Auf der Mauer, auf der Lauer [Vergonzo, Luca, Fabrizio, Ramon]]

[Mai '17]
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Fabrizio
Lasombra
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Re: Auf der Mauer, auf der Lauer [Vergonzo, Luca, Fabrizio, Ramon]]

Beitrag von Fabrizio »

"...recht zufrieden mit meinem Dasein..." wiederholte der Lasombra ersteinmal langsam aber eindrücklich, als würde er sie sich wie Asche auf der Zunge zergehen lassen

Der Nosferatu fragte viel und antwortete wenig.

"Ihr überschätzt mich, ich bin zwar Botschafter aber doch nur ein einfacher Neugeborener wie wir alle. - Über Krieg und Frieden entscheiden unsere Ahnen."
Die Hässlichkeit bekam ein freches Zwinkern, warum auch immer.

"Und ihr, Baumeister, was habt ihr gebaut in Genua?"
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Luca
Ravnos
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Re: Auf der Mauer, auf der Lauer [Vergonzo, Luca, Fabrizio, Ramon]]

Beitrag von Luca »

Nachdem der Ravnos die Reaktion des Bruhja auf seine Provokation mit dem Heben einer Augenbraue quittiert hatte, um seiner Verwirrung Ausdruck zu verleihen, folgte er gespannt den Dialog zwischen Baumeister und Botschafter, bis er sich nicht mehr zurückhalten konnte.

"Botschafter, wie kommt es, dass ihr den Fragen des Baumeisters ausweicht? Wollt ihr euch uns nicht anvertrauen, oder seid ihr euch selbst noch nicht sicher, welche Rolle ihr im kommenden Krieg spielen werdet?"

Die Frage kam trotz ihres Inhalts nicht in vorwurfsvollem Tonfall daher, sondern wirkte nachdenklich - so als versuche der Ravnos, die Position des Lasombra nachzuvollziehen.
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Fabrizio
Lasombra
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Re: Auf der Mauer, auf der Lauer [Vergonzo, Luca, Fabrizio, Ramon]]

Beitrag von Fabrizio »

Ein nachdenklich abschätzender Seitenblick zu Luca, während der Schattenwurf seinen Zügen seltsam scharfe Konturen verlieh.

"Ich habe euch bereits gewarnt: Es wird Krieg geben! Ob das rechtzeitig war müsst ihr selbst beantworten. Und verlassen habe ich euch offensichtlich nicht, ich bin ja immernoch hier."
Das Gesagte klang überraschender Weise nicht spöttisch, sondern eher nüchtern, aber direkt darauf wandte der Botschafter der See der Schatten sich auch wieder die Reaktion erwartend dem Nosferatu zu.
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Vergonzo Faro
Nosferatu
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Re: Auf der Mauer, auf der Lauer [Vergonzo, Luca, Fabrizio, Ramon]]

Beitrag von Vergonzo Faro »

Weiterhin freundlich, die Hände hinter dem Rücken verschränkt lächelte er hoch zu Fabrizio.
Scheinbar erfreut über seine Frage.
"Nun, abgesehen von einigen Ausbesserungen an Häusern und Ställen für die Bevölkerung, Arm als auch Reich, wäre wohl das Domus Medicorum oder das Kloster St. Agnese. Ansonsten, wie gesagt, Ausbesserungen an Kirchenmauern oder ähnliches. Und bei weitem gibt es noch sehr viel zu tun." freute er sich.

Dann nickte er dankend und schaute zu den anderen, die sicher ebenfalls noch das Wort ergreifen wollten.
Man soll bauen, als wollt man ewig leben, und leben, als sollt man morgen sterben.
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Luca
Ravnos
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Re: Auf der Mauer, auf der Lauer [Vergonzo, Luca, Fabrizio, Ramon]]

Beitrag von Luca »

Der Ravnos blickte zu dem Bruhja herüber, doch als dieser schwieg, begann Luca zögernd zu Fabrizio zu sprechen, als würde er jedes Wort abwägen.

