Von Fallobst und Verderbnis [Caterina, Ramon]

[April '17]
Benutzeravatar
Sousanna
Ravnos
Beiträge: 2931
Registriert: Mo 14. Nov 2016, 21:12

Von Fallobst und Verderbnis [Caterina, Ramon]

Beitrag von Sousanna »

Sousannas Schritte waren beschwingt in dieser Nacht, während sie die dunkle Schönheit über die Felder führte. Diese nächtlichen Wanderungen schienen immer mit der Stimme der Freiheit in ihr Ohr zu flüstern. Auch wenn sie sich außerhalb der Stadt nie sicher fühlte, hier ohne Eingrenzungen, jubelte ihr Ravnosherz. - Auch wenn sich in ihr langsam eine dunkle Sorge regte, je näher sie der Verabredung kamen.
Die Kinder der Nacht, die sie heute zusammen bringen würde, waren beide auf ihre Art gefährlich. Der eine ob seiner leichtsinnigen Unbeherrschtheit, die ihm so oft gemeinsam mit seiner kriegerischen Art zum Verhängnis wurde, die andere, weil sie zu klug und ambitioniert für sich selbst war. Was würde ein Zusammentreffen der beiden wohl bringen? Vermutlich eine Katastrophe auf die eine oder andere Weise.

Es würde vermutlich Aufgabe der Ravnos sein, die beiden wieder zur Ruhe zu bringen, sollten sie sich an die Kehle gehen würden. Und das würde mit so großer Wahrscheinlichkeit eintreten, wie sie eine Gelegenheit zum Hehlen ausschlagen würde. Vor allem bei den Voraussetzungen, unter denen sich die beiden Kainskinder treffen wollten. Doch was sollte ihr das Grübeln schon bringen?

Stattdessen wandte sie sich mit einem Lächeln zu Caterina als sie die Grenze zu dem Dorf überschritten und die Pfirsichbäume hinter sich ließen.
"Wir sind gleich in der Taverne", erklärte sie schmunzelnd. Man musste ja nicht noch mehr Düsternis in eine Situation hereintragen, als unbedingt nötig war. "Das letzte Mal als ich da war, hat ein großes Fest stattgefunden, vielleicht haben wir Glück und können nach der Unterredung noch ein wenig feiern."
Ach! es sey die letzte meiner Thräne,
Die dem lieben Griechenlande rann,
Lasst, o Parzen, lasst die Schere tönen,
Denn mein Herz gehört den Todten an!
Friedrich Hölderlin
Benutzeravatar
Caterina
Toreador
Beiträge: 1436
Registriert: Di 5. Jul 2016, 22:42

Re: Von Fallobst und Verderbnis [Caterina, Ramon]

Beitrag von Caterina »

Und das Lächeln wurde erwidert: "Klingt nach einer verdammt guten Idee."
Noch musste Caterina ihre Anspannung nicht überspielen- zumindest nicht vor dem Stern.

Die Toreador hatte sich auf diesen seltsamen Kautz so gut als möglich vorbereitet. Das konnte ein Spaß oder aber eine Katastrophe werden.
Es war absolut keine gute Idee, den Wegelagerer zu treffen, doch irgendwann musste es sowieso sein.
Außerdem war es eine gute Prüfung für alle Beteiligten.
Und es gab einfach Fragen, die geklärt werden mussten- zumindest für die Rose.

Hinter den beiden schritt der Grummelbart herein. Michael gefiel die ganze Sache wahrscheinlich am Wenigsten. Das zusätzliche Blut, das er bekommen hatte, half da nicht wirklich.
Doch auch ihm war es so lieber. Geplant und mit einer gewissen Anfangsruhe...
"...Sendest noch sterbend Düfte uns zu
Rose, du Holde!
Leben und sterben will ich wie du..."
JZitatschnipsel, Johann Jakob Ihle
Benutzeravatar
Ramon
Brujah
Beiträge: 427
Registriert: Mi 8. Feb 2017, 17:02

Re: Von Fallobst und Verderbnis [Caterina, Ramon]

Beitrag von Ramon »

Ungeduldig saß Ramon am Tisch in der gehobenen Taverne in Borgo di Bisagno, trank ab und an einen Schluck von seinem Wein, und ließ ihn auf seiner Zunge zergehen. das Mündel der Hüterin wollte ihn also sprechen, was das alles zu bedeuten hatte würde er sicherlich noch im Laufe des Abends erfahren, und doch war er nicht allzu erpicht darauf. Vorallem Sousanna zuliebe hatte er eingewilligt, und wer konnte es schon sagen ? vielleicht schlummerte in der Toreador ja doch noch eine vielversprechender Setzling, der ausgesäht werden konnte.

