Vom Wesen des Jägers [Sirius]

[März '17]
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Brimir
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Vom Wesen des Jägers [Sirius]

Beitrag von Brimir »

Die letzten Monate und Jahre war Brimir immer zufriedener gewesen mit der Entwicklung des Welpen. Er hatte Fortschritte gemacht und so ließ er Grimsteinn ihm eine Nachricht bringen, dass er am nächsten Abend zur Höhle kommen solle. Der Ghul brachte einige Anweisungen an Sirius mit und verließ ihn kurz darauf wieder.

In dieser besagten Nacht - Vollmond - wartete Brimir alleine in der Höhle. Einzig ein Nordmann und eine Nordfrau standen drinnen Wache, zwei weitere draußen, aber die waren nicht sonderlich interessant. Der Jäger saß auf der Tribühne und schaute in die leere Arena. Der Oberkörper war frei und der Unterleib von einer Hose bedeckt. Die Füße in dieser anch lagen bar auf dem kalten Stein. Waffen trug Brimir heute keine.
"Eines Jeden Rücken ist ungeschützt, es sei denn, er hat einen Bruder."
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Sirius
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Re: Vom Wesen des Jägers [Sirius]

Beitrag von Sirius »

Von außen schallten große schwere Schritte in die Höhle und ein muskulöser Holzfäller schritt durch den Eingang. Sirius trug wie so oft eine enge Tunika und war gepflegt wie immer. Das Ende seiner Däne-Axt klopfte auf den Steinboden, es sah aus als würde er ihn ähnlich wie einen Gehstock nutzen, der so groß war wie ein durchschnittlicher Mann. Er ließ es gerne so aussehen und schließlich stand er vor Brimir, Sirius ging auf ein Knie und verneigte sich kurz, ehe er wieder aufstand und sprach..

"Brimir, ich bin deinem Ruf gefolgt, was ich mitbringen sollte steht draußen bei deinen Wachen."

Sirius musterte seinen Ältesten und wartete Stumm auf den Klang seiner Stimme.
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Brimir
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Re: Vom Wesen des Jägers [Sirius]

Beitrag von Brimir »

Als Sirius herein kam, wendete Brimir den Blick nicht vom Zentrum der Höhle ab. Erst, als dieser aufs Knie sank, fixierte der Jäger seinen Welpen. Er schüttelte den Kopf und gab ihm ein Zeichen aufzustehen.

"Du muss vor mir nicht zur Begrüßung knien."

Die Stimme des Gangrel klang sanft, wäre da nicht ein permanentes Knurren unterlegt gewesen, was Brimir jedoch seit Monaten schon zeigte. Auf die Ansage hin, dass das Mitbringsel draußen stand nickte Brimir und wartete, bis Sirius wieder stand, um ihn kräftig zu umarmen.

"Gut... ... doch zunächst reden wir Beide. Erzähl mir... was glaubst du von der Jagd zu wissen? Was mach einen Jäger aus? Was hast du an mir beobachtet in deiner Zeit bei mir?"
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Sirius
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Re: Vom Wesen des Jägers [Sirius]

Beitrag von Sirius »

Bei der Umarmung gab Sirius ein charmantes Lachen von sich und ihm überkam das Gefühl zu Hause zu sein, tief im Wald unter seines gleichen. Der Holzfäller dachte kurz nach und sprach..

"Ein Jäger sollte sein Tier anerkennen und wissen dessen Kraft zu schätzen. Geduld und Präzision erzielt nach meiner Meinung die absolute Effektivität, fern ab des Menschentums sollte ein Jäger wie einer handeln und eben wie einer denken."

Sirius schaute in die Arena und fuhr fort.. "Nur die Stärksten überleben und die Schwachen werden zur Beute... Ich habe gesehen dass du ein starker Krieger bist, aber es Kainiten gibt die selbst deine Stärke übertreffen."

Bei den letzten Worten schaute er wieder Brimir an und musterte seinen muskulösen Oberkörper, auf der Suche nach Narben vom Kampfe.
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Brimir
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Re: Vom Wesen des Jägers [Sirius]

Beitrag von Brimir »

Brimir nickte bei den dargelegten Erkenntnissen, auch, wenn sie sicher nur das Offensichtliche wieder spiegelten. Doch der Pfad war soviel mehr als das was an der Oberfläche war. Und man musste im innersten Kern anfangen, um wirklich ein Jäger zu werden.

