Stimmen um aufzuhören [Angelique, Sousanna]

[April '17]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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Caterina
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Stimmen um aufzuhören [Angelique, Sousanna]

Beitrag von Caterina »

Mit angespanntem Stirnrunzeln wog Michael den gerollten Brief in seiner Hand. Sein Blick war noch immer auf die Notzi seiner Peinigerin geheftet.
Zwar konnte der Kämpfer nur sehr bedingt lesen, doch hatte Caterina schon früh eine Lösung dafür gefunden. So fand der Ghoul das Kürzel und überlegte drei Mal ob er sich auch nicht irrte...

Angelique sollte diese Rolle bekommen. Was hatte das Biest nun wieder vor? Gerade das Mondkind war mehr als ein rotes Tuch. Die Kleine tat Michael mit jedem Mal leid, wenn die Toreador von ihren Gelüsten sie betreffend sprach. Matteos Wort war der einzige Schutzwall der Kleinen gegen die bösartige, manipulative Mailänderin. Das war es wahrscheinlich... Seine Asche war noch nicht kalt, da begann der unbekannte Plan...

Kurz überlegte der Hühne, ob er sich an Acacia wenden sollte, doch befand das schnell als äußerst schmerzhaft, wenn nicht tödlich für ihn.
Das musste nun nicht sein. Nicht, da sich seine Peinigerin endlich in eine angemessene Richtung entwickelte. Nein, der Ghoul wollte miterleben, wenn Caterina sich unter Kontrolle hatte und damit noch gefährlicher wurde- zumindest für andere. Für ihn sprang hoffentlich eine Führerin heraus...

So machte sich Michael schließlich auf den Weg und suchte Roger.
Schon oft hatte er ihn gesehen, jedoch immer gemieden. Heute steuerte er geradewegs auf den Ritter zu, sobald er gesichtet wurde.
Eine knappe Verbeugung, in gebürtigem Abstand, dann wurde dem fremden Ghoul der gerollte Brief gegeben: "Meine Dame scheint Sehnsucht nach dem Mond zu haben.", kam die kryptische Erklärung.
Mehr wusste auch Michael nicht und würde das auch mit einem Schulterzucken zugeben.
Antworten konnten gern im l'ubricane canto abgegeben werden.

Sobald man den Brief vom Band befreite, kamen Worte in schwungvoller, doch schnörkelloser Schrift zum Vorschein:
Angelique,

Unser Treffen ist mir nach so vielen Jahren noch wohl in Erinnerung.
Doch ich brauche eure Hilfe um eines anderen Willen.

Sofern ihr über eure Differenzen hinweg sehen könnt und nur an unser beider Bündnis zu Matteo denkt wäre ich dankbar über ein Gespräch mit euch.

Wählt den Ort, doch wählt bitte eine Zeit nach Mitternacht.
Ich werde nicht allein sein, nehmt ebenfalls jemanden mit.

Caterina
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Angelique
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Re: Stimmen um aufzuhören [Angelique, Sousanna]

Beitrag von Angelique »

Roger erinnerte sich gut an Michael, gehörte es doch zu seinen Pflichten, ein auge auf die Diener der Dame Caterina zu haben. Er war dem Mann nicht böse, dass seine Bluteide der schönen Dämonin gehörten. Er wusste ja, was es hieß, ewig mit einem gefallenen Engel verbunden zu sein.

So nahm er den Brief entgegen und las ihn, bevor er ihn weiterreichte. Er war besorgt, als er von dem Treffen erfuhr, hatte er die zitternde und weinende Angelique doch hilflos gehalten, als sie von der Verwandlung der scheinbaren Freundin in einen lüsternen Dämon berichtet hatte.

Er riet ab, aber Angelique wirkte voller Vorfreude. Diese Arglosigkeit und dieser selbstzerstöreischer Drang, mit allen gut auskommen zu wollen!

Angelique schickte einen Fleischerjungen schließlich mit einer Antwort zum Gasthaus.

"Wohlwerte Caterina aus dem Hohen Hause der Arikel,

mit Freude vernehme ich Euer Anliegen, geschätzte und pflichtbewusste Dienerin der Vorsehung, mich treffen zu wollen.

