[1000] Ein Treffen im Blute[Il Canzoniere, Ramon]

[Juni '17]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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Ajax
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[1000] Ein Treffen im Blute[Il Canzoniere, Ramon]

Beitrag von Ajax »

Ajax setzte in diesen Nächten einen weiteren Brief auf, dieses mal auf einem Wachstäfelchen geschrieben und kurz gehalten.

"Verehrter Ancilla des Clans der Gelehrten , Mattia Bragadin

Mein Clansbruder Ramon und Ich würden gerne euer Angebot aus unserem letzten Schriftverkehr annehmen und uns mit euch treffen. Der Ort sei Eure Wahl, doch erlaubt mir darauf hinzuweisen, das es Ramon momentan verwehrt ist die Mauern Genuas zu betreten. Es wäre erfreulich wenn ihr dies in Eure Auswahl einfließen lassen würdet.

gezeichnet, Ajax, Neugeborener vom Clan der Gelehrten, Kind Tedosius, Ancilla vom Clan der Gelehrten"

Der Brief würde abermals an die Villa Illuminata gesendet werden. In der Hoffnung, das man den Ancilla immer noch über diesen Kanal erreichen würde.
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Il Canzoniere
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Re: Ein Treffen im Blute[Il Canzoniere, Ramon]

Beitrag von Il Canzoniere »

Es dauerte einige Wochen bis sie eine Antwort erhalten sollten, dann kam eine dünn beschriebene Wachstafel zurück. Die Schrift wirkte nicht sonderlich sauber, im Gegenteil wirkte sie so überhaupt nicht als wäre sie mit einem Griffel geschrieben worden. Eher mit etwas das nicht für den Einsatz mit einer Wachstafel gedacht war. Vielleicht sogar den Fingernägeln?

"Werter Ajax,

sicher treffe ich mich mit euch und unserem Blutsverwandten.

Aus Rücksicht auf euren Hinweis und seine Einschränkung, wähle ich die Wegkirche des heiligen Martin an den Hängen des goldenen Hügels direkt am Pedemontibach für unser mitternächtliches Treffen am kommenden Neumond.

Mattia Bragadin,
Ancilla des Clans der Gelehrten"


Die besagte Nacht war schneller heran als man glauben mochte. Der Weg mochte noch beschwerlicher als sonst sein, waren Neumondsnächte doch die düstersten die man überhaupt wählen konnte und die kleine Kirche lag abseits aller Siedlungen. Unbeleuchtet und ruhig ragten ihre dunklen Umrisse in den Sternenhimmel. Eine einzelne Kerze brannte darin, erleuchteten das Gesicht des ältlichen Mannes dessen Fluch aus dem Hause Brujah stammte und der der Kerze dabei zusah wie sie sehr langsam ihr Wachs abgab. Als übe er sich in Geduld.

Offenkundig war er allein, die Tür der Kirche war lediglich angelehnt. Vom Priester keine Spur. Draußen krähten die Raben.
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Ajax
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Re: Ein Treffen im Blute[Il Canzoniere, Ramon]

Beitrag von Ajax »

Ajax hatte sich mit Ramon am Fuß der goldenen Hügel getroffen und sie hatten sich an den Aufstieg gemacht. Er trug ein Gelehrtengewand und hatte ein Schwert gegürtet, nicht das er es brauchen würde, doch man konnte nie wissen, wer sich noch hier draußen herumtrieb. Der Aufstieg war schwer, doch für die beiden Kainiten, welche nicht mehr an die Leiden des sterblichen Lebens oder Erschöpfung gebunden waren, stellte er nur eine kleine Herausforderung dar.

Ajax hatte Ramon vorher noch einmal daran erinnert das sie nun einem Ancilla gegenübertreten würden und das diese eine ganz andere Macht innehatten als selbst Brimir oder Acacia, die ältesten der Neugeborenen in Genua. Er solle sich also mit unüberlegten Worten und seiner stürmischen Art zurückhalten.

