Vivisektion [Toma, Seinfreda]

[April '17]
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Gaius Marcellus
Salubri
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Vivisektion [Toma, Seinfreda]

Beitrag von Gaius Marcellus »

Einladungen waren ausgegangen, alles war perfekt vorbereitet, die Martinsfeste stand kalt und still auf ihrem Hügel in jener klaren Nacht. Ein Hirte hatte die Gänse und SChafe die ihren Hügel nun bevölkerten fortgetrieben und einen Pfad errichtet. Gedämmte Fackeln beleuchteten das Tor.

Toma war mit Datum und Uhrzeit geladen worden. Geladen zum großen Tage. Wie zum ersten Schultag, zum Freudenfeste... heute war es soweit.

In der Martinsfeste war ein schwerer fensterloser Steinraum gerichtet, er hatte Fesseln an den Wänden und ein weiteres Gitter halbierte ihn selbst... Die Wachen waren in Alarmbereitschaft. Gaius war gut genährt und etwas nervös.
Gaius saß aufgeregt in leichtester Kleidung und sprach mit einem seiner Freunde über Halsschläge... ein düsteres Thema vor einer solchen Nacht. Aber ein Thema.
So wartete er auf das Eintreffen seiner Gefährtin und auf das erscheinen des Formers.
Ich hab heut Nacht vom Tod geträumt,
er stand auf allen Wegen,
er winkte und er rief nach mir so laut.

Er sprach mein Leben sei verwirkt,
ich sollt mich zu ihm legen,
ein frühes Grab sei längst für mich gebaut,
ein frühes Grab sei längst für mich gebaut.
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: Vivisektion [Toma, Seinfreda]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Toma schritt in angegebener Nacht,den beleuchteten Weg hinauf. Gehüllt in lange dunkle Gewänder, mit einer ebenso dunklen Maske. Jedoch feiner und glatter als die alte, die er oft trug. Feine dünne Verzierungen waren an den Rändern hineingeschnitzt. Ansonsten mutete das falsche Gesicht recht menschlich an. Eine Kapuze verbarg das weisse Haar. So mochte er aussehen, wie der Tod selbst, nur ohne Sense, als er so durch die verlassen scheinende Landschaft strich.
An seiner Seite trug er eine kleine Tasche, in der sich einiges Werkzeug befand.
Auch der Drache hatte sich auf diese Nacht vorbereitet und mehr als gewöhnlich getrunken. Er wusste noch nicht, was geschehen würde, doch das Blut würde er sicher brauchen.

Er war nicht sehr erfreut darüber, dass die Forschung in der Martinsfeste stattfinden sollte. Hier war er noch nie gewesen. Kannte sich nicht aus. Das konnte eine Falle sein....
Das Gefühl verstärkte sich auch immer mehr, als er in den Raum geleitet wurde, wo Gaius war.
Wachen...Fesseln...eindeutig unsicher...

Jedoch war der Tzimisce einfach so sehr besessen von der Aussicht den Körper des Salubri zu untersuchen, dass er alle Bedenken beiseite wischte. Sicherheitshalber wussten seine Ghule natürlich auch wo er war. Er hatte überlegt einen von ihnen mitzunehmen, doch wären sie in einer Notsituation vermutlich eher nutzlos.

"Guten Abend, Gaius." grüßte er den Hausherren, sobald er ihm gegenüber. Nahm die Maske ab und nickte ihm zu.
"Du fügst dich falsch ein! Du bist so fremd hier! Kannst du du selbst sein? Und bist du ganz bei dir!?" - ASP
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La Vedova
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Re: Vivisektion [Toma, Seinfreda]

Beitrag von La Vedova »

Die Witwe war heute nicht in Ordenstracht gekleidet, sondern in einfache und etwas abgetragene Stoffe, die sie auch im Domus Medicorum gerne trug, wenn sie ihren Forschungen nachging. Ein einfaches Leinenkleid und ein darüber geknotetes Schürzenkleid mit ledernem Gürtel. Die Haare waren in zwei dicke Zöpfe geflochten.
Sie war sehr neugierig, was heute geschehen würde und hatte in Vorbereitung einige der Gänse geschlachtet, noch immer erinnerte sie sich an die köstliche Ausweidung.
Als sie den Raum betrat, hefteten sich ihre Augen sofort an die Fesseln an den Wänden. Ja, sogar daran hatte Gaius gedacht, hoffentlich würden sie diese nicht nutzt müssen. Langsam ging sie auf ihn zu, berührte seine eisige Wange liebevoll mit ihren langen Spinnenfingern. „Das wird eine große Nacht“, raunte sie ihm leise zu „Ich werde über dich wachen.“
Als Toma den Raum betrat, wandte sie sich um und sank in einen höflichen Knicks.
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Gaius Marcellus
Salubri
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Re: Vivisektion [Toma, Seinfreda]

Beitrag von Gaius Marcellus »

Gaius Blick heftete lange und innig an seiner Geliebten, dann nickte er sanft. "Ich bin gespannt... wie du auch... ein Zug für die Forschung, ein Gedanke weg, von den Umständen der Zeit." Er schüttelte den Kopf. Das hier würde auch eine gute Übung vor der Strafe werden.

