einziger Grund wäre und ihr keine eigenen Ziele habt. Noch dazu würdet ihr euch nicht einfach so eines Mündels annehmen ohne dabei einen Hintergedanken zu haben. Aber es steht mir nicht zu das weiter zu erfragen noch dazu möchte ich euch in Verlegenheit bringen. Sofern das überhaupt möglich ist. Nein viel mehr interessiert mich was euch wirklich bewegt... innerlich... dennoch verstehe ich das es womöglich etwas früh für solche eine Frage erscheint und so lasst sie uns einstweilen ein wenig hinten anstellen bis wir uns besser kennen..."

Eine kurze Pause bevor sie nur umso freundlicher antwortete:

"Nun ich bin ganz offen, die Pflicht trug mich nach Genua... ob ich hier heimisch werde... ehrlich gesagt weiß ich das nicht... vielleicht... ich mein ich kann es nur hoffen... aber womöglich kann ein charmanter, höflich und weltgewandter Mann wie ihr mir dabei helfen?"

Wieder blickten diese smaragdgrünen Seelenspiegel in Matteos Augen, wie als wenn sie eine Antwort auf etwas suchten, das sie wahrscheinlich nie finden würden...
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Matteo
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Re: Mitternachtsspaziergang [Francesca]

Beitrag von Matteo »

"Natürlich habe ich noch weitere Ziele. Doch solltet ihr nicht meinen Dienst an unserer höchstverehrten Prinzessin in Zweifel ziehen, denn wer sind wir Wandler auf der Via Regalis denn wenn nicht Herrscher oder Vasall? Ohne vorherigen Dienst, kann man kein würdiger Herrscher sein."

Weiter ging er nicht darauf ein, aber in seiner Stimme schwang die Kraft der Überzeugung mit. Er glaubte daran was er sagte. Dann trafen seine meergrünen Augen die smaragdenen der Ventrue, was auch immer sie darin zu finden hoffte... Was sie jedoch fand war unglaubliche Kälte, die jedoch nicht ihr galt sondern irgendetwas anderem, das ihn ebenso tief bewegte wie seine Pflicht gegenüber Aurore. .

"Eure Pflicht, besteht diese gegenüber eurem Cousin, ihrer höchstverehrten Majestät? Oder wie ich vermutete euren Clan gegenüber beziehungsweise den Ethruskischen Bund? Euer Blut ist nicht das meine, in allen anderen Punkten wären unsere Interessen recht deckungsgleich.
In diesem Fall wäre ich euch selbstverständlich gern behilflich in der Domäne Genua heimisch zu werden. Was könnte ich denn für euch tun werte Francesca?"
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Francesca
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Re: Mitternachtsspaziergang [Francesca]

Beitrag von Francesca »

Sie lächelte aufrichtig. Höflich den Kopf etwas zur Seite gewandt sah sie zu Matteo und antwortete:

"Ich bitte euch ich würde niemals eure ehrlichen Absichten gegenüber unserer höchst verehrten Prinzessin in Frage stellen, noch stünde mir das zu. Soweit stimme ich euch einmal zu."

Eine kurze Pause bevor sie hinzufügte:

"Meine Pflichten sind mir durchaus bekannt und ich bin sowohl Loyal zur ihrer höchst verehrten Majestät ebenso wie zum verehrten Seneschall. Ist es denn so offensichtlich das ich dem via Regalis und den Etruskern folge?"

Wieder eine kurze Pause bevor sie wieder mit diesen glänzenden Augen in seine sah.

"Wie kommen alle immer darauf die sie etwas für mich tun können? Vielleicht kann ich euch etwas für euch tun... Aber vielleicht reicht es mir auch erst mal jemanden zu haben der einem was die Sethskinder 'Freund' nennen am nächsten kommt. Immerhin wäre es schön in Genua nicht allein zu sein..., wenn ihr versteht was ich meine..."

Wieder sah sie ganz unschuldig und engelsgleich drein.
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Matteo
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Re: Mitternachtsspaziergang [Francesca]

Beitrag von Matteo »

"Die Via Regalis bezog sich auf mich selbst und meine Verbündeten. Aber es freut mich, solltet auch ihr dem edelsten aller Wege folgen. Dass ihr hingegen dem Ethruskischen Bund nahesteht Schloss ich aus der Linie der ihr entstammt."

Matteo war sich in dieser Hinsicht ziemlich sicher. Wäre sie eine Verräterin an ihrem Blut hätte Maximinianus Francesca sicherlich nicht in Genua geduldet.

"Einen Freund... Soweit würde ich nicht gehen, ein recht menschliches Konzept. Dennoch, ich verstehe was ihr meint. Jemanden dem ihr, in gewissen Grenzen natürlich, Vertrauen entgegenbringen könnt. Das ist etwas unschätzbar wertvolles."

Das wusste Matteo aus eigener Erfahrung nur zu gut, wie wertvoll und zugleich gefährlich solches sein konnte.