Dann erreichten sie die kleine Kirche und man konnte durch die Neumondnacht die kleine Kerze erkennen. Sie gingen gemessenen Schrittes darauf zu und Ajax klopfte leicht an den Türrahmen, wahrscheinlich hatte Mattia sie bereits gehört, doch er wollte sicherstellen, das er den Ancilla nicht unangenehm überraschte.

Sie traten sie ein, die beiden die unterschiedlicher nicht sein konnten. Sie verbeugten sich und Ajax erhob das Wort.

"Die Nacht zum Gruße ehrenwerter Mattia Bragadin, Ancilla aus dem Blute der Philosophen, Ich bin Ajax, Neugeborener aus dem Blute der Philosophen und dies ist Ramon, ebenfalls Neugeborener aus dem Blute der Philosophen. Habt dank das ihr uns empfangt. Die Zeiten Genuas sind stürmisch und es erfreut mich das der Clan Brujah gerade jetzt zueinander gefunden hat." dann überlies er das Wort dem Älteren. Ein kurzer Blick seinerseits glitt auf die Kerze die der Krieger wohl schon länger angeschaut hatte.
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Il Canzoniere
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Re: Ein Treffen im Blute[Il Canzoniere, Ramon]

Beitrag von Il Canzoniere »

Der prüfende Blick des Ancillas lag jeweils dort wo die Aufmerksamkeit hingelenkt wurde. Er schien ein guter Zuhörer zu sein, wenn er denn wollte. Er nickte den beiden zu, während sie sich vorstellten, als ob er dies so akzeptieren würde.

Auf Ajax Anmerkung, das sich der Clan Brujah gefunden habe, antwortete er mit dunkler Stimme: "Höchste Zeit, wie ich höre. Ich bin noch dabei mir einen Überblick über alles zu verschaffen. Ein Rapport von jedem von euch würde das ganze aber erheblich beschleunigen. Eure Probleme und Erfolge. Was ihr so über die anderen Kainiten Genuas zusammengetragen habt. Einschätzungen und Erkenntnisse. Außerdem will ich mehr Informationen über diesen Sturm am Horizont. Nicht wer da kommt. Sondern wer hier wartet. Wenn das was militärisches werden sollte, brauchen wir Truppenstärken. Wenn das etwas wird was auf Verrat fußt, dann brauchen wir Namen. Ihr kennt die Domäne deutlich besser als ich. Daher brauche ich das von euch." einen Moment sah er zwischen den beiden hin und her dann blickte er zurück zu der Kerze.

"Ihr habt aber sicher kein Treffen angestrebt damit ich euch auspresse wie eine von diesen gelben sauren Früchten oder? Ich kann sehen das ihr irgendwelche Erwartungen an mich mit euch herumschleppt wie ein Maultier einen Stapel Brennholz. Ehe wir aber darüber sprechen, will ich erstmal wissen wer ihr seid. Nicht eure Titel, sondern das was ihr wirklich seid. Woran ihr glaubt und was ihr euch erhofft. Und was euch euer Erzeuger für Flausen in den Kopf gesetzt hat. Das spart vielleicht ein paar herbe Enttäuschungen."

Kurz bewegte er die Schultern, wie zur Entspannung. Klimpern von schwerem Rüstzeug erklang.
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Ramon
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Re: Ein Treffen im Blute[Il Canzoniere, Ramon]

Beitrag von Ramon »

Ehrfürchtig richtete Ramon das Wort an den Ancilla seines Clans nachdem er sich verbeugt hatte... diese Aura war er bisher nur von seinem Erzeuger gewohnt, und sie ließ ihn jedesmal ein wenig angespornter zurück, Mattia würde einen ausgezeichneten Anführer darstellen, das wusste er schon jetzt.


