Hoch wie die Ehre [Gaius, Ilario]

[Juni '17]
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Ilario
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Re: Hoch wie die Ehre [Gaius, Ilario]

Beitrag von Ilario »

"Dann wisst ihr ja, das solche oder ähnliche Gaben des Dunklen Vaters manchmal an den Banden des Blutes scheitern und in anderen Fällen diese überwinden."
Kommentierte er Gaius prüfenden Ausflug in die Gefilde der manipulierenden Disziplinen. Den nun rasch folgenden Fragen hörte Ilario, die Fingerspitzen aneinandergelegt, aufmerksam zu ehe er abschließend gewichtig nickte. Weise Fragen, verständlich in Gaius Situation. Dennoch wurden hier Dinge berührt, von Loyalität bis zu sicherer Vernichtung...

"Ich folge, wie ihr, einem Pfad der dem Weg der Könige entspringt. Wie bei vielen meiner Clansgeschwister außerhalb Genuas, die weder dem Weg des Himmels, noch dem der sizilianischen Nacht folgen, leitet mich die Via Consuasor. Bei Ankunft in Genua warnte man mich, dass sich mir viele verschließen würden, mich automatisch der Gruppe um die beiden Tyrannen der Könige zuordnen würden, allein aufgrund meines Pfades durch die Nacht. Daher beschloss ich dies solange wie möglich zu vermeiden."

Erklärend breitete er zu diesen Worten die Hände aus, merkwürdig verschlungen waren die Pfade in Genua. Damit wandte der Magister sich dann auch schon der nächsten Frage des Liktors zu. Der Blick unnachgiebig und hart wie Stahl.

"Mein Eid gilt in erster Linie der höchstverehrten Prinzessin Aurore selbst, der Domäne erst nachfolgend. In gewissen Grenzen, gilt die eigene Loyalität den eigenen Ahnen... diese Grenzen sind gesetzt durch den heiligen Eid den ich meiner Lehnsherrin schwor.
Was nun die Bündnisverhandlungen angeht... bin ich nicht befugt darüber zu sprechen, dies ist Angelegenheit ihrer höchstverehrten Majestät selbst. Aber ich entnehme euren Kenntnissen, dass jemand über Mailand geplaudert hat.

Verräter nicht zwingend... potentielle Verräter finden sich überall, jedoch gibt es unter den Königen solche, die zugunsten dritter Mächte diplomatische Tätigkeiten Genuas schon seit längerem sabotieren. Namen werde ich euch heute noch keine nennen, es fehlen Beweise und ohne solche sollte man die Ehre keines Vasallen und Königs beschmutzen."


So ernst wie die Lage war, Ilario würde heute über niemanden den Stab brechen. Dann wartete er geduldig auf die kommenden Rückfragen. Zwar hatte Ilario im Gegenzug auch die eine oder andere Frage an Gaius, aber diese könnten warten.
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Gaius Marcellus
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Re: Hoch wie die Ehre [Gaius, Ilario]

Beitrag von Gaius Marcellus »

Gaius nickte "Ein Berater... eine erfreuliche Wendung." Er lächelte.
"...ihr dürft nicht über die realen Verhandlungen sprechen? Nun gut."
Gaius schien zufrieden, dass sein Schuss ein Treffer war.
In der Tat hatte er schon aus Ahnenmund Erläuterungen zur politischen Lage gehört, aber verständlich geordnet war sie nie... jeder hatte seine eigene Position.

"Lasst uns ins Generelle wechseln... Genua hat einen zentralen Feind in diesem Konflikt, einstmal wurde der Konflikt als Kampf, Clanskampf, um die Vorherrschaft über Italia beschrieben, mit Genua als Brückenkopf... und auch viele der Verbündeten unserer Herrin entstammen ihrem Clan. Andererseits gibt es Verbündete auch aus dem Clan der Angreifer. Bünde, die nicht mit den Lasombra Siziliens im Bunde stehen? Bünde, die nicht unter Vorherrschaft geraten wollen?
Abseits wie diese Bünde nun in der Realität zu Genua stehen... schließen sie sich gegenseitig aus?
Die Etrusker, die Venezianer, die Franken, wen sonst?
Gibt es weitere diplomatische Feinde unserer Domäne... oder solche, die drohen, es zu werden? Die sich auf die andere Seite in diesem Konflikt schlagen könnten." Er listete nicht erneut auf. Persönliche weitere Fragen hatte er wohl keine mehr.
Ich hab heut Nacht vom Tod geträumt,
er stand auf allen Wegen,
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Ilario
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Re: Hoch wie die Ehre [Gaius, Ilario]

