[Ball]Ein Menuett der Monster [Melissa]

[Januar '17]
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Matteo
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[Ball]Ein Menuett der Monster [Melissa]

Beitrag von Matteo »

Zu späterer Stunde, als es schien, dass ihre Pflichten als Gastgeberin es zuließen, bat Matteo die Dame des Hauses zum Tanz. Formvollendet und höflich. So sie denn einwilligte, würde er die Drachin von Broglio mit einigen wohlgesetzten Schritten zur Tanzfläche geleiten.

"Habt Dank und bitte verzeiht, dass ich vorhin so kurz angebunden war. Hoftag und Prozess liegen noch nicht weit zurück und zehren ebenso an meiner Substanz wie die Eigenarten meiner Mitliktoren."


Ein kurzer Blick in Richtung des Gangrel legte nahe, dass Matteo durchaus mitbekommen hatte, dass dieser sich von Melissas Zunge hatte filettieren lassen, wie er es sonst wohl physisch mit seiner Beute tat. Selbst unter Rivalen konnte Matteo wohlgesetzte Worte anerkennen.
"Die Sonne lehrt alle Lebewesen die Sehnsucht nach dem Licht. Doch es ist die Nacht, die uns alle zu den Sternen erhebt." - Khalil Gibran
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Melissa
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Re: [Ball]Ein Menuett der Monster [Melissa]

Beitrag von Melissa »

Die Tanzfläche war im Innenhof freigeräumt worden, eine ausreichende Fläche direkt vor dem Tisch des Brautpaares stand den Tänzern zur Verfügung, da dort einige Bänke beiseite geschoben worden waren. Obwohl die früh eingetroffenen Gäste seit Mitternacht kaum mehr zu stehen in der Lage waren, geschweige denn zum ordentlichen Tanz. Die meisten lagerten nur noch auf ihren Bänken herum, ein guter Teil schlief bereits.

Melissa schien keinerlei Scham zu verspüren, sich vor so vielen Leuten zu präsentieren. Eher noch schien sie es ein wenig zu genießen, sich so unbescheiden ins Rampenlicht stellen zu dürfen.
Sie gab der kleinen Gruppe von Musikern ein Zeichen. Sie spielten seit einer halben Ewigkeit und mussten es in jedem ihrer Knochen fühlen. Nun aber kam die Stunde, da sie sich die für umherziehendes Gesindel viel zu üppige Bezahlung verdienen mussten.
Die Musik spielte auf. Ein langsamer Tanz zunächst, etwas melancholisch, um das Tanzfieber nicht sofort sondern nur ganz allmählich ausbrechen zu lassen.

¨Es ist eine Weile her, dass ich ordentlich mit jemandem getanzt habe, Littore, der nicht als Bauerntrampel großgezogen wurde. Verzeiht, wenn ich euch ein wenig auf die Füße trete¨, sagte der Drache. Sie legte ihre Hände in seine und überließ ihm für den Moment die Führung.

(Geschick 3, Vortrag 3)
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Matteo
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Re: [Ball]Ein Menuett der Monster [Melissa]

Beitrag von Matteo »

"Da geht es mir nicht anders, es ist schon eine Weile her dass ich tanzte."

Sagte der Kainit vom Blut Arikels, doch waren seine Schritte sicher, die Bewegungen geschmeidig. Matteo führte Melissa und glich ihre anfängliche Unsicherheit aus. Nur ein wahrer Kenner der Tänze würde sie wohl noch wahrnehmen, aber zumindest traten sie einander nicht auf die Füße oder stolperten.

(Geschick & Vortrag: 2 Erfolge)

"Ihr habt hier ganz Erstaunliches auf die Beine gestellt, auch wenn manche der Gäste dies wohl nicht zu schätzen wissen."


Ob und auf wen genau er damit anspielte ließ Matteo offen, ganz der Fantasie der Drachin überlassend.
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Melissa
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Re: [Ball]Ein Menuett der Monster [Melissa]

Beitrag von Melissa »

Die Tzimisce brauchte einen Augenblick, bis sie sich fing. Bis ihre Muskeln sich an die Bewegungen erinnerten, ihre Gedanken wieder in das Hier und Jetzt zurück kehrten, in diesen einen Moment des Tanzes. Das Blut half dabei.
Sie bewegte sich geschickter als zuvor, beherrschter.

"Sicherlich, einige Neider gibt es immer. Leute, die selbst nichts tun, es anderen aber missgönnen. Doch was schert es den Mond, wenn Hunde ihn anbellen? Ihr kennt das. Manches muss man aushalten, denn am Ende siegt doch die Wahrheit."

Geschick +2BP. 2 Erfolge.
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Matteo
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Re: [Ball]Ein Menuett der Monster [Melissa]

Beitrag von Matteo »

Ihrer beider Tanzschritte ergänzten sich nun in fast perfekter Harmonie, beschwingt von gestohlenem Blut, Willen und uralten Flüchen.

"Die Wahrheit? Ob sie am Ende den Sieg davonträgt ist fraglich, doch ist die Wahrheit nicht stets das erste Opfer eines Krieges?
Was Neider angeht, nun ja sie sind wohl unvermeidlich."