"Heute beginnt deine wahre Ausbildung. Du willst Jäger werden... dann musst du deine Menschlichkeit ablegen. Gefühle... behindern dich nur. Bindungen sorgen dafür, dass du Dummheiten machst."

Besonders das wusste Brimir nur zu gut. Doch er ging da nicht drauf ein.

"Die Pfade... sind das, was die Moral ersetzt, die dich menschlich macht. Du sollst nicht lügen... nicht töten... andere nicht verletzen... keine Verbrechen begehen... All das musst du lernen zu vergessen. Die Jagd wird deine neue Moralvorstellung und alles andere verdrängen. Der Pfad des Jäger entspringt aus dem Weg des Tieres von dem man sagt, dass er neben dem Weg der Menschlichkeit der Älteste sei. Alle anderen Wege sind aus ihnen entsprungen und dem Weg des Tieres zu folgen, bedeutet seine Freiheit zu akzeptieren und seinen Instinkten zu folgen. Man gibt einen Teil seiner selbst auf... Beherrschung des Tieres... um das Tier als Verbündeten zu gewinnen. Statt die Kontrolle zu behalten vereinen sich die Instinkte von Raubtier und Jäger. Die Bestie ist ein Jäger... und wir Jäger wissen das. Der Weg des Tieres ist so alt, wie die Bestie selbst. Jeder von uns hat den Weg einmal erlebt... als wir aufgewacht sind und das Tier in uns nach Blut geschrien hat. Diese erste Raserei ist so... natürlich... so frei von allen Ketten."

Brimir pausierte kurz und lächelte dann breit.

"Der Jagd selbst... ist es gleich, wer die Beute ist.... oder der Jäger. Jeder Jäger kann zur Beute werden und jede Beute zum Jäger. Fehler... Überlebenswillen... ... Fähigkeiten... Gehorsam... Pech oder auch Glück. All diese Faktoren beeinflussen die Jagd. Ich sehe nur den Jäger in uns. Natürlich kann auch ich Beute werden... aber es ist meine Pflicht als Jäger wieder die Oberhand zu gewinnen. Der Jäger in uns ist es, den wir stärken müssen... jeder Andere sollte die Jäger fürchten und niemand in ihnen Beute sehen."

Das Knurren, wurde deutlicher, als würde Brimir es absichtlich verstärken. Was nun folgte waren die absoluten Glaubensgrundsätze der Jagd.

"Das was ich dir jetzt sage, solltest du verinnerlichen, denn davon hängt es später ab, ob dein Tier obsiegt und du der letzten Raserei anheimfällst... oder ob du ein würdiger Jäger sein wirst: Du bist ein Raubtier und alle Anderen sind deine Beute. Das Tier existiert, um dir bei der Jagd zu helfen; Beherrsche es so, wie du einen Jagdhund beherrschst. Es liegt keine Schande beim Abbruch einer erfolglosen Jagd; so lange du mit dem Rudel heimkehrst.

Wenn du Hunger hast, nähre dich, gleich von welchem Ziel. Ein Jäger der hungrig auf die Jagt geht, wird scheitern, denn das Tier nimmt sich am Ende was es will.

Es gibt Rituale für die Jagd. Ich kann dir meine Lehren... am Ende, wenn du kein Schüler mehr bist, wirst du deine eigenen haben. Das ist gut so, denn so verschieden die Rituale auch sind, so verschieden sind wir Jäger. Doch gehe niemals auf die Jagd, ohne dein Ritual vollzogen zu haben.

Was dein ist ist dein und wird von dir beschützt... um jeden Preis. Wenn dir jemand etwas rauben will, schlage ihn zurück. Wenn dir jemand etwas genommen hat, hole es dir doppelt und dreifach wieder. Wer in dein Revier eindringt, den verjagst du. Du hast dir deine Beute erlangt, die darf dir niemand streitig machen.

Wenn jemand dein Leben bedroht, sei bereit ihn zu töten. Wenn dein Leben davon abhängt, dass jemand stirbt, vernichte ihn. Gnade zum falschen Zeitpunkt, kostet dem Jäger das Leben.

Das Tier ist selbstsüchtig und Barmherzigkeit nährt es nicht. Wenn jemand etwas von dir will, hat das immer seinen Preis.