"Nun scheint der Krieg unabwendbar, und es wird geraten sein, das Beste aus der Lage zu machen, allerdings ..." - der Ravnos warf dem Botschafter einen unergründlichen Blick zu - "Ich halte mich noch nicht allzu lange in der Stadt auf, und meine Kenntnisse über die Hintergründe des sich nun anbahnenden Konflikts sind nur dürftig. Und womöglicht auch einseitig? Vielleicht mögt ihr uns noch eine andere Sicht vermitteln, wie sich die Situation so zuspitzen konnte?"
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Fabrizio
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Re: Auf der Mauer, auf der Lauer [Vergonzo, Luca, Fabrizio, Ramon]]

Beitrag von Fabrizio »

Fabrizio blickte ebenso erfreut zurück nach unten zu Vergonzo, und er schien nun doch noch zufrieden mit seiner Antwort. Jedenfalls schien dies so, da er zustimmend nickte und sich dann ersteinmal gebührend nachdenklich die Worte Lucas anhörte.

Er schien Luca dann auch weder diese Frage, noch die Zwischenfrage gerade eben, weiter übel nehmen zu wollen.

"Eine gute Frage. Mir gefällt, dass ihr nicht einseitig auf die Welt blicken wollt. - Unsere Geschichte beginnt damit, dass die höchst verehrte Prinzessin Aurore eine Wette des höchst verehrten Lydiadas annahm, deren Gewinn Sardinien war."
Der Botschafter sprach recht unterhaltsam, nicht besonders gewichtig oder gar belehrend.

"Vermutlich ist nun offensichtlich geworden, dass die Wette nicht zu gewinnen ist. Die Unschuld der beschuldigten Vasallen ist nicht zu beweisen."
Davon war er dann wohl ziemlich überzeugt jedenfalls.

"Außerdem sind andere Dinge geschehen, die unumkehrbar sind. Die höchst verehrte Prinzessin hielt sich allerdings recht vage in ihrer Erklärung. Darüber weiß ich also ebenso wenig wie ihr. Irgendetwas wird sie jedenfalls dazu bewogen haben, genau jetzt den Krieg zu erklären. Mit besseren Aussichten als erwartet, wie sie ja ebenfalls erklärte."
Zitierte er hier ziehmlich frei die Ansprache der Prinzessin höchst selbst. Zuckte dann aber auch frei heraus mit den Schultern, um seine reine Unwissenheit zu betonen.

"Nun denn, Sizilien erklärte daraufhin seinerseits als Konsequenz seine konkreten Angriffsabsichten auf Genua, die Flotte wird gerüstet."
Der Satz war daraufhin überraschend hart gesprochen. Eine Pause folgte. Woraufhin er wieder eher plaudernd fortfuhr.

"Vielleicht erinnert sich auch noch jemand daran, dass der ehemalige Prinz Genuas, der verehrte Godeoc, meinen Vorgänger als Botschafter brutal in Starre schlug und verscharrte. Oder dass eben dieser Botschafter, nachdem er wieder erwacht war, vom Neugeborenen Brimir, dem Liktor der Prinzessin, eiskalt vernichtet wurde? Weder ersterer noch letzterer wurden je dafür zur Rechenschaft gezogen übrigens, eine Satisfaction konnte nie stattfinden."
Ein schales Lächeln nach diesen delikaten Randinformationen.

"So viel zu einer anderen Sicht der Dinge."
Er nickte, wollte aber noch einmal zu etwas anderem kommen, da er auch schon wieder ansetzte.

