Ein Tanz auf dem Pulverfass [Fabrizio]

[Juni '17]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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Ajax
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Ein Tanz auf dem Pulverfass [Fabrizio]

Beitrag von Ajax »

Die Nacht war hereingebrochen in Quinto al Mare. Und zwei Gestalten kamen den Hügel hinunter aus Richtung Genua. Sie trugen lange Mäntel und unter ebenjenen ließen sich Waffen erkennen, der Größere von beiden trug wohl auch eine leichte Rüstung darunter.

Sie waren schon öfter in Quinto al Mare gesehen worden und der ein oder andere Bewohner des Dorfes konnte sich möglicherweise noch an sie erinnern. Er hatte dem Piraten die Nachricht übermitteln lassen und nun war er hierhergekommen um sich mit ihm an einen Tisch zu setzen und zu schauen ob dieser ebenso bereit war. Die Vorbereitungen waren getroffen worden und eine kleine Versicherung war getroffen worden. Seinem Gegenüber sagte man nach ein gefährlicher Mann zu sein, aber auch jemand der sich auf ein gutes Geschäft verstand. Und Ajax hoffte darauf in dieser Nacht mit dem Zweiteren von Beiden zu verhandeln.

Ihr Schritte lenkten sie zu einer der Schenken, aus der wildes Gejohle herausdrang. Die Crew hatte Landgang und auch die Führungsriege war hier eingekehrt. Bestimmt hatte den Piraten schon Jemand über ihre Ankunft in Kenntnis gesetzt. Aber damit rechnete der Brujah. Und so öffnete er die Türe zum Schankraum und sah sich nach dem Mann um den er suchte.
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Fabrizio
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Re: Ein Tanz auf dem Pulverfass [Fabrizio]

Beitrag von Fabrizio »

Im hinteren Teil des Schankraums funkelte etwas hell metallisch auf, dann erlosch eine Kerze.

Mehrere Dutzend Seemänner hatten wohl zumindest über den ganzen Abend schon die Schenke völlig in Beschlag genommen. Den Eintretenden kam eine Wand an feuchter Wärmer und Gestank entgegen. Teile des spärlichen Möbilares waren offensichtlich zerbrochen und zweckentfremdet neuzusammengesetzt, der rest einfach derart umgestaltet wie es den Piraten gerade nützlich erschien und in den Kram passte. Die hatten den Laden geradezu besetzt und ihr eigenes Piratennest daraus gemacht.

Beim Eintreten wurde es schlagartig ruhiger bis schließlich alle Augen auf die Mantelträger gerichtet waren und Stille herrschte.
Von hinten kamen wohl Wortlose Kommandos und die ersten machten sich auf den Weg nach draußen, schoben sich hinter den Neuen dem Ausgang entgegen. Betrunkene und Aufgekratzte wurden unter Murren mitgeschleppt aber wagten keine offenen Worte.
Die Piraten machten sich jetzt offenbar einfach weiter auf die Straßen des Ortes, man hörte sie schon wieder grölen und pöbeln.
Als der Strom abgeebt war konnte man im Durchgang zur Küche schließlich noch die verängstigten Schankmägde davonhuschen sehen.

Nur eine Gruppe ganz hinten im Schankraum war völlig unbeeindruckt sitzen geblieben.

Jetzt wo das Durcheinander sich gelichtet hatte konnte man sie im spärlichen Licht einigermaßen erkennen.
Vier Männer in leichten Rüstungen, hier und da blitzte Stahl auf. Sie alle trugen ziemlich grässliche Ledermasken und starrten sie an.
Zwischen ihnen, am hinteren Ende des Tisches, war in den Schatten ein starres goldenes Gesicht zu erkennen, langsam schob es sich nach vorne und es wurde klar, dass sich hier ein weiterer Mann vorbeugte, ein besonderer Mann, ein gefährlicher Mann...

Seine Stimme klang etwas dumpf aber deutlich zu ihnen herüber durch den Schankraum.
"Seid willkommen... Ajax, Neugeborener der Brujah. - Ihr seht vor euch, Fabrizio Aurelio Sizilianus, Neugeborener im Clan Lasombra und Botschafter der See der Schatten. Ich habe euch... erwartet."

Mit einem beiläufigen Wink Fabrizios erhoben sich die grimmigen Leibwächter und verteilten sich im Raum. Zwei gen Tür und zwei gen Küche, dem zweiten Ausgang wohl.

