Eine Feste des Glaubens [Gaius]

[März '17]
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Ilario
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Eine Feste des Glaubens [Gaius]

Beitrag von Ilario »

Auf der Straße bog er kurz vor der Brücke über den Fluss ab, ein neuangelegter und gut ausgetretener Pfad führte Ilario einen sanften Hügel hinauf. Er hatte beschlossen sich die Festung dieses neuen Ordens einmal anzusehen, zumindest von außen. Vieles daran gab ihm Rätsel auf, ein bewaffneter Arm des Glaubens. Eine neue Idee, wenn auch gefährlich für die weltlichen Herrscher womöglich...

In jedem Fall schien es interessant genug sich die neue Festung einmal anzusehen, daher der nächtliche Spaziergang außerhalb der Stadtmauern Genuas. Mercurio hatte zwar gemurrt aber die Entscheidung seines Herren nicht in Frage gestellt. Illario stützte sich auf einen fast mannshohen Stab, während sein Leibwächter in Rüstung und Waffen neben ihm durch die Nacht schritt.
Die Nächte lehren viel, was die Tage niemals wissen.
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Gaius Marcellus
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Re: Eine Feste des Glaubens [Gaius]

Beitrag von Gaius Marcellus »

Die Festung lag einsam und verlassen auf der Anhöhe, die Palisadenmauern waren hoch und geschlossen, die Türme überragten sie, auf ihnen waren Fackeln zu sehen, am Tor bewegte sich ebenso eine Fackel. Mehr war nicht zu bemerken... als die Wanderer den Mauern näher kamen bewegte sich wenig.
Auf dem Tor die Fackel... sie reckte sich kurz hinauf, womöglich hatte man die Wanderer wahrgenommen, von den Mauern fernhalten, wollte man sie jedoch nicht...
Ich hab heut Nacht vom Tod geträumt,
er stand auf allen Wegen,
er winkte und er rief nach mir so laut.

Er sprach mein Leben sei verwirkt,
ich sollt mich zu ihm legen,
ein frühes Grab sei längst für mich gebaut,
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Ilario
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Re: Eine Feste des Glaubens [Gaius]

Beitrag von Ilario »

Die beiden nächtlichen Wanderer näherten sich langsam dem Tor und dem Fackelträger. Einige Schritt entfernt blieben sie stehen, auf Distanz aber nicht zu weit für ein Gespräch.

"Gott zum Gruße."


Ilario sprach ruhig und selbstsicher, trug er doch das Gewand eines venezianischen Geistlichen und gab den Fackelträger zunächst Gelegenheit zu reagieren.
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Gaius Marcellus
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Re: Eine Feste des Glaubens [Gaius]

Beitrag von Gaius Marcellus »

Gottes Wege mussten Ilario zur rechten Zeit an den rechten Platz geführt haben. Denn just als er das Wort erhob, öffnete sich das Tor. Ob seine Stimme überhaupt gehört worden war?
Das Tor öffnete sich und eine Gruppe Personen wollte ihnen entgegenziehen, zwei Hand voll gleich... ein Ausfall?
Nein - erneutes Glück. Die Gruppe stoppte direkt, als sie die Fremden sah, dabei handelte es sich um einige Schwerbewaffnete und einige Zivilisten - Gelehrte oder Heiler. Auch ein Mönch war unter ihnen.

"Gott zum Gruße." Sprach einer der Rittersleute aus der ersten Reihe die Fremden an. Trat auch einen Schritt hervor. Ein blonder, großer und gutaussehender Kerl, gute zwanzig Jahre alt. "Seid gegrüßt, Fremde. Was führt euch zu unserer Feste? Benötigt ihr Hilfe?".

Aus der Gruppe der seltsamen Prozession wurden die Beiden ausgiebig beobachtet, ein paar Helme zurechtgerückt, kampfbereit machte sich aber in diesem Moment keiner...
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Ilario
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Re: Eine Feste des Glaubens [Gaius]

Beitrag von Ilario »

"Ich bin Ilario Contarini und dies ist mein Begleiter Mercurio. Hilfe benötigen wir, dem Herrn sei Dank, nicht. Wir waren in den Dörfern unterwegs, Maddalena zuletzt, und wollten uns auf dem Rückweg in die Stadt diese stattliche Festung ansehen. Wir hörten viel Gutes über den Orden der Heiligen Martin und seine ungewöhnliche Art. In Venetien, woher wir stammen ist eine solche Art Orden unbekannt."

Ausflüchte und Manipulation/Grund ihres Hierseins: 5 Erfolge
Bluteinsatz um Lebendigkeit vorzutäuschen


Abwartend wie die Gruppe und vor allem deren Anführer reagieren würde, blieb Ilario ruhig. Mal sehen was es mit diesen martialischen Gesellen auf sich hatte.
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Gaius Marcellus
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Re: Eine Feste des Glaubens [Gaius]

Beitrag von Gaius Marcellus »

"Ah... nun... eine späte Zeit für eine Besichtigung, werter Herr. Aber wenn ihr eine Botschaft an die... Ordensleitung habt, so kann ich diese übergeben.
Aber ja. Im Namen des Herren, seid uns Willkommen, wir sind gerade auf dem Weg eine abendliche Patroillie durchzuführen und den Armen und Geschwächten beizustehen. Ihr seht nicht hungrig aus... Seid auch ihr Heiler, Gelehrte?" Dabei musterte der Blonde Ritter den Älteren, anschließend den Krieger als Begleitung... wichtig musste er auf jeden Fall irgendwo sein.
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Re: Eine Feste des Glaubens [Gaius]

Beitrag von Ilario »

Der Krieger blieb stumm und hielt sich im Hintergrund wie stets, während Ilario sich mit dem Patrouillienführer unterhielt.

