Die Geister, die ich rief [Seinfreda, Toma, Ilario, Angelique, Ajax]

[Mai '17]
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Toma Ianos Navodeanu
Tzimisce
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Re: Die Geister, die ich rief [Seinfreda, Toma, Ilario, Angelique, Ajax]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Toma nickte auf die Worte des Mondkindes. Mit ihr hatte er sich ja bereits darüber unterhalten und kannte ihre Ansichten. Die sie teilweise teilten.

Bei Ajax schüttelte er jedoch den Kopf.
doch bevor er im antworten konnte, erhob Ilario auch noch das Wort und dessen Worte gefielen dem Drachen mehr.

"Ich stimme dem werten Ilario zu. Ebenso Angelique. Wir sind für höheres bestimmt. Veränderte Wesen, die auserwählt wurden, die einen Grund haben müssen, hier zu sein, immer noch hier zu sein.
Erlösung zu erreichen ist überhaupt nicht unser Ziel, werter Ajax, sondern viel mehr über die Menschen zu regieren. Warum hat uns Gott sonst zu ihren Jägern gemacht und uns über sie erhoben?
Und eine Seele besitzen wir immer noch, wie sonst könnten wir uns noch an unser altes Leben erinnern?"


Nun legten sich die schwarz-weissen Augen direkt auf Ilario.
"Fluch jedoch...ich empfinde uns nicht als verflucht. Ihr könnt mich Narr nennen. Doch die Abwesenheit des Sonnenlichts, der ewige Hunger...das ist einfach der Preis den wir für unsere neue Existenz zahlen müssen."
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Gaius Marcellus
Salubri
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Re: Die Geister, die ich rief [Seinfreda, Toma, Ilario, Angelique, Ajax]

Beitrag von Gaius Marcellus »

Der Gastherr hatte sich lächelnd zurückgelehnt, doch er war rasch wieder ganz an den Tisch gekehrt, als das Gespräch eine solche Intensivierung erfuhr.
Weder war es leicht, den Worten der anderen Geister zu folgen, noch sich zu positionieren, wenn man nicht bereits eine feste Ansicht hatte.

Also ließ Gaius weiter seine Gäste sprechen, nickte nur interessiert. Erst als das Gespräch nach der zweiten Aussage des Drachen eine kurze Pause hatte kam er wieder zu Worte.


"Hoch spannende Gedanken, meine Herrschaften.
Wir könnten versuchen, sie nach und nach zu durchsprechen? Die erste Frage auf jener Reise, wäre die Frage nach dem Zustand... die meisten von uns werden der Meinung sein, dass wir eine gewandelte Form von Leben in uns tragen und zumindest in Geist und Körper den Sethskindern voraus sind. Aber sind wir wirklich gestorben?
Hat einer von euch bereits eine Wandlung komplett gesehen? Gar ein Kind gezeugt? Die eigene Wandlung erlebt man selbstverständlich nur in gewissem Maße... in meinem Fall." Dabei deutete Gaius auf sein Gesicht. "Kommt das Wort sterben der Sache in der Tat nahe..
Hat hier jemand tiefergehende Erfahrungen?
Denn es ist genau so gut vorstellbar, dass wir gar nicht versterben, sondern in den letzten Momenten transformiert werden und die kainitische Heilung einsetzt..."

Dann pausierte er.
"Auch ansonsten ist die Frage von Tod, Leben oder Untod eine schwer zu beantwortende... was haben wir mit den Toten gemein? Wir müssen unseren Körper nicht wirklich aufrecht erhalten, Schlaf stärkt uns nicht, Nahrung und Speise nährt uns nicht, Luft erfüllt nicht unsere Leiber, unser Fleisch ist kalt, die Organe verkümmern...
Wenn wir es wünschen, so sind wir nicht von den Toten zu unterscheiden...

Auf der anderen Seite hingegen, verspüren wir Schmerzen, Kälte, Wärme, auch wir bedarfen der Speisung durch Vitae und unser Organismus ist weiterhin intakt, wo das Blut die zentralen Rollen spielt... Magen und Adern. Dies deutet eher darauf hin, dass wir unseren Bedarf und daher auch unsere Versorgung umgestellt haben... was nicht mehr gebraucht wird, wird eben abgestoßen, ist aber doch eher dem Leben zuzuordnen als der Tod.

