Leben und Sterben lassen [Gaius] [Offen]

[März '17]
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Acacia
Lasombra
Beiträge: 673
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Re: Leben und Sterben lassen [Gaius] [Offen]

Beitrag von Acacia »

Es war ein Abend wie jeder andere oder hätte zumindest einer sein können. Sie hatte sich noch nicht lange erhoben und die Hände ihrer Zofe hatten soeben erst das schwarze Haar zu der kunstvollen Frisur gesteckt, die sie des nächtens zu tragen pflegte, als ein Klopfen ihre abendliche Routine störte. Mit gerunzelter Stimme lauschte sie den Worten des ruhigen Mannes und nickte dann. Eine Handbewegung ihrerseits ließ die Zofe schneller handeln, sodass die Lasombra ein paar Minuten später die Treppen herab schritt und zu dem besorgten Ghul trat, der auf sie wartete. Persönlich lauschte sie seinen Worten und dabei verdüsterten sich die dunklen Augen zunehmen. Sein Herr sei nicht wiedergekehrt und auch sein Wächter sei verschwunden, er wüsste nicht was er tun solle, ob sie wohl helfen könne. Mit einem Nicken begann sie Anweisungen zu geben und kurz darauf erhoben sich die lautlosen Flügel der großen Eule über das Dach der Villa, während sieben Mann ihrer persönlichen Garde ihre Rüstungen und Masken anlegten. Alberico selbst war es, der ihr den schweren, schwarzen Umhang brachte, ehe die Gruppe still wie ein Schatten aufbrach, der besorgte Ghul an der Seite der Hüterin und umgeben von den schwarze verhüllten Wachen.

Es war eine gewohnte Strecke bis zu der Kirche direkt an dem Platz, der Ravecca, Clavicula und Broglio verband, sodass sie nicht lange brauchten. Es waren nur ein paar wenige Minuten vergangen bis sich eine weitere Gestalt aus den Schatten löste und sich der Gruppe anschloss. Für einen kurzen Moment enthüllte die Lasombra ihre Züge um ihren ersten Wächter mit einem kurzen Lächeln zu begrüßen, ehe sie sich schon auf den Weg machten und die ruhige Stimme der Lasombra ihren Begleiter über das was sie wussten und was sie nicht wussten in Kenntnis zu setzen. Weit war der Weg nicht und bald traf die schwarze Gruppe auf das kleine Lager der angeblichen Ketzer.

Ohne innezuhalten traten sie zwischen die Zelte, während die Blicke auf die vielen Bewaffneten fielen und alsbald auch auf Titus. Ein geübter Kämpfer mochte erkennen, dass die schwarzen Wächter unter ihren Umhängen die Hände an ihren Waffen liegen hatten, doch wie auf ein stummes Zeichen blieben die Krieger stehen und bildeten einen schützenden Halbkreis hinter der Lasombra, die von Brimir und Alberico flankiert wurde. Ohne die Kapuze von ihrem Kopf zu streifen, wandte sich die Hüterin an einen der Lagerbewohner.
„Geh und hol Ramon. Sofort.“ Die Stimme war kühl und befehlsgewohnt und duldete keinerlei Widerspruch. Nur kurz fiel ihr Blick auf Titus und sie machte sich ihre eigenen Gedanken zu seiner Anwesenheit in diesem Lager.
Wir sind wie Eisblumen, wir blühen in der Nacht. Wir sind wie Eisblumen viel zu schön für den Tag.
Wir sind wie Eisblumen, kalt und schwarz ist unsere Macht.
Eisblumen blühen in der Nacht.
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Brimir
Gangrel
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Registriert: Do 21. Jan 2016, 13:52

Re: Leben und Sterben lassen [Gaius] [Offen]

Beitrag von Brimir »

Die Boten hatten ihn rasch gefunden und genauso rasch war er ins Elysium gekommen. Er hatte keine Zeit seine Männer mitzubringen, noch um die Rüstung anzulegen. Nur etwas Blut hatte er zu sich genommen und einzig die schwere Kriegsaxt ruhte unter seinen Armen, als Acacia zu ihm tratt und er sich der Menge anschloss. Eine einfache Tunika und eine rissige Hose würden ihn vielleicht als Bauern auszeichnen, wäre die stolze und meisterlich geschmiedete Waffe nicht. Die Zeichnungen von Pfauenfedern zierten sein Gesicht bis zum Ausschnitt des Halses und wahrscheinlich auch seinen Oberkörper.

