Neue Heimat [Offen]

[Februar '17]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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Ramon
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Re: Neue Heimat [Offen]

Beitrag von Ramon »

Der Brujah fokussierte sich auf das Wesentliche. es würde ihm jetzt nichts bringen sich rechtzufertigen. Er jedenfalls wusste das er im Recht war, und das Matteos Ausführungen nur der Überhöhung seiner selbst dienten, er fasste sich daher möglichst kurz, bemühte sich aber einen freundlichen Ton nicht fehlen zu lassen.

Ich muss euch gestehen das es uns zum ersten nur darum geht, ein Heim zu errichten. zu lange sind wir gewandert, unsere Gemeinde braucht wieder Stabilität. Wenn wir diese jedoch zurückerlangt haben wäre es uns eine Freude sie mit Ravecca zu teilen. Wir haben nichts gegen die Reichtümer einzuwenden, die sich Menschen erarbeitet haben. ander als die Weltlichen Katholiken, jedoch sind wir auch der Meinung das unsere Gemeinschaft derlei weltlichen Besitz nur in Maßen benötiigt, wir streben also nicht nach weltlichem Besitz, verurteilen aber auch niemanden der dies tut. Unserer Gemeinschaft geht es eher um die Ausbreitung unseres Glaubens,und unserer Lehre vom Zusammenleben unter den Menschen, welches von direkter Hilfe geprägt sein sollte. Ich denke also durchaus das wir unseren Beitrag in Ravecca leisten können.

Ramon wartete gespannt, was Matteo erwiedern würde. um jedoch noch auf sein Angebot einzugehen, und ihm somit Kooperation zu signalisieren antwortete er erneut.

Über euer Angebot hinsichtlich der Etikette unserer Gemeinschaft bin ich sehr dankbar, ich denke in der Tat das ich in diesen Belangen noch einiges von euch lernen könnte. Ich werde also gerne darauf zurückkommen
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Matteo
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Re: Neue Heimat [Offen]

Beitrag von Matteo »

"Wenn ihr erst einmal richtig angekommen seid und euch eingerichtet habt, kommt darauf zurück. Ich werde euch dann gerne in den notwendigen Grundlagen unterweisen. Gern würde ich aber auch noch mehr über euren gemeinsamen Glauben hören, auf welche Weise er sich vom gelebten Christentum der Kirche in Genua unterscheidet."

Matteo fragte neugierig und mit echtem Interesse, wenn es auch eher akademischer Natur war und nicht den geringsten Glaubenseifer erkennen ließ. Natürlich existierte Gott und sicher hatte jeder seinen Platz in Gottes Plan, nur war Matteo kein Fanatiker sondern war gerade erst von einer Reise zurückgekehrt, eine Reise die ihn an einen der tolerantesten und kulturell reichhaltigsten Orten der bekannten Welt geführt hatte.

"Ich habe gelernt, dass Gelehrsamkeit und Toleranz Hand in Hand gehen... in Grenada. Daher werde ich eure Gemeinde nicht fortjagen, es sei denn ihr oder die eure machen Ärger:
Achtet meine Jagdgebiete und die anderer, mischt euch nicht in die Angelegenheiten der Miliz, lasst die Finger von den Senatoren Raveccas, denn sie sind die meinen oder die meiner Verbündeten und zu guter Letzt vergreift auch nicht an den Waisen. Sie stehen unter meinem Schutz... Ich gab einem Toten mein Wort."


Zählte Matteo auf, seine kalten grünen Augen verhießen blutige Vergeltung an jedem der düse Grenzen überschritt, gerade weil der Brujah so an seiner Gemeinde hing...
Seine letzten Worte richteten sich auch und vor allem an Angelique. San Alerio stand nicht nur unter dem Schutz San Donatos, sondern auch unter dem Matteos.
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Angelique
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Re: Neue Heimat [Offen]

Beitrag von Angelique »

