Das Biest und die (wieder) Schöne [Sousanna]

[April '17]
Benutzeravatar
Toma Ianos Navodeanu
Tzimisce
Beiträge: 4493
Registriert: Mo 3. Okt 2016, 12:41

Re: Das Biest und die (wieder) Schöne [Sousanna]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Er war nicht zufrieden. Acacia würde nicht zufrieden sein. Doch es war nur ein Entwurf er könnte es beim Marmor besser machen, die unschönen Stellen ausmerzen....und das teure Gestein verschwenden?

Eine Weile stand er grummelig so da und überlegte, starrte das Stück Holz so bitterböse an, das man befürchten könnte es würde gleich in Flammen aufgehen.
Sollte er es noch ein drittes mal versuchen? Er schaute zu Sousanna, die ihn sehr missgelaunt anschaute. ...Dann würde sie bestimmt nicht wieder kommen...

"Es...." er wollte es so ungern aussprechen. Schon wieder versagt zu haben....das zehrte ganz schön an seinem Gemüt. Wenn seine Gedanken nicht auf was anderes noch gerichtet wären, würde er sich wirklich sehr darüber aufregen. Doch es war wichtig, dass er Sousanna nicht verschreckte.

"Es wird ausreichen....Es ist nur ein Entwurf." sagte er zu ihr aber sichtlich unglücklich darüber.
"Als nächstes würde ich die Original Statue vorbereiten, für die Feinheiten müsstet ihr aber ein letztes Mal Modell stehen."
"Du fügst dich falsch ein! Du bist so fremd hier! Kannst du du selbst sein? Und bist du ganz bei dir!?" - ASP
Benutzeravatar
Sousanna
Ravnos
Beiträge: 2931
Registriert: Mo 14. Nov 2016, 21:12

Re: Das Biest und die (wieder) Schöne [Sousanna]

Beitrag von Sousanna »

Nun selbst ein wenig missgelaunt blickte sie ihn an und fuhr sich dann ein wenig gereizt durchs Haar. Dann nickte die Schönheit knapp und zuckte die Schultern. "Gut", erwiderte Sousanna mit einem kaum zu überhörenden Seufzen in der Stimme. Es kostete sie Kraft, ruhig zu bleiben. Es ging darum, diesen verfluchten Drachen halbwegs zufrieden zu stimmen. Er war wichtig... nun gut, zumindest nützlich konnte er sein.
So fragte sie noch wie ein braves Mädchen, ganz um Freundlichkeit bemüht: "Wann soll ich wieder hier sein?"
Ach! es sey die letzte meiner Thräne,
Die dem lieben Griechenlande rann,
Lasst, o Parzen, lasst die Schere tönen,
Denn mein Herz gehört den Todten an!
Friedrich Hölderlin
Benutzeravatar
Toma Ianos Navodeanu
Tzimisce
Beiträge: 4493
Registriert: Mo 3. Okt 2016, 12:41

Re: Das Biest und die (wieder) Schöne [Sousanna]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

"Nächste Woche, wenn euch das möglich ist?" fragte er höflich, aber erhoffte sich natürlich eine positive Antwort.

....

Bei ihrem nächsten Treffen war dann aber etwas anders. Toma war nicht allein, was Sousanna auffiel, als sie die Werkstatt betrat. Jakob, den sie in Tomas Heim gesehen hatte und ein weiterer Mann waren zugegen. Der zweite war sichtlich kräftiger als Jakob und ein Stückchen größer, hatte dunkles Haar und einen Bart. Die beiden schienen wohl die marmorne Statue mit heran geschafft haben, die nun knapp in der Mitte des Raumes stand.
Ein noch unfertiges grobes Werk, das Toma anhand des Entwurfes gefertigt hatte. Eine lebensgroße unfertige Sousanna und Tonnen schwer.

"Willkommen Sousanna. Seht, euer Abbild...nun ein grobes Abbild. Wenn ihr bereit seid, vervollständigen wir es."
Der Drache grinste, war er heute gut gelaunt?
Nein eigentlich war er angespannt. Die ganze Arbeit an Sousannas Statue war mehr als nervig gewesen und hatte ihn schlecht dastehen lassen.
Einen erneuten Fauxpas könnte er nicht ertragen.

