Die Peitschen ihrer Herren [Gaius, Caterina, Alle, offen]

[April '17]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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Il Canzoniere
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Die Peitschen ihrer Herren [Gaius, Caterina, Alle, offen]

Beitrag von Il Canzoniere »

30. September 998

Die Villa Illuminata harrte in ihrer ruhigen, immer abwesenden und sich stets dezent verhaltenden Art der nächtlichen Besucher die da kommen würden aus. Sicher würden es mehr werden als sie in den letzten Dekaden zusammen gesehen hatte. Das lang gestreckte Gebäude von gleicher Länge und Breite, verfügte es über zwei Stockwerke und war aus strahlend weißem Stein errichtet und mit leuchtend roten Ziegelsteinen gedeckt, wie es nur wenige der Stadthäuser waren. Die Fenster des unteren Stockwerks waren schmale Schlitze im Mauerwerk, kaum groß genug für eine Katze, die im oberen breit und durchlässig.

Die beiden Wachen am äußeren Eingang, die wie eh und je ihrem Dienst nachgingen würden jeden der hier ankam mit knappen Worten begrüßen, den Namen erfragen und einlassen, solange er gemeldet war. Am Tor dann würden Kainiten von Ghulen, Begleitmannschaften und Anstandsdamen separiert. Diese würde in einem der Nebengebäude Speis und Trank erwarten. Was heute im Haupthaus selbst vor sich gehe, sei jedoch nur für die Augen der unsterblichen Gemeinschaft gedacht.

Diejenigen die das Tor passierten und die Villa selbst betraten, konnten staunen über die kostbaren Mosaike auf dem Boden, die Jagdszenen an den Wänden und Decken, die Fresken, Gemälde und Wandteppiche im Eingangsbereich, den riesigen Innenhof des Atriums mit seinem Wasserbecken unter offenem Himmel, in dem der Mond sich so gerne spiegelt, den langen Säulengängen, die sich darum zogen, und zahlreichen Türen, die davon abgingen.

Am gegenüberliegenden Ende des Atriums war der große Saal der Villa, dominiert von einem Podest auf dem ein großer, schwerer Stuhl Platz hatte. Ein Thron, geschnitzt aus dunkelstem Holz, verziert mit edelster Kunst und getragen von zwei wildesten Löwen, auf denen sie die Arme ausruhen konnte.

Lucio Il Onnivorno war es der jeden der herbeiströmenden Kainiten persönlich begrüße, einige belanglose Worte mit ihm wechselte und ihn in die rasch wachsende Gesellschaft der Unsterblichen Genuas, die sich im Saal sammelte, entließ.
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Angelique
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Re: Die Peitschen ihrer Herren [Gaius, Caterina, Alle, offen]

Beitrag von Angelique »

Angelique kam recht früh zu der Verlustigung, die sie an das Auspeitschen von diebischen Knaben in Sparta erinnerte, das in römischer Zeit zur Erheiterung von Touristen verkommen war anstatt zur vorgeblichen Bestrafung.

Sie war hier, um für Gaius Gelassenheit unter der Strafe zu beten.
Ob sie auch dafür beten würde, dass Caterina ihre dämonische Seite offenbaren sollte, da war sie sich nicht sicher.
"I'm a mighty thesaurus! Rawr!"
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Gaius Marcellus
Salubri
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Re: Die Peitschen ihrer Herren [Gaius, Caterina, Alle, offen]

Beitrag von Gaius Marcellus »

Der erste der Sünder war erschienen, in aller Frühe. Er hatte extra ausführlich gespeist, das niederste des niedersten in großen Mengen. Er war ohne Mantel, ohne Schwert, ohne Brünne... Zumindest direkt vor der Ziel legte er alles ab und überreichte es seiner Leibgarde, wechselte einen ernsten und düsteren Blick mit seinen Männern und ließ sie dann warten.

Gaius selbst trat nur mit einfachen schuhen, einem braunen rauben Pilgergewand und zwei Halsketten diese Reise an... Ein silbernes Spiegelamulett und ein dickes aber schlichtes Bronzekreuz.

Still meldete der Liktor seine Anwesenheit an, verabschiedete sich dann auch von seiner Gefährtin und bat separiert auf die Bestrafung warten zu dürfen... Außer es gäbe wichtige vorherige Ankündigung, auch dann wäre er jedoch gerne nicht Teil der Versammlung sondern verborgen. Verborgen, bis er die Strafe erlitten und damit Buße getan und das Verbrechen wettgemacht hätte...
Ich hab heut Nacht vom Tod geträumt,
er stand auf allen Wegen,
er winkte und er rief nach mir so laut.