"Ahh... Toma Navodeanu, es ist mir eine Freude euch willkommen zu heißen. Ihr habt die werte Seinfreda bereits kennen gelernt? Ich hätte sie wohl zeitiger genauer einweihen sollen, verzeiht... Aber nun sind wir hier. Ich bin erfreut, sehr erfreut." Kurz ging er auf den Tzimiske zu, reichte ihm die Hand, ließ die Kälte strömen, kaum durch die dicken Handschuhe gedämmt...

"Bevor wir anfangen, sollten wir planen. Grundsätzlich dachte ich mir folgende Sicherheitsvorkehrung: Eine Kette, gegen Raserei, ich weiß nicht ob sie stand hält... aber sicher eine Weile.
Ich werde sie von dem Moment an anlegen lassen, in dem das Tier sich zu regen beginnt. Einer meiner Wächter wird dazu hier zur Seite bleiben.
Ihr steht vor mir, führt die genau abgesprochenen Untersuchungen durch, sollte das Tier durchbrechen... brechen wir die Untersuchung ab. Aber ich werde mir Mühe geben meine Unterdrückungsfähigkeiten zu Schulen." Fügte er glucksend hinzu.

"Was das Gitter hier im Raum angeht, hinter ihm wird Seinfreda stehen, ihr werdet also mit mir und dem Diener in dieser Zelle eingesperrt sein. Der Sinn mag offensichtlich sein... die Wächter draußen verstärken ihn sicherlich." Immer noch hatte der Salubri seine Vorsicht nicht abgelegt, aber zumindest war das Ganze scheinbar keine Falle.


"Aber genug davon. Was genau sind die Schritte... was genau unsere Thesen die wir überprüfen und worauf genau werden wir achten.
Alles sollte im Voraus besprochen sein, improvisieren können wir immer noch... aber damit alles abgeklärt ist.

Und habt ihr Material für die Maske dabei, eine schöne realitätsnahe Gesichtsmaske... wie die eure... oh, sie hat sich verändert... sehr gelungen! Ein Abbild..." Er schmunzelte bei dem Gedanken.
Ich hab heut Nacht vom Tod geträumt,
er stand auf allen Wegen,
er winkte und er rief nach mir so laut.

Er sprach mein Leben sei verwirkt,
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Toma Ianos Navodeanu
Tzimisce
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Re: Vivisektion [Toma, Seinfreda]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Als er Seinfreda sah begrüßte er sie ebenfalls freundlich und wandte sich dann vollends Gaius zu, der ihm die Ausstattung zeigte.
Toma nahm die dargereichte Hand Gaius entgegen. Auch wenn er es seltsam fand. Kaum einer hatte ihm je die Hand geschüttelt. Fand es aber sehr interessant, dass die Kälte des Salubri auch durch das Leder drang.
Dann wandte er sich auch Seinfreda zu und neigte Leicht den Kopf. " Ja wir hatten bereits interessante Gespräche. Und es ist ja kein Schaden entstanden, keine Sorge."
"Guten Abend, werte Seinfreda. Schön euch zu sehen. Ich bin gespannt, was wir heute Nacht entdecken werden."


"Ihr habt dies gut durchdacht." bemerkte der Drache Nachdem Gaius ihm die Ausstattung des Raumes gezeigt hatte. Es gab mehr Sicherheitsvorkehrungen als er getroffen hätte.
"Eine Kette ist nur so stark wie ihre Glieder oder die Verankerung. Wir werden sehen." Er schien nicht sehr besorgt über die Aussicht, dass der Salubri der Raserei verfallen könnte und dass er zu diesem Zeitpunkt mit ihm eingesperrt wäre. Solang er nicht allein dort wäre, war es wohl keine Falle.
"Und hat euer Diener auch einen Pflock und wird ihn einsetzen im Notfall?" fragte er konkreter nach. Wenn die Kette nicht hielte... Wie wollte sich der Salubri dann stoppen?