Während Sousanna posierte und Toma arbeitete, saßen die Ghule im Hintergrund an einer Wand und sahen schweigend zu.

Handwerk: Stein + Geschick (Spezi) + WK
/r 8d10
SidekickBOT - heute um 23:13 Uhr
@Toma (Sam): 8d10 = (8+8+1+7+1+4+10+9) = 48
= 5 Erfolge
Seine Bewegungen waren anfangs angespannt und zögerlich. Er wollte nicht wieder etwas ruinieren. Aber mit jedem Krümel Stein der von der Statue abfiel, wuchs das Selbstvertrauen auch wieder und er sah dass es etwas wurde, dass es gut war. Keine Verschwendung...dies würde etwas schönes werden. Besser als gedacht...Er war eben doch gut und Sousanna vielleicht doch kein Unglücksbringer.
"Du fügst dich falsch ein! Du bist so fremd hier! Kannst du du selbst sein? Und bist du ganz bei dir!?" - ASP
Benutzeravatar
Sousanna
Ravnos
Beiträge: 2931
Registriert: Mo 14. Nov 2016, 21:12

Re: Das Biest und die (wieder) Schöne [Sousanna]

Beitrag von Sousanna »

Sehr zögerlich war Sousanna in die Werkstatt getreten. Die beiden anderen Männer sorgten nicht wirklich dafür, dass sie sich sicher und geborgen fühlte. Mit zusammengesunkenen Schultern und aufeinander gepressten Lippen war sie ein paar Schritte in sein Reich gemacht, bevor ihr das verstörende Lächeln des Tzimisce auffiel. Er war tatsächlich zu einem solchen Ausdruck fähig? Milde Überraschung trat in das hübsche Gesicht, bevor sie versuchte, das Lächeln zu erwidern. Da sie so völlig perplex wirkte, hatte es einen leicht absurden Anschein. Für sie war es ebenso unwahrscheinlich, fliegen zu können, wie dass Toma gute Laune hatte ohne jemanden gerade zu foltern.

Doch dann platzierte die Ravnos sich wieder brav und sah ihm bei der Arbeit zu. Es war wirklich beeindruckend, mit wie großer Kunstfertigkeit er arbeitete und wie beeindruckend sich das Gestein unter seinen Händen zu einem Abbild ihrerselbst formte. So verschwand auch ihre Sorge und Irritation langsam und wurde zu einem neugierigen Ausdruck und ein ehrlich interessiertes Lächeln erblühte wie eine zarte Knospe.
Kurz hatte sie den Impuls, irgendetwas zu sagen, ihn auf seine Fähigkeiten hinzuweisen, doch dann entschied sie sich zu schweigen. Immer noch hielt sie den Handwerker nicht für einen angenehmen Gesprächspartner und die Gefahr war zu groß, ihn wieder mit irgendeinem falsch gesetzten Betonung zu verärgern. Wenn er sich unterhalten wollte, würde er gewiss irgendetwas finden, das er sagen konnte.
Ach! es sey die letzte meiner Thräne,
Die dem lieben Griechenlande rann,
Lasst, o Parzen, lasst die Schere tönen,
Denn mein Herz gehört den Todten an!
Friedrich Hölderlin
Benutzeravatar
Toma Ianos Navodeanu
Tzimisce
Beiträge: 4493
Registriert: Mo 3. Okt 2016, 12:41

Re: Das Biest und die (wieder) Schöne [Sousanna]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Toma war sehr zufrieden mit seinem Werk, einige Kleinigkeiten, Feinheiten fehlten noch, doch die konnte er auch in einer anderen Nacht hinzufügen.

"Ich bin noch nicht ganz fertig, doch es sind nur noch Kleinigkeiten. Wollt ihr euch ansehen?" fragte er Sousanna und schritt von der Marmorstatue zurück, Richtung Tür, sodass Sousanna darum herum gehen konnte.

Als er sie und das steinere Abbild so betrachtete fragte er sich ob es wirklich sinnvoll gewesen war...hätte er nicht zu erst...
andererseits...was wenn sie...dann war es jetzt besser.

Er schaute ernst und seine Augen huschten für einen Moment zu seinen Ghulen bevor er das Wort wieder an die Ravnos richtete.