Er sprach mein Leben sei verwirkt,
ich sollt mich zu ihm legen,
ein frühes Grab sei längst für mich gebaut,
ein frühes Grab sei längst für mich gebaut.
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Il Canzoniere
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Re: Die Peitschen ihrer Herren [Gaius, Caterina, Alle, offen]

Beitrag von Il Canzoniere »

Benedetto war ebenfalls bereits da. Er war offenbar in früher Nacht mit einem kleinen Gefolge angekommen, lag die Villa Illuminata doch dichter an Burgus als die Stadt. Auch der von Borgio Incrociati hinübergekommene Ferrucio Erminio war bereits anwesend. Barfuss und heruntergekommen wechselte er leise Worte mit dem Kappadozianer. Von Angelique nahm er überhaupt keine Notiz, im Gegenteil von Benedetto der ihr freundlich zunickte.

Gaius bekam von beiden einen Blick zugeworfen der von seiten des Malkavianers verachtend, von seitens Benedettos interessiert wirkte. Ein Gespräch nahm jedoch keiner der beiden auf.

Auch als eine ganze Weile später der Seneschall aufkreuzte, der lediglich einen Blick über die Anwesenden warf bevor er sich lieber an den Ghul ihrer Majestät wandte als irgendjemanden der anderen mit Aufmerksamkeit zu bedenken. Lediglich Benedetto und Gaius nickte er knapp grüßend zu.

Offenbar war auch ihre Majestät bereits im Gebäude, auch wenn sie es mit dem Erscheinen noch Zeit ließ. Bisher hatten sich wenige Gäste die Ehre gegeben. Auch eine der beiden Angeklagten war noch nicht erschienen. Dennoch waren die Vorbereitungen für die Bestrafungen bereits abgeschlossen. Ein massiver Holzstamm war in den Boden getrieben worden, rasselnde Ketten lagen um ihn herum. Einige Meter davon entfernt stand ein römisch anmutender Tisch mit einer roten Decke darauf. Auf dieser lagen eine Auswahl verschiedener Peitschen und verwandter Werkzeuge. Wer die Bestrafungen durchführen würde war jedoch nicht ersichtlich.
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Acacia
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Re: Die Peitschen ihrer Herren [Gaius, Caterina, Alle, offen]

Beitrag von Acacia »

Die, die in den Schatten geboren worden waren, kamen geschlossen. Dunkel und blass zugleich begleiteten sie die zweite Verurteilte zur Villa Illuminata. Der Blick der Ältesten der Lasombra war ernst, als sie mit Caterina an ihrer Seite den Hof betrat. Mitternachtsschwarz war die Farbe, die sie für diesen Anlass gewählt hatte. Kleid und Unterkleid hoben sich kaum voneinander ab und bildeten doch den größtmöglichen Kontrast zu der milchweißen Haut Acacias. Der zarte Schleier war lang und fiel ihr bis zu der schmalen Taille, gehalten von einem schlichten Reif aus geschwärztem Silber. Auch ihre Hände waren unter dunkelstem Stoff verborgen und so richtete sich der Blick in all der Schwärze beinah automatisch auf das engelhaft erhabene Gesicht.

Caterinas indes bildete einen seltsamen Kontrast zur Ädile neben ihr. Die widerspenstige Mähne war mühsam hochgesteckt worden und hatte der Zofe einige Flüche abverlangt. Dementsprechend war die Frisur nicht annähernd so glatt oder ordentlich wie die Acacias und doch passte sie zur Toreador, deren Augen das Selbe widerspiegeln - Gebändigt doch nicht gezähmt.
Die leichte Farbe auf den Wangen war gleich dem vorherrschenden Rot des kunstvollen, oberen Bereich Kleides. Der seltsame Schnitt des Überstoffes bedeckte Rücken und Schulterpartien. Die Arme und Brust ließen in der Mitte das weiße Untergewand zur Geltung kommen. Was in einer Art festem Stoffgürtel endete und schließlich in den schwarzen, knöchellangen Rock überging. Die Füßlinge waren extra geschwärzt worden um das Ganze abzurunden.