Er nickte Titus knapp zu und stellte sich dann leicht vor Acacia an deren Seite, um sie zu flankieren und nicht wie gewohnt einen Schritt hinter ihr. Er brauchte nichteinmal zur Seite zu schauen, um zu wissen, dass Alberico es ihm gleich tat. Nur ein Schritt der Beiden Männer und sie wären der Wall, der Acacia von Vorne schütze.
"Eines Jeden Rücken ist ungeschützt, es sei denn, er hat einen Bruder."
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Titus
Kappadozianer
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Re: Leben und Sterben lassen [Gaius] [Offen]

Beitrag von Titus »

Titus runzelte die Stirn, als die Gruppe um Acacia das Lager betrat. Ihre Anwesenheit und ihr Aufteten, zusammen mit Brimir und ihren Wachen, konnte nur bedeuten, dass es ärger gegeben hatte. Titus seufzte...er hatte ja befürchtet, dass Ramon ärger machen würde...aber das hatte nicht sehr lange gedauert.

Titus beschloss, sich Acacia und Brimir ein wenig zu nähern, blieb aber in einem respektvollen Abstand stehen, sodass er ihre Wachen nicht nervös machte. Dabei ließ er die Menschen in dem Lager nicht aus den Augen. Stumm nickte er ihr in einer respektvollen Begrüßung zu. Er konnte sich nicht vorstellen, dass sie sich in diesem Augenblick mit ihm unterhalten wollte, so dass er es ihr überließ, ob sie das Wort an ihn richten wollte. Ansonsten würde er nur ein stummer Beobachter sein.
Todesqualen, Gott, jedem Ketzer, den ich sehe
Denn dein Wille geschehe
und ungebeugt, bis zum jüngsten Gericht
tu ich gottergeben meine Pflicht
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Ramon
Brujah
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Re: Leben und Sterben lassen [Gaius] [Offen]

Beitrag von Ramon »

Irritiert, blickte Ramon in das blasse Gesicht eines seiner Gemeindemitglieder, welches von einer Schwarzen Hexe berichtete, die draußen vor dem Zelt zu warten schien.. schnell machte Ramon sich auf, die Hüterin zu begrüßen, was er selbstverständlich auch ohne Waffen tat, immerhin hatte er nicht vor, noch mehr Blut zu vergießen.. er schritt also aus dem Zelt, und blickte Acacia etwas blass wirkend, und ohne das sonst so präsente Feuer in seinen Augen an

Wohlwerte Hüterin, ich grüße euch . Was führt euch, und euer Gefolge in mein Lager ? Wie kann ich euch helfen ?

Vielmehr traute Ramon sich gar nicht zu sagen... das Knistern in der Luft sorgte sichtlich dafür das er sich nicht entspannen konnte.. die Situation konnte sicherlich jeden Moment kippen.
Wie wird man seinen Schatten los?
Wie lässt man alles hinter sich?
Wie jagt man sein Gewissen fort?
Wie flieht man vor dem eignen Ich?
wenn man seinem eignen Schatten nie entgeht?
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Gaius Marcellus
Salubri
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Registriert: Mo 29. Aug 2016, 23:46

Re: Leben und Sterben lassen [Gaius] [Offen]

Beitrag von Gaius Marcellus »

Gaius nickte den Priester beruhigend an, ein zartes Lächeln wanderte auf seinen zerfetzten Mund und die Ruhe des Salubri ergoss sich auf den Verwundeten.

"Ich werde anfangen, eure Gesundheit wieder herzustellen. Damit ihr wieder sprechen und euch freier in eurem Leibe fühlen könnt. Ich werde dann nach und nach die schweren Verwundungen von euch nehmen, auf dass ihr zumindest wieder selbstständig laufen könnt.
Ich werde auch einen meiner Männer gen des Elysiums schicken und euch später selbst dorthin geleiten. Ihr seid in Sicherheit, sorgt euch nicht, die Sonne ist fern, ich habe genug Männer vor Ort, um für Sicherheit zu sorgen und es gibt genug... menschliches... Blut um zu Kräften zu kommen.
Erhebt ihr Anklage gegen den Brujah?" Fragte er schlussendlich, während er das dargebotene Blut, welches sein Diener gesammelt hatte, gierig zu konsumieren begann, sein Drittes Auge vor dem Lasombra öffnete und seine heilenden Kräfte auf dem Lasombra entfaltete... die Aura des Heilers glomm, gleich dem Auge, auf und umfasste die Dunkelheit wohlig. Die Nähe des Mannes war beruhigend, seine Kräfte linderten den Schmerz, die Sicherheit die er versprach war groß und alle Sorgen lindernd. (Ausdruck, Beruhigende Aura, 6 Erfolge)