"Als Botschafter stehe ich gerne auch später noch zu Nachfragen bereit. Auch wenn es Fragen und Befürchtungen zur Sicherheit gibt, stehe ich immer gerne helfend bereit. Die Tür zum Haus des Botschafters steht euch immer offen. Als unsere offizielle Niederlassung im Siestrie Broglio, hat das Haus des Botschafters als Elysiärer Boden anerkannt zu werden."
So viel also zum offiziellen Teil. Die Miene des Botschafters verharrte freundlich gespannt, aber auch etwas vorsichtig abwartend.
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Vergonzo Faro
Nosferatu
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Re: Auf der Mauer, auf der Lauer [Vergonzo, Luca, Fabrizio, Ramon]]

Beitrag von Vergonzo Faro »

Ein grunzen war von unten zu hören während der Botschafter seine Aussagen vortrug, was wohl als ein Kichern zu deuten sein wollte.
Die Achseln zuckten bei jedem hicks hoch und er hielt die Hand vor den Mund. Die Beulen und Wulste in seinem Gesicht schienen mit zu kichern, so wie sie zu pochen schienen.

"Mir gefällt eure theatralische Art." sprach er mit verstaubter Stimme.
"Bitte verzeiht falls ich euch unterbrochen haben sollte."
Man soll bauen, als wollt man ewig leben, und leben, als sollt man morgen sterben.
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Ramon
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Re: Auf der Mauer, auf der Lauer [Vergonzo, Luca, Fabrizio, Ramon]]

Beitrag von Ramon »

Ramon beobachtete die Konversation interessiert, ein Priester der Tat, wie Vergonzo es war, würde seinen Unternehmungen wirklich nützen, da hatte Sousanna Recht. ihre Einschätzung bezüglich Luca teilte er ebenfalls, blieb als letztes Mysterium der gefährliche, aber doch profitable Botschafter der Schatten. Oh wie er diese Dunkelheit verabscheute... diese Leere, die zu ihm zu sprechen schien... nie wieder würde er regungslos verharren können, beim Anblick der Schatten, er musste herausfinden, wie sie zu vertreiben waren. Und so holte er zu seinen ersten Fragen aus.

Ich sehe, meine Quellen beschrieben euch nicht zu Unrecht als Mann mit flinker Zunge, gefährlich und doch profitabel, da stehts für einen fairen Handel offen, wenn man sich von euch nicht übers Ohr hauen lässt. Zu gerne würde ich euch in eurer Botschaft besuchen kommen, doch leider ist es mir verboten, die Stadtmauer zu durchqueren. Ihr seid Vertraut mit den Kainiten dieser Domäne, und könntet mir sicher das ein oder andere über sie erzählen. Was sicherlich auch für euch und euren Clan gilt, verehrter Vergonzo, Prediger des Handwerks. merkte Ramon nebenbei an.
Also , was könnt ihr mir über den neuen Gast der Domäne , meinen wohlverehrten Clansbruder Mattia Bragadin erzählen ? Ich bin neugierig auf seine Person, und hoffe schon bald ihm einen Brief zukommen zu lassen.
Außerdem würde es mich freuen, wenn ihr eure Sicht auf die Große Politik weiter verfeinert, habe ich doch in meinem kurzen Unleben, noch nicht die Zeit gefunden, mich in die Komplexen Zusammenhänge der Weltzusammenhänge der Kainiten zu widmen.
Meine letzte Frage betrifft die neuen, von Aurore beanspruchten Gebiete, was wisst ihr über sie ? insbesondere interessiert mich, was ihr zu Nervi zi erzählen habt. kennt ihr dort ansässige Kainiten, mit denen ich in Kontakt treten könnte ?


Die Haken waren ausgeworfen, Ramon wartete gespannt, worauf der Botschafter eingehen wollte, und worauf nicht, insbesondere interessierte es ihn aber, welche Gegenleistung er erwarten würde.
Wie wird man seinen Schatten los?
Wie lässt man alles hinter sich?
Wie jagt man sein Gewissen fort?
Wie flieht man vor dem eignen Ich?
wenn man seinem eignen Schatten nie entgeht?
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Fabrizio
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Re: Auf der Mauer, auf der Lauer [Vergonzo, Luca, Fabrizio, Ramon]]

Beitrag von Fabrizio »

Der Botschafter wirkte etwas angewiedert als Vergonzo derart grunzte, zuckte und pochte, schien sich dann aber zusammenzureißen.