Den beiden Frauen folgten die anderen drei Lasombra, wobei Ilario Contarini neben seinen Clansbrüdern Adelchis und Fabrizio gemessenen Schrittes und mit ernster Miene schritt. Er war in eine feine Tunika gewandet, über welcher einen ebenso schwarzen Umhang samt zurückgeschlagener Kapuze trug. Selbst die leichten Lederschuhe waren dunkler Farbe, nur der silberdurchflochtene, dunkle Gürtel um seine Taille blitzte als feiner Akzent auf. Sein Blick glitt über die anderen Anwesenden, ohne jedoch bei jemandem über Gebühr zu verweilen.

Adelchis hingegen trug seine ebenso schwarze Priesterrobe, die jedoch von einem schwarzen, langen Kapuzenumhang verdeckt wurde. Die Kapuze des Umhangs hatte er tief ins Gesicht gezogen und würde diese auch erst in der Villa zurückschlagen. Sein kränkliches Äußeres war für Kainiten vielleicht zu dulden, für Menschen bestenfalls Misstrauens erweckend. Vor den Toren der Stadt erst hatte sich Adelchis der kleinen Gruppe angeschlossen und auch nur, weil seine Erstgeborene die junge Toreador beschützen oder ihr zumindest beistehen wollte. Nun so oder so die Lasombra sollten so geschlossen wie nur möglich agieren und deshalb stand er hier bei seinen Clansgeschwistern.

Als letzter, erst kurz vor der Villa, war Fabrizio zu der Gruppe gestoßen. Der Freibeuter kam ohne Begleitung und schien heute auf den schwarzen Kaftan verzichten zu wollen. Stattdessen trug er wieder die maritime Tracht eines Kapitäns. Und auch sonst schien er das mit der Geschlossenheit ernst zu nehmen. Brav trottete er neben den anderen schattigen Herren und scherte nicht zu irgendwelchen Gesprächen aus. Nur Gaius nickte er einmal deutlich zu, wie um irgendetwas zu bekräftigen.

Am Tor schon hatten sich die Wachen der Gruppe zurückgezogen und allein die Herrin der Elysien hatte neben dem stets anwesenden Alberico noch sieben weitere Männer in ihrer Begleitung. Wohingegen von den anderen nur Ilario seinen getreuen Schatten Mercurio mitgebracht hatte, der jedoch mit den anderen Leibwachen zurückblieb und alsbald in ein Gespräch mit dem Leibwächter Acacias vertieft war.
Wir sind wie Eisblumen, wir blühen in der Nacht. Wir sind wie Eisblumen viel zu schön für den Tag.
Wir sind wie Eisblumen, kalt und schwarz ist unsere Macht.
Eisblumen blühen in der Nacht.
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Sousanna
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Re: Die Peitschen ihrer Herren [Gaius, Caterina, Alle, offen]

Beitrag von Sousanna »

Auch die Ravnos kam. Ungern, aber sie kam. Die Gefahr war schlicht und ergreifend zu groß, dass ihr ein Nichterscheinen als Stolz oder Missachtung von Aurores ausgelegt werden würde. Auf weitere Zeitverschwendungen durch Bestrafungen hatte sie wirklich keine Lust. Dazu konnte sie so dem Hund und dem Heiligen beweisen, dass sie nicht feige war. Zumindest nicht feiger als es für Kainskinder gesund war.

So betrat sie zwar festen Schrittes, aber nicht gerade begierig darauf, einem Blick zu begegnen, die Stätte der Auspeitschung. Ihr Kleid war sauber und schlicht, nach byzantinischer Sitte geschnitten und in dunklen Farben gehalten. Das dunkle Haar hatte sie mühevoll zusammengeflochten und ebenfalls bedeckt.
Strahlte sie sonst Sonnenschein und Freude aus, so war sie nun von einem tiefen Ernst umwölkt. Es gefiel ihr nicht, hier zu sein. So etwas machte einfach keinen Spaß und brachte niemanden um auch nur einen Schritt weiter. Sie hatte kein Bedürfnis danach andere leiden zu sehen. Schon gar nicht wenn es dabei um Personen ging, für die Sousanna etwas übrighatte.
Aber gut, was sein musste, musste eben sein. Der Prinz wollte Demut. Hier war sie und würde sich demütig ein widerwärtiges Spektakel ansehen, ganz wie verlangt. Und besser zusehen als selbst ausgepeitscht werden.