Auf diese Weise kann Euch persönlich zu Matteos Verlust kondolieren und mich entschuldigen für meine Reaktion vor vielen Jahren, als ich die Dinge nicht begriffen hatte, da Ihr ja nur eure Bestimmung befolgtet.

Ich würde die wohlwerte Sousanna aus dem Hause der Sucher mitbringen. Zudem meine lieben Vasallen Roger und Etienné. In dem Gasthause, zu welchem dieser Brief gelangt, da können wir einander treffen, wenn der Mond voll ist und der Freitag zum Samstag wird.

Sendet Nachricht, wenn Euch daran Detailsstören, damit wir sie ändern können.

In GOtt Eure Dienerin


Angelique de Areleté"
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Caterina
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Re: Stimmen um aufzuhören [Angelique]

Beitrag von Caterina »

Danke...
Für das leibliche Wohl eurer Männer sei gesorgt. Den roten und warmen Lebenssaft kann ich euch leider noch nicht bieten.
War die kurze Nachricht, die schnell geschrieben und dem Fleischerjungen mitgegeben wurde.

An besagtem Abend saß die Toreador schließlich an einem großen Tisch mit Michael, einem weiteren Mann und drei weiteren Frauen. Ihr Geschnattere ließ dem Hühnen öfter die Stirn runzeln, doch unterhielt er sich irgendwann aus Trotz mit Ronardo über Fallen, Waffen und anderen Kram.
Caterina saß mit dem Gesicht zur Tür und war nur halbherzig beim Geschnattere dabei.

Sobald das Mondkind und sein Geleit eintrat, würde die Toreador aufstehen und der Tisch sich schnell beruhigen. Eine Frau davon begab sich zur Herrin, während sich die anderen an die andere Ecke des großen Tisches machten.
Mit einer einladenden Geste, bat die Mailänderin sich zur Gruppe dazu zu gesellen.

"Buonenotta.", wurde in die Runde geworfen, bevor ein jeder das respektvolle Nicken bekam.
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Angelique
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Re: Stimmen um aufzuhören [Angelique, Sousanna]

Beitrag von Angelique »

Angelique und ihre zwei Vasallen kamen pünktlich in das Gasthaus. Beide Kriegsleute waren für ihre Verhältnisse luftig gekleidet. Schild und Helm fehlten und nur Kettenhemd anstelle des Kettenpanzers, das obligatorische Schwert anstelle der üblichen Überbewaffnung zeigten die mannhafte Wehrhaftigkeit an.

Roger wirkte wie ein alter Wolf, Etienné wie ein junger Wildhund, beide auf ihre Weise tödlich.
Beim Anblick Caterinas grinste Roger und umfasste eine mitgebrachte Rose so heftig, dass Dornen in seine Hand drangen, bevor er sie der schönen Frau Babylon zuwarf. Winzige Tropfen Blutes an den Dornen verhießen Leidenschaft.

Wie immer stach im Kontrast zu den Recken das kleine Mädchen heraus. Caterina mochte enttäuscht sein, hatte sie denn von den Gerüchten gehört, Angelique kleide sich neuerdings wie ein liederliches Possenreißerweib. Eher wirkte sie normal für ihre Verhältnisse.

Sie hatte sich wie eine Elster in ein Kleidchen aus schwarz und weiß gehüllt, mit züchtigem Häubchen und ledernen Schühchen. Einzig eine gelbe Schleife und ein offener Blumenkranz auf dem Haupt deuteten ihre Liederlichkeit an.

Sie hatte die unvergleichliche Sousanna mitgebracht, deren Schönheit wie Balsam sich auf die alten Wunden der Feindschaft legen dollte.

"Schiavo", sagte das untote kleine Mädchen und verneigte sich höfisch und ehrerbietig.
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Sousanna
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Re: Stimmen um aufzuhören [Angelique, Sousanna]

Beitrag von Sousanna »

Hätte die kleine Vampirin nicht so herzallerliebst gebeten, hätten keine zehn vollblütigen Pferde sie in dieses Treffen getrieben. Doch was half es, ihr lag an den Beiden und sie konnten sich und ihr nutzen, wenn sie ihre dumme Feindschaft überwanden. Blieb nur zu hoffen, dass sie sich wirklich vertragen wollten und diese Gelegenheit nicht dazu nutzten, ihren Zwist noch zu vertiefen.

