Von Fallobst und Verderbnis [Caterina, Ramon]

[April '17]
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Sousanna
Ravnos
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Re: Von Fallobst und Verderbnis [Caterina, Ramon]

Beitrag von Sousanna »

Gute Güte, waren die beiden den blind? Sousanna hatte nun wirklich keinen Bedarf daran, sich an dieser Unterhaltung zu beteiligen. - Zumal sie es verabscheute wenn man über ihr Wohl sprach, während sie daneben saß. Das ganze Gespräch erinnerte an jenes, das ihr Vater mit dem Mann geführt hatte, der sie vielleicht geheiratet hätte. Grauenerregend!
Vor allem, da ihr damals viel daran gelegen hatte, dass sich keine Einigung ergab und sie sich in dieser Nacht genau das Gegenteil erhoffte.
Dennoch besaß sie genug Anstand beide Kinder Kains anzulächeln, auch wenn ihre Augen dabei aufblitzten.

"Es ist sehr freundlich, dass ihr beide mich in eure ... Gespräche einbeziehen wollt.", erwiderte die Ravnos und ihre schmale Hand spielte sacht mit der Tischkante. Eine Weile war sie still, schien ihre Worte in dieser Schlangengrube sorgfältig zu bedenken. Dann schüttelte sich das schöne Haupt bedauernd und ein Seufzen ließ ihre Brust erbebend.
"Ich will mir nicht wünschen, dass ihr hier als enge Freunde auseinander geht.", meinte sie schließlich. "Dass das nicht geschehen wird, war vorhersehbar. Aber ich will euch bitten, euch daran zu erinnern, dass ihr euch vielleicht gegenseitig helfen könnt, wenn ihr akzeptiert, dass ihr aus unterschiedlichen Welten stammt. Glaubt einer Händlerin, wenn sie euch sagt, dass das hier gewinnbringend sein kann - und betrachtet dieses Treffen allein unter diesem Gesichtspunkt."
Damit verstummte sie und richtete die Augen nach einem beschwörenden Blick wieder auf das alte Holz. Was die beiden jetzt daraus machten, war ihre Sache. Sie würde sich weder auf die eine, noch die andere Seite stellen. So weit würde es noch kommen. Sie stellte doch auch nicht im Pfeilhagel auf ein Schlachtfeld.
Ach! es sey die letzte meiner Thräne,
Die dem lieben Griechenlande rann,
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Friedrich Hölderlin
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Ramon
Brujah
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Re: Von Fallobst und Verderbnis [Caterina, Ramon]

Beitrag von Ramon »

Ungedulig und ernst folgte er den Worten der Toreador, anscheinden beherrschte sie es doch zu schwafeln, das war ja erstmal nichts schlechtes... wenn sie nur endlich zum Punkt kommen würde. er ließ das Geschwafel und die Belehrungen bezüglich Respekt an sich vorüberziehen. Besser Caterina sprach sich aus, und ließ so ihre Wut verrauchen, als das der Groll andere Gestalt annahm. er nickte hier und da verständnisvoll, um dann erneut das Wort zu erheben.

Ich verstehe, und bitte um Verzeihung dafür das ich euren Gepflogenheiten nicht entspreche, also sprecht bitte weiter, aufdass euch meine Antworten genügen mögen


Ramon lehnte sich im Stuhl zurück und überließ der Toreador, was sie sagen würde, und wann sie es sagen würde, er saß locker im Stuhl, nicht angespannt wie ein Schuljunge, aber auch nicht so als hätte er zuviel vom Alkohol genossen, wie die Reaktion des Brujahs auf das hoffentlich bald gesagte ausfallen würde konnte man nur schwer erahnen, wahrscheinlich weil er sich selbst nicht einmal sicher war, was er tun würde.Der zuvor rasch unterstellte Hochmut war einer gespannten Erwartungshaltung gewichen.
Wie wird man seinen Schatten los?
Wie lässt man alles hinter sich?
Wie jagt man sein Gewissen fort?
Wie flieht man vor dem eignen Ich?
wenn man seinem eignen Schatten nie entgeht?
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Caterina
Toreador
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Re: Von Fallobst und Verderbnis [Caterina, Ramon]

Beitrag von Caterina »

Der Blick glitt kurz von Ramon zur Ravnos und wieder zurück.
Unendlich lange schien sie ihn zu mustern, der Blick mutete äußerst seltsam an, so als würde die Mailänderin mehr sehen, als nur den Brujah vor sich.

