Pirat zwischen zwei Inseln und vier Bergen [Sousanna, Fabrizio]

[Fabrizio]

"Ja, klingt irgendwie nach mir." bestätigte er, neuerlich seufzend

"Dann sollen meine Sorgen, auch meine Sorgen bleiben. - Und trotzdem wolltet ihr etwas von mir? Scheut euch nicht zu sprechen, auch wenn es Kleinigkeiten sein mögen dagegen."
Ein bischen arrogant, aber das war ja auch nichts neues.

"Und dir Sousanna, hat es gleich ganz die Sprache verschlagen?"
Skeptisch legte er den Kopf schief um besser an Caterinas hübscher Schulter vorbeiblicken zu können. Selbstverständlich war ihm aufgefallen, dass die Ravnos sich immer weiter vorsichtig zurückbewegte.

"Was beunruhigt dich, liebe Sousanna? - Und du weißt ja, du hast versprochen mir immer die Wahrheit zu sagen..."

[Caterina]

Sei proprio uno stronzo!²
Welche Schattenreise Fabrizio auch immer hinter sich hatte,der Lasombra dachte nicht daran, sie zu beenden noch hatte sie ihn genug benebelt.
Dann wars wohl aus mit Schnurren und Zeit für die Wahrheit... aber nicht die der Ravnos, die wahrscheinlich halb am Durchdrehen war...

Mit einem kleinen Schritt zurück löste sich die Mailänderin vom Piraten und versperrte ihm erst Recht wieder die Sicht, das Gesicht war mittlerweile nichts weiter als höflich freundlich.
"Ihr und eure nachtschwarzen Augen beunruhigen nicht nur die liebreizende Sousanna, sondern auch mich.", antwortete Caterina mit fester Stimme, bevor die Byzantinerin dazu Zeit hatte.

Kurz musterte die Toreador die Regungen des Botschafters, bevor sie theatralisch seufzte.
Eine Hand ging an die Stirn und strich von dort aus langsam über die Haare, während die Stimme einen viel weicheren Ton annahm: "Fabrizio, bitte vergesst nicht- wir sind nicht eures Blutes. Für euch mögen eure Kräfte normal sein, doch wir haben keinerlei Ahnung davon... Für uns seid ihr gerade nicht ihr selbst."

Der nächste Versuch, hoffentlich brachte diese Art etwas.
Doch die Hände der Frau, die mittlerweile im Wasser verschwunden waren, bewegten sich fast unmerklich- die Mailänderin holte ihr Blut zur Hilfe... noch war der Freibeuter mehr als friedlich, doch das konnte sich schlagartig ändern- das hatte der Lasombra schon bewiesen.

*
² Du bist wirklich ein Schweinehund!
1 BP für +1 Widerstand

[Sousanna]

Die Frage des Lasombra hatte Sousannas dunkle Augen leicht erschrocken geweitet. Nein, sie wollte ihm nicht die Wahrheit sagen. Nicht jetzt. Er war ähnlich bedrohlich wie ein Löwe, den Gaukler gezähmt hatten. Im Augenblick noch schläfrig, scheinbar so friedlich wie ein Lamm, und doch konnte er jeden Moment auf sie beide losgehen und zu einer reißenden, zerfleischenden Bestie im Blutrausch werden. Das war eindeutig kein Moment für die Wahrheit.

So wurde sie von tiefer Dankbarkeit durchflutet als die Toreador sie vor ihrem dummen Losgeplapper rettete. Wieso auch immer sie das Bedürfnis hatte, ihm die Wahrheit zu erzählen, wenn er genau das von ihr forderte.
Heftig und möglichst überzeugt nickte sie also auf Caterinas Worte hin. Sie hatte die Hauptpunkte ihrer Sorge gut zusammengefasst und so bestand die Chance, dass sie einfach den Mund halten und jemanden holen konnte, der den verrückten Seemann ein bisschen zu Verstand bringen konnte.
Die Ravnos betete innerlich, dass die Mailänderin ihm noch lang genug den kleinen bisschen Restverstand rauben konnte, während sie langsam den Rand erreichte.

[Fabrizio]

"Nachtschwarze Augen..." wiederholte Fabrizio amüsiert und zwinkerte kurz ein paar male, das zumindest schien noch zu funktionieren

"Nachtschwarz hat die noch keiner genannt, ich hatte eigentlich gehofft euch schöne Augen machen zu dürfen."
Das erzählte er tatsächlich wie einen ehrlich gemeinten Witz.