"Setzt euch doch bitte."
So sprach der Mann mit der goldnen Maske überraschend höflich und galant.
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Ajax
Brujah
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Re: Ein Tanz auf dem Pulverfass [Fabrizio]

Beitrag von Ajax »

Der Krieger schaute den hinauswankenden Gestalten kurz nach. In seinem Gesicht war so etwas wie Missbilligung zu erkennen, auch wenn dies unter der Kapuze schwer zu lesen war. Ein prüfender Blick ging auch im ganzen Raum herum und ein leises Seufzen war in der nächsten Nähe des Brujahs zu hören. Er nickte seinem Begleiter zu und meinte dann "Du kannst gehen, halte dich an das was wir besprochen hatten. Wenn ich bis Heute zu Sonnenaufgang nicht wieder da bin, leitest du die entsprechenden Schritte in die Wege." Sobald dies Ausgesprochen war drehte sich der zweite Mann auch schon wieder um und verließ mit den Schankraum, die beiden hatten leise miteinander gesprochen.

Seine Aufmerksamkeit galt zuerst den Wachen die sich im Raum verteilten. Er registrierte sie, machte jedoch nicht den Eindruck davon beeindruckt zu sein.

Seine Schritte lenkten ihn an den Tisch und zu dem Platz den der Lasombra für ihn bereit gehalten hatte. Auch zog er den Mantel aus, während er Platz nahm. Darunter kam wie schon vorher zu erkennen war ein Schwert und eine leichte Rüstung zum Vorschein. Gekleidet war der Philosoph unter der Rüstung in ein Gelehrtengewand. Die Muskeln darunter zeichneten sich jedoch deutlich ab.

"Seid auch ihr gegrüßt werter Fabrizio Aurelio Sizilianus, Neugeborener im Clan Lasombra und Botschafter der See der Schatten. Ich bin wie ihr schon richtig festgestellt habt, Ajax von Konstantinopel,Neugeborener vom Blute Brujahs." ein leichtes Lächeln war auf Ajax Gesicht zu erkennen.

"Es freut mich das es so schnell möglich war dieses Treffen halten zu können. Sind doch unser beider Interessen Quinto al Mare betreffend durch euer vorschnelles Handeln ein wenig in Mitleidenschaft gezogen worden." während er das sagte lies er den Blick etwas länger als nötig durch den Raum wandern. Dieser blieb mal hier mal dort an dem zerbrochenen Mobiliar hängen.

"Lasst mich direkt guten Willen zeigen, und euch fragen, ob eure Männer bereits erste Anzeichen von Schwäche zeigen ?" Es war nicht ersichtlich auf was der Brujah genau abzielte mit dieser Frage.
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Fabrizio
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Re: Ein Tanz auf dem Pulverfass [Fabrizio]

Beitrag von Fabrizio »

Nachdem Ajax Begleiter die Schenke verlassen hatte, wandte Fabrizio sich direkt an seine Wächter.
"Numero Uno, nimm den Großen und sorg dafür dass es draußen keinen Streit gibt mit unserem Gast."

Schwer zu sagen ob er wohl hinter seiner Maske ebenfalls lächelte als seine eigenen Leute zeimlich schnell durch die Tür verschwanden und er sich dann wieder ganz Ajax zuwandte.

Schwer zu sagen, besonders da die Ecke in der Fabrizio sich aufhielt auf völlig unnormale unrealistische Weise die tiefsten Schatten anzuziehen schien.* Statt dem matten schimmern auf der Goldmaske, wirkte es beinahe so als ob dort schwarze Schlieren drüberglitten. Neben der Maske war überhaupt kaum die Gestik und Mimik des Lasombra tiefergehend zu erkennen, er war einfach nur der Kernschatten aller Dinge hier in diesem Raum.
Und da lauerte mit ihm etwas bedrohliches in diesem Kernschatten.

"Unser beider Interessen sind also in mitleidenschaft gezogen worden durch mein vorschnelles Handeln?"
Das schien er sich auf der Zunge zergehen zu lassen wie das frische Blut eines Opfers.

"Hier grassiert eine Krankheit, ja das ist mir aufgefallen, ich bin ja nicht blind... ihr wisst also wer hinter dieser Krankheit steckt? Das wäre durchaus interessant für mich. - Aber nebenher, ihr sprecht immer von euren Interessen hier. Was genau sind denn überhaupt eure Interessen hier? Womit begründet ihr eure Ansprüche?"
Aus den Schatten heraus taxierten den Brujah finstere Blicke, die er wohl mehr spürte, als dass er sie wahrnehmen konnte.