Ohne jegliche Ambition, ein Gespräch mit einem Anwesenden oder Neuankömmling zu beginnen, zeigte sie höfliche, angemessene Knicksen vor den Anwesenden, die sie passierte, würde sie sich eine Ecke suchen und dort stumm und ernst darauf warten, dass es begann.
Ihr Blick würde sich erst heben, wenn es begann oder im Fall, dass sie tatsächlich angesprochen wurde.
Ach! es sey die letzte meiner Thräne,
Die dem lieben Griechenlande rann,
Lasst, o Parzen, lasst die Schere tönen,
Denn mein Herz gehört den Todten an!
Friedrich Hölderlin
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Luca
Ravnos
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Re: Die Peitschen ihrer Herren [Gaius, Caterina, Alle, offen]

Beitrag von Luca »

Unauffällig betrat auch Luca, wie üblich in einen schmucklosen, aber sauberen Umhang gekleidet, das Haupthaus. Er war allein gekommen. Den reichen Verzierungen und teuren Möbeln schenkte er nur wenig Beachtung; umso intensiver lag sein Blick dafür auf den anwesenden Kainiten, und er erkannte einige der Gesichter wieder. Sich weiter im Hintergrund haltend stellte er sich in Sousannas Nähe, ohne sie jedoch anzusprechen, und wartete auf die Vollstreckung der Urteile, deren Ankündigung er erst vor kurzem im Elysium gesehen hatte. Ein leichtes Grinsen in seinem Gesicht verriet eine gewisse Vorfreude auf das bevorstehende Spektakel.
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Brimir
Gangrel
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Registriert: Do 21. Jan 2016, 13:52

Re: Die Peitschen ihrer Herren [Gaius, Caterina, Alle, offen]

Beitrag von Brimir »

Der Gangrel hatte auf dem Weg zur Villa gewartet und wäre sicher der Erste gewesen, wenn er nicht noch etwas zu tun hätte. Und so hatte er auf Gaius gewartet und hielt ihn unterwegs an. Ohne ein Wort zu sagen oder ihn wirklich zu begrüßen starrte Brimir ihm direkt in die Augen und verengte die Eigenen zu Schlitzen. Dann erst ertönte seine Stimme.

"Möge Foseti dir Ausgleich schenken und dir die Kraft geben dein Tier im Zaum zu halten, auf dass es nicht aufbricht.
Möge Heimdall dir Standhaftigkeit schenken und dir genug Selbstbeherrschung überlassen, um die Strafe zu erdulden.

Mögen die Nornen deine Schicksalsfäden behüten und dich diesen Abend sicher überstehen lassen."

Brimir legte die Hände auf Gaius Schulter und strahlte dabei eine massive Ruhe aus, die auf den Mitliktor übersprang.

"Wir sehen uns später. Ich wünsche dir alle Kraft..."

Brimir selbst wartete weiter vor der Villa auf die Ankunft einer Gruppe. Hier nickte er ebenfalls Niemanden zu sondern ging direkt in Richtung von Caterina. Seine Hände legten sich auf ihre Wangen, um ihr dann direkt in die Augen zu blicken.

"Möge Foseti dir Ausgleich schenken und dir die Kraft geben dein Tier im Zaum zu halten, auf dass es nicht aufbricht.
Möge Heimdall dir Standhaftigkeit schenken und dir genug Selbstbeherrschung überlassen, um die Strafe zu erdulden.

Mögen die Nornen deine Schicksalsfäden behüten und dich diesen Abend sicher überstehen lassen."

Erst jetzt nickte er den Anwensenden zu, angefangen bei Acacia, dem Status folgend bis zu Caterina, die den Abschluss machte.

"Mehr kann ich nicht tun. Der Rest liegt in deinen Händen."

Dann trat er aus dem Weg und ließ die Gruppe passieren, um einige Minuten später am Tor zu erscheinen. Nun trug Brimir den weißen Liktorenmantel, der sich von der nordischen Kleidung - die dunkle Tunika, die Acacia ihm zu Melissas Geburtstag schenkte - abhob. Sollte Sirius sich dazu gesellen wollen, so würde Brimir mit dem Welpen dort auftauchen.