Dann jedoch schüttelte sie kurz den Kopf und die dunklen Augen waren wieder normal. Kurz nickte Caterina dem Mann zu: "Dann beginnen wir also mit Sousanna."
Erneut schwenkte der Blick der Rose zur Byzantinerin. Ein gequältes Lächeln blitzte kurz auf, bevor Ramon wieder ihre Aufmerksamkeit bekam.
"Sie scheint euch zu mögen und hat sich für euch bei der Vorstellung eingesetzt."
"Mit ziemlicher Sicherheit wird sie eure Fürsprecherin als Gast sein.", fügte die Toreador mit Ärger in der Stimme an.

Dann wurde der Blick wieder eisig, die Stimme blieb sachlich, doch mit jeder Aufzählung kam ein immer düsterer Unterton hinzu: "Wenn sie das tut, ist sie mit Schuld an jeder eurer Taten.
Wenn jemand merkt, dass sie euch, aus unerfindlichen Gründen mag, wird sie der Punkt sein, an dem Andere ansetzen.
Wenn ihr sie mit, in einen ähnlichen Kampf, wie in Ravecca zieht, wird sie leiden."

"Wenn eine eurer Taten ihre soziale oder physische Vernichtung bedeuten, werde ich den Schattenclan nach meinen besten Möglichkeiten unterstützen um euch zu Fall zu bringen, euch in die warmen Gefilde der Hölle zu befördern..", kam schließlich völlig neutral hervor, so als würde es darum gehen, dass der Himmel des Tages blau und in der Nacht schwarz war.
Für die Toreador war es auch keine Drohung, sondern eine Tatsache, was sie dementsprechend ausstrahlte.


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Rose, du Holde!
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Sousanna
Ravnos
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Re: Von Fallobst und Verderbnis [Caterina, Ramon]

Beitrag von Sousanna »

Sousanna hatte das Lächeln leicht erwidert. - Ein wenig offener und herzlicher als die Toreador. Sie wusste, dass das hier eine große Geduldsprobe für ihre Freundin war und sie war sehr dankbar, dass sie sich dem hier aussetzte.

Die Worte allerdings ließen sie sehr rot anlaufen und betreten auf den Tisch blicken. Rührung und Scham überwältigten sie. Dass sich ihre Hand in ihren Rock krallte, war zum Glück nur unterhalb des Tischs zu sehen.
Wie gut, dass Jahre des kainitischen Spiels sie geschult hatten, nicht die Fassung zu verlieren. Sonst hätten wohl Tränen in ihren Augen gebrannt. So blieb es bei einem schweren Schlucken und betont ruhigem Atmen, während alte Erinnerungen sie überströmten.
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Ramon
Brujah
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Re: Von Fallobst und Verderbnis [Caterina, Ramon]

Beitrag von Ramon »

Ramon versuchte wirklich, so etwas wie Verständnis für die Toreador aufzubringen, doch viel ihm dies alles andere als leicht. dieses affektierte Verhalten war ihm fremd, die Forderungen die sie stellte waren ihrem Status mehr als unangemessen, und auch seine Gastfreundschaft schien sie nicht wirklich zu schätzen. Gedanklich fokussierte er sich also auf die liebreizende Ravnos und ließ die Worte der Toreador das sein , was sie waren.
kleine Regentropfen auf seine Entschlossenheit.