Grausamkeit ist verschwendete Energie. Kein Jäger, der aus Vergnügen unnötig grausam ist, wird je ein guter Jäger sein. Richte deinen Fokus darauf effizient zu sein, wie das Tier es wäre. Folter ohne Grund ist uns Jägern fremd. Jemanden aus Spaß zu schänden bringt uns Nichts... außer vielleicht falsche Genugtuung. Jemanden zu foltern, um an Wissen für die Jagd zu kommen, kann jedoch sehr wohl ein Mittel sein.

Ein Jäger, der unvorsichtig vorgeht wird immer scheitern, wenn sein Opfer vorbereitet ist. Ein Plan gehört dazu, auch, wenn das Tier manchmal dem Instinkt nachgeben will. Aber man muss einen Plan auch nicht bis ins letzte Detail vorbereiten... die Jagd ist flexibel und ändert sich oft von einem Moment auf den Nächsten.

Wer dir ein Halsband anlegen will, greift in deine Jagd ein. Sei stehts frei und schalte jede Gefahr für deine Jagd aus. Wer deine Jagd einschränken will ist dein Feind.

Wer wirklich Jäger sein will, muss alleine zurecht kommen. Die Jagd respektiert keine Anführer, die auf einem Thron sitzen. Die Ordnung unter den Jägern beruht einzig und allein auf Stärke. Kraft wird akzeptiert... ein Anführer nicht. Am Ende gibt es nur dich und kein uns, wenn es drauf ankommt.

Und der größte Jäger ist der, der es schafft seine Beute zu fangen, ohne sein Leben zu riskieren. Das Überleben ist das höchste Gut und dafür ist jedes Mittel recht."
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Sirius
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Re: Vom Wesen des Jägers [Sirius]

Beitrag von Sirius »

Sirius hörte aufmerksam zu und versuchte all diese Informationen sorgfälltig zu ordnen. Er nickte und sprach fragend..

"Danke für diese Unterweisung, Brimir. Weihst du mich in deinen Plan ein? Warum sollte ich mitbringen, was vor der Höhle wartet?"

Bei der Frage schaute der Holzfäller kurz in Richtung des Eingang´s und schaute letztlich wieder zu dem Nordmann.
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Brimir
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Re: Vom Wesen des Jägers [Sirius]

Beitrag von Brimir »

"Wen hast du mitgebracht?"

Fragte Brimir, ohne auf die eigentliche Frage von Sirius zu antworten. Dabei nickte er einem der beiden Wächter zu, die drinnen waren. Dieser schlug sich auf die Brust und ging hinaus.

"Ist er oder sie eingeweiht? Und wie stehst du zu der Person?"
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Sirius
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Re: Vom Wesen des Jägers [Sirius]

Beitrag von Sirius »

"Luigi, er kümmert sich um die Reinigung und den Schliff der scharfen Klingen meiner Männer, ein guter Mann." sagte Sirius rasch und schaute kurz dem Wächter hinterher.

"Er ist nicht eingeweiht und er ist ein humorvoller Zeitgenoße." fügte er seiner Antwort hinzu.
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Brimir
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Re: Vom Wesen des Jägers [Sirius]

Beitrag von Brimir »

"Ein Handwerker... " meinte Brimir, ehe er ein leises um kaum hörbares 'Bedauerlich' knurrend hinzufügte, ohne näher darauf einzugehen. Er richtete sich auf und drehte dem Eingang den Rücken zu

"Du kennst nun die Ethik der Jagd... und bist noch immer gewillt diesen Weg zu gehen und mir zu folgen?"

Es schien als wäre dies die letzte Möglichkeit dem Ganzen abzusagen, ehe es zu spät war. Im Gang kamem die Schritte vom Wächter und einem weiteren Menschen näher.
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Sirius
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Re: Vom Wesen des Jägers [Sirius]

Beitrag von Sirius »

Sirius nickte.. "Das bin ich Brimir." dann setzte er nach.. "Was sein Talent des Handwerkes angeht, ist er nicht der der begabteste unter meinen Männern, aber mit einer der sympathischsten."

Er vernahm die Schritte die aus der Richtung des Eingang´s kamen, doch verweilte mit seinem Blick auf seinen Ältesten.
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