Einen Moment blickte er direkt zu den schwachen Kerzen, die ihre schummerige immernoch so gut riechende Athmosphäre in einem angenehmen Halbdunkel beleuchteten.
Etwas geblendet kniff er die undurchdringlich schwarzen Augenhöhlen zusammen.

"Entschuldigt bitte, ich werde in Zukunft zurückhaltender mit meinen Kräften sein. Das war ein... Versehen. Manchmal vergesse ich, wie stark die Schatten wirken können auf... euch."
Seine Stimme klang dabei ernstlich bemüht und einsichtig. Aber diese verdammten emotionslos schwarzen Augen!

"Was genau habt ihr beide denn in den Schatten gesehen? Das wäre für mich durchaus sehr spannend."
Da sprach dann der neugierige Okkultist aus dem Piraten. Und spannend betonte er, als würde er nun gerne in frischen Mäusegedärmen präzise irgendwelche Zeichen lesen...

[Caterina]

Kurz blinzelte die Toreador überrascht dann musterte sie Fabrizio erneut.
Wieder wirkte sie hoch konzentriert, so als sähe sie mehr als nur den Piraten selbst.
Und tatsächlich nahm sie dieses Mal eine äußerst seltsame Mischung aus rosa und grün wahr.
Cazzo!

Darauf hin tat das Kind, was es auf keinen Fall tun sollte. Caterina sah dem Mann direkt in die Augen und kam wieder etwas näher.
Sanft, als würde sie mit einem Kind sprechen, begann die Toreador erneut: "Uns geht es gut. Aber IHR seht aus, als wären die Schatten in euch gekrochen..."
Schließlich zeigte Caterina auf ihre Augen: "Ich habe auch dunkle Augen, aber eure haben kein Weiß mehr... es ist alles schwarz. Jeder Millimeter ist vom Schatten bedeckt."
"Euch geht es nicht gut und ihr verhaltet euch nicht wie der Botschafter, den wir gerne als Freund haben. Bitte lasst euch von euren Leuten nach Hause bringen und ruht euch aus.", ergänzte Caterina mit leicht flehendem Ton.

[Fabrizio]

"Faszinierend..." murmelte der Lasombra und starrte seinerseits Caterina an
Und da war fast so etwas wie Überraschung in seinen... zumindest in seiner Mimik.

"Ihr meint das also ernst, ja?"
Das Lachen war ihm im Halse stecken geblieben und der Ton klang jetzt sehr fest und auf den Boden zurückgeholt, aber irgendwie schien das nicht umbedingt etwas gutes zu sein.

Und dann war die Dunkelheit wieder da. Noch schwärzer und undurchdringlicher und stofflicher als zuvor. Ein dichter Nebel aus purer Finsterniss erfüllte von einem Moment zum nächsten den gesamten Raum! Alles Licht war verschlungen, alle Geräusche verschluckt im bodenlosen Abgrund der sich geöffnet hatte. Eine unnatürlich böse Kälte zerrte an ihren Lebenskräften, entzog alle Energie und Hoffnung... *

Fabrizio wich konzentriert aber ganz die Ruhe selbst rückwärts von Caterina fort zum anderen Beckenrand, zog sich dort elegant empor, machte noch aufmerksam beobachtend ein paar Schritte vorsichtig weiter rückwärts - bis er sich schließlich von der grauenhaften Szenerie wegdrehte und seelenruhig durch den Eingang verschwand, durch den er gekommen war.
Mit einigem Schrecken und Erstaunen erwarteten ihn dort seine Männer. Erst jetzt fiel die Dunkelheit einfach so wieder in sich zusammen, ohne übergang, als wäre sie niemals geschehen.

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* Schattenspiele II
[23:55] BOTSidekick: @Fabrizio (René): 5d10 = (8+10+2+9+5)
Alle Würfe um 2 erschwert, Wahrnehmungswürfe zusätzlich -5 Würfeln, Widerstand -2 Würfel.