Sousanna wird ihre Eigenen Entscheidungen treffen, so wie ich meine getroffen habe, Und wenn sie dazu bereit ist,
meine Fürsprecherin zu sein, dann freue ich mich über diese Gefallen.
Sousanna ist eine freigesprochene Kainitin, und glaubt mir wir führen intensive Gespräche, damit wir es vermeiden können das sie bedroht ist.

Ich finde allerdings interessant, das ihr der Meinung seid eure Unterstützung würde den Schattenclan dazu befähigen mich zu stürzen. Wenn mein Sturz von ihnen gewünscht würde, so wäre ich längst nicht mehr hier, sicher es wird einiges zu bereinigen geben, doch dieser Konflikt ist nichts, was ich nicht mit meinen eigenen Händen aus der Welt schaffen könnte, auch wenn ich mir der möglichen Höhe des Preises bewusst bin.

Um es für euch zusammenzufassen : Ich zwinge Sousanna zu gar nichts, und wenn sie die Fürsprache nicht übernehmen wollte, so könnte sie das jederzeit ansprechen, sie selbst weiß das auch andere Kainiten bereit wären ihr Wort für mich zu geben. Uns beide verbindet etwas , Caterina und ich bin bereit mich weiterhin für diese gemeinsame Verbündete mit euch zu treffen und euch zu hören. Eure Gepflogenheiten mögen ausgeprägter als die meinen sein, doch denke ich wir können voneinander lernen, wenn wir daran denken was Sousanna für eine Rolle in unserem Leben hat, wir sollten nicht beide an ihr zerren, das wird sie schlussendlich zerreißen.


Der Brujah lehnte sich erneut zurück und erwartete die Antwort der Rose erneut, mit ernstem Blick und ohne Hochmut, doch mit erkennbarem Selbstbewusstsein, was seine Position unterstrich.
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Caterina
Toreador
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Re: Von Fallobst und Verderbnis [Caterina, Ramon]

Beitrag von Caterina »

"Danke und gute Nacht.", wie vorher angekündigt erhob sich Caterina schnaubend.
Das hatte sie gewiss nicht not- sollten dieser Cretino doch in die Schattenfänge laufen...

Wütend, aber beherrscht stand die Rose auf, Michael sofort an ihrer Seite.
Bald schon waren sie aus dem Gasthaus verschwunden.
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Ramon
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Re: Von Fallobst und Verderbnis [Caterina, Ramon]

Beitrag von Ramon »

Ramon kralllte seine Hände in den Tisch... was fiel dieser Missgebürtigen eingebildeten Ariklischen Diva nur ein ? nur zu gerne wäre sein Tier über sie hergefallen, hätte sie massakriert und in Stücke gerissen. Doch Ramon war mehr als sein Tier, er war Weggefährte der wundervollen Sousanna, die jetzt das Schicksal mit ihm teilte, und der er jetzt Probleme bereitete... sanft lösten sich seine Verkrampfungen, und griffen sanft nach der Hand der Ravnos.

Ich hoffe du weißt... das ich mein bestes gegeben habe... diese.. naja.. Caterina hat mir ja nichtmal die Chance gegeben zu Wort kommen zu lassen... manchen Hohen Clans steigt dieser "Wert" einfach zu Kopf... war es so falsch dich in unser Gespräch einzubeziehen ?
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Sousanna
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Re: Von Fallobst und Verderbnis [Caterina, Ramon]

Beitrag von Sousanna »

Sousanna unterdessen hatte immer gequälter gewirkt. Sie hatte ihre Lippen zusammengepresst, und die zitternden Hände unter dem Tisch versteckt. Es gab kaum etwas Demütigenderes als solche Gespräche über ihren Kopf hin weg. Darüber was sie konnte und durfte, was nicht. Das Gefühl, wenn zwei Parteien an einem zerrten, hatte ihre Wangen zum Glühen gebracht.
Als Caterina schließlich aufgestanden und gegangen war, hatte sie ihr noch einen entschuldigenden Blick zugeworfen und dann den Kopf in den Händen vergraben. Es war ein katastrophaler Abend und sie fürchtete alles noch schlimmer gemacht zu haben.