"Sousanna. Ich hätte eine Frage an euch.
Erinnert ihr euch daran, dass wir bei unserem ersten Treffen über eure seltsame Verfassung geredet haben? Dass ich euch nicht für einen Kainit hielt?"

Er pausierte kurz, aber wartete nicht auf ihre Antwort.
"Ich kann mir vorstellen, wie ihr nun darüber denkt.... Doch muss ich euch diesmal erneut fragen: Würdet ihr euch von mir untersuchen lassen?"
Die monströsen weiss-schwarzen Augen starrten sie an, abwartend oder wirkte es viel mehr lauernd?
"Du fügst dich falsch ein! Du bist so fremd hier! Kannst du du selbst sein? Und bist du ganz bei dir!?" - ASP
Benutzeravatar
Sousanna
Ravnos
Beiträge: 2931
Registriert: Mo 14. Nov 2016, 21:12

Re: Das Biest und die (wieder) Schöne [Sousanna]

Beitrag von Sousanna »

Gespannt und fast schon aufgeregt war die Byzantinerin mit der Energie eines jungen Mädchens von ihrem Platz losgesprungen, um sich selbst in Marmor zu betrachten. Ein leises, sehr zufriedenes Grinsen war auf ihren Lippen zu sehen. Sie war hübsch. Man sollte sie öfter in Stein meißeln, dachte sie sich in einem kleinen, stolzen Anflug von Eitelkeit und grinste noch ein wenig breiter.

Dieses Grinsen schwand allerdings sofort, bei seinen Fragen. Sehr ernst und mit einem Mal äußerst aufmerksam blickte Sousanna den Drachen. Versuchte in diesen schwarz-weißen Schlündern etwas zu lesen.
Mit der letzten Frage spitzten sich die Lippen der Schönheit. Ob nachdenklich oder voller Missfallen, war nicht erkennbar. Lange Augenblicke schwieg sie, bedachte vermutlich Für und Wieder. Dann verschränkte die Ravnos die Arme vor der Brust und musterte Toma. Man konnte sehen, wie sie auf ihrer Zunge herumkaute, bevor sie schließlich mit nur schwer überhörbarem Misstrauen wissen wollte: "Wie würde diese Untersuchung aussehen?"
Ach! es sey die letzte meiner Thräne,
Die dem lieben Griechenlande rann,
Lasst, o Parzen, lasst die Schere tönen,
Denn mein Herz gehört den Todten an!
Friedrich Hölderlin
Benutzeravatar
Toma Ianos Navodeanu
Tzimisce
Beiträge: 4493
Registriert: Mo 3. Okt 2016, 12:41

Re: Das Biest und die (wieder) Schöne [Sousanna]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Die Augen des Drachen wurden leicht größer und der Kopf neigte sich etwas zur Seite, als sie so...so weder ängstlich noch wütend antwortete. Das hatte er nicht erwartet.

"Es scheint, dass ich nicht der einzige bin, der auf euch aufmerksam geworden ist." erwiderte er dann und schaute plötzlich zu Jakob und streckte eine Hand aus. Daraufhin sprang Jakob auf und reichte seinem Herren eine kleine Rolle Pergament.
Toma entrollte die kleine Schriftrolle und zeigte sie Sousanna.

Auch wenn sie nicht lesen konnte was darauf stand, so mochte die lange Liste an Namen am Ende daraufhin deuten dass es das Schreiben eines Kainskindes war.

"Der Seneschall, Maximinianus, bat mich euch zu untersuchen auf Grund des Verdachts der Dünnblütigkeit."

"Die Untersuchung würden demnach verschiedenste Tests beinhalten, um herauszufinden ob ihr dünnen Blutes seid."
schloss er an, um ihre Frage zu beantworten und rollte das Pergament wieder zusammen.

