Ins Hospiz oder Hospital, bitte? [Ramon]

[Gaius Marcellus]

"Zugleich jedoch, ohne strukturierendes Element der Mutter Kirche, würde doch auch nur jeder Bischof sich das Gold in seine Festung stecken..." dabei blickte der Ältere nich unbetrübt zu dem ganz Genua überscheinenden Bischofskastell.

"Der Papst und die Seinigen suchen die Kräfte der Gläubigen zu Bündeln, dies muss keine schlechte Sache sein... auch wenn sie oft nicht gelingt.
Doch sagt... ihr müsst Ramon sein? Der Sprecher? Eure Gefolgsschaft braucht also nur Heim und Herd, keine direkte Versorgung, ich hörte von einer Krankheit in Ravecca... wir sind auch hier diese zu untersuchen. Jemand aus eurem Kreise krank geworden?" wechselte er etwas dunkler wieder in die Realität, für diesen Moment...

[Ramon]

Ramon nickte, die Ausführungen gefielen ihm, mit solchen Männern konnte er gut arbeiten. Sie wären sicherlich empfänglich für die Frohe Botschaft.


Unter den meinen ist keiner erkrankt, aber ich hörte von der Seuche... umso wichtiger ist es für uns Heim und Herd zu erlangen, um die Versorgung der Kranken aufnehmen zu können. Außerdem planen wir die Betätigung in der Landwirtschaft, sodass wir die Bewohner Raveccas , So Gott uns beisteht, eines Tages kostenlos mit Nahrung versorgen können.

[Gaius Marcellus]

Beide Ritter nickten anerkennend "Kostenlos? Das ist beeindruckend... Aber ihr verfügt aktuell über nichts? Weder Land, noch Heim, noch Schiffe? Wie gedenkt ihr euer nobles Ziel zu erreichen?
Euer Wunsch wiegt schwer... Wohnraum ist sehr rar in Genua. Vor allem Größerer. Ich will euch nichts versprechen... aber womöglich lässt sich etwas erreichen.
Wie heißt ihr denn, werter Edelmann? Und wie nennt ihr eure kleine Gruppe? Wie viele seid ihr denn... ein Dutzend? Wie kommt ihr derzeit über die Runden... ich hörte ihr werdet hier nicht sehr geliebt, geht ihr Tätigkeiten nach?" Fragte der Blonde nach und nach.

[Ramon]

Ramon blickte grübelnd, in der Tat er hatte sich viel vorgenommen.. aber er hatte ja auch mehr als ein Leben Zeit seine Träume zu erfüllen. Und er würde seine Zeit nutzen... Genua würde kaum wiederzuerkennen sein, wenn Ramon sein Vorhaben vollendet hat.

Wie ihr schon vermutet habt, ich bin Ramon "Il colpo dellas spada" Sohn des Dominic aus der Linie des Syphax, ich stamme aus dem fernen Iberien. Unsere Gruppe ist eine einfache Gemeinde, wir nennen die unsrigen Katharer, ein Wohnraum für zwanzig von uns sollte mehr als ausreichen, und wir wären sehr dankbar. Momentan verdienen wir uns im Seehandel, wir haben einige Kontakte die uns beliefern, daher konnten wir auch diese befestigten Jurten errichten. Wenn ihr es tatsächlich schafft uns Wohnraum zu vermitteln, wären wir euch sehr dankbar, und würden euch sicherlich bei euren Vorhaben unterstützen, die ja offensichtlich von großer Nächstenliebe zeugen.

Ramons Blick zeigte ehrliche Anerkennung, vor ihm standen noch echte Individuen, nicht wie dieser Titus aus dem Elysium, dieser verblendete Papist. Diese Männer hatten Schneid, das gefiel ihm.

[Gaius Marcellus]

"20 Seelen... das sind zwei größere Hütten oder ein bis zwei Gehöfte... ich verspreche euch nichts, Ramon Il colpo dellas spanda, aber sollte ich die Möglichkeit haben, unterstütze ich euch gerne. Eure Unterstützung könnte sich sicherlich als Nutzbringend erweisen... ganz im Generellen scheint mir, wir teilten viele Ziele... jedoch verstehe ich eure rebellische Haltung gegenüber Kirche und dem Heiligen Stuhle nicht, sie wird einem solchen Kampf eher schaden als nutzen, fürchte ich..." Schwer wog er seinen Kopf "Meine Männer, die Heiler meine ich, werden ein wenig mit euren Leuten sprechen, sehen, ob sie ihnen gutes tun können? Ist das in Ordnung für euch? Wie wäre es... wenn wir ein paar Schritte zusammen gehen, einige Konkreta abzuklären?" Lächelte der Ältere nun, nach und nach hatte er immer stärker die Gesprächsführung erworben - Hierarchie schien wahrlich nicht ausgeprägt, in diesem Orden.

[Ramon]

Ramon nickte kurz zwei Mitgliedern seiner Gemeinde zu, ehe er sich dem Älteren Ritter zuwand und auf einen Weg zeigte der wohl weiter durch Ravecca führte

Aber gerne doch, gehen wir ein Stück... mit wem habe ich eigentlich das Vergnügen ? Und was führt euren Orden nach Genua ? Was sind seine Ziele ? und wer steht ihm vor ?

Ramon hielt sich mit seinen vielen Fragen zunächst zurück, der ältere Ritter schien ihm einige Fragen stellen zu wollen, er wartete gespannt bis er zu sprechen begann.