Beitrag von Ilario »

"Feinde gibt es immer, und solche die es werden können. Selbst Verbündete. Lediglich die Franken stehen wohl unter allen Umständen an der Seite unserer Herrin.
Der Ethruskische Bund und der Mailänder Bund sind einander Feind, selbst Venedig und Mailand sind einander Rivalen. Ein unsicherer Faktor, jedenfalls mehr als auf den ersten Blick ersichtlich sind die Ethrusker. Ein überkommener Bund, der in diesen stürmischen Zeiten droht unterzugehen. Weniger durch Konflikte mit Mailand, Pisa oder Venedig... sondern vielmehr aufgerollt durch seine eigenen 'Verbündeten'... Hardestadt und seine Männer wollen ihre Macht nach Italien ausdehnen und die Ethrusker werden dabei geschluckt werden. Schwer zu sagen wie ihre Ahnen unter diesem Damoklesschwert agieren werden."

So beendete der Magister seine Ausführungen, seine Einschätzung gewisser Dinge, nur um dann nach kurzem Überlegen noch hinzuzufügen:

"So wie ihr nicht den Fehler begehen solltet beispielsweise Pisa für einen Verbündeten Siziliens zu halten, nur weil beides Lasombradomänen sind, solltet ihr nicht denken Hardestadt wäre ein natürlicher Verbündeter der höchstverehrten Aurore."

Während er von Aurore voller Ehrfurcht sprach, schwang im Klang des Namens Hardestadt ein wenig Abneigung dafür mit wofür dieser spezielle Ventrue stand.

"Doch berichtet einmal wie ihr die innen- wie außenpolitische Lage Genuas einschätzt."
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Gaius Marcellus
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Re: Hoch wie die Ehre [Gaius, Ilario]

Beitrag von Gaius Marcellus »

"Wie sehr sind sich Ethrusker und Mailänder Feind?
Wie sehr Mailand und Venezia?

Würde die eine Partei unser Feind werden, wenn die andere uns beisteht?"
Hier schien die zentrale Frage zu liegen... wie sehr, sind sie sich Feind?


"Hardestadt... ihr meint die deutschen Ventrue? Wo besteht hier eine Verbindung zu den Etruskern? Ist der Weg zum Reich nicht duch Genua, Mailand und Venezien blockiert?
Was ist mit Pisa, ist es eine eigene Partei?

Die deutschen Ventrue haben durch unsere Prinzessin doch reichlich profitiert, dass sie alles tun werden, um eine Invasion der Lasombra zu verhindern, müsste doch zutreffen? Natürlich könnte danach ihr Griff um unsere Domäne enger werden.." Gaius hob die Schultern, Spekulationen.

"Meine eigene Einschätzung?
Ich bin in der besonderen Position, wie mir scheint, dass ich keinem der Bündnispartner, sondern nur Genua meine Loyalität geschworen habe...
Mein Clan und mein Erzeuger, sie stehen über diesen Streitigkeiten und ich hege daher keine weiteren Verpflichtungen..."
Er lächelte stolz aber auch bitter.

"Ich glaube wir alle sollten die Hegemonie der See der Schatten fürchten, ob wir nun Pisa, Mailand oder Etrusker sind...
Wie es danach weiter geht... ist eine andere Frage, für einen anderen Tag.
Wer sich hier für kleine Partikularinteressen entscheidet... oder interne Streitigkeiten." Er schüttelte den Kopf.
"Meine innenpolitische Meinung entspricht genau dem, wir sind in Krise und Krieg, wir brauchen einen Burgfrieden, um den Feind gemeinsam abzuwehren... dafür setze ich derzeit vieles daran, euren Clansbruder und den rauhen Brujah wieder zu versöhnen, habe meine eigenen Zwiste mit der Drachin Melissa beigelegt und sogar einen Frieden zwischen ihr und der Geißel verhandelt und mittlerweile sind auch..." wenn auch mehr auf ihr Bestreben, als Gaius Eigenes "Meine Zwistigkeiten mit eurer verehrten Clansältesten reduziert." So hoffte er zumindest.
"Innerlich kann nur Friede uns Erlösung bringen. Und wer sich diesem Friede aktiv widersetzt..." Da nickte er Ilario zu, deswegen sagte ihm diese Idee zu...
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Ilario
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Re: Hoch wie die Ehre [Gaius, Ilario]