Als er das Schreiben bekommen hatte, war er selbst überrascht gewesen, doch auch sehr erfreut, dass seine eigenen Zweifel und Überlegungen geteilt wurden und er nun eine legale Möglichkeit hatte Sousanna genauer zu untersuchen.
"Du fügst dich falsch ein! Du bist so fremd hier! Kannst du du selbst sein? Und bist du ganz bei dir!?" - ASP
Benutzeravatar
Sousanna
Ravnos
Beiträge: 2931
Registriert: Mo 14. Nov 2016, 21:12

Re: Das Biest und die (wieder) Schöne [Sousanna]

Beitrag von Sousanna »

Nun waren es ihre Augen, die sich weiteten. Erstaunen und Besorgnis zeigte sich in den großen Rehaugen.
Sie war ein wirklicher Kainit, war eine Tochter der Nacht, ein Monster, wie er. Vielleicht durch eine Fügung oder einen Fluch besser getarnt als die meisten anderen Vampiren.
Und doch war der Vorwurf, dünnblütig zu sein, eine Gefahr. Was würde man mit ihr tun, wenn sie sich weigerte sich untersuchen zu lassen? Und vor allem was würde geschehen, wenn der Drache sich irrte oder aus Bosheit, Dinge behauptete, die nicht stimmten?
Als hätte man Sousanna ein Brett vor die Stirn geschlagen, taumelte sie ein wenig zurück und starrte ihn an. Es war offensichtlich, dass sie mit Vielem gerechnet hatte, aber nicht mit einem erneuten Vorwurf des nicht richtigen Vampirseins konfrontierte.

"Aber ich bin kein Dünnblut.", waren die ersten Worte der Ravnos, bevor sie sich schüttelte und ein wenig fester erklärte: "Ich bin eine Tochter Kains, wie ihr... Wie könnt ihr das denn beweisen? Wie wollt ihr das noch mehr beweisen, als mich aufzuschneiden und zu sehen, dass ich tot bin?"
Natürlich bemühte sie sich um Ruhe, versuchte gelassen zu klingen, doch ein leises Brechen, ein hoher verzweifelter Ton lag in ihrer Stimme, der ein wenig von den panischen Gedanken erzählte, die in ihrem hübschen Kopf kreisten.
Ach! es sey die letzte meiner Thräne,
Die dem lieben Griechenlande rann,
Lasst, o Parzen, lasst die Schere tönen,
Denn mein Herz gehört den Todten an!
Friedrich Hölderlin
Benutzeravatar
Toma Ianos Navodeanu
Tzimisce
Beiträge: 4493
Registriert: Mo 3. Okt 2016, 12:41

Re: Das Biest und die (wieder) Schöne [Sousanna]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

"Auch Dünnblütige sind Kinder Kains." erwiderte er berichtigend. Zumindest soweit wie er das sah. Viele Informationen gab es nicht dazu und er hatte sich mehr selbst zusammen gereimt.
"Ihr Blut ist nur eben...dünn...soweit entfernt von Kain, dass sie mehr menschlich als kainitisch erscheinen." Er schaute sie an, wie um zu sagen: schaut euch an.

"Gehenna naht. Wenn man den Worten der Propheten glauben schenken kann." sprach er weiter. "Ich weiss selbst nicht ob ich daran wirklich glaube. Besser wäre es wenn die Welt nicht untergehen würde, nicht wahr? So oder so ist ein Zeichen des bevorstehenden Untergangs das Auftreten von dünnem Blut." argumentierte er weiter sachlich. Er wollte sie nun wirklich nicht aus reiner Boshaftigkeit dieser Untersuchung aussetzen. "In dieser Domäne wurde bereits vor Jahrzehnten ein Dünnblütiger vernichtet. Ihr werdet also verstehen, wenn die Besorgnis des Seneschalls und Prinzen nicht unbegründet ist."

"Als ich eure Innereien untersuchte tat ich das um mich zu vergewissern, dass ihr wirklich tot seid. Doch sagt dies nichts über die dicke eures Blutes aus. Wie bereits gesagt sind auch Dünnblütige einmal gestorben." Dass die Prinzessin verlangt hatte, dass alle sterben sollten, die weiter von ihr entfernt waren als sie von Kain, verschwieg er vorerst. Es würde sie nur mehr unnötig aufregen.