************

@Hauke: Siehe OOC.
"Eines Jeden Rücken ist ungeschützt, es sei denn, er hat einen Bruder."
Grettirs Saga
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Toma Ianos Navodeanu
Tzimisce
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Registriert: Mo 3. Okt 2016, 12:41

Re: Die Peitschen ihrer Herren [Gaius, Caterina, Alle, offen]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Irgendwann hatte sich auch Toma auf den Weg zur Villa der Herrscherin gemacht.
Er hatte nicht viel Interesse an gesellschaftlichen Zusammentreffen, doch eine solche öffentliche Auspeitschung könnte durchaus interessant werden, zumal er sehen wollte, wie sich Caterina präsentierte und ob sie und auch Gaius, ihren inneren Tieren wohl kontrollieren konnten.

Der Drache war allein unterwegs, ohne Diener und trug dieselben langen verhüllenden Gewänder, wie so oft. Unter dem dunklen Umhang, trug er zusammen mit einer schwarzen Tunika, die mit einem einfachen ledernen Gürtel geschnürt wurde, sogar mal Hosen.
Stark hoben sich dazu im Kontrast die blasse Haut und das weiße Haar ab. Die Augen waren immer noch schwarz-weiss und die Arme von Knochenspitzen geziert.
Es mochte einem auffallen, dass seine Beine unter dem Stoff seltsam geformt wirkten.

Im Atrium, wo bereits einige Schaulustige und die Angeklagten anwesend waren, nahm er die Maske ab und nickte allen Anwesenden entsprechend zu, begann aber kein Gespräch mit jemanden.
"Du fügst dich falsch ein! Du bist so fremd hier! Kannst du du selbst sein? Und bist du ganz bei dir!?" - ASP
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La Vedova
Kappadozianer
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Re: Die Peitschen ihrer Herren [Gaius, Caterina, Alle, offen]

Beitrag von La Vedova »

Von Sorge getrieben hatte sich die rothaarige Nordfrau an Gaius Seite auf den schweren Weg gemacht. Sie war spät dran gewesen, zu lange hatte sie die Zeit bei der ausführlichen Speisung verstreichen lassen, zu lange versucht in den Innereien Zeichen zu finden, was die heutige Nacht wohl bringen würde, doch die blutigen Windungen der Gedärme und bleiben Knochen hatten nichts verraten wollen.
Ganz in ihr dunkles Kleid gehüllt, das graue Gesicht schleierbedeckt, setzte sie einen Fuß vor den anderen und betrat mit gesenktem Kopf das Gebäude. Die Haare hatte sie zu zwei dicken Zöpfen geflochten und an der Seite ihres Kopfes hochgesteckt.
Immer wieder durchwühlte sie ihre Gedanken danach, wie sie Gaius wohl helfen konnte, doch fiel ihr nichts ein außer für ihn da zu sein, ihm beizustehen und ihn aufzufangen, was auch immer geschehen würde. Als er sich von ihr separierte, fiel es ihr schwer, ihn gehen zu lassen und ihr langer Blick folgte seinem Gang.
Mit einem schweren Seufzen setzte sie ihren steifen Körper dann jedoch in Bewegung, ein stummes Gebet auf ihren Lippen.

„Oh Herr, schenke ihm Gelassenheit und Würde,
Was wir in Gang setzen, müssen wir verantworten,
doch sei uns gnädig in dieser schweren Nacht.
Wohl ihm, der gelernt hat, zu ertragen was er nicht ändern kann
und preiszugeben mit Würde, was er nicht retten kann…“

Ihr Blick erspähte die kleine Angelique zwischen den anderen. Die Anwesenheit des kleinen Todesengels gab ihr zumindest das Gefühl von ein wenig Rückhalt. Zuerst ging sie jedoch zu Benedetto und Ferrucio, vor denen sie knickste und ihr Gebet für einen Augenblick unterbrach. Brimir nickte sie zu, Toma ebenfalls.
Acacia undihr Gefolge betrachtete sie eine Weile interessiert, vor allem Caterina musterte sie eine Weile, behielt ihre Gedanken jedoch für sich, schlug die Augen nieder und gesellte sich dann zu Angelique. Rot und weiß…Blut und Tränen…
Kurz zögerte sie, doch dann schloss sie die Malkavianerin in ihre Arme. „Ich bin froh, dass du hier bist“, flüsterte sie leise „Die Zeichen wollten sich mir nicht offenbaren…ich fühlte mich so einsam bis ich dich hier sah...“
Gesperrt

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