"Ich würde vorschlagen die Ketten direkt zu Anfang anzulegen, nicht erst wenn es zu spät sein könnte." Wenn das Tier zu schnell herausbrach, wie viel Chance hatte der kleine Diener dann noch die Ketten anzulegen? Keine.


"Was die Schritte angeht:" begann er und lief etwas durch den Raum, sah sich um, während er nach und nach Mantel, Tasche und Handschuhe ab legte.
"„Nun, wir haben festgestellt, dass eure Haut und Knochen kalt sind. Ich würde gern sehen ob auch euer gesamtes Fleisch und eure Innereien diese Kälte aufweisen. Oder ob sie sonst in irgendeiner Weise ungewöhnlich sind.“
„Sodann würde ich gern sehen wie euer Körper auf Wärme reagiert. Feuer wäre sehr spannend. Aber..."
legte er ein, bevor der Liktor protestieren konnte. "Ich weiss natürlich dass das gefährlich ist...andererseits haben wir hier gute Sicherheitsvorkehrungen, meint ihr nicht?"

"Wie wäre glühendes Metall?" überlegte er weiter, bevor Gaius auf die anderen Dinge antworten konnte.
"Könnt ihr einem anderen Körper Wärme entziehen. Gänzlich, durch eine einzige Berührung? Natürlich bräuchten wir dafür einen Sterblichen als Versuchsobjekt." sprang er von einer Idee zur nächsten.

"Was ist eigentlich mit eurem Finger?" fragte Toma dann plötzlich, als ihm einfiel, dass der Salubri immer noch einen entblösten Knochen an seiner Hand trug. Oder es zumindest müsste.

"Oh...und nein, ich habe kein Material für eine Maske mitgebracht. Ich denke diese Nacht werden erst einmal andere Dinge uns beschäftigen. Doch wir können dies gern zu einem späteren Zeitpunkt in Angriff nehmen. In meiner Werkstatt, wenn ihr nichts dagegen habt."
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Gaius Marcellus
Salubri
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Re: Vivisektion [Toma, Seinfreda]

Beitrag von Gaius Marcellus »

"Ich bin auch sehr gespannt..."Gaius lehnte locker gegen die Wand, die Füße tippelten aber doch unruhig umher.
"Die Kette im Voraus anlegen... ich will euch vertrauen, nun gut. WIr können die Schlüssel ja stecken lassen, das Tier wird sie kaum nutzen können." Grinste er glucksend.
Der Diener legte daraufhin zögernd die Kette an und zog seinen Pflock und tatsächlich einen Holzklöppel zum Einhämmern vom Gürtel... er wirkte mehr als nervös, seine Stellung war offensichtlich aussichtslos.

"Das mit dem Fleisch und den Innereien kann ich nachvollziehen, gut... bleibt meinem Herzen fern, dann soll das problemlos sein. Für diese Untersuchungen sollte ein Skalpell allerdings reichen, hoffe ich...
Was die Reaktion auf Wärme angeht. Ich bin vor den Qualen des Feuers leider nicht gefeit. Wahrlich glühendes Schmiedeeisen würde auch hier wohl das gleiche Ergebnis erbringen... aber mit grenzwertig heißem Gestänge könnte experimentiert werden... Solches, dass nicht unser Fleisch zersetzt, aber kaum zu halten ist. Gerade, wenn wir beide unsere Wirkung vergleichen, ihr haltet eines und ich auch und wir sehen, welches rascher auskühlt." Der Vorschlag kam ganz offensichtlich aus wissenschaftlicher Neugierde, der Liktor versuchte nicht den Flammen zu entgehen... dem Schutz seiner Gefährtin schien er fast zu sehr zu vertrauen, aber die Ideen interessierten ihn wohl wirklich wissenschaftlicher natur.

"Was den Finger angeht... müsst ihr euch keine Arbeit mehr machen." Gaius zog den Handschuh ab, die Hand war geheilt. "Ein eigenes kleines Experiment." ein wenig Stolz war dem Heiler anzumerken... es war ihm wohl wirklich wichtig gewesen, Sicherheit? Oder Anderes? Die Maske nahm Gaius dann nicht mehr auf, heute stand anderes im Fokus.