Als Sousanna mit Caterina, und in Begleitung des Ghuls eintraf erhob er sich, und ging einige Schritte auf sie zu , und musterte Cat und Michael, nachdem er sich an dem reizenden Anblick der Ravnos ergötzt hatte. Ob sie wohl Bewaffnung trugen ? was ihre Kleidung über sie verriet ? Ramon war unbewaffnet, und in einfache, Braune Kleidung gehüllt, die jedoch seinem Iberischen Hautton, sichtlich schmeichelte. grazil zeigte er den Damen und Michael mit einer einladenden Handbewegung den Weg


Caterina Tebalducci, es ist mir eine Freude eine so gute Freundin Sousannas in Borgo di Bisagno begrüßen zu dürfen,
setzen wir uns doch und besprechen alles weitere bei einer Würfelpartie und einem Glas Wein, oder anderem Getränk, was euch zusagt.


Wahrnehmung+Aufmerksamkeit= 1 Erfolg (Bewaffnung erkennen)

Charisma+Ausdruck = Patzer (freundliche Begrüßung)
Wie wird man seinen Schatten los?
Wie lässt man alles hinter sich?
Wie jagt man sein Gewissen fort?
Wie flieht man vor dem eignen Ich?
wenn man seinem eignen Schatten nie entgeht?
Benutzeravatar
Sousanna
Ravnos
Beiträge: 2931
Registriert: Mo 14. Nov 2016, 21:12

Re: Von Fallobst und Verderbnis [Caterina, Ramon]

Beitrag von Sousanna »

Der Ravnos war ein eisiger Schauer über den Rücken gelaufen, als Caterina mit einem Moment wieder die kühle Dame aus hohem Hause wurde.
Es würde eine Katastrophe werden. Eine absolute Katastrophe.
Gern hätte sie sich an diesem Punkt verabschiedet und sich mit der hübschen Schankmaid unterhalten - und so getan als kenne sie die Beiden nicht. Es war einfach nur sinnlos. Da war sie sich jetzt schon sicher.

Kurz hatte sie Ramon angelächelt, doch als er den Mund aufmachte, war sie Ravnos kurz davor die Hand vor das Gesicht zu schlagen. Auch die Toreador wirkte auf einmal noch viel eisiger. Sie warf ihr einen kurzen entschuldigenden Blick zu und flehte den Iberer in Gedanken an, sich darauf zu besinnen, dass er ihr äußerste Höflichkeit ihrer Freundin gegenüber versprochen hatte.
"Ich denke, es wäre klug, wenn wir wirklich Platz nehmen.", versuchte sie rasch aus dieser unangenehmen, dummen Situation herauszukommen. So zu tun, als wäre der Fauxpas nicht passiert. Ihre dunklen Augen hatten einen flehenden Ausdruck in beide Richtungen bekommen.

"Bitte, geht euch nicht sofort an die Gurgel.", dachte sie immer wieder. "Es hätte für beide keinen Nutzen."
Ach! es sey die letzte meiner Thräne,
Die dem lieben Griechenlande rann,
Lasst, o Parzen, lasst die Schere tönen,
Denn mein Herz gehört den Todten an!
Friedrich Hölderlin
Benutzeravatar
Caterina
Toreador
Beiträge: 1436
Registriert: Di 5. Jul 2016, 22:42

Re: Von Fallobst und Verderbnis [Caterina, Ramon]

Beitrag von Caterina »

"Bitte, geht euch nicht sofort an die Gurgel.", dachte sie immer wieder. "Es hätte für beide keinen Nutzen."
Hätte die Toreador etwas von den Gedanken gewusst, hätte sie schwer seufzend zugestimmt.

Bei dieser 'Begrüßung hob sich eine Augenbraue und ein kurzer Blick huschte zu Sousanna. War das wirklich sein Ernst? Doch die Worte der Ravnos waren Antwort genug.
Dieser Cretino würde eine Herausforderung...
Um sich kurz zu sammeln, strich die Mailänderin über ihr grünes Kleid, an dem Ramon nichts weiter erkennen konnte, außer, dass es von guter Machart war.
Dann kam ein höfliches Lächeln über die Lippen: "Wohlwerter Ramon. Habt Dank für dieses Treffen."

Dem Hühnen im Hintergrund schien es ähnlich wie Sousanna zu gehen. Er positionierte sich etwas näher an der Ravnos, wie geheißen, doch blieb ansonsten stoisch.
Sein Lederwams wurde von einem Waffengurt abgerundet, der jedoch leer schien. Ein Schwer hätte sowieso nichts gebracht. Das verborgene Stück Holz schon viel mehr...