Leise, aber leichtfüßig schritt sie neben dem Mädchen und blieb ruhig an ihrer Seite, bevor sie Caterina ein strahlendes Lächeln zeigte und formvollendet vor ihr knickste.
"Einen wunderschönen Abend", begrüßte sie ihre Freundin mit einem charmanten Blick und strich sich die Haare aus dem Gesicht. "Ich hoffe, es stört dich nicht, dass ich hierhin mitgekommen bin."
Ach! es sey die letzte meiner Thräne,
Die dem lieben Griechenlande rann,
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Caterina
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Re: Stimmen um aufzuhören [Angelique, Sousanna]

Beitrag von Caterina »

"Ich hätte es gern von dir erfahren, doch das ist wohl die ausgleichende Gerechtigkeit für meine Geheimnisse.", grinste Caterina die Byzantinerin an.

Rogers Rose wurde mit einem einem Funkeln in den Augen und dem verführerischen Lächeln auf den Lippen quittiert.
Mit dem selben Gesichtsausdruck wurde die Rose genommen und genüsslich daran gerochen.
"Grazie.", nickte sie dem Ritter entgegen, bevor auch der zweite Mann seine Begrüßung abbekam.

"Danke, dass du dir Zeit nimmst.", richtete sich die Toreador schließlich an Angelique, bevor die Ghoulin einen kurzen Blick bekam und diese ein stoffernes Säckchen hervorzauberte.
Mit einem Lächeln deutete die Mailänderin auf das Mondkind und Emilia reichte dem Vampirkind wie geheißen.

"Ich hatte etwas gänzlich anderes vor mit ihr. Doch Sousanna hat auch eine.", begann Caterina schließlich zu erklären.
"Sie ist so wunderschön, es wäre ewig schade gewesen, sie im Morast unseres Streites zu verlieren. So bekommen einige, wenige ein Replik um ihnen meine Wertschätzung zu versichern."
Kurz blickten die dunklen Augen in die des Ritters, der das Kunststück vollbracht hatte: "Ihr wisst gar nicht, wie viel Freude ihr mir damit gemacht habt. Nochmal danke."

Würde Angelique das Säkchen aufmachen, lag die Holzrose von einst darin. Doch ein würziger Duft strömte hervor.
Sobald die Rose in der Hand lag, fühlte sie sich weich an... das Würzöl tat ganze Arbeit...
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Angelique
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Re: Stimmen um aufzuhören [Angelique, Sousanna]

Beitrag von Angelique »

Neugier tötete die Katze und Katherer wohl auch. Sofort machte Angelique das Säckchen auf und erblickte das Kunstwerk.

Roger verneigte sich tief, die eine Jand lächelnd auf dem Herzen, die andere am Knauf des Schwertes, formvollendet wie ein Adliger Burgunds.
Der brachialere jüngere Mann nickte nur höflich mit anerkenndem Kennerblick ob der Schönheit der Donna Caterina.

"Wie ist dies möglich. Es ist wunderschön geraten", meinte Angelique mit kindlichem Staunen die Rose befühlend. Mit aller Macht hielt sie sich zurück, sie zu lesen. Später...

Sie lächelte aufrichtig der Caterina zu. "Ich muß zugeben, dass Ihr den Namen des Hauses der Kunsthandwerker Ehre macht. Und Eure Worte, Euer Pli ist von solcher Vollendung, Matteo wäre erfreut."

Sie seufzte. "Wäre er doch noch hier", sagte sie und stand auf, um einen höfischen Knicks zu tun.
"Wohlwerte Caterina, ich möchte hiermit von Auge zu Auge Euch zu dem Verlust Eures Mentors kondolieren. Zudem möchte ich Abbitte leisten, für meine Unbotmäßigkeiten bei unserem letzten Treffen. Ich hatte nicht nachgedacht und Euch in Schwulitäten gebracht. Das tut mir sehr leid."
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Sousanna
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Re: Stimmen um aufzuhören [Angelique, Sousanna]

Beitrag von Sousanna »

Entschuldigend aber auf ihre Weise charmant und schelmisch, hatte Sousanna ihre Freundin angelächelt.
"Das nächste Mal wirst du es natürlich von mir selbst erfahren.", versprach sie mit einem leichten Ausdruck um die Mundwinkel, der auch davon erzählte, dass jede Offenheit eine andere Offenheit verlangte. Immerhin war so vieles im vampirischen Leben ein Geschäft und nichts so gefährlich wie blindes Sichanvertrauen.