"Ich bins ehr gespannt... fangen wir also an. Lasst uns beginnen mit dem vergleichenden Auskühlen heißer Eistenstangen, dies wird rasend keineswegs funktionieren. Als Höhepunkt würde dann eine Vivisektion der Bauchregion, Fleisch und Innereien folgen, später womöglich eine Öffnung eines weniger relevanten Knochens, um das Mark zu prüfen. Bleibt Herz, Hirn und Auge fern. Wenn ich mich der Raserei nicht erwehren kann, versucht im ersten Schritt den Raum zu verlassen, die Ketten sind kurz genug dafür, und lasst mich rasen... solange ich rase oder wenn ich gar in Starre übergehen würde, wünsche ich keine weiteren Untersuchungen..." Dann folgten eigene Überlegungen, die Worte des Salubri aber waren klar wie Eis und doch brennend.
"Auch von Interesse könnte der Anblick im Spiegel sein - für mich zumindest. Seinfreda trägt einen Bronzenen den ich sehen kann durch die Gitter, lasst ihr immer genug Sichtfeld, auch sie studiert mit uns...
Den Umgang mit Wasser habe ich selbst schon ausführlicher untersucht. Hier ergibt sich wenig neues.
Was das Lebewesen angeht, so soll eine Gans geholt werden, daran können wir dies testen..." Viele Ideen strömten... bisher hatte sein Griff nicht getötet, aber er hatte sich auch mehr al zurück gehalten... außer in jener einen Nacht.
Ich hab heut Nacht vom Tod geträumt,
er stand auf allen Wegen,
er winkte und er rief nach mir so laut.

Er sprach mein Leben sei verwirkt,
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: Vivisektion [Toma, Seinfreda]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Von Gaius Vorschlag dass sie beide das Metall berühren sollten, war der Tzimsice nicht so sehr begeistert. Aber auch er wollte gern die Wirkung sehen und sich davor drücken? Die Erkenntnis verlieren? Das konnte er nun auch nicht zu lassen. Nur weil es unangenehm werden könnte…

Er hatte gesehen, wie Brimir selbst Metall schmieden konnte, so würde er ja wohl welches berühren können, wenn es nur heiß und nicht glühend war. Für die Erforschung des Körpers….da hatte er schon ganz andere Dinge getan. So lang es ihn nicht verbrannte…

„Wenn es nicht zu heiß ist…ja, dann würde ich ebenso eines halten. Auch wenn wir den Prozess des Auskühlens auch an einem nicht selbst berührenden Eisen feststellen könnten.“ Erwiderte der Drache, er schien nicht ganz so eifrig wie der Salubri bei dieser Sache, aber immerhin weigerte er sich auch nicht.


Als Gaius dann seine Hand entblößte und den verheilten kleinen Finger zeigte, starrte Toma erst ziemlich ausdruckslos darauf, nur die Pupillen zogen sich etwas zusammen, bevor er frustriert die Zähne zusammen biss und ein dumpfes Knurren von sich gab, das von einem missmutigen Schnauben begleitet wurde.

Sogleich fasste er nach Gaius Hand um den Finger zu untersuchen. „Ihr habt es geheilt?“ fragte er schneidend und grinste angespannt. Das gefiel ihm überhaupt nicht. War des Salubris Blut also stärker als seines? Dabei war er nicht einmal Ancilla oder Ahn. Das ärgerte den Handwerker sehr.
Er musste den Salubri wohl neu einordnen. Es wäre gut, ihn als Freund zu halten, anstatt zum Feind zu machen.
Unruhig begann er etwas auf und ab zu laufen, während er immer wieder ein Murren von sich gab.
Konzentrierte sich auf das was vor ihnen lag, was sie hier tun wollten.

Das Öffnen der Knochen, zur Untersuchung des Marks fand er eine gute Idee. Er hatte nicht erwartet dass der Liktor so ehrgeizig und bereitwillig wäre auch solche detailierten Untersuchungen vorzunehmen zu lassen, doch da er es anscheinend war, würden sich vielleicht auch noch andere Optionen anbieten später.
„In Ordnung. Ich werde auf eure Sicht zum Spiegel achten. Die Reihenfolge erscheint mir vernünftig. Eine Gans wird es wohl auch tun.“ Sagte er, auch wenn er an einen Menschen gedacht hatte. Aber im Endeffekt war es egal.
 
