Das Biest und die (wieder) Schöne [Sousanna]

[April '17]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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Toma Ianos Navodeanu
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Re: Das Biest und die (wieder) Schöne [Sousanna]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

"Das sagt ihr und dies gilt es zu bestätigen oder zu widerlegen." erwiderte er auf ihren empörten Ausruf.

Als sie meinte sich zu fügen, nickte er zufrieden.
"Die Sonne müssen wir nicht als erstes ausprobieren, das wäre wohl sehr...drastisch. Doch ich möchte euch etwas essen sehen, euch bei eurer Ruhe beobachten lassen, sehen wie sich eure Wunden schließen. Sehen wie ihr einen Menschen an euch bindet, kurz gesagt alles, was für einen Vampir typisch sein sollte."
gab er die möglichen Untersuchungen an.

"Eure Forderung...kann ich akzeptieren." erwiderte er darauf, wenn auch nicht gerade erfreut darüber. "Dafür werdet ihr einen meiner Diener mit euch nehmen. Er wird darauf Acht geben, dass ihr nicht verschwindet und sicher gehen, dass ihr auch zu mir zurück kommt. Außer ihr wärt bereit bei mir zu bleiben in der Zeit der Untersuchung." Er sah sie fragend an.
"Solltet ihr euch nämlich dieser Untersuchung entziehen, werde ich das wohl aus Schuldeingeständnis werten müssen und Maximinianus Bericht erstatten."
Er sah ihr ernst in die Augen. Die Drohung war klar.
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Sousanna
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Re: Das Biest und die (wieder) Schöne [Sousanna]

Beitrag von Sousanna »

Frustriert knurrte Sousanna vor sich hin. Es war doch zum Haareraufen. Anstatt sich dicke Strähnen des duftenden Haars herauszurupfen, wie sie es so gerne getan hätte, strich sie sich mit gespreizten Fingern durchs Haar.
"Ich wäre sehr dumm", erwiderte sie offenkundig frustriert und resigniert. Diese Information würde sie erst einmal verarbeiten müssen. "Sehr dumm, wenn ich versuchen würde vor dieser Anordnung zu fliehen. Ich hoffe wirklich, dass ihr mich nicht für so dumm haltet..."
Ernst blickten die dunklen Augen den Drachen dann an: "Ich hoffe auch die Angelegenheit mit dem Diener wird erst ab Beginn der Untersuchung gelten. Ich habe zuvor meine Angelegenheiten zu regeln und muss meinen Erzeuger kontaktieren. Wenn ihr mich untersucht, stimme ich dem natürlich zu. Da bleibe ich auch gerne bei euch - ihr wollt mich ja ohnehin ruhen sehen... Dazu habe ich euch bisher keinen Grund zum Misstrauen gegeben."
Ach! es sey die letzte meiner Thräne,
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: Das Biest und die (wieder) Schöne [Sousanna]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

"Das stimmt. Bisher habt ihr euch ganz gut verhalten. Jedoch..." er überlegte kurz und schüttelte dann aber den Kopf. "Nein. Die Untersuchung beginnt mit der heutigen Nacht, wenn ihr weg müsst, wird jemand mitkommen.""

Toma blickte zu seinen beiden Ghulen und runzelte die Stirn. "Nein...euch brauche ich...Jakob, hol Agatha."
Jakob wollte schon den Mund öffnen zum Protestieren, ließ es aber besser bleiben. Unglücklich drein schauen ging er zur Tür. Er wollte seine Frau ungern dieser Fremden mitgeben. Was wenn ihr was geschah?

"Ich halte euch im übrigen nicht für dumm. Aber in diesem Fall werde ich kein Risiko eingehen. Sie wird euch schon nicht behindern."
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Sousanna
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Re: Das Biest und die (wieder) Schöne [Sousanna]

Beitrag von Sousanna »

Knurrend fuhr Sousanna sich durchs Haar. Es war doch einfach unglaublich. Absolut unfassbar! Mit solchen Dingen musste sie sich jetzt rumschlagen und dann hatte sie ab jetzt auch noch eine Agatha an den Hacken, während sie alles organisieren musste, um nicht vom Wahnsinn einiger eingebildeter Blutsauger vernichtet zu werden.
"Ich nehme sie mit", gestand sie schließlich zu und ob eine Hand, um den letzten Einwand vorzubringen. "Allerdings geht weder euch, noch irgendjemanden anderen etwas an, was ich tue, während ich alles tue, um euch die Wahrheit zu zeigen. Ihr werdet also wohl verstehen, dass ich euch sehr verbunden wäre, wenn ihr mir zusichert, dass Agatha keine Fragen darüber gestellt werden, was ich in dieser Zeit tue. Ich vertraue euch in dieser Sache meine Existenz an, also hoffe ich, dass ihr mir auch ein wenig Vertrauen entgegenbringt."
Natürlich würde sie die wichtigen Dinge vor neugierigen Blicken und Ohren schützen können und nicht zögern es zu tun, doch es wäre bedeutend angenehmer, wenn sich der Drache in dieser Hinsicht ein wenig verständnisvoll zeigen würde.
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: Das Biest und die (wieder) Schöne [Sousanna]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Der Drache grinste erfreut, als Sousanna nachgab, doch verschwand es sogleich wieder als sie ihre Forderung äußerte. Durchaus etwas ungehalten betrachtete er sie, lenkte aber anscheinend ein.

