[Diskussion] Hausregel zu Pfadwechseln

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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Maria Penthesilea
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[Diskussion] Hausregel zu Pfadwechseln

Beitrag von Maria Penthesilea »

Problem: Die Wegwechsel-Regeln im GRW sind zu harsch.

Ja, ich weiß, ein Wegwechsel ist ein intensives Erlebnis, kostet den Charakter viel und hinterlässt Spuren. Aber mit den aktuellen Regeln ist ein Wegwechsel so dermaßen unattraktiv, dass nur die wenigsten Spieler ihn überhaupt in Betracht ziehen würden.

Bei Kosten von "Neuer Wert x2" (was ja grundsätzlich günstig klingt) kostet eine Wegsteigerung auf den (relativ durchschnittlichen) Wegwert von 6 insgesamt 2+4+6+8+10+12 = 42 EP. Oder umgerechnet 9 Monate Spielzeit, in denen man ausschließlich in den Weg re-investiert, um nicht völlig kurze Nächte zu haben.* Geht man auf Wegwert 7, kommen gleich nochmal 4 Monate drauf (von einem anfänglichen EP-Stand von 0 ausgehend).

Wenn man in der Zeit beim alten Weg bleibt, dann kann man die EP für Disziplinen und andere attraktive Dinge ausgeben. Da fällt die Entscheidung nicht sehr schwer: Man bleibt wo man ist. Doof für Aschepriester oder neue Spieler, die von Menschlichkeit zu einem Weg wechseln wollen, nachdem sie sich "eingelebt" haben.

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Lösungsvorschlag: Ähnlichere Wege machen den Wegwechsel einfacher. Rollenspiel verringert die Punktkosten.

Teil 1: Der Wechsel innerhalb von Wegen und Unterpfaden wird vereinfacht. Die grobe Unterscheidung ist dabei Wechsel innerhalb von Instinktwegen/Selbstbeherrschungswegen. Die feinere Unterscheidung ist Wechsel innerhalb eines einzelnen Weges (z.B. in Unterpfade).

Jemand, der innerhalb von Instinktwegen oder Selbstbeherrschungswegen wechselt (Beispiel: Menschlichkeit => Könige), kann die ersten drei Stufen zum halben Preis erlangen. Also Stufe 1 für 1 EP, Stufe 2 für 2 EP etc. (effektiv: Neuer Wert x1 für die ersten drei Stufen).

Jemand, der innerhalb eines Weges auf einen neuen Pfad wechselt (Beispiel: Weg des Tieres => Pfad der Jagd) kann dies sogar für die ersten vier Stufen tun.

Kosten für die ersten drei Stufen für selbes Moralkonstrukt: 6 statt 12 EP.
Kosten für die ersten vier Stufen für Wechsel im übergeordneten Weg: 10 statt 20 EP.


Teil 2: Das GRW sieht vor, dass man absichtlich degeneriert, um Wegstufen zu verlieren. Verletzt ein Spieler absichtlich seinen Pfad explizit zu diesem Zweck (mit Vorankündigung), kriegt er die halbe EP für die Pfadstufe gutgeschrieben - allerdings mit dem expliziten Verwendungszweck für Weg-EP.

Die Buchführung unterliegt hierbei dem Spieler! (Hauke ist ausgelastet genug)

Beispiel: Acacia entscheidet, die Weisheit der Nonnen anzunehmen. Sie und Maria Penthesilea beginnen ein Spiel, über dem am Anfang der OC-Vermerk [Dieses Spiel dient der Degeneration zwecks Wegwechsel] kurz eingefügt wird. Dann führt sie eine Handlung durch, die einen Degenerationswurf nach sich zieht. Sie verliert Wegwert 6 ihres vorherigen Weges und fällt auf Wegwert 5.

Danach trägt sie in einen entsprechenden Thread im OOC-Forum ein: "Acacia begeht Sünde X bewusst, um zu degenerieren [Link zum Spiel]. Dafür sollten die entsprechenden Punkte gutgeschrieben werden."
Sie trägt darunter: "EP für neuen Weg: 6" ein (da sie ja für Wegwert 6 insgesamt 12 EP hätte investieren müssen, von denen 6 die Hälfte sind).

Hauke schaut dann, wenn der Wegwechsel tatsächlich erfolgt, kurz darüber und gibt sein okay einmalig für eine fixe Summe EP für den neuen Weg ein.

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Folgen: Alle schreien "viel zu kompliziert!!!!"