Viele von euch werden dies mit der magischen Kraft der Vitae erklären, aber so ist bei Mensch und Tier der Hauch des Lebens doch auch nichts anderes, als magische Kraft...
Erscheint damit unsere Wandlung, die unseren Körper verändert und uns ganz neue Eigenschaften, geistige Ebenen gewährt, nicht eher wie eine andere Spezies? Wo aber in der Natur kommt es vor... dass sich ein Wesen im Laufe seines eigenen Lebens so grundsätzlich wandelt? Wohl nur bei der Raupe und dem Schmetterling?" Er lachte bei dem Gedanken Kainskinder mit Schmetterlingen zu vergleichen kurz auf. Gab dann wieder Raum.

"Auf der geistigen Ebene ist die Entwicklung subtiler, zuerst ändert sich wenig, viele von uns passen sich dme neuen Leben so sehr an, dass sie kalt und lieblos werden... aber ich glaube nicht, dass wir das müssen. Es gibt immer noch Freuden in uns, Momente, Aufgaben, Tätigkeiten, wenn wir diesen nachgehen, fühlen wir uns gut... werden in uns belohnt...
Gerade junge Kainskinder sind oft noch viel lebendiger als Menschen selbst, denkt nur an den jungen Ramon! Unsere Intelligenz scheint sich auch nicht wirklich zu wandeln... mit dem höheren Alter und den neuen... Welten, die unseren Horizont erreichen, lernen wir nur mit ungeahnten und unahnbaren Umständen umzugehen. So wie die geopolitischen Gedanken eines Fürsten für dessen Schreiner nicht nachzuvollziehen sind...

Das führt uns zur Ebene der Herrschaft." Gaius pausierte, nickte dem Tzimiske zu.
"Regieren finde selbst ich, als Jünger der Via Regalis, ein problematisches Wort... zumindest nicht im klassischen Sinne, denn jede Art wird von Mitgliedern ihrer eigenen Art beherrscht... und der Ausschluss der Tage ist doch ein so deutliches Zeichen, dass wir zum herrschen aus der Nacht heraus bestimmt sind, also deutlich eher aus den Schatten des Verborgenen, dem Thron hinter dem Throne... auch die Gaben unseres Blutes scheinen darauf ausgelegt. Aber so sind wir in euren Gedanken zu den Marionettenspielern der Sethskinder bestimmt?" Seine eigenen Ansichten ließ er erst einmal offen, sie waren womöglich auch nicht zu schwer zu erraten... oder schienen es zumindest.
Ich hab heut Nacht vom Tod geträumt,
er stand auf allen Wegen,
er winkte und er rief nach mir so laut.

Er sprach mein Leben sei verwirkt,
ich sollt mich zu ihm legen,
ein frühes Grab sei längst für mich gebaut,
ein frühes Grab sei längst für mich gebaut.
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Angelique
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Re: Die Geister, die ich rief [Seinfreda, Toma, Ilario, Angelique, Ajax]

Beitrag von Angelique »

Viele Dinge, die Gaius Monolog beinhaltete, konnte Angelique nickend bestätigen, andere sah sie nur wenig anders, aber zum letzten Punkt, dem der Herrschaft, musste sie ihre Meinung kundtun.
Es überraschte sie nicht wenig, dass ausgerechnet der altruistische Heiler nach Tyrannenherrschaft streben sollte. Gut, seine väterliche Art war patriarchalisch, aber sie hatte ihn eher für einen gehalten, der das edle Ideal eines Hirten anstrebte.

