Schatten und Verborgene [Vergonzo]

[Adelchis Diaconus]

Adelchis, wie immer in seine Priesterrobe gekleidet, ging durch die Straßen Raveccas. Begleitet wurde er dabei von einem etwas älteren grimmig drein schauenden Mann, der gewiss ein Söldner war, zumindest seine Lederrüstung, ein offener Helm sowie seine Axt, Schild und Speer die alle schon etwas älter, aber gepflegt wurden schienen dafür zu sprechen.
Eben dieser Söldner fluchte gerade laut über das "scheiß Wetter" wie er sich ausdrückte und meinte damit wohl den seit einigen Tagen nicht enden wollenden Regen. Der Priester wiederum sah nur einmal kurz zu ihm hinüber worauf dieser zusammenzuckte und wohl eine leise Entschuldigung murmelte.

Dieses ungleiche Gespann wanderte scheinbar ziellos durch Ravecca zumindest schien es solange so bis man den Priester genauer beobachtete den dieser schien sich genau umzuschauen und nach jemanden oder zumindest etwas Ausschau zu halten. Dieser jemand schien jedoch nicht aufzutauchen.

[Vergonzo Faro]

Vergonzo hockte verdunkelt in einer finsteren Ecke im Versatz zweier Häuser, den festen Gewandstoff um sich gewickelt und die große Kaputze weit ins Gesicht gezogen, während er im Schlamm eine neue Idee zum Abstützen der Haupttragbalken einer Dachkonstruktion zeichnete. Da hörte er das Fluchen eines Mannes und reckte leicht den Kopf hoch. Der Priester den er dann sah war ihm flüchtig bekannt, vermutlich vom Hof, seinen Wächter jedoch kannte er nicht. Er beobachtete sie kurz und merkte das der Priester etwas oder jemanden zu suchen schien, so wie er die Umgebung mit den Augen abtastete. Sein Blick wanderte auch über den verdunkelten Nosferatu, der wie immer schieg grinste. Als der Blick weiter gewandert war, schälte er sich aus der Verdunklung, stand leise auf und seine Sehnen und Knochen protestierten lautstark über die für sie plötzliche Arbeit.

Dann hinkte er einige Schritte auf die Männer zu, absichtlich Schlürfte er die ersten paar Meter um bemerkt zu werden. Er wollte keine unbeabsichtigte Begegnung mit der Wache provozieren.Er hob dann etwas eingerostet die Stimme:"Seid gegrüßt verehrter Padre, was treibt euch bei diesem lausigen Wetter auf die Strasse, kann ich euch behilflich sein?" seine Stimme Klang freundlich, nicht laut, aber in deutlicher Tonlage. Bei Adelchis angekommen würde er dann respektvoll das Haupt neigen...

[Adelchis Diaconus]

Als Anselmo das schlürfen des Bettlers hört faste seine eine Hand den Speer fester und die andere war schon auf halben weg den Schild in die Hand zu nehmen als der Priester ihn mit den Worten Wagt es ja nicht diesem Mann etwas zu tun. und einem gemurmelten Darüber reden wir später zurückrief.
Adelchis wiederum ging dem Bettler entgegen und nickte diesem zu.

Der werte Vergonzo Faro wenn ich mich recht erinnere oder?
Was bereitet mir die Freude eures Erscheinens hier?

Bei den Worten lächelte der Lasombra freundlich zumindest sah es so.

[Vergonzo Faro]

Sehr zuvorkommend dem hinkenden kleinen Monster entgegen zu kommen. Dankbar blickte Vergonzo mit seinen klaren Augen auf zu dem größer gewachsenen Mann und lächelte.
"Das ist richtig verehrter Adelchis...Diaconus, ihr habt ein ebenso gutes Gedächtnis wie Erscheinungsbild." er vergluckste sich als er das Kichern runtergurgelte.
"Es ist stets der Zufall der die Seelen der suchenden zusammenführt, oder eine Fügung von weiter oben. Ihr saht suchend aus, da packte ich die Gelegenheit beim Schopfe und wollte meine Hilfe anbieten. Was führt euch diese Nacht hier her, falls es mir gestatte ist zu fragen."
Erstmal nahm der Bucklige die Gestiken des Kainiten so an, wie sie den anschein hatten. Er war kein Freund von großen Spekulationen und gut kannte er den Padre nicht.

[Adelchis Diaconus]

Der Priester nahm die Schmeichelei des Nosferatu mit einem dünnen Lächeln zur Kenntnis.

Nun das fragen kann auch niemand verwehren ob ihr wiederum eine Antwort bekommt ist etwas anderes.

Er schwieg eine Weile ehe er weitersprach.

Was mich ursprünglich hierher getrieben hat sind die Gerüchte über eine neue Glaubensgemeinschaft die sich hier in Ravecca niedergelassen haben soll.

Und was macht ihr hier anscheinend allein in einer Gasse?

Adelchis hatte keine Erklärung woher der Nosferatu sonst gekommen sein sollte da er zuvor niemanden gesehen hatte.