Draußen kamen in jener Zeit mehr und mehr Gäste an, oder Anderes... Die Ritter des Ordens hatten Titus freudig begrüßt, sie wussten nicht, weswegen sie hier waren - womöglich ein Seuchenpatient im großen Zelt? Die Anspannung des Gaius hatten sie allerdings bemerkt und auch auf sie war sie übergegangen... Einer von Titus Mannen war ebenso mit dabei, ein untersetzter Mönch, er trug einen Vogelkäfig... eine Krähe darin, bereits mit Schriftstück am Bein, ein Vogel für Brimir.

Als dann jedoch die Elysialen anrückten, in Kriegsmontur, sonst nie auf der Straße zu sehen und von dieser mysteriösen Frau geführt, wurden sie unruhiger und irritierter. Führungssuchend blickten sie zu Titus, hielten die Waffen fest umfasst und blickten sich um.
Ich hab heut Nacht vom Tod geträumt,
er stand auf allen Wegen,
er winkte und er rief nach mir so laut.

Er sprach mein Leben sei verwirkt,
ich sollt mich zu ihm legen,
ein frühes Grab sei längst für mich gebaut,
ein frühes Grab sei längst für mich gebaut.
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Titus
Kappadozianer
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Registriert: Do 10. Nov 2016, 22:35

Re: Leben und Sterben lassen [Gaius] [Offen]

Beitrag von Titus »

Titus bedeutete mit ein paar knappen Worten und mit einer Handbewegung, dass sich die Kämpfer des Ordens friedlich verhalten sollten. Auch wenn Titus über das Erscheinen der Erstgeborenen der Lasombra überrascht war schien alles unter Kontrolle zu sein. Dann glitt die Aufmerksamkeit wieder auf Ramon und Acacia.
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Adelchis Diaconus
Lasombra
Beiträge: 488
Registriert: Do 1. Sep 2016, 18:43

Re: Leben und Sterben lassen [Gaius] [Offen]

Beitrag von Adelchis Diaconus »

Adelchis der sich zunehmend besser fühlte und nun tatsächlich durch die Heilung des Salubri wieder etwas besser reden konnte nickte dankbar.

Werter Gaius ich danke euch zuerst natürlich für die Heilung zum anderen für eure Angebotene Hilfe.
Verzeiht wenn ich darauf nicht sofort eine Antwort habe ich muss...


Der Priester schwieg einige Momente.

Ich muss zuerst einmal meiner Gefühle sicher werden ehe ich dazu näheres sagen kann.


Der Lasombra schien wirklich mehr als nur verwirrt zu sein. Die Mimik seines Gesichtes wechselte von einem Ausdruck der dem Tier nahe schien zur Freude in einer sicheren Behausung zu sein und bei einem Freund eingeladen zu sein.

Ich muss zuerst einmal mit meiner Clansschwester reden. Vielleicht weiß sie mir zu helfen.

Und solltet ihr etwas menschliches Blut für mich haben wäre ich euch fürwahr sehr dankbar.
Den Status quo gilt es zu erhalten, sonst herrscht die Anarchie.
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Brimir
Gangrel
Beiträge: 1827
Registriert: Do 21. Jan 2016, 13:52

Re: Leben und Sterben lassen [Gaius] [Offen]

Beitrag von Brimir »

Der Gangrel wirkte enttäuscht, als der Mann, den Acacia schickte klug genug war ihr nicht zu widersprechen oder Fragen zu stellen. Die bernsteinfarbenen Augen lagen lauernd auf den Zelten in der Nacht. Dann kam Ramon hinaus.

"Er det ham?" 1), fragte Brimir nach und erntete ein knappes Nicken von der Hüterin. Dann traf die volle Wucht der Etikettelosigkeit und Brimir seufzte. Er machte zwei Schritte nach vorne und sprach mit knurrender Stimme, die auch in den sanftesten Tönen schon bedrohlich wirken konnte.