"Ich finde, Herrschen um des Herrschens willen, ist´s, was uns in Ungnade stieß. Wir haben Aufgaben und die umfassen nicht die Hybris des Tyrannen, es sei denn, es erfüllt SEinen Willen, sündige Menschen zu strafen. Uns wurde die Nacht gegeben, um zu sein wie der Wolf, der die Herde drangsaliert. Wir bringen Heilung wie Gaius und wir bringen Strafe, um SEine Gebote zu erfüllen und den Menschen zu helfen, den richtigen Weg zu finden. Wir sind der Schatten in der Nacht, vor dem die Sterblichen sich fürchten und Schutz und Trost im Glauben finden."
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Toma Ianos Navodeanu
Tzimisce
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Re: Die Geister, die ich rief [Seinfreda, Toma, Ilario, Angelique, Ajax]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

„Das ist es was ich glaube, dass wir nicht wahrlich sterben. Unser Körper mag vielleicht den Prozess des Sterbens zum Teil durchlaufen, bei deinem einen mehr, dem anderen weniger, aber wird dieser Prozess am Ende wohl aufgehalten.“ Antwortete Toma auf Gaius erste Überlegung.
„Mich würde mehr interessieren, was es verursacht dass die Auswirkungen unserer Wandlung so unterschiedlich sind".
Er dachte daran wie Sousanna immer noch einen regelmäßigen Blutfluss hatte, dafür jedoch keine Zähne.
„Ich habe leider nie eine solche Wandlung mitangesehen und meine eigene wie ihr richtig sagt, nur begrenzt mitbekommen.“
Toma hatte, so wie wohl die meisten anderern, nicht viel Erinnerung an seinen Tod.
Er hatte all sein Blut seinem Vater gegeben und war später in der Dunkelheit erwacht, der Dunkelheit und Enge eines Grabes. Er konnte sich genau daran erinnern, wie es sich angefühlt und gerochen hatte, der feuchte Geruch der frischen Erde und wie er erst Panik bekommen hatte, doch dann erkannte, dass er sein menschliches Leben hinter sich gelassen hatte. Dass er keinen Bedarf mehr nach Luft hatte.

„Am Tag, ja, am Tag sind wir wohl nicht von den Toten zu unterscheiden, könnte man meinen. Doch können wir auch in dem Zustand in dem wir schlafen immer noch verletzt werden, wir können träumen...unsere Seele ist immer noch da. Also nein, selbst wenn unser Körper jede Funktion einstellt sind wir keine Toten.“

„Ich stimme euren Überlegungen zu, Gaius, dass wir eine neue Art sind. Nicht gestorben, nicht tot, sondern umgewandelt. Warum sollten wir als solch neue Art, die den Menschen in vielen Dingen überlegen ist, nicht über sie herrschen?“
„Nur ein Gedanke....Sicher, aus dem Schatten lässt sich auch regieren...aber warum sollten wir uns verstecken, nur weil uns der Tag verwehrt ist? So wie Gott die Tiere dem Menschen untertan machte, so sind sie es nun uns, meint ihr nicht?“


Dabei schaute er die anderen Gäste reihum an.
Das war eine gefährliche Meinung. Doch wenn man nichts riskierte, konnte man auch nichts erreichen. Und war dieses Treffen nicht dazu da Gedanken und Thesen auszutauschen?

„Angelique. Warum sollte Heilung aus dem Schatten kommen? Warum Strafe? Wenn es unsere Aufgabe wäre, von Gott gegeben, warum sollten wir sie dann nicht offen ausführen?“
Er legte den Kopf schief und überlegte laut. „Warum wurde uns der Tag genommen? Und nur die Nacht gegeben? Weil alles seinen Preis hat. Weil man immer etwas aufgeben muss um etwas neue zu gewinnen. Das macht uns jedoch nicht zu lauernden Wölfen. Was hat der Mensch stattdessen dafür dass er den Tag und die Nacht hat? Alter, Krankheit, Tod.“
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La Vedova
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Re: Die Geister, die ich rief [Seinfreda, Toma, Ilario, Angelique, Ajax]

Beitrag von La Vedova »