Dann ließ sie die beiden mit einander sprechen. Es gab immerhin so einiges, was sie klären mussten und sie war nur hier, um zu vermitteln, sollten die Wogen hochschlagen.
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Caterina
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Re: Stimmen um aufzuhören [Angelique, Sousanna]

Beitrag von Caterina »

"Ich habe sie nicht geschnitzt... Meine Hände haben andere Talente.", zwinkerte die Frau dem Mädchen zu.
"Aber ich habe der Rose ihren Duft und ihre Samtigkeit verliehen", kam eine Ergänzung mit Stolz in der Brust.

Beim Namen des Schwarzen verdunkelte sich die Miene und tiefer Schmerz war sichtbar. Er war nicht gespielt, das konnten man der Mailänderin ansehen.
Und doch dauerte dieser offensichtliche Moment der Schwäche nur wenige Momente. Schnell war wieder ein Charmantes Lächeln auf den vollen Lippen und der Blick glitt hinüber zur Ravnos.
War ihr die Vernichtung des Toreador bekannt?

"Danke.", kam erneut an das Mondkind gerichtet.
"Würdest du darüber noch Stillschweigen halten? Zu viele Haie kreisen und warten nur darauf, Blut zu schmecken.", kam schließlich die ehrliche Frage.

Natürlich ging es der Mailänderin mitunter darum, ihren Anteil des Kuchens zu holen, doch viel mehr konnte sie es nicht leiden, wenn das aufblühende Ravecca nun unter den Fängen der brachialen und stillosen Kainiten Genuas zerrissen und zerfetzt wurde.

Aus mit dem aufkeimenden Pflänzchen... eine schauerliche Vorstellung, unter der sich Caterina kurz schüttelte. Ihre Mine sah kurz aus, als hätte die Frau Schlamm gekostet.
Dann wurde abgewunken: "Zwischen uns zwei ist passiert, was nunmal geschehen ist. Ich werde mich nicht entschuldigen, doch meine Gram ist ebenso verschwunden."

"Ich habe viel gelernt in jener Nacht und seither.", kam das düstere Eingeständnis.
"Die Würfeln kann ich nun anders betrachten, auch wenn ich nicht weiß, was überhaupt geschehen ist.", wurde es noch kryptischer erklärt.

Dann blitzten die dunklen Augen auf und der Blick wurde eindringlicher: "Doch deine seltsamen Worte wurden wahr und deine Fähigkeit...
Machte mich einst fast wahnsinnig, möchte ich dich heute noch einmal darum bitten.
Pflanz mir seine Stimme bitte noch einmal in meinen Kopf."
Noch bevor Angelique reagieren konnte, hob Caterina beschwichtigend die Hände: "Nicht heute und nicht hier... in Sicherheit. Doch ich muss etwas finden..."
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Angelique
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Re: Stimmen um aufzuhören [Angelique, Sousanna]

Beitrag von Angelique »

Angelique war verwirrt. Sie hatte mit Mentaor Matteo gemeint, aber Caterina schien ihre Worte auf die viel weiter zurückliegenden Ereignisse zu beziehen.

"Nun, was die Stimme betrifft", ging sie auf das Ansinnen der Kunsthandwerkerin ein, "so habe ich sie Euch nicht in den Kopf gesetzt. Ich habe Euch Eure Sinne nur geöffnet, für die Wahrheiten, die Ihr erfahren könnt, so wie Ihr einst wolltet. Ich habe keinen Einfluß auf die Stimme. Ob Ihr sie das nächste Mal hören würdet, wäre nicht sicher. Vielleicht vernehmt Ihr etwas völlig anderes."
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