„Wasser…oh aber gern würde ich das selbst auch noch einmal sehen, wie Wasser auf euch reagiert“ merkte er noch an. Gaius mochte dazu bereits alles gesehen haben, aber Toma nicht. „Doch das gern auch noch warten. Erst einmal dies nun.“
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La Vedova
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Re: Vivisektion [Toma, Seinfreda]

Beitrag von La Vedova »

Sorgfältig hielt Seinfreda den Spiegel von sich weg in Richtung der anderen Beiden. SIe hielt sich zurück, hörte zu und musste sich eingestehen dass die Planungen sehr gefährlich klangen und sicherlich viel waghalsiger waren als alles was sie geplant hätte. Dennoch blieb sie still und ließ die Männer machen...und tatsächlich steckte ihre Neugier sie an.
As das Gespräch jedoch auf Innere Organe und Knochenmark kam, krampten sich ihre Finger um den Spiegel und sie fuhr sich nervös mit der Zunge über die Lippen.
Das könnte eine Herausforderung werden...gefährlich und herausfordernd und sie war sich nicht sicher, ob sie in der Lage sein würde, all dies tatsächlich in ihren Kopf zu abstrahieren und mit puren wissenschaftlichen Interesse auf all dies zu blicken.

Als Toma die Gesichtszüge kurz entgleisten, unterdrückte sie ein stolzes Lächeln. Ja, wenn Gaius etwas konnte, dann war es zu Heilen...Dinge in Ordnung zu bringen.
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Gaius Marcellus
Salubri
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Re: Vivisektion [Toma, Seinfreda]

Beitrag von Gaius Marcellus »

Auch Gaius war der Stolz zu seinen Heilerkünsten nicht ganz abzusprechen, aber er wirkte nicht zu sicher, nicht arrogant, er hatte noch so viele Schwächen was dies anging... womöglich nicht mehr lange, aber aktuell... und sie waren sooo verwunderlich. Diese ganze Fleischformerei war ihm immer noch mehr als eins Rätsel. Aber ein so verführerisches und spannendes Rätsel...

"Es war allerdings wahrlich herausfordernd... für so eine kleine Bewegung hinterlässt eure Kraft schreckliche Folgen... riskant, damit zu arbeiten. Aber in unserem Fall." Er lächelte.
Dann legte Gaius sich die Fesseln selbst an, er ließ den Schlüssel im Schloss stecken, rasend würde er ihn kaum nutzen können. Sein Getreuer zog sich mit dem Pflock in eine Ecke des Raumes, wohlgemerkt in Tomas Rücken, zurück. Wen genau er bewachte... nun, zumindest würde er nicht sofort zerrissen werden.
Es dauerte auch nicht zu lange, bis nach den Worten des Herren sowohl ein Eimer mit Wasser, als auch ein Eimer mit zwei sanft glimmenden Eisenstangen angeschleppt wurden, und im Gang war das verstörte Gackern einer Gans zu hören.

Gaius zog kurz an den Ketten. Blickte zu Toma, wagemutig. "Nun denn, werte Kollegen, die Pläne stehen, lasst uns vorsichtig beginnen..." Dann zu Seinfreda, ihr blickte er einfach für längere Zeit in die Augen. Lächelte danach kurz. Nahm seine Selbstbeherrschung zusammen und wandte sich wieder seinem Forschungspartner zu.
Welch abstruse Situation, ein Kainit, besessen von seinem Spiegelbild, der sich selbst zum Forschungsobjekt mache und seinen freiwilligen Foltermeister zu sich in seine Festung gesperrt hatte... ein mehrfaches Katz und Maus Spiel... nur wer wäre am Ende die Katze, wer die Maus, oder sollte es diesen Kainskindern tatsächlich gelingen, dass sie weder noch waren... eher beide das gleiche - Forschende, Suchende, Wissende.
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: Vivisektion [Toma, Seinfreda]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Toma bemerkte natürlich wie der Diener hinter ihn ging. Er blickte kurz über die Schulter, aber beließ es so. Es wäre wohl auch wahrlich töricht für den Salubri gewesen, wenn er Toma gänzlich unbewacht ließe. Auch der Tzimisce könnte rasen. Er fand es interessant, dass Gaius vor sich selbst mehr Angst hatte als vor ihm. Warum waren so viele Kainskinder so? Dass sie Angst vor ihrem Tier hatten?
Es wäre aber auf jeden Fall uneffiziennt für ihre Forschung, wenn eine Raserei schon dazwischen kommen würde.

"Ihr habt recht. Eine mögliche Raserei wird unsere Untersuchungen vorschnell beenden. Daher sollten wir mit den am risikoärmsten beginnen, um so viel wie möglich in dieser Nacht abzuschließen. Wollt ihr erst einmal die Gans anfassen? Das wird wohl schnell vorbei sein. Entweder sie erfriert oder es passiert nichts. Was meint ihr?"

Dabei musste er nichts tun. Er würde warten, bis die Diener die Gans zu Gaius brachten und dann aufmerksam zusehen, ob mit dem Tier etwas geschah.
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