Geduldig und abwartend hatte sie den Worten der Anwesenden Gelauscht, darüber nachgesinnt, still zugestimmt oder widersprochen und erhob dann schließlich ihre Stimme.
„Ihr alle fragt Euch nach dem Grund unserer Existenz. Eine Frage, die sich die Menschen wohl seit jeher stellen, und denkt nicht ein jeder für sich, er sei anders, besonders, auserwählt? Wie traurig und unverständlich wäre denn auch eine Existenz aus reinem Zufall heraus geboren, ein Spaß des Schicksals?
Nein, so wie auch Ihr, werte Brüder und Schwestern, glaube ich, sind wir zu größerem bestimmt.“
Sie warf Gaus einen kurzen Blicj zu und lächelte Angeliwue zu „Jedoch tue ich mich schwer mit dem Gedanken, dass wir zum Regieren geschaffen sind. Natürlich, wir herrschen aus den Schatten heraus, machen uns die Sethskinder zu Nutze, beeinflussen sie, nähren uns von ihnen, leben in Symbiose. Doch so oft sehe ich uns einfach als eine Seite der Medaille. Die Sethskinder leben im Licht, wir in den Schatten, die Nacht ist unser Schicksal.“
Sie hielt kurz inne, überlegte kurz, ob es klug war, die folgenden Worte auszusprechen, sprach dann jedoch weiter „Ob wir es nun Fluch nennen oder Aufgabe, so bin ich mir inzwischen recht sicher, dass es um ebendies geht: Das Aufrechterhalten einer Balance zwischen Licht und Dunkel, Tag und Nacht, Angst und Übermut, Gut und Böse, Weiblichkeit und Männlichkeit, Mitgefühl und Selbstschutz, Verstand und Instinkt. Meine Theorie- und die meines Blutes- ist es, dass wir dazu da sind, das Gleichgewicht zu wahren. Ein Gleichgewicht, das sehr fragil ist und in diesen Tagen bedrohter als vielleicht sonst…Das Tier in uns erinnert uns Nacht für Nacht an diese Aufgabe und daran, dass in alle von uns Licht und Dunkel steckt..und genau so auch in den Sethskindern. Wenn wir einer Seite zu sehr nachgeben, so werden wir daran zergehen. Lassen wir das tier zu sehr los, verlieren wir die Kontrolle und werden zu Monstren…fronen wir zu sehr den Wonnen der Wissenschaft, so leidet unser Körper und das Tier in uns rebelliert.
Antreiben sollte uns alle dabei die Suche nach Wahrheit und die Erforschung unseres Seins, eben genau das, was wir hier gerade tun.“


„Auf die andere Frage..die unseres tatsächlichen medizinischen Zustandes...So denke ich keineswegs, und ich spreche hier wie ihr sicherlich alle wisst als Heilkundige , das unser Zustand rein medizinisch zu erklären ist, sondern transzendent- Der Kuss machte uns zu Wesen, die auf der Grenze zwischen Leben und Tod wandeln. Die eine Hälfte des Tages tot, die andere lebendig. Unsere Aufgabe, der wir durch Gottes und Marias Willen nachgehen, macht uns zu Wesen, die durch heilige Kraft, durch Wunderwirken weiter wandeln zwischen dem Reich der Lebenden und der Toten. Wir sind es, die engelsgleich die Sterbenden auf ihrem letzten Weg begleiten und ihnen die Sünde aufzeigen, der sie zu erliegen drohen.“
Sie sah sich um, blickte in die Gesichter um sie herum, hatte man ihr folgen können? „Wir sind Werkzeuge in heiligem Auftrag“, ergänzte sie erleuternd. „Wir sind Zwischenwesen, Erwählte!“
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Ajax
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Re: Die Geister, die ich rief [Seinfreda, Toma, Ilario, Angelique, Ajax]

Beitrag von Ajax »

Ajax schüttelte immer wieder energisch den Kopf. Er konnte vielem nicht zustimmen, doch hielt sich solange zurück bis die Kappadozianerin geendet hatte.
"In einem Punkt habt ihr Recht werte Seinfreda. Wir sind Wesen des Schattens. Doch in keine Fall sind wir Auserwählte, wir sind Verfluchte. Verflucht von Gott selbst. Ein Fluch der über die Generationen weitergegeben wurde. Ein Flucht dem wir immer noch unterliegen, nur die wenigsten und die mächtigsten Ahnen können sich diesen Flüchen, um dies zu spezifizieren, entziehen. Und selbst dies ist nicht belegt. Der Legende nach gab es nur einen unserer Art der sich dessen gänzlich entziehen konnte." Sein Blick lag längere Zeit auf Gaius.