Eure Worte zeigen, das wir unser Vertrauen in den richtigen setzen verehrter Mattia, Clansbruder und Lehrmeister. mein Erzeuger ist Dominic aus der Linie des Syphax und er nahm mich und meine Glaubensgemeinschaft, ihr werdet sie als Perfectii oder Katharer kennen, bei sich auf, als wir aus Kattalonien fliehen mussten. Meine Weg führte mich also nach Genua, wo ich in der Malkavianerin und Glaubensschwester Angelique eine loyale Verbündete fand, durch die ich momentan Truppen zusammenziehen lasse, die ebenfalls loyal und kampfstark sind. die Ravnos Sousanna ist mir eine wundervolle Geliebte, bringt ihre flinke Zunge doch so manches zustande, woran mein Starker Arm verzweifelt. Sirius, ein junger Gangrel mit charismatischer Ausstrahlung bot mir in Stunden der Not Obdach in Borgo di Bisagno an, und sammelt ebenfalls Truppen um die Domäne zu verteidigen und an meiner Seite zu kämpfen. Allerdings habe ich schon länger keinen Kontakt mehr zu ihm gehabt, er scheint sehr beschäftigt. Sirius Vormund ist Brimir, Mondsenator der Dörfer Luccoli, Borgo di Bisagno, Borgio Innocrati und bald hoffentlich auch des Ferregianotals, indem ich meine Truppen sammeln möchte. Außerdem Clansältester der Gangrel, Liktor ihrer Majestät und Wächter des Elysiums San Donato. Er ist eine Schlüsselfigur, für mich wie auch für uns, da er zum einen der wohl stärkste Kämpfer der Domäne ist, und zum anderen der wohl engste Verbündete und Leibwächter von Acacia della Vellanera , der Clansältesten Lasombra und Hüterin des Elysiums San Donato. die Lasombra in Genua sind gefährlich, sie stellen momentan wohl den größten Clan, abgesehen von den Verborgenen, von denen man nie alle kennen wird, die sich in einer Domäne aufhalten.
Sie sind wohl unsere stärkste Waffe im Konflikt, was auf lange Sicht zu dem Ergebnis führt das Genua unter den Einfluss des Clans der Schatten fällt, auf die eine oder andere Weise. Jedenfalls wenn wir nicht intervenieren

Mein Konflikt mit dem Clan der Schatten begann als ich Adelchis Diaconus, der sich wohl als selbsternannten Inquisitor sieht , In Starre schlug, nachdem er mich und meine Gemeinde in meinem Heim bedrohte, und mich beinahe dem Tier verfallen lies. Nachdem er am Boden lag begann ich das Ritual des Blutsbandes , um ihn zu heilen und ihn verstehen zu lassen, das ich keine Gefahr darstelle , als jedoch nach dem zweiten Abend des Rituales ungewöhnlicherweise noch immer keine Besserung eintrat, ersuchte ich den Liktor Gaius Marcellus vom Clan der Heiler auf, dieser Verstand den ernst der Situation und versuchte zu retten, was zu retten war indem er die Liktoren zusammenrief , mich festzuhalten und anzuklagen. jedoch verhängte Acacia della Vellanera im Namen der Ädile einen Bann über mich und meine Getreuen, und reitze mich bis aufs Blut, sodass ich sie in Raserei attackierte. die Liktoren jedoch nahmen mich, nachdem sie mich niederstreckten in Gewahrsahm, und es ist nur Gaius Marcellus zu verdanken , das ich mein Unleben weiterhin sinnvoll nutzen kann.

Gaius und seine Vertrauten, unter anderem die Kappadozianer Seinfreda und Titus unterweisen mich momentan in verschiedenen Themengebieten, wie beispielsweise der Kainitischen Etikette, was er sich genau von mir erhofft... kann ich momentan noch nicht sagen, doch scheint auch er Groll gegen die Hüterin zu hegen, außerdem könnt ihr ihn als zuverlässig und zu seinen Aussagen stehend betrachten.