So ließ sich die Rose zum Platz bringen und setzte sich dem Brujah gegenüber.
Kurz streifte Sousanna ein gequältes Lächeln. Sie würde sich zusammenreißen, wenn es der andere schon nicht machte.
"...Sendest noch sterbend Düfte uns zu
Rose, du Holde!
Leben und sterben will ich wie du..."
JZitatschnipsel, Johann Jakob Ihle
Benutzeravatar
Ramon
Brujah
Beiträge: 427
Registriert: Mi 8. Feb 2017, 17:02

Re: Von Fallobst und Verderbnis [Caterina, Ramon]

Beitrag von Ramon »

Irritiert blickte der Brujah zu Sousanna, fast wie ein Kind, das wissen wollte warum es die Wand nicht mit Farbe bemalen durfte. Er setzte sich, und begann seine Worte knapper an die Toreador zu richten.

Wollen wir bei einem Becher Blut besprechen, wie ich euch helfen kann ? was kann ein Brujah im Exil für euch tun, Caterina ?

Der Brujah nahm eine abwartende Haltung ein, nicht unfreundlich, aber wartend, noch einen Schritt konnte er nicht auf die Toreador zu gehen, ohne ihr das Gefühl zu geben sie zu bespringen.
Wie wird man seinen Schatten los?
Wie lässt man alles hinter sich?
Wie jagt man sein Gewissen fort?
Wie flieht man vor dem eignen Ich?
wenn man seinem eignen Schatten nie entgeht?
Benutzeravatar
Caterina
Toreador
Beiträge: 1436
Registriert: Di 5. Jul 2016, 22:42

Re: Von Fallobst und Verderbnis [Caterina, Ramon]

Beitrag von Caterina »

Geht doch. Die kühle Reserviertheit wurde einen Hauch wärmer, das hatte sich der schräge Vogel verdient.
"Habt Dank, aber heute Abend nicht... nicht hier.", lehnte die Torador höflich aber mit einem Wink ab. Es kam ihr falsch vor, inmitten von unwissenden Sterblichen Blut zu trinken. Wenn einer das roch oder ein Ungeschick passierte... Nein, es war genug Ärger für die nächsten Jahre. Irgendwann konnte sie nicht mehr ihrer Vernichtung von der Schippe springen. Schon gar nicht in der neuen Konstellation.

Schließlich begann die Rose in geschäftigem Ton zu erklären: "Zwei Sachen führen mich zu euch. Ravecca und Sousanna."
Die Ravnos, deren Name gefallen war, wurde ignoriert. Die ganze Aufmerksamkeit galt den Regungen und Gebaren des Brujah.



*Würfelthread
Wahrnehmung + Aufmerksamkeit: 3 Erfolge
"...Sendest noch sterbend Düfte uns zu
Rose, du Holde!
Leben und sterben will ich wie du..."
JZitatschnipsel, Johann Jakob Ihle
Benutzeravatar
Sousanna
Ravnos
Beiträge: 2931
Registriert: Mo 14. Nov 2016, 21:12

Re: Von Fallobst und Verderbnis [Caterina, Ramon]

Beitrag von Sousanna »

Sousanna hatte leise aufgeatmet, als die beiden so gegensätzlichen Kinder der Nacht, sich offensichtlich ein wenig besannen und zumindest ein direkter Konflikt nicht mehr unmittelbar ins Haus stand.

So flackerte ein dankbares Lächeln über ihre ebenmäßigen Züge, das den beiden galt, dann signalisierte sie dem Brujah mit einem leichten Blick, dass dieser Umgang mit der anderen Schönheit so bedeutend besser - vor allem aber eher in ihrem Sinne funktionieren würde und schenkte Caterina ein leichtes Lächeln.

Sie würde die beiden reden lassen. Es gab nichts in diesem hochgradig unangenehmen Gespräch, worin sie sich einmischen wollte und würde man die Ravnos nicht einbeziehen, so würde sie den Teufel tun und sich in diese Angelegenheit drängen.
Ach! es sey die letzte meiner Thräne,
Die dem lieben Griechenlande rann,
Lasst, o Parzen, lasst die Schere tönen,
Denn mein Herz gehört den Todten an!
Friedrich Hölderlin
Benutzeravatar
Ramon
Brujah
Beiträge: 427
Registriert: Mi 8. Feb 2017, 17:02

Re: Von Fallobst und Verderbnis [Caterina, Ramon]

Beitrag von Ramon »

Ramon zog eine Augenbraue hoch, ließ seine Gesichtszüge dann jedoch abkühlen, was auch immer die Toreador wollte,vielleicht sprang dabei ja etwas für ihn raus. Außerdem galt es mit dem Gespräch Sousanna davon zu überzeugen, das auch er fähig war, zu verhandeln.

dann lasst uns doch zuerst mit und über die liebreizende Sousanna sprechen, was genau wollt ihr wissen ? welche Handlungen erwünscht ihr ? Kurzum, wie soll der Gefallen Aussehen den ich euch gerne erweise, der Sousanna betrifft ? die gleichen Fragen stellen sich mir im Hinblick auf Ravecca. Ich denke uns ist allen geholfen wenn wir schnell zu den wirklich strittigen Themen kommen, das wir uns alle gegenseitig respektieren, und wir nur das beste für Sousanna wollen haben wir bereits geklärt, will ich meinen.