Angelique war begeistert von Matteos Worten, aber auch in großer Sorge. Das Schmollen ob der gnostischen Unkenntnis des sogenannten Kriegerphilosophen verrauchte wie Nebel in der Sonne. Wichtigeres war zu bereden. "Ihr wart in Al-Andalus? Wie ergeht es den den Städten dort? Ich hörte Gerüchte, dass der große Herrscher der Sarazenen das schöne Barcelona und Zamora zerstört hat und tausende Christen getötet oder in die Sklaverei geführt hat. Ist dies war? Wie geht es diesen Unglücklichen? Was ist geschehen, seit ich dort war?" Diese Frage richtete sich sowohl an Matteo als auch an den Iberer.
SIe war plötzlich zu Tode erschrocken und starrte mit großen, angsterfüllten Augen in die Ferne. "Ich träumte sogar, dass eine Flut aus Kriegern, dunkel wie die Nacht und in seltsamer Gewandung, sich über das Grab des Jakob ergoss und die heilige Stadt brannte. Sagt mir, dies ist nicht geschehen, sondern nur ein Trugbild meines Wahns. Bitte sagt es mir! Bist du deshalb geflohen, Bruder? Ist es etwa die Saat, die unser Niederstrecken der Sarazenendämonen hier dort in Iberien hat aufgehen lassen?"
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Ramon
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Re: Neue Heimat [Offen]

Beitrag von Ramon »

Ramon erinnerte sich schlagartig an jenen Tag, als sein Dorf gebrannt hatte, als sie fliehen mussten... er antwortete mit deutlich angespannten Gesichtszügen

Glaubensdifferenzen können in der Tat zu schrecklichen Gräueltaten führen... mein Heimatdorf wurde von Sarazenen niedergestampft... den Gemeinden in Iberien aber auch die Papisten fürchten unseren Glauben, entzieht er doch dem Machtstreben der weltlichen Institution der Kirche den Nährboden.... Wohlwerter Matteo, wir sind es nicht die Probleme bereiten, wir wollen lediglich frei unseren Glauben praktizieren können. Wir halten nichts von Zwangsmissionierungen, unseren Idealen folgt man freiwillig, oder man lässt es. Zu oft stößt leider auch dies auf Ablehnung. Es scheint, das alle Machtreligionen auf Zwang und Elite setzen.
Doch wie , wenn nicht durch das freie , innbrünstige Bekenntnis des Glaubens in der von der Mutter in die Wiege gelegten Sprache, soll man wahrhaftig glauben ? Sollte sich irgendwann einmal eine Konfliktsituation ergeben, so hoffe ich das wir uns einander gegenübertreten können, um diese zu klären. Euer wohlwollendes Auftreten lässt mir jedoch keinen Zweifel daran.
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Matteo
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Re: Neue Heimat [Offen]

Beitrag von Matteo »

"Ja ich war in Granada, auch als Ġarnāṭa al-Yahūd bekannt, die Hauptstadt der Juden, deren Herrscher das Wesirat von Feder und Schwert innehaben. Ein Hort der Gelehrsamkeit, doch im Norden führen die Sarazenen Krieg gegen die christlichen Reiche. Und es ist ein blutiger, angestachelt durch Krieger aus der Fremde, Berber."

Beantwortete er zunächst Angeliques Fragen, dann wandte Matteo sich dem iberischen Brujah zu.

"Solange ihr die genannten Grenzen achtet und keinen Unfrieden mit der Kirche sucht, ist mir gleich auf welche Art ihr eurem Glauben nachgeht. Wichtig ist dass die Traditionen unserer Art und der Frieden unter der sterblichen Herde ihrer höchstverehrten Majestät gewahrt bleiben. Ihr findet in mir zwar den Senator Raveccas, nicht jedoch den Herrn. Solange euch von höherer Stelle nicht verwehrt wird euch hier niederzulassen, werde ich euch nicht daran hindern. Allerdings wäre eure kleine verschworene Gemeinschaft vielleicht in einem der Dörfer vor der Stadt besser aufgehoben oder ihr würdet far eine eigene kleine Siedlung gründen, so wäret ihr unter euch und kämet nicht so leicht in Konflikt mit der Obrigkeit und dem Klerus."

Kein Drängen und keine Ablehnung ihres Glaubens lag in Matteos Stimme, auch wenn er es sehr merkwürdig fand den Gottesdienst nicht in lateinischer Sprache zu zelebrieren. Sein Vorschlag war nicht mehr als das: Ein wohlmeinender Rat.
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Angelique
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Re: Neue Heimat [Offen]

Beitrag von Angelique »

Angelique nickte. "Ja, ich hätte da eine sogar eine Gegend, wo ihr euch ansiedeln könntet und unter dem Schutz des Barons dort euch stellen könntet. Aber generell ist die Idee weise." Der ältere Krieger schaute irritiert bei diesen Worten. Er schien nicht begeistert, den Haufen missionierender Wirrköpfe in der Gegend zu haben. "Nur bedenke", warnte die kleine Vampirin," dass jedes Dorf einem Adligen oder Kloster gehört. Ihr also euch unterwerfen müsst."