[Sousanna]

Alles an dieser Situation war bedrohlich und falsch gewesen, so dass diese Wolke aus Nacht nun lediglich wie die Krönung dieses völlig aus dem Ruder gelaufenen Abends darstellte.
Hatte Sousanna sich zunächst vor der Dunkelheit zusammengekauert und hatten ihre so wohlgeformten Lippen stumme Gebete geformt, brach sie nun, da das Licht in die Welt zurückgekehrt war, in leises Gefluche in ihrer Muttersprache aus. Genau das hatte man davon wenn man sich mit solch gefährlichen Hexereien und denen, die sie beherrschten, abgab. Wahrscheinlich hatten sie tatsächlich noch Glück gehabt und dennoch. Sie verabscheute und fürchtete solche Spielereien, mehr als alles andere.

Kaum hatte sich herausgestellt, dass sie wohl in Sicherheit sein mussten, hastete die Ravnos zu ihrer Freundin hinüber, um sich zu vergewissern, dass Caterina nichts zugestoßen war. Sie wusste nicht, ob sich diese Finsternis stärker auswirkte, je näher man ihrem Ursprung war oder ob so etwas nicht vielleicht ansteckend war - und nachdem die Toreador sich gerade schützend zwischen sie und den Piraten gestellt hatte, war sie es ihr zumindest schuldig, nachzusehen, ob sie dieses ungewollte Abenteuer halbwegs heil überstanden hatte.

[Caterina]

"Ihr meint das also ernst, ja?", der Ton gefiel Caterina gar nicht, dennoch nickte sie.
Doch zu irgendwelchen Gedanken war keinerlei Zeit, denn wie ein grausames Gewitter zog die Schwärze auf, verschlang alles in sich.

Hektisch sah sich die Toreador um, versuchte irgend etwas zu erahnen... Zu spät hatte sie sich wieder im Griff, denn als die Konzentration gut genug war, um ihre Sinne übernatürlich zu schärfen, war der Spuk auch schon vorbei... zumindest der direkte.

"Sta Minghia²", kam leise hervor, als die Mailänderin sich erneut fasste.
Völlig regungslos starrte Caterina an die Beckenrandkante und bewegte sich eine gefühlte Ewigkeit nicht.
"Gratulation, du dummes Gör. Das hast du ja einen tollen Abend fabriziert...", innerlich begann die Toreador hart mit sich ins Gericht zu gehen, bis die Gedanken auf die Ravnos zurück kamen.
Wie vom Blitz gerührt drehte sich Caterina um und musterte die Ravnos von oben bis unten: "Geht es dir gut?"


²extremes Erstaunen (meine Fresse)

[Sousanna]

Die Gemusterte hatte den Kopf schiefgelegt und betrachtete ihre Freundin ihrerseits. Die Sorge in den dunklen Rehaugen war nur schwer zu übersehen.
Dann aber schüttelte sie sich kurz, wie um Sorge und Angst loszuwerden. "Ja", erwiderte sie mit einem leicht zur Ruhe gezwungenen Lächeln. "Ja, mir ist nichts passiert. Hat es dir etwas getan?"

Es, nicht er. Offensichtlich schien Sousanna zwischen Fabrizio, dem zwar bedrohlichen Lasombra, und jenem seltsamen Herrn der Schatten zu unterscheiden, der wohl kaum mehr Herr seiner Sinne oder viel eher Untertan der unheimlichen Mächte der Dunkelheit war von denen er offensichtlich gedacht hatte, dass er sie kontrollieren konnte. Doch man konnte so etwas nicht beherrschen. Nie. Kein Vorteil ohne Nachteil. Kein Handel ohne einen Preis. Das galt wohl auch für Hexereien.

[Caterina]

"Nicht direkt.", gab die Toreador noch immer etwas fertig zurück, bevor sie sich erneut umsah und schließlich aus dem GEwässer entstieg.
Steifer, als Sousanne es gewohnt war ging die Mailänderin auf das Würfelsäckchen zu, nahm es und setzte sich an seiner statt hin.
Mit den Händen auf die Knie gelegt würde das Beutelchen angstarrt. Was sollte sie denn jetzt machen? So ein Mist. Die Rose war zu aufgewühlt- Acacia würde merken, dass etwas nicht stimmte und dann würde sie es rausholen und die beiden Schatten hatten erneut Feuerholz für ihren Zwist.
Und der süße Stern war wieder mal mitten drin, statt nur dabei...

Bei diesen ganzen Gedanken verdüsterte sich die Miene und die Anspannung stand Caterina in die ganze Haltung geschrieben.
Schließlich hob sich jedoch der Kopf und zittriger, als gewollt kam eine Entschuldigung: "Es tut mir leid. Ich hatte etwas gänzlich anderes geplant."