"Ich habe zu dieser Sache natürlich Gedanken gemacht." sprach er weiter und seine Augen begannen schon vor Vorfreude zu glänzen. „Und Maximinianus hat mir von dem letzten Fall berichtet.“
„Demnach besitzen Dünnblütige einen Hunger nach Blut und können der Raserei anheim fallen. Jedoch scheinen sie körperlich schwächer zu sein, können in der Sonne wandeln und zerfallen nicht zu Asche. Was bisher nicht ausreichend dokumentiert ist hingegen, ist ob sie so ruhen wie Kainiten, starr oder schlafen wie Sterbliche, ob sie Blutskräfte besitzen, ob sie ihre Wunden heilen können und sich kurzzeitig stärker und widerstandsfähiger machen. Behalten sie das Antlitz, dass sie in ihrem Tode hatten? Ist ihr Körper tot oder lebendig. Können sie essen? Müssen sie essen? Zusätzlich zum Blut? Können sie Menschen binden….und…“
Legte er seine Gedanken dar, dabei mit den Händen gestikulierend, die er dann abschließend zusammenlegte und Sousanna begeistert ansah. „So viele interessante Fragen!“

„Und einige konnten wir in eurem Fall schon beantworten: Ihr seid tot, ihr habt ein Tier und ihr könnt gepflockt werden. Ihr besitzt Kräfte.“
„Hmm…es würde es für euch auch einfach leichter machen, wenn ihr eure Ahnenlinie vorweisen könntet.“
Eigentlich wäre die einfachste und schnellste Methode wohl Sousanna einfach in die Sonne zu schicken, doch wenn sie dann doch ein Kainit war und in Flammen aufgehen würde, wäre das doch sehr Schade. Ein furchtbare Peinlichkeit und vergeudetes Forschungspotential.

Etwas seltsames mochte auch auffallen, wenn man Toma schon etwas länger kannte. Er ihrzte sie immer noch, obwohl er sie gerade bezichtigt hatte ein niederes Geschöpf zu sein. Hatte er sich einfach zu sehr daran gewöhnt oder glaubte er es selbst gar nicht? Oder hatte er doch etwas für sie übrig, auf Grund des Blutsbandes.
"Du fügst dich falsch ein! Du bist so fremd hier! Kannst du du selbst sein? Und bist du ganz bei dir!?" - ASP
Benutzeravatar
Sousanna
Ravnos
Beiträge: 2931
Registriert: Mo 14. Nov 2016, 21:12

Re: Das Biest und die (wieder) Schöne [Sousanna]

Beitrag von Sousanna »

Die Ravnos hatte jetzt nun wirklich keinen Sinn für solche Philosophien über den Weltuntergang, geschweige denn darüber ob das interessante Frage waren!
Hier stand gerade ihr Fortbestehen auf dem Spiel! Offensichtlich hatten diese Wahnsinnigen schon Dünnblütige auf dem Gewissen - oder solche, die sie dafür hielten. Das Entsetzen über diese Tatsache stand ihr förmlich ins Gesicht geschrieben. Sie war unschuldig. Sie war eine richtige Vampirin! Kein Tier, das man einfach so tötete!
"Ich kann nicht in die Sonne!", begann sie mit vor verzweifelter Empörung bebender Stimme. "Ich bin tagsüber erstarrt und besitze Kräfte. Meine Wunden heilen und ich kann mich durch die Kraft meines Blutes verstärken. Ich altere nicht und esse nicht. Ich würde es gern, aber es geht mir grauenhaft, wenn ich es versuche. Binden kann ich durchaus. Ich bin ein vollwertiger Vampir. Wie ihr!"

"Ich habe keine Ahnung, wie ihr mich untersuchen wollt, aber ich habe keine andere Wahl als mich zu fügen.", erklärte sie nach einem demonstrativen Luftholen und fuhr sich mit zusammengebissenen Zähnen durchs Haar. "Allerdings möchte ich, dass diese Untersuchung nicht unter uns zweien stattfindet. Ich möchte jemanden dabeihaben, der mich beruhigen und bändigen kann, sollte sie wieder aus Aufschneiden oder Ähnlichem bestehen. Dann verhindern wir wenigstens den ärgerlichen Pflock in meinem Herzen und sorgen dafür, dass ihr ungestört arbeiten könnt." Außerdem sah ihm dann jemand auf die langen, albtraumhaften Finger.
"Außerdem werde ich meinen Blutsvater suchen, um mit mir eine Aussage über unsere Ahnen zu machen. Immerhin bin ich kein Dünnblut und habe auch dort nichts zu verbergen."
Ach! es sey die letzte meiner Thräne,
Die dem lieben Griechenlande rann,
Lasst, o Parzen, lasst die Schere tönen,
Denn mein Herz gehört den Todten an!
Friedrich Hölderlin
Gesperrt

Zurück zu „998“