Beitrag von Ilario »

"Dies nennt man wohl des Teufels Alternative: Entweder unter Vorherrschaft Siziliens geraten oder unter das Joch der germanischen Barbaren unter Hardestadt. In meinen Augen wäre es besser für alle, insbesondere auch Genua, würden die Stadtstaaten Norditaliens sich einer solchen Entwicklung gemeinsam entgegenstellen. Daran arbeite ich und auch andere schon seit Jahren.
Vermutlich bestünde ein Bund zwischen Mailand und Genua längst, würden und hätten gewisse Kainiten nicht alles daran gesetzt eine solche Entwicklung zu verzögern und zu sabotieren. Eben jene Partikularinteressen von denen ihr sprecht könnten dafür sorgen, dass dieses Bündnis nicht zustande kommt."


So fasste Ilario etwas frustriert seine Sicht darauf zusammen. Zu Pisa überlegte er nur einen kurzen Augenblick.

"Natürlich ist Pisa eine eigene Partei. So wie die Meisten. Um eure Frage nach den Feindschaften beziehungsweise Rivalitäten zu beantworten: Mailand und die Etrusker verbindet eine tiefe, langwährende, auf Gegenseitigkeit beruhende Feindschaft. Venedig und Mailand sind lediglich Rivalen, meine hochverehrten Ahnen hegen auch keine besondere Zuneigung zu den Lasombra Mailands. Dennoch, hier liegen keine unüberwindbaren Zwiste vor.

Wie meint ihr das? Die Ventrue des Nordens durch unsere höchstverehrte Herrin sehr profitiert hätten?"


Irgendwie glaubte Ilario nicht daran, dass die Beziehungen zwischen den germanischen und fränkischen Ventrue, beziehungsweise Aurore, so rosig waren wie Gaius annahm.
Zur Innenpolitik äußerte er sich dagegen zustimmend.


"Ja, um gegen alle äußeren Feinde bestehen zu können brauchen wir Stabilität und Frieden im Inneren. Notfalls auch mit Nachdruck umzusetzen. Auch so werden die kommenden Jahre genug Opfer fordern."
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Gaius Marcellus
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Re: Hoch wie die Ehre [Gaius, Ilario]

Beitrag von Gaius Marcellus »

"Was genau hat es mit den Tedescii auf sich? Hardestadt... Sie kommen aus dem neuen Reich Roms, wie ihre Kaiser, und wollen ihre Macht über diese alten Liegenschaften im Namen des großen Karls und seines Erbes?

Was ich damit meinte..." Er pausierte kurz. "Ich kenne die Bündnisverhältnisse nicht und derartiges... aber Korsika, es wurde von der höchst verehrten Aurore und ihren Verbündeten befreit und steht nun unter der Kontrolle der Tedescii." Gaius wusste wirklich nicht, ob es exakte Bündnisverhältnisse gab... aber war es so nicht anzunehmen? Zumindest Gaius schien da optimistisch, gewissermaßen.