Zu Matteo gewandt, sagte sie: "Oh, nehmt mich das nächste Mal dorthin mit! Und auch meine Juden! Ich will den Atem der Weisheit dort aufsaugen und Kontakte knüpfen!"
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Ramon
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Re: Neue Heimat [Offen]

Beitrag von Ramon »

In Ramons Augen bildete sich feurige Begeisterung für die Pläne, die sich aus den Angeboten ergaben

Ich danke euch beiden für diese großzügigen Angebote. Wohlwerte Angelique, es wäre mir eine Freude von einem Glaubensbruder eine mögliche Heimstätte ermöglicht zu bekommen, wenn ich euch dafür mit Kontakten nach Grenada entlohnen kann, die ich ohnehin Gedenke wieder aufleben zu lassen, wäre es mir eine Freude. Wohlwerter Matteo, ich hoffe ich werde so lange in Ravecca geduldet, und euch keine allzu große Last, auch euch entlohne ich gerne für eure Gastfreundschaft. Sollte euch etwas einfallen, so sprecht offen !
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Angelique
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Re: Neue Heimat [Offen]

Beitrag von Angelique »

"Nein, ein Heimstätte ermöglichen kann ich dir nicht. Die müssten deine Leute sich schon erbauen. Hilf dir selbst, dann hilft dir GOtt. Aber Grund kann ich dir zeigen. Kein guter wie in deiner oder meiner Heimat. Hier ist Ackerland so rar gesät, so dass die Eingeborenen es ,Inseln' in einem Meer aus Stein nennen. Ihr müsstet euch Terrassen aus dem Fels schlagen und der Acker wäre steinig. Wenn euch das nicht schreckt, ständet ihr unter dem Schutz meiners getreuen Roger."

Der ältere Krieger schien sich unter Schmerzen zu winden bei Angeliques mildtätigen Worten, und sein Gesicht wirkte, als habe er in eine unreife Bitterorange gebissen. Hilfesuchend schaute er zu Matteo, als hoffe er, dieser könne Angelique diese Flause austreiben.
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Matteo
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Re: Neue Heimat [Offen]

Beitrag von Matteo »

"Sicher, wenn ihr wollt nehme ich euch mit. Allerdings wird es wohl erst in einigen Jahren wieder soweit sein, dass ich dorthin reise. Allerdings unterhalte ich mittlerweile Handelsbeziehungen, wenn ihr also etwas aus Al Andalus braucht...
Ihr erwähntet die Juden Genuas, dann ist es also wahr, dass ihr euch ihrer angenommen habt? Ich hörte von eures Rogers Zweikämpfen."


An Ramon gewandt meinte der Toreador ganz sachlich und schlicht:

"Solange eure Gemeinde keinen Ärger macht sollen sie vorerst am besten hier bleiben, Angeliques Angebot solltet ihr aber überdenken. Es hat viele Vorteile. Für die Euren, wie auch für den Frieden unter der Bevölkerung der Stadt.
Habt ihr das Gastrecht erhalten, oder harrt ihr noch einer Antwort?"


Matteo war zwar nicht wirklich glücklich damit, dass Ramon und seine Gemeinde sich in Ravecca zumindest vorübergehend niederließen, aber sie zu vertreiben würde die Unruhe in Genua nur vergrößern.
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Angelique
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Re: Neue Heimat [Offen]

Beitrag von Angelique »

"So ist es", bestätigte Angelique. "Ich würde mich freuen, mich bei Gelegenheit mit Euch über die Juden zu unterhalten, wohlwerter Herr Matteo."

Der ältere Krieger verneigte sich bei den Worten bezüglich der Gerichtskämpfe. Er schien tatsächlich dieser Roger zu sein. "Meine Ehre und mein Schwertarm und der Segen Angeliques stehen jedem zur Verfügung, seine Sache zu vertreten, wenn sie gerecht denn ist."

Die eigentümliche und archaische Form stammesrechtlicher Rechtsprechung durch Gottesurteil war immer noch ultima ratio und würde es trotz tradiertem Römischen Recht noch sehr lange bleiben.
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