Gaius ist außerdem eine gute Informationsquelle, so weiß ich von ihm beispielsweise von den sogenannten "Königen" , einer Gruppe die dem selben Pfad der Erleuchtung folgt, und Genua wohl so ziemlich in ihren Fängen hat, wer dort vertreten ist kann ich allerdings nicht sagen, ich weiß lediglich das er beabsichtigt Teil dieser Gruppe zu werden, was wie ich befürchte dazu führen könnte das er für unseren Clan nichtmehr von großer Verwendung sein könnte, Ihr seht also, es gibt viel über Genua in Erfahrung zu bringen. Ich selbst kratze grade erst an der Oberfläche wie mir scheint. Beispielsweise erfuhr ich erst während unserem letzten Treffen das der Kappadozianer Benedetto und der Ventrue Maximianus, zwei mächtige Vasallen ihrer Majestät sich spinnefeind sind, warum genau konnte Gaius mir allerdings nicht sagen, der Konflikt scheint sehr alt zu sein.

Über die Prinzessin vermag ich nur äußerst wenig zu sagen, habe ich sie doch bisher erst einmal bei Hofe getroffen, als ich auch euch das erste mal erblickt habe, und ihr uns vorgestellt wurdet. Solltet ihr noch Fragen zu meinen Äußerungen haben, so werde ich mein bestes geben, sie zu beantworten, aber auch der werte Ajax wird einiges zu sagen haben, was euch interessieren wird, da bin ich sicher.


Ramon trat einen Schritt zurück, um Ajax den Platz zu geben , nun seinerseits von Genua und der örtlichen Kainitischen Gesellschaft zu berichten.
Wie wird man seinen Schatten los?
Wie lässt man alles hinter sich?
Wie jagt man sein Gewissen fort?
Wie flieht man vor dem eignen Ich?
wenn man seinem eignen Schatten nie entgeht?
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Ajax
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Re: Ein Treffen im Blute[Il Canzoniere, Ramon]

Beitrag von Ajax »

Ajax hörte den Worten seine Clansbruders aufmerksam zu. Auch für ihn war es interessant wie dieser seine Nächte bisher in Genua erlebt hatte. Er prägte sich die Details ein und überlegte während Ramon sprach, schon was er sagen würde. Dann lag das Wort bei ihm und er fing an zu erzählen.

"Ich bin Kind des Thedosius von Konstantinopel. Wie ihr möglicherweise wisst, liegen die Dinge dort ein wenig anders was die hohen und niederen Clans betrifft. Es gibt dort nur Vasallenfamilien und nicht Vasallen. Doch da ich bereits davor andere Domänen bereist hatte konnte ich mich in Genua schnell einfinden. Als Vertrauenswürdige Kainiten der Domäne kann ich bis jetzt Gaius den Salubri, Acacia und Ilario von den Magistern, Brimir den Gangrel ausmachen. Sie würden alles tun um die Domäne Genua zu verteidigen. Alle von ihnen außer Ilario befehligen eine stattliche Anzahl von Truppen über die genau Stärke bin ich jedoch nicht im Bilde.

