Pirat zwischen zwei Inseln und vier Bergen [Sousanna, Fabrizio]

[Sousanna]

Sorge breitete sich bei diesen Worten im sonst so hübschen Gesicht der Byzantinerin aus. Was hieß denn nicht direkt? Indirekt schon? Gab es etwas, dass sie tun konnte oder sollte? Caterina war stolz. Würde sie aus Stolz etwas verschweigen, das ihr Schmerzen bereitete?
Ein leiser griechischer Fluch entfloh ihren Lippen, als diese seltsam zittrige Entschuldigung an ihr Ohr drang und mit grauenhaften Vorahnungen eilte sie zu ihr herüber. Hatte auch die Schönheit aus Mailand ihren Verstand verloren? Die Caterina, die sie kannte bat doch nicht um Verzeihung.

Mit einem Seufzen kniete sie sich vor ihre Freundin und legte eine Hand an ihre Wange. "Es gibt doch nichts, was dir leidtun muss.", flüsterte sie so sanft, wie sie es im Augenblick konnte.
Ja, sie hatte ihr Vorwürfe für die böse Überraschung machen wollen, aber diese Überraschung war noch böser gewesen, als Sousanna es befürchtet hatte. - Und das war die Schuld dieses dreimal verfluchten Lasombras gewesen. Nicht die der hübschen Mailänderin.

[Caterina]

Ein gequältes Schnauben war Sousannas Antwort, bevor sich die Mailänderin zu einem Lächeln durchrang: "Wir sollten das Baden mit anderen Blutsaugern wohl sein lassen. Das endet immer etwas... ungut."
Noch immmer war der Blick auf das Beutelchen gerichtet, erst nach weiteren Augenblicken trafen sich die dunklen Augen der Frauen: "Würdest du diese Nacht bitte vergessen und kein Wort darüber verlieren? Ich wäre dir äußerst dankbar dafür."
Zu tief saß das Vernichtungsversprechen noch in den Knochen, als dass in den Worten nicht die Resignation und Angst zu hören gewesen war.
Verdammter Pirat, elendiger Mistkerl- nein, sie selbst war ja immer daran beteiligt.
Der Toreador langte es. Sie würde sich nun raushalten, aus allem... Cazzo!

[Sousanna]

Ein leises Seufzen drang aus der Kehle der Ravnos, während sie ihre Freundin traurig anlächelte. "Ja, das habe ich auch schon gedacht.", erwiderte sie leise und sanft, bevor das Lächeln etwas schief geriet. "Das nächste Mal sollten nur wir zwei das warme Wasser genießen. Nach all dieser Aufregung hätten wir ein bisschen Beruhigung und Freude bitter nötig..."

Dann gewann sie ihren Ernst zurück und in ihren Augen lag tiefe Ehrlichkeit, als sie ohne ihr übliches sonnig-leichtes Wesen versprach: "Caterina, ich schwöre dir, dass diese Nacht in meinem Geist nie stattgefunden hat - und dass ich darum nichts erzählen kann."

[Caterina]

"Danke.", zwang sich die Mailänderin zu einem Lächeln.
Die Toreador war sichtlich mehr als geknickt- es arbeitete in ihr- doch was genau, das wurde verschwiegen und würde auch nicht gelüftet.

Caterina war schon damit beschäftigt, wie sie diese Begegnung am besten vor der Hexe geheim halten sollte. Was hatte sie sich nur dabei gedacht?
Acacia würde definitiv bemerken, dass sich das Mündel seltsam verhielt und dann würde sie die Wahrheit herauszwingen...

Ein Plan musste dringend her. Doch zuerst trennte sie sich von ihrem Stern und entschwand der Nacht.
Zusammenfassung:
Caterina und Sousanna kommen in die Therme. Fabrizio gesellt sich dazu.
Aus heiterem Geplänkel wird schließlich ernst, als der Pirat sich plötzlich völlig sonderlich verhält und komplett schwarze Augen hat.
Er lehrt den beiden Frauen das Gruseln und verschwindet.