"Vielleicht können wir eine derartige Vertrauensbasis finden. Mit der Zeit. Solches Vertrauen muss wachsen, wie ein Setzling wenn es dereinst Früchte tragen soll."
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Francesca
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Re: Mitternachtsspaziergang [Francesca]

Beitrag von Francesca »

Immer noch blickten freundliche Augen Matteo an. Mit sanfter Stimme antwortete sie:

"Wisst ihr, ich würde euch ja recht geben und sagen das so etwas Zeit braucht... aber bedauerlicherweise scheinen wir diese nicht zu haben was ich von meinem verehrten Cousin so vernahm. Und sollte euch das Wort Freund zuwider sein wie wäre es dann mit Verbündete?"

Sie seufzte und blickte Matteo dann ganz unverblümt an als sie antwortete:

"Ich bin ganz offen und frei heraus. Ich werde euch einen Vertrauensvorschuss gewähren... Was kann ich für euch tun damit ihr sehr das ihr mir vertrauen könnt?"

Und wieder war das Gespräch viel zu schnell geschäftlich, sozial politisch geworden. Gerade hier wünschte sie sich das aber eben nicht so... Nun man konnte eben nicht aus seinen vorgegebenen Rahmen ausbrechen oder doch?
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Matteo
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Re: Mitternachtsspaziergang [Francesca]

Beitrag von Matteo »

"Wie ich bereits sagte, Vertrauen muss wachsen, braucht Zeit. Aber ich sehe, genau wie euer verehrter Cousin, die Problematik dass wir die nicht haben."

Einige schweigsame Schritte später seufzte Matteo und ging auf ihr Angebot ein.

"Erzählt mir von euch, warum ihr von eurem Erzeuger erwählt wurdet, von eurem Weg in die Nacht und von der Frau die ihr wart als ihr noch atmetet. Nicht zuletzt bestimmen unsere sterblichen Jahre wer wir sind, selbst wenn wir uns bewusst von ihnen abwenden."


Die grünen Augen ruhten geduldig und gelassen auf der Ventrue, nicht im geringsten bedrohlich oder lauernd. Matteo war einfach nur interessiert mehr zu erfahren.
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Re: Mitternachtsspaziergang [Francesca]

Beitrag von Francesca »

Sie blickte Matteo eine ganze Weile an. Schließlich schien sie aus ihren Gedanken zu erwachen und seufzte leise bevor sie sprach:

"Ja Zeit ist ein seltsames Gut bis weilen... eigentlich sollten man meinen das wir genug davon haben da wir ja fast unsterblich sind. Zumindest nicht im eigentlichen Sinne altern... Dennoch scheint sie uns nie los zu lassen... Immer wieder haben wir zu wenig von diesem kostbaren Gut... Manchmal vermisse ich es ein Mensch zu sein... Wie sorglos wir waren... wir wussten unsere Lebensspanne und wie viel Zeit uns noch bleibt... Jetzt jedoch... könnte ein jeder Tag unserer letzter sein und das obwohl wir eigentlich nichts außer unserer eigenen Art zu fürchten haben oder vielleicht gerade weil wir nur unsere eigene Art zu fürchten haben..."

Ihre Worte waren unglaublich sentimental und irgendwie auch melodramatisch. Schließlich fügte sie mit einem Stirnrunzeln hinzu:

"Es ist schon ein wenig seltsam. Ihr seid nun der dritte der mich nach meiner Vergangenheit fragt. Bin ich so undurchsichtig oder ist es irgendetwas anderes das die Kinder der Nacht stets dazu verleitet nach der meiner Meinung nach persönlichsten Frage von allen zu haschen..."

Eine kurze Pause. Sie sah Matteo dabei tief in die Augen. Ihr smaragdgrüner Blick war seltsam wie ein gekonnter Augenaufschlag. Dann fügte sie leise hinzu:

"Manchmal glaube ich ich bin einfach schon zu lange auf dieser Welt...."

Ein Moment der Schwäche? Vor Matteo? Fühlte sie sich etwa sicher? Oder nur ein Trugschluss. Dann antwortete sie:

"Wisst ihr... ich bin als Kind einer italienischen Adelsfamilie geboren. Ich war die einzige Tochter von 3 Kindern. Mein Vater war ein herrischer Mensch. Der Kontrolle... liebte... Ich wurde verheiratet... mein Gemahl war ein Ekel... ich lernte meinen Erzeuger kennen... der mich nun wer weiß schon wieso er mich erwählt hat...."

Ein Lächeln umspielte ihre Lippen. Dann führte sie fort.

"... Mein Gemahl starb... Blutanämie ...tragische Sache... Ich verlor alles bis auf mein Gestüt das mir von meinem Gemahl vermacht wurde... Mein Erzeuger nahm mich auf... und nun unzählige Jahrzehnte später bin ich hier... in Genua..."

Spärlich, wenig ausgeschmückt kaum detailreich. Aber eine Geschichte, ihre Geschichte. Nun es konnte ihr wohl niemand verdenken das sie nicht direkt aus dem Nähkästchen plauderte, dann sah sie zu Matteo und meinte höflich:

"Und ihr?"
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