An potentiellen Verrätern an der Domäne konnte ich bis jetzt Ferrucio den Irren Priester von Kreuzdorf ausmachen. Er sollte bald gestürzt werden. Seine gläubigen Jünger stören die Stille, um die er sich auch selbst nicht zu kümmern scheint. Eine persönliche Feindschaft verbindet mich mit dem Lasombram Fabrizio, mit welchem ich eine Auseinandersetzung hatte. Nachdem Aurore uns entsandte um das Umland Genuas zu befrieden, ließ ich nicht viel Zeit verstreichen bis ich begann in Quinto al Mare meinen Einfluss zu verstärken. Ein paar Monate später jedoch fiel der Pirat mit seinen Männern dort ein und setzte somit meine Blutssklaven unter Druck. Sowohl Acacia als auch Ilaro, hatten in vorherigen Gesprächen jedoch wenig Wissen über den Erstschlag den er plante. Ich ließ daraufhin Ilaro eine Nachricht übermitteln, dass ich an Gesprächen interessiert sei, ehe ich mit Gewalt das beanspruchen würde, was mir zusteht. Ich kam ohne Männer um meinen guten Willen zu unterstreichen. Adelchis war bei diesen Verhandlungen nicht einmal zugegen, obwohl er ganz unmissverständlich die übergelassenen Stücke des Piraten für sich beansprucht, was mich noch wütender machte. Doch ich hielt mein Blut im Zaum. Doch von dem Lasombra bekam ich nichts als Spott und Hohn und Drohungen vorgesetzt. Nicht einmal ein wirkliches Gespräch kam zustande bis er die Schatten über die er gebietet nutzte. Ich war bereit mit ihm zu verhandeln und Quinto al Mare gerecht aufzuteilen. Doch so wie die Dinge nun stehen wird es wohl zu einem Duell kommen. Er wollte das sich unsere Erstgeborenen darüber einigen wie dieses Duell ablaufen soll. Doch ich denke dies ist nur eine Hinhaltetaktik. Ihr solltet euch nicht mit solchen Kleinigkeiten abgeben Mattia, es gibt wichtigeres und mein Groll kann auch bis nach dem Krieg warten.

Eine wichtige Information bezüglich der Truppenstärken ist jedoch, das ich Salvador in Toulon erreicht habe. Und in ein paar Monaten sind meine Ressourcen welche momentan im Aufbau der alten Wachstation gebunden sind wieder frei, woraufhin ich ihn in unsere Dienste stellen will. Er verlangt dafür die Möglichkeit hier in Genua mit seinen Männern verweilen zu dürfen. Das sollte durch meine Kontakte kein Problem sein.

Was ich mir erhoffe und was ich bin ? Ich will das Genua eine sichere Zuflucht wird in der unser Clan zu alter Größe heranwachsen kann. Ich bin ein Gelehrter und ein Krieger und ein loyaler Gefolgsmann der seine Pflich gegenüber den seinen tut. Nicht mehr und nicht weniger. Doch wer seid ihr Mattia? Warum hat euch die höchst verehrte Prinzessin hierhergeholt und was sind eure Ziele in Genua ?" nachdem er geendet hatte, schaut auch er in das Licht der flackernden Kerze und glaubte zu verstehen, warum der Ancilla das tat. Doch wer maßte sich schon an einen Ancilla zu verstehen.
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Il Canzoniere
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Re: Ein Treffen im Blute[Il Canzoniere, Ramon]

Beitrag von Il Canzoniere »

Geduldig hörte Mattia erst Ramon und anschließend Ajax zu. Offenbar schien er viel von dem gesagten noch nicht gehört zu haben und lauschte daher interessiert. Erst als die beiden geendet hatten blickte er dabei von der Kerze auf die er mit den Augen fixiert hatte während sein Geist bei Ihnen war.

"Ihr habt also beide Probleme weil ein Lasombra in euer Lager gekommen ist und es von links auf rechts gekrempelt hat, oder das zumindest wollte?" fasste er einen Teil ihrer Aussage mit wenigen Worten zusammen. Schüttelte leicht den Kopf, als ob ihm das überhaupt nicht gefiele.
"Wenn ich das richtig verstanden habe war darauf deine Reaktion, Ramon, das du ihn beinahe in die Starre geschlagen und ihn dann gebunden hast. Und dann haben dich seine Verbündeten durch die Mangel gedreht. Und jetzt hängt alles am seidenen Faden? Und du Ajax hast ein Duell an der Backe, obwohl du überhaupt nichts getan hast?... " er dachte einen Moment über die Lage nach und sah anschliessend zwischen den beiden hin und her.

"Sie haben euch ausgeschaltet ehe ihr eine Gefahr für sie werden konntet. Gar nicht so doof. Und immer direkt mit mehreren auf einen von euch. Jetzt hockt ihr da und müsst euch um den Scheiß kümmern den sie euch aufgehalst haben. " ein Grinsen erblühte in seinem Gesicht, wie als ob er über einen Witz schmunzeln würde den er sich selbst erzählt hat.