[Gaius Marcellus]

Der Ältere lächelte und führte den Bruhja zur Seite, ging einige Schritte mit ihm "Der Orden des Heiligen Martin wurde erst in diesem Dekad in Genua selbst gegründet, Freiwillige, die die Gesundheitsversorgung und Schutz der Schutzlosen zu ihrer caritativen Aufgabe gemacht haben... wir folgen den Gedanken des Kirchenfriedens, eh... der Miles Christianes, wenn ihr versteht. Das Ordenshaupt ist ein Ritter namens Ronald." Da waren die Schritte des Mannes langsam gemächlicher, man war unter sich.

"Seine Vorsteher kennt ihr nun aber beide. Ich bin einer davon, Gaius von Genua, Liktor ihrer Majestät, Neonatus der Salubri und hier um mir ein eigenes Bild von euch zu machen..." Nicht, dass dies ein großes Geheimnis oder das eben eine gelungene Intrige war, aber für den Salubri schon ein kleines Stückchen mehr als normal... sein Gesichtsausdruck war weiterhin sehr freundlich und offen, er war bisher wohl weit weniger entsetzt als die meisten anderen Kainiten Genuas...

[Ramon]

Ramon sah ihn überrascht und neugierig an, dies war also einer der Liktoren der Domäne... Ein Ventruevasall.. doch irgendwie symphatisch... und jeder hatte irgendwo seinen Makel.Er nickte ihm daher freundlich zu

Wohlwerter Liktor Gaius, es freut mich wirklich eure Bekanntschaft zu machen.. es scheint mir so als sei die Domäne Genua sehr.. gespalten wenn es um die Willkommenskultur neuen Kainiten gegenüber geht, aber sorgt euch nicht, einige Freunde habe ich bereits gefunden... Also, was habt ihr für einen Eindruck gewonnen ? ich denke nicht das ich mich noch einmal förmlich vorstellen brauche, wenn ihr es nicht wünscht. Als Liktor scheint ihr ja außerordentlich gut informiert über mich und meine Gemeinde.

[Gaius Marcellus]

Gaius nickte wohlwollend. "Nein, alles bestens, werter Bruhja... WIllkommenskultur? Wo habt ihr euch denn vorgestellt?" Fügte er lächelnd an.
"Einen Eindruck konnte ich mir noch nicht machen... aber ihr wirkt edelmütig und habt ein gewisses Feuer in euch... das schätze ich." Der ältere Krieger lächelte, irgendwie... wissend? Aktuell war aber wenig besessenes Glühen in ihm zu spüren.

"Auch gefährlich... Genua ist eine feinfühlige Domäne, ihr müsst vorsichtig sein euch nur die Art und Anzahl der Rivalen zu holen, die ihr euch auch leisten könnt... all zu stürmische und laute Geister sind in der Domäne nicht immer willkommen." Merkte er kopfschüttelnd aber irgendwie ironisch an.

"Eure Einstellung gefällt mir aber sehr, daher will ich sehen, was ich für euch tun kann... ich kann mir gut vorstellen, dass wir einige Ziele und Ideen teilen. Allerdings habe ich, schmerzhaft, selbst gelernt, wie wichtig in manchen Situationen die Mäßigung ist...
Ich hörte von anderen, nun auch von euch, sehr umstürzlerische Tendenzen gegenüber Kirchenstrukturen. Ich verstehe als Kainskind eure Kriese noch viel tiefer... die Kirche ist eine Struktur in der Hand von Kainskindern. Ist euer Kampf denn dann ein wahrlich religiöser? Oder ein politischer?" Der Liktor hatte den Mann fixiert und wartete, ein Lauern lag in diesem Blick... aber es war positiv, offen? In der Tat war so langsam eine leichte Ausstrahlung von jenem Salubri zu spüren... kühl, stark und... willens?
Doch generell, was für ein Salubri stand vor dem Gelehrten? Die Clane standen sich seit alters her nahe, gerade in der Levante, dieser hier war wohl einer der Krieger, Dämonenjäger oder derartigen... doch als Gesetzeswächter in einer zentralen Domäne?

[Ramon]

Ramons Gesicht spannte sich etwas.. schon wieder wurden seine Absichten fehlgedeutet.. und das auch von so einem symphatischen Kainiten.. er sollte dies grade rücken, und bemühte sich daher seine Ausführungen möglich milde zu formulieren.

Ich kämpfe keinen Kampf der Politik.. oder einen Kampf der Religion. Welcher Religion wir anhängen ist meiner Meinung nach fast gleichgültig. solange wir nur glauben. Ich finde es nahezu naiv das jede Religion für sich vereinnahmt die Wahrheit gefunden zu haben. Ich bin der Auffassung das die göttliche Wahrheit gar nicht greifbar für uns sein kann, und daher alle Religionen zu einem Teil Recht haben mögen. Sie alle haben zu dem Teil Recht, indem es um Nächstenliebe, Güte und Vergebung geht. Diese Werte jedoch schwinden durch die Institutionalisierung des Glaubens, ersetzt werden sie durch Gier, Gewalt und Geißelung. Mein Kampf ist auch nur bedingt de Kampf meines Clans, und der Linie des Syphax. Hört mir bitte gut zu, denn was ich euch nun offenbare, werde ich nur einmal offenbaren.

Ramon seufzte schwer, auch wenn eine Gewisse Erleichterung in seiner Stimme mitschwang. Es schien als würde er Gaius aus weiten, vom Kummer getrübten Augen anblicken.

Den Kampf, den ich kämpfe... ist der Kampf mit mir selbst. Meine neues Wesen, was doch schon immer irgendwie in mir zu schlummern schien unter Kontrolle zu behalten... mich mit ihm zu arrangieren und es als Teil meine Selbst zu akzeptieren.. und ich selbst zu bleiben...