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* Schattenspiele 1, -1bp
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Ajax
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Re: Ein Tanz auf dem Pulverfass [Fabrizio]

Beitrag von Ajax »

Der zweite Mann würde seinen Schritt zügig wieder aus dem Dorf heraus in Richtung Genua lenken, sollte ihn niemand daran hindern. Er war immer noch in seinen Mantel gehüllt, was kaum Aufschluss darüber gab wie der Mann aussah oder was es mit ihm auf sich hatte.

Währenddessen lehnte sich Ajax im Schankraum etwas auf seinem Stuhl zurück. Seine entspannte Haltung wurde noch unterstütz dadurch, das er gedankenversunken einige Spähne aus der bereits ramponierten Tischplatte zog. Völlig konträr dazu war jedoch das sein Gesicht nicht die natürliche Bleiche der Kainiten zeigte, sondern mehr in ein dunkleres rot getaucht war*.

Er wartete die Antwort seines Gegenübers ab, dann beugte er sich wieder nach vorne.

"Ja es grassiert hier eine Krankheit, und nein ich weiß bisher noch nicht wer oder was sie verursacht hat. Entweder wir haben Glück und es ist nur eine einfache Krankheit welche von den "Witwen" weitergegeben wird. Bei welchen ich hoffe eure Männer keinen Besuch gemacht haben. Oder es ist etwas anderes. Ich hatte die Möglichkeit in Betracht gezogen, das ihr darin verwickelt seit, und diese Möglichkeit schließe ich immer noch nicht ganz aus. Aber sei es wie es ist, Ich habe den ehrenwerten Gaius Marcellus hinzugezogen, er wird sich mit seinen Männern vom Martinsorden die Sache in den kommenden Nächten anschauen. Dann werden wir Klarheit haben ob hier jemand gezielt die Herde der Prinzessin angreift."

"Nun bisher habe ich einmal von meinen Interessen gesprochen." ein leichtes Schmunzeln umspielte die Züge des Brujah.
"Ich will hier einen kleinen Außenposten errichten, abseits von den ganzen schon beanspruchten Gebieten innerhalb der Stadt. Meine Ansprüche....Nun ich habe in diesem Ort bereits Blutsklaven, und wie ihr euch vorstellen könnt beschädigen betrunkene Piraten die Landgang haben ein wenig das Geschäft. Wie ihr vielleicht schon bemerkt habt bin ich kein besonders hitziger Vertreter meines Clans, und deswegen dachte ich, das wir uns erst einmal treffen sollten und erörten ob wir nicht eine friedlichere, für beide Seiten lukrativere Lösung des ganzen anstreben. Bevor Schritte gemacht werden die keiner von uns wieder zurücknehmen kann. Außerdem wäre es interessant zu wissen wie ihr gedenkt die Interessen eures Clans hier zu vertreten, wenn eure Männer nichts mehr von Quinto al Mare übriggelassen haben. Außer natürlich ihr verfolgt eine Strategie der Angst und des Schreckens, und wollt euch die Blutsklaverei faktisch erpressen, dafür das ihr sie in Zukunft in Ruhe lasst." Die Mimik des Brujah ließ kaum Rückschlüsse darüber ziehen, ob das er diese Art des Vorgehens missbilligte oder vielleicht sogar gut hieß.

*Pushen von Geschick um 1, -1bp
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Fabrizio
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Re: Ein Tanz auf dem Pulverfass [Fabrizio]

Beitrag von Fabrizio »

Als er so redete von der Krankheit von seinen Ansprüchen, da starrte ihn nur finster und unbewegt, wie eine uralte Götze, die goldene Maske an.
Erst einen langen Moment später, nachdem er längst geendet hatte, erhob sich wieder die etwas dumpf wirkende Stimme, wie aus der Ferne, aus den Schatten.

"Du willst also dein Gesicht wahren, nun gut, das kann ich respektieren. - Also mein Angebot: Nimm deine Blutsklaven, zieh weiter nach Bavari und errichte dort deinen Außenposten. Ein sehr guter Ort für einen Außenposten. Du kontrollierst dort den strategisch wichtigen Hügelpass, hast Kontrolle über die Grenze. Wir werden dir dabei helfen, denn das ist auch in unserem Interesse."
Das war offenbar der höfliche Teil des Angebots.