Als Ramon schließlich ihre Hand griff, sah sie ihn schmerzerfüllt an. "Ich weiß nicht, ob irgendetwas an diesem Gespräch von irgendeiner Seite her richtig war.", brachte sie schließlich leise hervor. Zu sehr hing sie noch in ihren Gedanken über die Verhandlungen über ihre Person an diesem Abend und sonst auch, um eine wirklich sinnvolle Aussage zu machen.
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Ramon
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Re: Von Fallobst und Verderbnis [Caterina, Ramon]

Beitrag von Ramon »

Ramon versuchte Verständnis zu zeigen, auch wenn diese Schlange von Toreador einfach an allem Schuld war , wenn man ihn nach seiner Meinung fragen würde. doch nun galt es ersteinmal Sou zu beruhigen.

Du hast Recht mit dem was du sagst... es war als hätten wir beide in den Zungen unserer Heimat gesprochen... grade deshalb fand ich es so wichtig, dich sprechen zu lassen.. doch ohne klare Worte von dir.. Nunja haben wir damit begonnen dich entzwei zu reißen... und das tut mir leid... ich kann dir jedoch nicht den gleichen Gefallen wie Caterina tun.... ich kann dich in diesen Nächten nicht alleine lassen, aber ich weiß jetzt das du bei ihr, auch ohne mich gut behütet bist.... versteh nur auch meine Sorge, das du eines Tages nicht zum Pfirsichbaum zurückkehrst, weil du dich in den Paradiesischen Gärten verläufst... Ich werde mir jedoch Mühe geben, empor zu wachsen, sodass mein starker Stamm dir eine Stütze und ein Orientierungspunkt in den Gärten ist, an dem du dich sicher fühlst, und zu dem du immer zurückkehren kannst.

Langsam nahm Ramon Sousanna in seinen Arm, und streichelte ihr Haar.. auch sie musste lernen sich mitzuteilen, und ihm das Gefühl von Sicherheit zu geben.. das wünschte er sich zumindestens insgeheim. Langsam schmiegter er sich an die Ravnos an, und begann beruhigend zu seufzen.

Bitte teil dich mit Sousanna... ohne das ich deine Meinung kenne, kann ich dir nicht gerecht werden... und momentan ist das der einzige Weg, dich nicht zu kränken, wie mir scheint....
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Sousanna
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Re: Von Fallobst und Verderbnis [Caterina, Ramon]

Beitrag von Sousanna »

Ein weniger ruhig ließ sie sein Trösten zu und schmiegte sich an ihn. Eine Weile lang schwieg Sousanna ehe sie ihn ernst anblicke und sanft aber doch fest seine Hand nahm. "Ich weiß, dass ich mich wahrscheinlich zu oft zurückhalte. Aber in dem Fall, war schon nach den ersten Sätzen alles verloren. Aber ich werde immer zurückkehren.", erklärte sie leise und tief seufzend.
Dann zeigte sich ein ruhiges, ehrliches Lächeln, das ihre Züge heller und weicher machte. "Ich weiß, dass es oft so wirkt, als würde ich weglaufen oder den Weg nicht zurück finden. Aber ich weiß, was ich will. Und ein Teil davon ist es, meine Nächte mit dir zu verbringen."

Kurz atmete sie schwer, dann nickte sie. Er wollte ihre Meinung hören, dann sollte er sie hören. "Meine Meinung ist ... gespalten, trifft es wohl am Besten. Ich bin davon überzeugt, dass ihr beide etwas hättet erreichen können, aber dass eure gegenseitigen Vorurteile euch im Weg gestanden sind. Ich hoffe, dass sich die heute geschlagenen Klüfte irgendwann wieder kitten lassen. Aber was hilft es jetzt, es noch zu diskutieren, was geschehen ist? Ich würde lieber überlegen, wie man noch retten kann, was zu retten ist.", erklärte sie dann.
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