[Ball - Skriptorium] De natura deorum [Toma]

[Vergonzo Faro]

Die Augen des Buckligen wurden größer. Das hellblau darin noch heller und kurz zuckten seine Augen von rechts nach links und wieder zurück.
Das lauernde im Blick seines Gegenübers wirkte auf Vergonzo nicht wie das der Adligen, sondern eher animalischer, was ihm allerdings nicht unangenehm war. Es ist immerhin angenehmer als das Falsche im Blick der angeblich ach so gottesfürchtigen.

Dann kicherte er glucksend:"Werter Meister des Kunsthandwerks, ich bin mir zwar sicher das ihr die Abscheulichkeit meines Blutes ehrenhaft und treffend der Ewigkeit übergeben könnt, aber wollt ihr das wirklich? Ich weiß nicht wer das Ergebnis dieser Arbeit kaufen wollen würde, ich werde es mir wohl kaum leisten können."

Hatte Toma bereits einen Käufer solcher Abstrusitäten?

[Toma Ianos Navodeanu]

Toma gab ein dünnes spöttisches Lachen wieder, von wollen, konnte kaum eine Rede sein. Dennoch war er von der Antwort des Nosferatu angetan. Er wusste sich gut auszudrücken.
"Die wohlwerte Hüterin wünscht sich Abbilder der Kainiten Genuas." erklärte der Drache. "Aller." betonte er noch einmal um klar zumachen, dass tatsächlich jemanden an dem Bildnis des Entstellten gelegen war.

[Vergonzo Faro]

Vergonzo stockte und schaute skeptisch hoch zu Toma. Eine Augenbraue schiefer als die andere hochgezogen.
War das tatsächlich ihr Wunsch?
"Mit verlaub, verzeiht das NAchfragen aber ist es ihr Wunsch oder ein Befehl?Wenn es letzteres ist, wem gilt dieser Befehl?"
Würde Toma diese Aufgabe bekommen haben um sich zu beweisen?

[Toma Ianos Navodeanu]

"Ihr Wunsch. Eine Anfrage, ein normaler Auftrag, wie ihn Handwerker nunmal erhalten.
Sicher kein Befehl und die Hüterin steht auch in keiner Position mir zu befehlen." stellte der Tzimisce klar. Wie kam der kleine Mann nur darauf?

[Vergonzo Faro]

Vergonzo biss sich auf die matschige Unterlippe als er die Worte vernahm,war es doch nicht seine Absicht den Künstler zu beleidigen.
"Bitte verzeiht falls ich euch beleidigt haben sollte, natürlich ist sie nicht in der Position euch Befehle zu erteilen. Manches Angebot kann allerdings mitunter etwas gezwungen klingen, je nachdem wer die Person ist die das Angebot einem anbietet." er lächelte verschwitzt.
"Damit ihr euren Auftrag erfüllen könnt, werde ich mich bereit erklären Pose zu stehen." er schaute an sich hinunter,dann hoch zu Toma,"..nun ja, viel Arbeit wird es nicht werden denke ich." dann lachte er glucksend.

[Toma Ianos Navodeanu]

"Ihr habt mich damit nicht beleidigt." antwortete Toma beschwichtigend.
"Sicher kann es in gewissen Situationen dazu kommen, dass ein Befehl hinter schönen Worten versteckt wird und man sich gezwungen sieht sie zu befolgen, aber nein, ich nahm den Auftrag freiwillig an. Eine fordernde schöpferische Aufgabe, warum sollte ich sie ablehnen?" fragte das drachische Wesen mehr rethorisch.
"Es freut mich sehr, dass ihr euch dazu bereit erklärt. Wo kann ich euch erreichen, so dass wir Termine für die Modellierung ausmachen können?"

[Vergonzo Faro]

Vergonzo wirkte erleichtert die Worte des recht andersartig aussehenden Kainiten zu hören.
"Habt Dank für eure Nachsicht.Ich bin gespannt auf das Ergebnis, habe ich doch noch nie ein Abbild von mir aus der Sicht eines Künstler sehen können.
Nun ich habe ein verstecktes Fach angebracht in dem man mir Nachrichten hinterlassen kann bis mein Atelier fertig gestellt worden ist." Er nannte Toma das Versteck und wie genau man es finden konnte.
Dann runzelte er fragend die Stirn.
"Sagt, wenn die Hüterin alle Kainiten verewigt sehen möchte, wer fertigt die Skulptur von euch an?Ihr selbst?" er schaute neugierig und schon fast wissbegierig mit seinen hellblauen und sehr klaren Augen hoch zu Toma.

[Toma Ianos Navodeanu]

"So wird es wohl sein. Diese Aufgabe kann ich immerhin niemanden sonst anvertrauen." antwortete Toma. Seine Ghulen waren nicht ausgebildet genug in diesem Bereich und einen Menschen extra dafür zu binden, das würde er auch nicht tun. Zumal er niemanden zutraute die Arbeit gut genug zu verrichten.
Dabei war es eigentlich nie möglich ein Abbild zu schaffen, dass der Realität vollends nah kam.
Zumal das bei ihm ohnehin obsolet war.

"Leider ist es nicht sehr sinnvoll eine Statue von mir zu haben." erklärte der Drache weiter. "Wird sich mein Aussehen doch weit öfter ändern, als das von euch anderen."

[Vergonzo Faro]

Somit stimmten die Gerüchte das die Drachen ihr Äusseres doch sehr oft änderten, und so nickte das kleinwüchsige Monster.
"Was meint ihr, stellt mein Antlitz eine Herausforderung für euch dar, ist es doch weit entfernt von Gleichmäßigkeit, großen glatten Flächen und einheitlichen Proportionen?"

Vergonzo nahm eine Pose ein, der Buckel etwas aufplusternd, den Kopf schief, und es schien als würden all die Beulen und Furchen im Gesicht glänzen und sich dem Beschauer entgegen recken.
Das scheinbar kaputte Bein knickte ungesund schräg nach innen ein und der leicht grinsend geöffnete Mund entblösste wenige zu große, schäbig gelbe Zähne, scheinbar von den Speichelfäden zwischen ihnen gehalten.

[Toma Ianos Navodeanu]

Toma konnte nicht anders als angewidert zu schauen, als der kleine Nosferatu sich bewusst in Pose warf.
Zum Glück waren seine Gesichtsmerkmale so seltsam verschoben, dass man sich als Betrachter nicht wirklich sicher sein konnte, was seine Mimik gerade aussagte. Aber Vergonzo kannte die Reaktionen auf sein Äußeres sicher, dass er es sich dennoch denken konnte.
Doch hatte der Drache auch weitaus schlimmeres gesehen, als dass er sich nun abwenden würde. Schönheit war so vielfältig und auch wenn er den Nosferatu wahrlich nicht schön nennen würde, so würde es bei den meisten anderen Kainiten ebenso nicht.

"Gleichmäßigkeit und glatte Flächen sind herausfordernder als ihr denkt. Sie perfekt ebenmäßig zu schaffen bedarf viel Geschick und Ausdauer. Doch ein solch außergewöhnliches Antlitz wie eures ist immerhin eine Abwechslung. "