"Keine sorge, ich bin... Unterbrechungen... inzwischen gewöhnt."

Dann starrte er ihn noch einen langen Moment geradezu zwanghaft an.

"Danke. Mir gefällt..." Nein, eigentlich gefiel ihm da garnichts und er musterte den Nosferato erneut unziemlich lange.
"... euer Sinn für Humor."

Dann gelang es Fabrizio endlich sich von dem grotesken Unfall abzuwenden.
Zuerst wieder zu Luca, dem er zunickte und dabei ein bewusstes Augenzwinkern zuwarf.

Dann erst wendete er sich ganz dem Ramon zu, den er ersteinmal erneut ausgiebig musterte, als wüsste er nicht recht was er davon zu halten hätte.
Wie beiläufig hielt er drei Finger empor.

"Als Mann mit flinker Zunge, gefährlich doch profitabel... haben mich zuletzt die Damen am Hafen beschrieben."
Ein breites anzügliches Grinsen untermalte die doppeldeutige Anspielung.
Dann räusperte er sich ersteinmal, als müsse er sich ins Bewusstsein rufen, dass das jetzt nicht das eigentliche Thema von Belang wäre, sondern er ja etwas gefragt wurde.

"Über den verehrten Bragadin kann ich nichts berichten, hab ihn auch das erste mal gesehen neulich. Wirkt ziemlich stattlich. Ein Schwert wird er führen können, das sieht man. Hoffen wir, dass er auch lesen kann."
Ein Finger entschwand, warens nur noch zwei.

"Große Politik und Welt-zusammen-hänge sind, wie ihr schon sagt... groß und komplex. Wäre nicht schlecht, wenn ihr mir etwas genauer beschreibt was ihr überhaupt wissen wollt."
Innerlich schüttelte er erneut den Kopf über diese seltsame Wortwahl, es war schwer dem ungestümen Brujah zu folgen.

"Außerdem langweilen wir damit bestimmt die anderen."
Ein verzeihendes Lächeln in die Runde.

"Wenn euch das aber so viel wert ist, dürft ihr mich gerne in euer Lager außerhalb der Stadtmauern einladen. Ich würde mir dann wohl gerne etwas Zeit nehmen und mich mit euch über... Politik unterhalten."
Ein weiterer Finger verschwand, da blieb nur noch einer.

"Ich erzähle euch etwas über Nervi, dafür erzählt ihr mir zuerst was euch ausgerechnet an Nervi reizt. Einverstanden? - Außerdem habe ich Informationen über jede der Siedlungen im Neuland der Domäne. Aber das Kostet selbstverständlich."
Ein leicht kritisch abwägender Blick noch, dann verschwand auch der letzte Finger und Fabrizio wartete ab.
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Luca
Ravnos
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Re: Auf der Mauer, auf der Lauer [Vergonzo, Luca, Fabrizio, Ramon]]

Beitrag von Luca »

Als Vergonzo sprach und kichterte, hörte der Ravnos zwar zu, vermied es aber, zu dem verkrüpptelten Geschöpf neben sich zu blicken - das war einfacher, als die Abscheu zu verbergen, die ihn unwillkürlich ergriff, wenn er das Wesen sah. Auf das Augenzwinkern reagierte Luca nicht sichtbar, beschloss aber innerlich, dem Botschafter früher oder später noch einen Besuch abzustatten. Um unter vier Augen sprechen zu können.

Der Ravnos macht kurz Anstalten, eine Frage zu formulieren, räusperte sich - und blieb dann doch still. Es war nicht ersichtlich, ob das aus Respekt vor der Unterhaltung der anderen beiden geschah, die er nicht wieder unterbrechen wollte, oder ob er diese Entscheidung aus anderen Gründen traf. Zumindest zuckte sein Blick kurz zu Ramon herüber, während er die Worte zurückhielt.
Gesperrt

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