"Insofern habt ihr Recht werter Toma. Wir können uns weiterentwickeln. Wir können uns verändern. Vielleicht sogar zu dem Punkt an dem wir nicht mehr gestraft sind mit den Flüchen des dunklen Vaters, doch dies muss mir erst noch bewiesen werden. Sollte also Gottes Auge je wieder auf uns fallen so wird das nicht geschehen weil er uns auserwählt hat, sondern weil er uns verdammt hat und es wird ein schmerzliches Wiedersehen, dessen bin ich mir sicher. Wir sollten Gottes strafendes Auge meiden so gut wir es vermögen." Er hatte sich schon wieder in Rage geredet, und verstummte. Seine Worte waren ketzerisch, das vermochte jeder gute Christ zu erkennen. Wählte er diese Worte nur um die Diskussion weiter zu entfachen oder war dies wirklich seine Meinung, wenn ja musste seine Seele schon längst dem Teufel anheim gefallen sein.
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La Vedova
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Re: Die Geister, die ich rief [Seinfreda, Toma, Ilario, Angelique, Ajax]

Beitrag von La Vedova »

Seinfreda fauchte leise und sah Ajax mit durchdringendem Blick an. "Wenn Ihr Euch so sicher seid, verflucht und gestraft zu sein, wie könntet ihr dann jemals rechtfertigen, den Kuss weiterzugeben? Gar weiterhin zu existieren? Oder um anders zu fragen: Wie könnten wir Eurer Meinung nach diesem Fluch entrinnen, uns- weiterentwickeln? Gott beweisen, dass seine Strafe zur Läuterung geführt hat?"

Sie hob eine Braue "Mir scheint Eure Sicht der Dinge sehr schwarzseherisch und umnebelt von Frustration. Woher wisst Ihr, dass es schon gelungen ist, sich dem "Fluch" zu entziehen? Was sagen die Legenden? Worauf bezieht Ihr Euch?"

Sie kniff die Augen zusammen und strich sich beruhigend durch das Haar, lehnte sich ein wenig zurück.
"Ich habe gesehen, wie sowohl das Gute als auch das Böse in uns liegt. Es ist unsere Entscheidung, welchemZug wir den Vorzug geben- und ich Spreche hier nicht vonm Tier und Vernunft, sondern von Taten...Denn die Flüche oder Fähigkeiten, es sind offenbar mehrere, wie Ihr ganz richtig gesagt habt, werter Ajax, befähigen uns doch zu unterschiedlichen Dingen,m geben uns Werkzeugte in die Hand, die es weiter zu erlernen und erforschen gilt. Vielleicht sollten wir bedenken, dass jeder Clan eine andere Aufgabe zu erfüllen hat, passend zu den Zeichen, welche die seinen tragen. Die Frage ist, wie viel Zeit uns bleibt, diese Aufgaben zu erfüllen...bis zum jüngsten Gericht? Bis zu unserer persönlichen Vernichtung?"

Sie hielt einen Augenblick inne "Könnte es nicht sein, dass sich uns die Frage stellt, auf welcher seite wir kämpfen werden? Welche Pferde werden wir reiten, wenn es so weit ist? Jene, die Feuer spucken oder jene, die die Heerscharen anführen? Wem werden wir folgen? Falschen Propheten, Tieren? Den Engelsscharen? Oder vielleicht sind wir auch das kleine Gewicht auf der Waage, das verhindern kann, dass es überhaupt dazu kommt..."



Sie seufzte...Dies hier ging alles zu weit. Hatten sie nicht eigentlich ihre Forschunhgen diskutieren wollen? Sie sah entschuldigend zu Gaius, Angelique und Toma.

"Bitte verzeiht mir meine Ausschweifungen, doch dieses Thema ist so kontrovers und die Fragen brennen in uns allen...aber vielleicht ist nun der Punkt gekommen, an dem wir unsere medizinischen Forschungen ein wenig erklären?