"Eine Vereinigung der Etrusker und Mailänder gegen beide großen Feinde scheint hingegen nicht zu erwarten. Schade. Wisst ihr, worauf ihr Streit zurück geht?
Mit beiden Parteien war Genua doch einigermaßen nah...
Vermutet ihr den Verrat einer Seite? Dass Mailand sich gegen die Ventrue wehrt, indem es sich mit Sizilien verbindet? Für die Etrusker gibt es doch wenige Optionen... unter Germanischer Herrschaft werden sie nichts sein und unter Sizilianischer ebenso Wenig...
Ich sehe, wo ihr euren Verrat vermutet..." Murmelte er etwas leiser "Aber wie glaubt ihr sähe dieser aus? Außer, dass Bündnisabsichten mit Mailand verhindert werden... um Mailand... ja um was genau zu erreichen?"
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Re: Hoch wie die Ehre [Gaius, Ilario]

Beitrag von Ilario »

"Darauf kann ich euch keine Antwort geben, außer dass wohl jede Seite in diesem großen Konflikt alles tun wird um zu überleben. So wie es auch die meisten Kainiten Genuas tun werden, selbst die Vasallen. Uns Könige bindet unser Schwur dagegen im Besonderen. Daher werden ich, notfalls bis zum bitteren Ende an der Seite unserer Höchstverehrten Herrin stehen.
Abgesehen von den großen Bünden muss unser besonderes Augenmerk also auf den Kainiten der Domäne liegen. Während für uns Könige Verrat schwer wiegt... dort draußen gibt es jede Menge Profifeure die ihr Fähnchen in den Wind hängen könnten."


So verlagerte Ilario das Gespräch zurück zu Dingen über die er sprechen konnte und wollte. Immerhin war der Salubri Liktor und damit wesentlich mehr der inneren Sicherheit verpflichtet als der Außenpolitik.
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Gaius Marcellus
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Re: Hoch wie die Ehre [Gaius, Ilario]

Beitrag von Gaius Marcellus »

Gaius hob die Braue irritiert "Es wundert mich, dass ihr über all dies zu schweigen habt... konkrete Verhandlungen unserer Domäne, das ehrt euch. Aber generelles und allgemeines Verständnis zu den Beziehungen und Verstrickungen? Gerade der anderen Mächte untereinander?"
Er pausierte, gab dem Lasombra noch einmal Zeit, hier womöglich gegenzusteuern und nachzulegen.

Dann erst nahm er das eigentliche Ziel des Fremden wieder auf.
"Was eure inneren Bedenken angeht. Ihr habt recht, aber interner Verrat hängt zumeist an anderen Parteien, daher erscheint mir ein Verständnis für jene Prozesse sehr wichtig...
Und da werden wir keine, König oder nicht, den Weg in den Verrat einfach oder gar leicht zu vergeben machen." Er lächelte sanft aber deutlich, konnte sich Ilarios Idee wohl in der Tat vorstellen.

"Was mich auf euren Clansbruder bringt - hegt ihr Bedenken gegen Fabrizio? Und nun antwortet bitte nicht, das seien Clansangelegenheiten... dass wir dieses Denken als erstes überwinden müssen, für eure angedachte Aufgabe, erscheint deutlich wie der Vollmond. Sein Verrat an der Domäne ist Domänenangelegenheit... die Gefahr weiteren Verrates wäre dies ebenso."
Irgendwie klang Gaius nicht, als würde er dies erwarten.. klang er gar positiv dem Lasombra gegenüber, oder ging es ihm um eine andere Person oder Thematik? Das Grundgespräch war damit jedenfalls erneut eröffnet.
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Re: Hoch wie die Ehre [Gaius, Ilario]

Beitrag von Ilario »

"Nun, eigentlich, auf allgemeiner Ebene, sieht es zunächst ganz einfach aus: Sizilien greift Genua an, Mailand stünde als potentieller Verbündeter an Genuas Seite. Mailand wird aber von den germanischen Ventrue bedrängt, die mit den Etruskern im Bunde sind. Diese wiederum stehen Genua nahe, auch wenn kein wirkliches Bündnis besteht.
Eine verzwickte Lage meint ihr nicht auch? Egal mit wem wir ein Bündnis schließen, wir machen uns damit andere zum Feind."


Soviel erläuterte Ilario Gaius, ehe er mit den Schultern zuckte. Sie waren Vasallen und hatten mit den Konsequenzen der Entscheidungen ihrer Lehnsherrin zu leben. Auf Gedeih und Verderb.
Dann wandte er sich dem neuen Thema zu welches der Liktor ansprach. Fabrizio.