Die langsame Art der Toreador, die Etikette, die gezwungene Situation.. all dies war nicht die Welt des Brujahs. Er blickte zu Sousanna, aufmunternd und richtete das Wort an sie.

Wenn du etwas sagen willst, dann nur zu, du sollst nicht den Eindruck haben das wir uns allein darüber unterhalten wie wir einander gefällig handeln können. Du bist der bindende Faktor, du bist es, die uns beide an einen Tisch gebracht hat, dafür sind wir dir sicherlich beide dankbar.
Wie wird man seinen Schatten los?
Wie lässt man alles hinter sich?
Wie jagt man sein Gewissen fort?
Wie flieht man vor dem eignen Ich?
wenn man seinem eignen Schatten nie entgeht?
Benutzeravatar
Caterina
Toreador
Beiträge: 1436
Registriert: Di 5. Jul 2016, 22:42

Re: Von Fallobst und Verderbnis [Caterina, Ramon]

Beitrag von Caterina »

"Durchatmen, tief durchatmen...
...Du hast es geübt und jetzt testest du es...
...Einfach ist langweilig...", ermahnte sich Caterina innerlich selbst und atmete fast mit jedem Wort des Brujahs immer tiefer, sichtlich um ihre Fassung bemüht.
Wie machte die Hexe das nur? Cazzo!

So folgte am Schluss dieser unhöflichen Hatz der Blick der Mailänderin ebenso zu Sousanna.
Er wardie Toreador ernsthaft übergangen und stieß ihr ein zweites Mal vor den Kopf. Arroganter Mistkerl...
Plötzlich lächelte auch Caterina die Ravnos an und die Stimme wurde freundlich, viel zu freundlich: "Ja Sousanna, bitte unterhalte dich mit uns. Wir wollen ja anscheinend alle dein Bestes und du weißt doch, ich bin dir Untertan in jeglicher Hinsicht."
Dann funkelten die Augen kurz bösartig auf, bevor der Blick wieder auf Ramon ruhte und die Stimme einen eisigen Ton angenommen hatte: "Gleich vorweg. Ihr habt mich nun das zweite Mal mehr oder weniger mit euren Taten beleidigt. Beim nächsten Mal gehe ich und es war mir eine Freude."

Ein kurzer Augenblick verstrich, in der die Frau abermals um ihre Fassung kämpfte. Kurz knetete sich die Mailänderin die Nasenwurzel und seufzte ohne Eile.
Erst dann sprach Caterina weiter, in einem sachlicherem Ton, doch noch immer mit einem gewissen ärgerlichen Unterton: "Ihr habt weder Manieren noch Anstand. Meinetwegen. Ihr wollt es direkter, von mir aus."

Der rechte Arm hob sich und die Hand war zu einer Faust geformt, da hob sich der Zeigefinger senkrecht.
"Erstens. Mit eurem Verhalten habt ihr euch selbst Lügen gestraft bezüglich eurem angeblichen Respekt mir gegenüber. Ich mag ein Kind sein und kann einiges ab, aber eure Frechheit muss ich garantiert nicht erdulden."

Der Mittelfinger hob sich zum Zeigefinger, während der Damen und die zwei übrig gebliebenen Finger sich berührten.
"Zweitens. Wir haben gar nichts geklärt und werden es auch nicht, wenn ihr von euch aus 'meint'
Also lasst mich einmal reden."

Kurz schnaubte die Toreador, bevor sie ihre erhobene Hand ansah und überlegte. Schließlich gesellte sich der Ringfinger zu den anderen beiden Kollegen.
"Drittens. Von EUCH wollte ich keinen Gefallen und will es jetzt noch weniger. Ich bin gekommen um euch entgegen zu kommen, wozu mir mittlerweile auch die Lust fehlt.
Aber..."

schon gesellte sich der kleine Finger zu den stehenden:
"Viertens ist Sousanna eine wichtige Verbündete und ich kann es nicht leiden, wenn Verbündete unter Dummheiten anderer leiden müssen."

"Si?"
"...Sendest noch sterbend Düfte uns zu
Rose, du Holde!
Leben und sterben will ich wie du..."
JZitatschnipsel, Johann Jakob Ihle
Gesperrt

Zurück zu „998“