[Vergonzo Faro]

Vergonzo lächelte weiterhin schief hoch zu dem aus seiner Sicht, hochgewachsenen Padre.
In seiner Gesprächspause stand der Bucklige schief grinsend starr dar, wie eine Statue, erst als Adelchis wieder das Wort ergriff neigte er leicht den Kopf und hörte den Worten zu.

"So so," er führte die Hand zu seinem Mund um nachdenklich seine Unterlippe zwischen Daumen und Zeigefinger zu kneten,"stellt diese Gemeinschaft denn eine Gefahr da oder ist es lediglich eure Neugier und eine Art Pflichtgefühl nach dem Rechten zu sehen? Was meine Anwesenheit hier angeht, so ist es doch üblich für uns, überall aufzutauchen wo wir nicht erwartet werden, und nirgends zu finden zu sein wenn man uns sucht?" er grinste breit und zeigte dabei seine spärlich gesäten, schief aus dem Kiefer ragenden gelblichen Zähne. Dann matschte er kurz seine scheinbar juckende Nase und ergriff wieder das Wort:
"Meine letzten Nächte waren doch sehr arbeitsreich und ein ausgiebiger Spaziergang in Genua ist schon länger, somit habe ich mir diese Nacht diesen Luxus einmal zugestanden, und siehe da, es hat mich genau hier her geführt."
Seine Worte klangen ehrlich und auch seine Augen schienen dies zu bezeugen. Er schien froh über diese Begegnung zu sein.

[Adelchis Diaconus]

Der Priester hörte dem Nosferatu aufmerksam zu und nickte nur als er ansprach das die seinen überall und nirgends zu finden seinen.
Anselmo jedoch verzog angewidert das Gesicht als der Bucklige seine Zähne zeigte und auch ansonsten mehr sein abstoßendes Äußeren zur Schau stellte den es zu verstecken suchte. Dies tat er jedoch mit einer mittlerweile Gewissen Übung so das es sein Herr nicht mitbekam.

Nun ich denke das es mehr zum Stillen der Neugierde war diese Gemeinschaft zu suchen, aber man sollte ständig die Augen offen halten schließlich ist niemand vor den Versuchungen des Satans gefeit und eine mordende Sippe sollten wir in dieser Stadt doch durchaus ausschließen.

Adelchis schwieg wieder einen Moment ehe er auf die letzte Äußerung Vergonzos einging.

Wir sollten alle von Zeit zu Zeit die Arbeit ein wenig Ruhen lassen schließlich bringt uns unser langes Leben nichts wenn wir nur zu schaffen versuchen und uns nicht ab und an einmal umsehen was sonst noch so passiert.

[Vergonzo Faro]

"Mir ist durchaus bewusst welchen Ruf unser Clan hat, und das die meisten unsicher mit uns sind. Vieleicht ein Grund, die wo es einem gelingt, ausreichend zu beschäftigen." er kicherte etwas verschleimt.

"Aber ich nehme es keinem übel,sollte er so denken. Wahre Größe und Macht zeigt sich dann doch etwas anders. Aber es freut mich zu hören das ihr Genua mit eurer Einstellung zu Diensten seid, und es vermutlich zu schützen versucht, so es denn notwendig sein sollte. Das ehrt euch in meinen Augen sehr." er verneigte sich leicht,als würde er dankbar dafür sein, seine Stadt ebenfalls zu behüten.

"Haben wir doch alle lieber die im Stall, die wir unter Kontrolle haben,....habe ich mal gehört. Aber ihr habt recht, trotz unseren schier unendlichen Zeit, vergeht sie dennoch stetig weiter, und nicht zu bemerken was um einen herum passiert, nun ja, so etwas kann ganz schnell die Zeit verkürzen." er grinste breit, diesmal ohne Zähne zu zeigen.

[Adelchis Diaconus]

Adelchis nickte zu den Aussagen von Vergonzo.

Nun ich bin mir sicher das nicht ein jeder von uns ein genaues Abbild seines Clans ist. Gewisse Eigenschaften teilt man sich natürlich, aber das liegt zu meist doch eher daran das man für seinen Clan erwählt wurde. Doch genau wie die Menschen oder noch viel mehr haben wir die Möglichkeit uns über derartiges zu erheben.

Was den Schutz der Herde angeht sollten wir alle ein Interesse daran haben diese zu pflegen und zu schützen, schließlich können wir ohne diese nicht überleben.

Die letzte Aussage des Nosferatu ließ er unkommentiert schien ihm aber im groben und ganzen zuzustimmen.

[Vergonzo Faro]

"So lange das Schaf nicht zum Wolf wird. Aber diese Methoden ziehen sich durch alle Schichten und Systeme. Vermutlich bedarf so etwas Scharfsinn und Fingerspitzengefühl."
Er grinste nun etwas weniger breit, falls man den Unterschied überhaupt wahrnehmen konnte und schaute hinauf zu Adelchis.

Er beschaute sich den Padre nochmal genaue und schien ihn einzuschätzen:"Ihr seid ein Mann der sich geübt ist im Umgang mit anderen, mit denen die folgen, vieleicht euch folgen wollen, ist das richtig?"
Neugierig schürzte er die Lippen was ein unappetitliches Schmatzen verursachte.