"Das ist eine richtige Lektion die sie euch erteilen. Und aus Lektionen lernt man." er sah wieder zwischen den beiden hin und her. All ihre Anmerkungen über Truppenstärken und all die anderen Kainiten ließ er für den Moment links liegen, obwohl er eben noch genau danach gefragt hatte. Dies hier schien ihn offenbar noch mehr zu interessieren als das strategische Gerede. Er beantwortete noch keine der gestellte Fragen, sah jedoch so aus als ob er das noch tun würde. Und ebenso weitere Fragen stellen würde. Wenn dieser Komplex hier abgeschlossen wäre.

"Dann lasst mal hören. Was habt ihr durch diese Lektion gelernt?" offenbar schien er nicht nur die Zahl ihrer Männer sondern auch die Schärfe ihres Geistes bemessen zu wollen.
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Ajax
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Re: Ein Treffen im Blute[Il Canzoniere, Ramon]

Beitrag von Ajax »

Auch Ajax schmunzelte. Den Punkt den der Ancilla aufbrauchte gefiel ihm. Er überlegte einige Momente und antwortete dann.
"Ich habe drei Lektionen daraus gelernt.

Erstens. Das nächste mal werde ich das "Schlachtfeld" auf welchem ich mich mit einem der ihren treffe, besser auswählen. Keine Terrain auf dem er einen Vorteil hat, oder in Truppen überlegen ist. Dies gilt auch für alle anderen Clans

Zweitens. Ich werde sie nicht mehr unterschätzen und mich besser informieren bevor es zu einer Begegnung kommt. Dies gilt ebenso für jeden anderen.

Und Letztens. Ich werde niemandem mehr einen Vertrauensvorschuss geben und darauf bauen das dieser das selbe tut."

Das war alles was er zu sagen hatte und er blickte abwartend auf Ramon und Mattia.
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Ramon
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Re: Ein Treffen im Blute[Il Canzoniere, Ramon]

Beitrag von Ramon »

Ramon nickte, auch wenn er es Recht langsam tat, was offen ließ inwieweit er mit Ajax Ausführengen einverstanden war.


Ich lerne folgendes :

Unser Blut ist nicht Rechtfertigung, sondern Herausforderung Konflikte auf friedliche Art und Weise zu beenden, der Clan der Leidenschaft, ist der Clan der Gelehrten, eben WEIL wir uns mehr als jeder andere mit unseren Emotionen auseinandersetzen müssen. Schlussendlich ist die Logik in Konflikten aber ein besserer Ratgeber als die Emotion

die Lasombra in Genua nehmen unseren Clan als Gefahr war, sonst wären sie nicht so gezielt gegen uns beide vorgegangen, irgendetwas muss es also geben , was unser Clan tun könnte was die Lasombra verhindern wollen.. auch das Joseph, der vor eurer Ankunft Clansältester war, den ich persönlich jedoch nie Kennenlernen durfte als Ädil und Botschafter auf Reisen geschickt wurde, spricht dafür das die Lasombra keinen unseres Blutes in Genua dulden, Ich frage mich nur warum.. Logik findet auf diese Frage noch keine Antwort, und meine Gefühle gegenüber dieser Tatsache würden uns in dieser Sache nicht helfen, sie müssen zu anderen Zeiten entfesselt werden.