"Ich mach dir ein Angebot... ... du macht jetzt schön brav den Diener... oder knickst meinetwegen wie ne Dame... dann erinnerst du dich daran, was dein Vater dir beigebracht hat und dass man Ältere zuerst reden lassen sollte... und hällst schön brav die Fresse, während sie dir ihre Fragen stellt. Dafür vergess ich deine Dreistigkeit und ramme dich nicht ungespitzt in den Boden, mein kleiner... leidenschaftlicher... Freund."

************
1) "Ist er das?"
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Gaius Marcellus
Salubri
Beiträge: 1580
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Re: Leben und Sterben lassen [Gaius] [Offen]

Beitrag von Gaius Marcellus »

Gaius nickte Adelchis freundlich an, dann gab er auch ihm vom gesammelten Blut der Mensch zu trinken und hob ihn sehr vorsichtig und langsam, um jeglichen Einspruch zu erlauben, aus der Kiste.

"Dann werde ich euch jetzt ins Elysium führen und Ramon erklären, dass dies an anderer Stelle fortgesetzt wird. Er hat dich mir freiwillig übergeben und um Hilfe gesandt.
Als Liktor der Domäne erhoffe ich also, dass wenn es zu weiteren Streitigkeiten in Folge dieses Ereignisses kommt, sie über uns Liktoren und den Weg der Beschwerde erfolgen... das Sestiere hier leidet bereits genug unter den Kindern Kains."

Dann war der Lärm von draußen deutlich zu hören. Brimir schneidende Stimme drang bis in das leicht geöffnete Zelt und Gaius hob die Brauen. Sein drittes Auge schloss sich und er machte sich mit Adelchis, nach dessen eigener Wahl in seinem Arm oder an seiner Schulter, auf den Weg vor das Zelt, um dort die Ansammlung fast all seiner 'Freunde' zu erkennen.
Ramon hatte es wirklich geschafft fast alle Amtsträger der Domäne hier zu versammeln? Im Lager des Neuesten Kainiten, zur Rettung des allseits als tölpelig und ungeliebt bekannten Lasombra? Beeindruckend... bedrückend.
Ich hab heut Nacht vom Tod geträumt,
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Er sprach mein Leben sei verwirkt,
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Acacia
Lasombra
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Registriert: Mo 20. Jul 2015, 18:05

Re: Leben und Sterben lassen [Gaius] [Offen]

Beitrag von Acacia »

Still beobachtete sie aus dem Dunkel der Kapuze heraus wie der Mensch blass wurde und davoneilte ohne auch nur ihr Gesicht gesehen zu haben. Für einen Moment zierte in der Dunkelheit verborgen ein bitteres Lächeln ihre Lippen, doch verging es schnell wieder. Sie bemerkte die Bewegung am Rande ihres kleinen Kreises und für einen Moment drehte sich die Öffnung der Kapuze zu dem Kappadozianer, ehe sie kurz grüßend den Kopf neigte. Doch der Mann das Brujah hatte sich offenbar beeilt, sodass dieser alsbald auftauchte und sich die Aufmerksamkeit der Lasombra sofort auf ihn richtete, die zwischen den beiden Hünen, die sie flankierten, noch schmaler aussah und dennoch ganz klar das Zentrum des Ganzen bildete.

„Ai.“, erwiderte sie leise auf die Worte Brimirs und schwieg dann, als der Wächter den Brujah zusammenstauchte. Ihre schmale Hand hob sich und legte sich auf den so viel breiteren des Nordmanns. „La det gå, Brimir.“1), sprach sie dann ruhig weiter, ehe sie ihre Hand wieder sinken ließ und sich an den Brujah wandte.
„Grüße, Ramon.“, erklang die dunkle Stimme der Lasombra aus der tiefen Schwärze unter der Kapuze, die nicht einmal das Auge eines Kainiten durchdringen konnte. „Man sagte mir mein Clansbruder ist hier. Ich will ihn sehen.“ Es war mehr ein Verdacht, aber nichts von diesem lag in ihrer Stimme. Es gab zu viele Ungereimtheiten. Ein anwesender Liktor, seltsame Wachen, die hier normalerweise nicht zu finden waren und Ramon war nervös. Das war unschwer zu erkennen.

1) Lass gut sein.
Wir sind wie Eisblumen, wir blühen in der Nacht. Wir sind wie Eisblumen viel zu schön für den Tag.
Wir sind wie Eisblumen, kalt und schwarz ist unsere Macht.
Eisblumen blühen in der Nacht.
Gesperrt

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