Neid und Missgunst, Lüge und Täuschung, Krieg und Gewalt, waren Teil ihrer Gesellschaft seit den Nächten der Ersten Stadt. Man konnte sich ihnen nicht entziehen, wurde ob gewollt oder nicht Teil davon. Sebst dieser Tanz.
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Melissa
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Re: [Ball]Ein Menuett der Monster [Melissa]

Beitrag von Melissa »

¨Ganz im Gegenteil, mein Herr¨, sagte Melissa. ¨Die Wahrheit überlebt als einziges den Krieg. Woher wüssten wir sonst, wer ihn gewonnen hat?¨
Sie beschleunigte ihre Tanzschritte ein wenig, nun da sie an Trittsicherheit gewonne hatte. Die Musik veränderte sich, wurde heiterer, etwas verspielter.
¨Finden Sie denn nicht, dass die Wahrheit noch selbst im Lügner weiterlebt? Selbst diejenigen, die selbst über ihre eigene Größe belügen, akzeptieren in dieser Lüge noch die Wahrheit.¨
Sie gab ihm einen Augenblick Zeit, über ihre Worte nachzudenken. Dann, bei der nächsten Drehung:
¨Glauben Sie, dass Brimir die Wahrheit kennt, die sein Verhalten vorhin vor der ganzen Domäne ausgebreitet hat?¨
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Matteo
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Re: [Ball]Ein Menuett der Monster [Melissa]

Beitrag von Matteo »

"Ah, individuelle Wahrheit, nicht universelle. Aber ja, selbst im Lügner lebt die Wahrheit weiter. Es sei denn der beginnt die Lüge selbst zu glauben, doch wird sie dann zu seiner Wahrheit?
Aber das sind Gedanken für die Theologen und Philosophen... vielleicht ein Betätigungsfeld für kommende Jahre. Bildung stünde uns gut zu Gesicht, wenn wir denn etwas aus der Ewigkeit machen wollen.
"

Die musikalische Richtung schien dem Toreador zuzusagen, ebenso seine Tanzpartnerin, denn seine Schrittfolgen wurden beschwingeter, freudiger, energiegeladener.

"Der werte Liktor hat sie vielleicht nicht erkannt, zumindest nicht augenblicklich, doch er wird sie bald begreifen. Vielleicht hat er dies schon, schattenhafte Worte werden ihn schon zu jener Erkenntnis geleiten.
"

Sagte Matteo mit einem angedeuteten Lächeln in Richtung Acacia und Brimir.
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Melissa
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Re: [Ball]Ein Menuett der Monster [Melissa]

Beitrag von Melissa »

"Ich bevorzuge handfeste und erfahrbare Dinge", sagte Melissa trocken und wischte das Thema Bildung beiseite. "Gutes Benehmen, wohl zu sprechen oder einen Haushalt ordentlich zu führen. Philosophie und all diese Gedanken verwirren den Geist und lenken von dem ab, was uns am wichtigsten sein sollte: Dem was vor uns liegt. Die Wahrheit, die alle glauben, ist die Wahrheit. Und ich habe Menschen schon die abenteuerlichsten Dinge weiß gemacht. Manchmal setze ich schon vor dem Frühstück nicht weniger als sechs unmögliche Wahrheiten in die Welt."

Sie erwiderte sein Lächeln, folgte seinem Blick ganz kurz, bevor sie ihn wieder zu Boden senkte. Ihm wurde wieder die Führung des Tanzes auferlegt, obwohl Melissa jedem seiner Schritte kompetent folgte.
"Ich hoffe doch, es erbarmt sich jemand. Er blickte schon etwas verwirrt drein, der Arme. Vielleicht sollte Gaius ihm ein wenig Nachhilfe geben, ich denke er wüsste wohl, was ich meine.
Obwohl er mich auf eine ganz zauberhafte Idee gebracht hat. Also Gaius und Brimir, meine ich. Sagt: Wie kurz ist die Leine, die ihr eurem Mündel lasst?"
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Matteo
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Re: [Ball]Ein Menuett der Monster [Melissa]

Beitrag von Matteo »

Matteo schüttelte leicht den Kopf, sowohl was Bildung als auch was Wahrheit betraf war er anderer Auffassung als die Tzimisce. Er ging aber nicht wieder darauf ein.

"Mein Kollege Gaius ist in der Tat ein wortgewaltiger Mann." Kommentierte der Liktor trocken, hielt er Gaius doch für bisweilen etwas übereifrig, wenn auch ehrbar.
"Eine zauberhafte Idee? Ich bin ganz Ohr..."

Einige Schrittfolgen später trat ein Schmunzeln auf Matteos Lippen.

"Mein Mündel ist doch kein Hund. Sie bewegt sich innerhalb der von mir gesetzten Grenzen recht frei, diese Grenzen jedoch sind fest gesetzt."
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Melissa
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Re: [Ball]Ein Menuett der Monster [Melissa]

Beitrag von Melissa »

¨D'accordo¨, sagte Melissa, ¨Gaius ist ein gewaltiger Mann, über seine Worte erlaube ich mir kein Urteil.¨
Im Gegensatz zu dem Liktore bemühte sie sich gar nicht erst, den leichten, quirrligen Spott aus ihrer Stimme zu verbannen.
¨Oh, nein, sicherlich ist die Kleine kein Hund. Aber junge Damen müssen...mit harter Hand und Strenge erzogen werden. Glaubt mir, ich habe schon einige davon durch das Leben geführt, ich spreche also als Mutter zu euch. Auch die zweite Jugend ist nicht weniger schwierig.¨
Sie lächelte tiefgründig und ging nicht weiter darauf ein, ob wegen seines Fehlers oder ihres eigenen Scherzes.
¨Ich bekam, wie ihr wisst, vom Seneschall den Auftrag ein wenig für die Unterhaltung zu sorgen in der Domäne. Nicht nur scheint Caterina sich blendend zu amüsieren, sie ist selbst auch durchaus unterhaltend. Auf eine gewisse Weise jedenfalls. Sie soll ein recht hübsches Stimmchen haben und es wäre doch eine Verschwendung, ihr keine Gelegenheit dafür zu geben, sie zu benutzen.¨
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