"Nein hungrig sind wir nicht und leider bin ich in der Heilkunst nicht bewandert. Führt euch eure Patrouille in Richtung Genua? Dann würden wir euch gern ein Stück begleiten und mehr über euren Orden hören. Als Praelatus inferior zu Venedig interessiere ich mich vor allem für den Aufbau und Erfolg eurer mildtätigen Arbeit. Möglicherweise kann in Venetien ein ähnlicher Orden entstehen, so der Bischof sich dafür begeistern ließe."

Und vor allen wie man die weltlichen Machthaber nicht gegen sich aufbrachte mit einen solchen bewaffneten Arm des Glaubens, der weit über die üblichen Soldaten und Wachen hinausging.
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Gaius Marcellus
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Re: Eine Feste des Glaubens [Gaius]

Beitrag von Gaius Marcellus »

Der Ritter nickte, langsam begann der Zug isch z ubewegen und das Tor schloss sich wieder, die Reisenden wurden in den Zug schlicht eingegliedert - wie sie es für passend befanden. Ein älterer Rittersmann wandte sich daraufhin an Ilario "Praelatus Inferior? Ihr seid noch ein Dienstmanns der Metropole des Ostens? Ein Prälat, für innere Ordnung und Verwaltung zuständig? Oder was für ein Amt war jenes..." Nach einiger Zeit erst beantwortete daraufhin der erste Ritter die Fragen des Lasombras, und das auch nur grob, ob er es überhaupt besser wusste? Der Orden sei iniative einiger rechtsgläubiger Mannen gewesen, die Erinnerungen an die Sarazenenangriffe seien über die Großeltern und Urgroßeltern noch sehr aktiv in ihrer Wahrnehmung... zugleich sei Genua von einer ständigen Welle an Armut bedroht und überschwämmt... daraus habe sich ergeben, dass wer dem Gemeinwohl und Gott dienen wolle beide Probleme im Auge behalten müsse... Gnade für eine starke Stadtgemeinschaft, eine starke Stadtgemeinschaft für eine starke christliche Verteidigung... ein Ansinnen so edel und selbstlos, wieso sollte man sich dagegen Empören? Der Orden mische sich natürlich nicht in Auslegungen der Schrift oder Rechtsstreitigkeiten der Herren ein, man tue sein caritatives und defensorisches Tagwerk und dies zu aller Freude... mehr sei anderen Männern überlassen.
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Re: Eine Feste des Glaubens [Gaius]

Beitrag von Ilario »

"Nein, nein. Ich bin Untergebener des Bischofs von Venedig, auch wenn Verwaltende Aufgaben zu den meinen gehören. Wenn ihr von den Sarazenen sprecht, nun der Angriff ist lange her, besteht denn die Gefahr eines solchen Überfalls noch immer? Armut und Elend sind eine Unbill des Diesseits, sie abzumildern ist gute Christenpflicht... die Arbeit eures Ordens ist demnach eine sehr lobenswerte."

Wie interessant, ein starker Arm der Kirche und des Glaubens. Ein solches Machtvakuum blieb selten lange leer, wer wohl die Mächte hinter den Ordensleuten waren? Bei Gelegenheit würde Ilario dies zu ergründen wissen. Doch dies hatte noch Zeit, der Orden an sich... wie erst waren seine Ziele und nicht nur Vorwand?

Ilario und sein Begleiter gliederten sich der Ordensgruppen an deren Rand an und plauderten mit dem Anführer auf dem Weg gen Genua.
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Gaius Marcellus
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Re: Eine Feste des Glaubens [Gaius]

Beitrag von Gaius Marcellus »

Der Ritter nickte "Bischof von Venedig... ist ganz schön weit von hier, was führt euch her?
Aber ja, die Sarazenen sind weiterhin eine Gefahr, sie werden es immer sein... das Meer ist nah, die Reise darüber kurz, jederzeit können sie anschiffen und jederzeit sollten wir bereits sein."
Auf dem restlichen Weg würde er weiterhin ruhig und freundlich mit Ilario sprechen, der Ritter war ein geübter Redner, er konnte die Worte führen, hatte eine ansprechende Stimme und war nicht simpel im Geiste... aber doch nicht geschliffen, er wirkte wie ein Mann des Volkes und Keiner, der die Unendlichkeit gespürt hatte.

Zumindest dieser nicht... ein anderer Mann, etwas älter als der Rest, eher unauffällig... außer um seiner Hässlichkeit willen, wurde Ilario immer auffälliger... nicht, dass er etwas seltsames tat, aber die anderen Männer versicherten sich immer wieder an ihm, blickten auf ihn, lächelten verstohlen in seine Richtung... und er blickte gerne zu den Reisenden, musterte sie immer wieder aufs Neue, suchend.
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