"Unser Diplomat Ilario hat mir nicht nur berichtet, dass du als Fremder hier auf einmal Ansprüche stellst und Interessen hast. Dir ist nicht klar für was ich hier alles stehe und für wen ich hier spreche, nicht wahr? Also, Neuling, wie viele Jahre bist du hier? Wenn es noch ein paar werden sollen: Beginne niemals Verhandlungen damit, einem stärkeren Gegner unter die Nase zu halten, dass du auch vor Gewalt nicht zurückschrecken würdest."*

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*Einschüchtern:
Manipulation+Einschüchtern+1WSchattenspiele+WK
[22:53] BOTSidekick: @Fabrizio (René): 7d10 = (10+4+4+6+1+3+5)
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Ajax
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Re: Ein Tanz auf dem Pulverfass [Fabrizio]

Beitrag von Ajax »

Ajax schluckte schwer, diese Offensive des Lasombra hatt er zwar kommen sehen, doch sie traf ihn heftiger als erwartet*. Hatte er etwas falsch eingeschätzt und seine Informationen waren nicht richtig. Ihm war anzusehen, das ihn die Worte kurzzeitig beeindruckt hatten. Es gab nur jetzt nur eine Möglichkeit für ihn. Die Flucht nach vorne.

"Für einen Mann mit sovielen Feinden wie ihr .... Ihr wisst noch weniger für wen Ich hier spreche oder werter Fabrizio ? Ich dagegen bin sehr wohl über eure Pläne in Quinto al Mare im Bilde. Ein weitere Sitz im Mondsenat würde dem Clan Lasombra gefallen, das kann ich verstehen. Doch euer ...Diplomat wie ihr ihn nennt und eure Erstgeborene, waren bis zuletzt nicht über euren Erstschlag im Bilde, also kann es mit der Unterstützung nicht so weit her sein. Und das Adelchis sich natürlich in euer Fahrwasser hängt um soviel aus diesem verschlafenen Dörfchen herauszumelken wie nur irgendmöglich, kann man ihm anhand der Rückschläge die er erleiden musste auch nicht verdenken. Ihr solltet euch eurer Bündnisspartner also sehr sehr sicher sein. Und momentan könnt ihr es euch in eurer Position nicht mehr erlauben mit Sizilien zu liebäugeln, auf das sie zu eurer Rettung kommen. Dafür hat die höchst verehrte Principessa gesorgt." Er beließ es erstmal dabei. Es blieb abzuwarten ob seine Worte den Piraten auf dem falschen Fuß erwischen würden.




*@Ajax (Adrian): 6d10 >=6 f1 = (4 1 1 3 6 3, -1 success) = -1 Wurf um das Einschüchtern mental abzuwehren.
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Fabrizio
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Re: Ein Tanz auf dem Pulverfass [Fabrizio]

Beitrag von Fabrizio »

Die Goldene Maske und irgendetwas Düsteres dahinter starrten ihn einfach leblos an.
Das schweigende Starren hielt auch an, als Ajax mit seinem Redeschwall längst geendet hatte. Ein langer langer Moment verging und dehnte sich beinahe zu einer grotesken Ewigkeit. Hatte Ajax hier etwa nur mit einer Statue oder etwas ähnlichem gesprochen?

Dann urplötzlich schien es sich wieder zu bewegen. Schlecht gespielte Überraschung lag in der dumpfen Stimme.

"Oh, ihr seid ja immernoch da? - Womit kann ich euch helfen?"
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Ajax
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Re: Ein Tanz auf dem Pulverfass [Fabrizio]

Beitrag von Ajax »

Ein seufzen entfuhr dem Brujah. Er hatte den Winkelzug des Lasombra erkannt als das was es war, ein Angriff auf sein Blut, welcher ihn in Rage versetzen sollte. Doch diese Herausforderung war an den Falschen gerichtet. Ajax mochte wohl der emotionsloseste Vertreter seines Clans sein, der dem Piraten bisher untergekommen war.

"Gut dann habe ich wohl ...recht. Und falls nicht, was treibt euch nach Quinto und wie kann ich euch weiterhelfen ?"
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Fabrizio
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Re: Ein Tanz auf dem Pulverfass [Fabrizio]

Beitrag von Fabrizio »

Auch Fabrizio seufzte, ob der hartneckigkeit dieses Brujahs.

"Na fein, Ajax von Konstantinopel, ihr habt Glück, dass Ilario euch ins Herz geschlossen hat. - Also, was in Himmelherrgottsnamen wollt ihr dafür, dass ihr uns hier endlich nicht länger auf die Nerven gehen werdet?"
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