Signora Achilla [Nosferatu, Neugeborene, SC]

Die endgültig Verschiedenen, Abgereisten und Verschwundenen. Rastlosigkeit, Feindschaft, Starre, Hunger oder Tod hat sie La Superbas entfremdet. Schwach ist die Hoffnung auf Wiederkehr.

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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Signora Achilla
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Signora Achilla [Nosferatu, Neugeborene, SC]

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Signora Achilla

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Es ist äußerst selten, dass man die Signora Achilla antrifft ohne dass sie ihr Äußeres sorgfältig ausgewählt und arrangiert hätte. Gern nutzt sie die bunten Kleider und ausgefallenen Schnitte, an denen man das Fahrende Volk auch erkennt. Schleifen, Stoffe, Schals, manchmal sogar Schellen oder Glöckchen. Dazu gehört meist eine Maske, mal aus Leder, mal aus Holz, oft bemalt und kunstvoll hergemacht.
Das Äußere der Signora ist ein Kunstwerk, das exzentrisch wirken kann, doch mit einem gewissen Vergnügen und Stolz präsentiert wird.

Hinter den Masken und Stoffen verbirgt sich etwas gänzlich anderes. Ganz gleich, wie graubraun und schlicht oder aufwendig bunt die Maskerade zuvor auch ist, dahinter und darunter verfault und verrottet es. Es ist schwer, auzumachen, wo die formgebenden, zusammenhaltenden Schichten aus Leder aufhören und echte Haut und Fleisch beginnen. Der Unterschied ist auch kaum erkennbar, so verwachsen und verrottet wirkt beides.
An vielen Stellen scheinen Haut oder Leder - was ist der wirklich der Unterschied zwischen beidem? - pergamentartig dünn geschabt, an anderen ist sie aufgebrochen und gibt den Blick auf faulig schwarzes Fleisch preis. Darin kann man Bewegung erkennen, mal als die feinen, dreieckigen Umrisse von jungen Motten, die sich ihren Weg ins Freie fressen, mal hellbraune und gelbe Larven, die so viel Luft oder Lichtschein nicht gewohnt sind.
Hier und da ist der Körper der Signora so trocken, dass sich staubig und puderartig Teile davon lösen. Beinahe hat man den Eindruck, dass ein grober Stoß genug wäre, sie in einer Wolke aus Leichenstaub aufgehen zu lassen.

Es ist vielleicht ganz gut so, dass Leder und Stoffe all das zusammenhalten und überdecken. Wenn die polierten Masken oder parfümierten Stoffe alles wieder verhüllen, ist wohl so mancher dafür dankbar.

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Niemand kann auf Dauer eine Maske tragen. (Seneca)
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