"Wenn es das für euch leichter macht: Ich werde sie nur Dinge fragen, die eure Dünnblütigkeit betreffen."
Ob sie ihm da wirklich trauen konnte? Doch welche Wahl hatte sie schon?

"Mich interessiert nicht welche Dinge ihr zu erledigen habt. Organisiert euch, kontaktiert euren Erzeuger und seid spätestens in einer Woche wieder hier."
"Ihr müsst nicht bei mir bleiben, wenn ihr es schafft regelmäßig hier zu erscheinen, jedoch wird euch Agatha so lange begleiten, wie ihr dazwischen unterwegs seid."
So legte er es fest und würde auch keine Diskussion darüber dulden.
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Sousanna
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Re: Das Biest und die (wieder) Schöne [Sousanna]

Beitrag von Sousanna »

"Meine nicht vorhandene Dünnblütigkeit", warf die Ravnos heftig ein. Wenn er jetzt schon mit solchen Dingen anfing, wie sollte es dann erst werden, wenn er irgendwann über sie berichten musste. Dann konnten solche dummen Aussagen, ihre Vernichtung bedeuten. Wenigstens dieser grausame, widerwärtig weißhaarige Drache musste ihr glauben. Er war doch der Forscher! Er musste doch bei der Wahrheit bleiben!
"Aber fragt darüber was ihr wollt. Ich habe nichts zu verbergen und solange diese Agatha mich nicht stört und den Mund halten wird, ist es mir gleich.", murrte sie dann und sah den einen Ghoul an, der gezuckt hatte, als der Name der Frau gefallen war. "Dann werde ich sie mitnehmen und gut behandeln." Wenn nicht, würde sie jede Kunst ihrer Gaukeleien und Tizianos Rachsüchtigkeit erleben.
Ein bitteres Grinsen voller Zynismus teilte die sonst so schönen Lippen. "Ich bin sicher, wir werden beste Freundinnen werden."
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: Das Biest und die (wieder) Schöne [Sousanna]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Jakob war auch schon auf dem Weg aus der Tür raus, sodass er Sousannas Kommentar gar nicht mehr mitbekam.
Die Augen des Drachen jedoch wurden dabei schmaler. Er verstand manche Bemerkungen nicht immer. War das ernst gemeint oder eine bissige Bemerkung?

"Sie wird tun, was ich von ihr verlange." erwiderte er einfach. "Ich..."vertraue" darauf dass ihr sie gut behandeln werdet."
Da war nicht viel Vertrauen, er wusste, dass sie keine andere Wahl hatte. "Es wäre für uns beide bedauerlich, wenn nicht."
Wohl aber mehr für sie...

Während Jakob unterwegs war seine Frau zu holen, mussten sie hier warten.
Toma beobachtete unentwegt Sousanna, während der verbliebene Ghul unsicher zwischen den beiden hin und her sah, sich aber nicht traute zu rühren.

Toma würde nichts weiter sagen, sofern Sousanna ihn nicht ansprechen würde.


Nach einer Weile, öffnete sich die Tür der Werkstatt auch wieder und Jakob trat mit Agatha ein. Die relativ junge Frau mit den haselnussbraunem Haar hatte ein langes grünes unscheinabres Kleid an, dass unter einem bräunlichen Umhang hervorschaute und drückte sich ein Bündel mit vermutlich ein paar habseligkeiten an die Brust. Ihr Haar war zusammengebunde und teilweise von einem Tuch bedeckt. Sie schaute sich ängstlich in der Werkstatt um. Als sie vor Toma stand knickst sie tief, sodass sie den Boden berührte, den Blicks stets gesenkt haltend.

"Herr." sprach sie Toma auf deutsch an. "Ihr wünscht, dass ich...das Fräulein begleite?" Ihre Stimme war zittrig und unsicher. Ihr gefiel diese Situation gar nicht.
Der Tzimisce legte seiner Dienerin eine Hand auf den Kopf, wie bei einem Haustier, woraufhin sie den Blick hob.
"In der Tat, Agatha. Es ist wichtig. Du darfst sie nicht aus den Augen lassen. Merke dir alles was sie tut, folge ihr überall hin und siehe zu, dass ihr in einer Woche wieder hier seid."

"Eine Woche?" fragte sie überrascht nach. Augenscheinlich erfreut, dass es nicht so lang sein würde, wie befürchtet.

Toma nickte. "Vorerst. Wir werden sehen wie sie sich macht."
"Lass dich nicht von ihr benutzen. Sie hat dir nichts zu befehlen. Ärgere sie jedoch auch nicht. Unterschätze sie nicht. "

Agatha nickte eifrig und schaute aber immer noch unsicher zu Sousanna. Dieses Fräulein war doch aber so jung und hübsch....gar nicht wie ihr Meister....sie sollte ebenso ein Monster sein?