"Einen Verräter kann man meinen Clansbruder wohl eher nicht nennen. Er ist und war kein Vasall Genuas und dient nun seinen neuen Herren als Botschafter. Alles was er tat, was ihn dorthin führte tat er um zu überleben. Selbst der Mord an Alerio scheint mehr ein Fall von Selbstverteidigung und anschließender Unvorsichtigkeit zu sein.
Clansangelegenheiten hin oder her, als Vasallen müssen wir natürlich auf Aktivitäten seinerseits achten die Siziliens Interessen dienen, andererseits ist er bekannt. Mehr Sorge bereiten mir jene die unerkannt Verrat an unserer höchstverehrten Herrin planen.
So seltsam dies erscheint, Fabrizio Begado ist ein Pirat und Ehrenmann. Dennoch: Er wird alles tun um zu überleben, so wie es jeder von uns täte den nicht heilige Eide binden."


So zwiespältig seine Meinung zu Fabrizio schien, so sehr veränderte sich Ilarios Ton sobald auch nur der Name seiner Herrin fiel, fast meinte man die Verehrung spüren zu können. Band und Eid waren noch frisch...

"Was verbindet euch denn mit dem werten Botschafter? Abgesehen von eurer Pflicht als Liktor und Vasall? Da scheint mehr zu sein..."
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Gaius Marcellus
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Re: Hoch wie die Ehre [Gaius, Ilario]

Beitrag von Gaius Marcellus »

Gaius hob die Braue. Nickte dann aber. "Wären die Etrusker damit nicht unsere natürliche Wahl? Wenn eine gewisse Nähe zu den Tedesci besteht? Oder wie ist jenes Verhältnis?
Wenn es Verrat gibt... dann doch wegen unterschiedlicher Bündnisinteressen, oder nicht? Beide genannten Seiten könnten so ein Interesse haben, uns an ihre größeren Verbündeten zu verkaufen... ja. Bedauerlich, wenn man nicht weiß, welche.
Ich hoffe die Prinzessin teilt uns ihre eindeutige Entscheidung mit, auf dass jedes Eigeninteresse im Keim erstickt." Für einen Krieger interessierte sich Gaius sich doch tiefergehend für jene Politik, andererseits stammte er auch von einem Historiker ab.

"Was Fabrizio angeht, sehe ich das ähnlich, jedoch ist zu befürchten, dass er leicht zur sizilianischen Marionette werden könnte... ob absichtlich oder unterwandert.
In jenem Dorf, das Fabrizio versucht an sich zu bringen, grassiert beispielweise bereits jetzt eine mögliche Seuche.... Ich habe mit unserem gemeinsamen Freund gesprochen, er weiß nichts davon und ich glaube es ihm auch. Aber wie einfach wäre es für Sizilien ein paar Träger in seine Crew zu schmuggeln und, wenn derartiges in Platea Longa passiert..." Gaius schüttelte sich vor Grauen.
"Selbst wenn dem nicht so ist, ist er sehr Anfällig dafür, dass Andere denken, es sei so... gerade in solchen Krisenregionen.
Aber ich werde natürlich so gut ich kann helfen, zumindest in diesem Bereich kann ich das wohl auch..."

Dann lächelte er sanft. "Unser Verhältnis...
ich lernte Fabrizio Begado auf dem Hofe kennen, ich hatte ihm bereits einen Platz vor mir eingeräumt beim Vasallen Schwur, doch er kam nicht. Wenig später gestand er den Mord ein... und die höchst verehrte Prinzessin gab mir den Auftrag ihn festzusetzen... mich unterbrach der *hoch verehrte* Ahn in dieser Tätigkeit.
Doch da die anderen Liktoren noch komplexere Verhältnisse zu Fabrizio hatten, war ich es, der sich seiner annehmen musste, der die Informationen zu unseren Ermittlungen gegen die Ankilla von ihm beziehen musste und derartiges... und ich denke, wir hatten einfach eine sehr gegensätzliche Art." Kurz schmunzelte Gaius. "Die Gespräche waren fast kunstvolle Beleidigungswettläufe, aber doch stets auf einem gewissen Grad... Respekt? Irgendwann glaube ich, da sah er uns gewissermaßen als... lachende Gegner? Womöglich gar als Freunde und ich stimmte zu. Solange er der Domäne treu bleibt, sehe ich in ihm eine Bereicherung."
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