Außerdem kann ich von Glück sagen, das ich in den Zeiten der Not auf Verbündete zurückgreifen konnte, sie sind gewissermaßen die Wurzel meines Baumes, der durch Konflikte angehauen wird, je stärker meine Wurzeln werden, desto mehr Konflikte kann ich mir leisten... doch sollte ich nun Zeiten des Wachstums folgen lassen, ehe ich erneut die Holzfällenden Schatten an meinem Baum nagen lasse.
Wie wird man seinen Schatten los?
Wie lässt man alles hinter sich?
Wie jagt man sein Gewissen fort?
Wie flieht man vor dem eignen Ich?
wenn man seinem eignen Schatten nie entgeht?
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Il Canzoniere
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Re: Ein Treffen im Blute[Il Canzoniere, Ramon]

Beitrag von Il Canzoniere »

Er nickte langsam, als ob auch er die vorgetragenen Punkte nochmal genau durchdachte. An dem was Ajax zu sagen hatte schien er nichts auszusetzen zu haben. Im Gegenteil er nickte diesem zu. Jedoch schien das Nicken auch zu sagen das er seinen Worten auch Taten folgen lassen müsse. Auch wenn Ajax die Probleme schon mal erkannt zu haben schien.

Zu Ramons Worten überlegte er einen Moment, dann zog er die Augenbraue hoch als dieser bei seinem letzten Punkt angekommen war. Er schmunzelte einen Moment dann schnaufte er, als ob der Witz noch komischer sei wenn er ihn ein zweites Mal durchdachte.

Er schüttelte den Kopf und sah zwischen den beiden hin und her: "Wie kommt es das ihr bei der gleichen Sache auf völlig entgegengesetzte Schlussfolgerungen kommt, hm? Ajax sagt er wird niemandem mehr einen Vertrauensvorschuss geben und darauf bauen das dieser das selbe tut. Und Ramon sagt das er sich in Zukunft noch viel mehr auf andere stützen wird. Weil er mit ihnen an Stärke gewinnt. Dieses Gleichnis mit dem Baum war übrigens sehr anschaulich." keine Häme oder Spott lag in seiner Stimme. Offenbar hielt er das Gleichnis tatsächlich für brauchbar.

"Ich fände es gut wenn jeder von euch seinem Bruder ein paar Argumente präsentiert weshalb er seine Herangehensweise für die beste hält." er warf einen Blick nach links und rechts, zu jedem der beiden, dann ging er auf einen weiteren Punkt ein:

"Ramon hat jedoch etwas erkannt dem wir etwas mehr Beachtung schenken sollten: Die Lasombra Genuas sehen uns als Gefahr und gehen gegen uns vor. Hier haben wir zwei Dinge zu erledigen: Zuerst müssen wir herausbekommen weshalb. Und zweitens müssen wir ihnen zeigen das sie uns nicht nach Gutdünken herumschubsen können. Ich schlage daher vor das wir ihr Spiel mitspielen. Ihr beide arbeitet diesbezüglich zusammen. Knöpft euch einen von denen vor. Am besten einen mit dem ihr bisher noch keinen Streit hattet. Ihr müsst nur sicherstellen das ihr den Konflikt für euch entscheidet. Ich helfe wenn es heiß wird und stelle gleichzeitig Kontakt zu Josef Szokyel her und frage ihn was das sein könnte weshalb die Lasombra Genuas was gegen den Clan der Gelehrten haben. Danach gewinnst du dieses Duell, Ajax. Dann hätten wir ihnen eine klare Kante gezeigt. Wichtig ist das wir auf dem selben Niveau bleiben wie sie. Nicht übers Ziel hinausschießen. Und keine zu kleinen Brötchen backen. Also keine von deinen bescheuerten Syphax-Ideen, Ramon. Für Fanatiker-Ansichten haben wir keine Zeit. Nehmt ihnen irgendwas weg was ihnen gehört. Idealerweise etwas das ihr danach auch noch gebrauchen könnt. Aber wartet bis dieser Burgfrieden aufgehoben ist. Sonst kriegen wir noch mehr Probleme. Ich möchte auch das nur wir Brujah an dieser Sache arbeiten. Das schaffen die ja schließlich auch. Und die gehören nicht mal ner anständigen Blutlinie an." zwinkerte er humorvoll.

Anschließend blickte er zwischen den beiden hin und her. Es war offensichtlich das er von ihnen geradezu verlangte das sie offen sprachen.
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