Doch bevor wir dazu kommen, möchte ich noch auf Eure Frage, Ilario, eingehen, die ihr zuvor gestellt habt.Wie ihr schon bemerkt habt, hat momentan der Primogen meines Clans mit dem Amt des Chronisten eine Aufgabe inne, die dieser am nähesten kommt. Er hütet seine Bibliothek auch vortrefflich und so verstehe ich Euer Ansinnen, eine andere zu gründen recht gut, da er sehr spezifisch in seinen Vorstellungen ist, wer geeignet ist, diese einzusehen. Ich biete mich jedoch an, da ich Benedetto von uns allen wohl am nähsten stehe, als Vermittlerin zur Verfügung zu stehen.
Einen zweiten zugänglicheren Hort des Wissens zu errichten ist meines Erachtens nach keine schlechte Idee und ich würde mich auch als einer der Hüter zur Verfügung stellen."
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Ajax
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Re: Die Geister, die ich rief [Seinfreda, Toma, Ilario, Angelique, Ajax]

Beitrag von Ajax »

Ajax Gesicht hatte düstere Züge angenommen. Einen kurzen Moment überlegte er, still dasitzend. Dann blickte er einmal alle Beteiligten an.
"Die Frage ist was ihr bereit seid für mein Wissen zu geben ? Dies ist etwas was ich nicht leichtfertig weitergeben werde."
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Angelique
Autarkis
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Re: Die Geister, die ich rief [Seinfreda, Toma, Ilario, Angelique, Ajax]

Beitrag von Angelique »

Angelique hatte dem Disput der beiden Gelehrtenklane aufmerksam zugehört und sich mal dem einem, mal dem anderen Redner zugewandt.

Als aber der Kriegerphilosoph zuletzt von dem Preis für sein Wissen sprach, gab sie als erste Antwort:

"Was wünscht Ihr denn als für Euer Wissen, Romanoi?"

Sie benutzte die Anrede, die die Oströmer sich selber gaben. Griechen nannten sie sich ja nicht, um sich von den heidnischen Vorfahren abzugrenzen. Sicher verlangte es dem Brujah nach eben jener Anrede "Hellene", so wie er sich immer gab.
Aber diese schenkte Angelique ihm nicht. Er war durch und durch Römer, geschäftstüchtig und von der Richtigkeit seiner Meinung überzeugt. Nur durfte man das einem Brujah natürlich nicht sagen, dass er ein Vorbild für jeden Ventrue wäre.

"Um was für Wissen handelt es sich denn? Wie wertvoll ist es Eurer Meinung nach? Kommt es in Form kostbarer Bücher und Schriftrollen oder plant ihr eine Schola, wo wir zu Euren Füßen Eurer Weisheit lauschen, wie einst wissbegierige Schüler den Philosophen der Heiden, bevor der Kaiser Justinian die Schule Athens schließen ließ? Bezahlen wir dann Gebühren pro Sitzung oder gibt es eine jährliche Schulgebühr? Von welchen sterblichen und unsterblichen Gelehrten und Philosophen wurdet Ihr unterrichtet? Besuchtet ihr die Universität Konstantinopels?"

Eine Flut an Fragen überschwemmte den Gelehrten wie das jährliche Nilhochwasser.
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Toma Ianos Navodeanu
Tzimisce
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Registriert: Mo 3. Okt 2016, 12:41

Re: Die Geister, die ich rief [Seinfreda, Toma, Ilario, Angelique, Ajax]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Seinfredas Worte nahm er erst mit Wohlwollen dann mit neuem Interesse auf.
Balance war nicht so abwegig. Sie, die Vampire, waren zwar mächtiger als die Menschen, dafür aber auch weniger. Was auch notwendig war, sonst wäre zu wenig Nahrung für alle da.
Eine interessante Sicht, über die er später mehr nachdenken musste.
Auf ihre letzten Worte nickte er auch zustimmend. Erwählte, in der Tat!
Ajax Worte gefielen ihm hingegegn nicht und er teilte Seinfredas Einwand.

„Mir gefällt eure Sicht der Dinge, werte Seinfreda. Nicht genau in jedem Punkt, aber euer Gedanke des Gleichgewichts und verschiedenen Aufgaben ist interessant.“

„Eure Ansichten, werter Ajax, sind mir jedoch zu pessimistisch und nicht nachvollziehbar. Euer Wunsch nach einem Ausgleich für euer Wissen jedoch kann ich verstehen. Mir scheint, das was wir euch hier bieten können ist Wissen gegen Wissen. Zumindest soll das doch der Sinn dieses Treffens sein?“ Dabei schaute Toma zu Gaius. „Doch auch ich werde nicht freigiebig mit meinem Wissen sein, wenn nicht jeder bereit ist seines zu teilen.“
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