Als Toma ihr bedeutete aufzustehen, tat sie das und knickste dann noch einmal vor Sousanna.
"Signora...es ist mir eine Ehre euch kennen zu lernen. Mein Name ist Agatha." sprach sie nun wieder in italienisch.
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Sousanna
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Re: Das Biest und die (wieder) Schöne [Sousanna]

Beitrag von Sousanna »

Es ekelte sie an. Die Art, wie er seine Dienerin behandelte, ließ Sousanna leicht die Hand zur Faust ballen. Wie ein Hündchen... Und auch wenn sie kein bisschen von dieser seltsamen Sprache verstand, das Zittern und die Angst in der Stimme der Frau, waren eindeutig. Als ob dieses Monster einen Deut besser war, als die arme Frau. Sich wie ein Tier behandeln lassen zu müssen, hatte niemand verdient! Weder ein Mensch noch ein Blutsauger!
Doch was half es? Im Augenblick brauchte sie den weißhaarigen Teufel - und sie würde dafür sorgen, dass es seiner Dienerin in dieser einen Woche besser ging als je zuvor. Das konnte ihr vielleicht ein wenig Loyalität verschaffen und ihr das Gefühl geben sich ein klein wenig bei dem Drachen zu rächen.

So schenkte sie Agatha ein warmes Lächeln und zeigte ebenfalls einen höflichen Knicks, bevor sie immer noch sanft lächelnd näher trat. "Und ich freue mich, eine charmante, junge Frau wie dich in einer für mich so so schweren Zeit an meiner Seite zu wissen.", erwiderte sie sanft und freundlich, bevor sie leiser und mit einem ebenso charmant geheimnisvollen Blick hinzufügte: "Du kannst mich gerne Sousanna nennen. Für eine Signora fühle ich mich eindeutig noch zu jung."
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: Das Biest und die (wieder) Schöne [Sousanna]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Agatha schaute unsicher zu Sousanna. Wusste nicht was sie darauf erwidern sollte. Mit einem Kompliment hatte sie jetzt nicht gerechnet und dass es diese Frau freuen sollte, dass sie bei ihr war? Das konnte sicher nicht sein. So nickte sie einfach nur und stellte sich dann etwas abseits, zwischen Toma und Sousanna, wartend, dass sie los gingen.

Im Hintergrund an der Tür stand immer noch Jakob, der dem Ganzen unglücklich zugesehen hatte und seine Frau traurig und mitleidig ansah. Sie vermied es ihn anzusehen.

"Nun, dann wäre alles geklärt, scheint mir. Ihr könnt gehen, aber vergesst nicht. In einer Woche erscheint ihr wieder gemeinsam bei mir." sagte Toma und sah die beiden Frauen, die Vampirin und die Ghulin an. Richtete seine monströsen Augen dann noch einmal ausschließlich auf Agatha. "Und du, vergiss nicht, den Mund zu halten. Du wirst ihr nichts erzählen." sagt er zu ihr, so dass Sousanna es nicht verstehen konnte. Agatha nickte tief und umklammerte das Bündel fester. "Natürlich, Herr."

Jakob ging zu seiner Frau und fasste sie sacht am Arm, um ihr Trost zu spenden. Sie blickte ihn nur kurz an, doch sagte nichts. Schweigend, würde sie Sousanna einfach folgen, wenn sie ging.
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Re: Das Biest und die (wieder) Schöne [Sousanna]

Beitrag von Sousanna »

Innerlich rollte Sousanna die Augen. Äußerlich zeigte sich nur ein bedauernder Blick. Es wäre schön gewesen, hätte die Frau wenigstens ein klein wenig Freude daran gezeigt, dass die Ravnos sie nicht wie einen Hund behandeln wollte. Aber gut, was erwartete man schon von jemanden, an dem dieses grässliche Vieh seinen Hang zur Grausamkeit und Verachtung alles Menschlichen frei ausleben konnte.

"In einer Woche", wiederholte sie durchaus angespannt, offensichtlich immer noch von einem tiefsitzenden Ärger über den Drachen bewegt, doch sich zu einem Lächeln zwingend. "Sollte sich davor etwas ergeben, erscheinen wir hier."

Dann wandte sie sich zu noch dem Mann und schenkte ihm ein trauriges Lächeln. "Eurer geliebten Frau wird es bei mir gut ergehen. Ich weiß es klingt wie Hohn, aber sorgt euch nicht. Ich werde gut auf sie aufpassen und mich um sie sorgen, wie um mich.", versuchte sie es noch einmal mit Freundlichkeit.
Tatsächlich wäre sie, wie Toma schon bemerkt hatte, sehr dumm, wenn sie Agatha nicht unversehrt zurückbrachte. Dazu empfand sie übermäßige Grausamkeit als in keinster Weise sinnstiftend oder lustbringend.
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