Ist es aber nicht. Die Hauptarbeit liegt beim Spieler, für den der Wegwechsel ohnehin eine wichtige Sache und somit aufmerksamkeitsintensiv ist. Hauke muss da einmalig ein OOC abnicken und bei der Steigerung des Wegwerts (die damit auch deutlich schneller gehen dürfte) einmal den alten Weg berücksichtigen.


Tatsächliche Folge: Bei konsequentem Rollenspiel mit nur bewusst herbeigeführten Wegverstößen werden die Kosten für den neuen Weg effektiv um die Hälfte reduziert (bis zum Wert, den man im alten Weg hatte). Der Frust über den EP-Verlust wird verringert.

Für ähnliche Wege werden die Kosten tatsächlich für die Stufen 1-3 bzw. (innerhalb eines Weges) 1-4 sogar wegfallen, wenn der Spieler den Wegwechsel mit viel Rollenspiel betreibt, was widerspiegelt, wie ähnlich sich diese Wege grundsätzlich sind.

Resultat: Neue Rollenspielmöglichkeiten, Flexibilität der Charakterentwicklung, verringerter Spielerfrust

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Meinungen, Feedback, Kritik, Änderungsvorschläge? :)

* Die wichtigste Folge eines niedrigen Wegwertes: Man steht später auf und schläft früher wieder ein.
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: Vorschlag: Hausregel zu Pfadwechseln

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Also ich finde deine Idee gut. Kann da nicht meckern und würde das auch so meckern, wenn ich je wieder einen Weg wechseln sollte ^^
Obwohl ich persönlich nie Probleme mit den EP hatte. Die Kosten für den neuen Weg hatte ich locker.

Was ich viel übertriebener finde im RW sind die Regeln zum Degenerieren.
Es müssen fast alle Punkte auf dem Weg verloren werden und dann noch alle Virtue-Punkte, für die Virtues die man wechseln muss.
(Selbstbeherrschung zu Instinkt usw.) Das ist zu viel, dauert zu lang und verwandelt den Char so ziehmlich in ein Monster.

Hauke hatte da bei mir mal gesagt, dass es so reicht, wenn man Wegwert 3 erreicht zum Wechseln. Wäre gut, wenn man das vielleicht auch noch als Regel festhalten könnte.
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Caterina
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Re: Vorschlag: Hausregel zu Pfadwechseln

Beitrag von Caterina »

Zweitwichtigste Folge (die bei gewissen Chars viel schwerer wiegt) des niedrigen Wegwerts: Der Kainit sieht dem Tier sehr ähnlich... was es ihm schwer macht, mit anderen zu kommunizieren ohne in denen Ekel/Angst/Abneigung hervorzurufen

Die Idee finde ich grundsätzlich gut, doch...^^

Für einen Kainit ist es jedes Mal eine Qual gegen seine bisher gepflegten Überzeugungen vorzugehen.
Da können sich die Wege noch so ähneln... du musst dich ja förmlich gegen deine Gebote stemmen.

Daher finde ich deinen Teil 2 sehr gut und würde jemanden helfen, egal ob er zum selben Prinzip oder in ein anderes wechseln will.

Teil 1 finde ich einfach unlogisch. Klar, sind es ähnliche Gebote, aber dennoch unterschiedlich. Man muss die neuen dennoch erst einmal verstehen/leben.
Abänderungsvorschlag:
Ein Charakter geht ja sowieso nicht mal her und sagt: "Morgen degeneriere ich um auf Weg X zu wechseln."
Der Vampir muss vom neuen Weg überzeugt werden. Das ist bei Instinkt auf Selbstbeherrschung (oder umgekehrt) ja onehin um einiges schwieriger.
Somit gibt's eine Novizenphase, bevor es ans Eingemachte geht...
Kann man die spielerisch nachweisen, sind die ersten 3 Stufen x1 EP
Die Momente der Wahrheit sollten ja durch die Novizenphase auch etwas einfacher erreicht werden...
"...Sendest noch sterbend Düfte uns zu
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Leben und sterben will ich wie du..."
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Angelique
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Re: Vorschlag: Hausregel zu Pfadwechseln

Beitrag von Angelique »

sind schöne Ideen von Anton. Egal, was dabei entschieden wird, alles wäre besser als die Regeln im Regelwerk.

Mir ist es im Endeffekt egal für Angie oder alle vorstellbaren anderen Charas . Ich würde nie so eine epische Sache wie Pfadwechsel machen und dafür auch noch Punkte bezahlen, als Punkte für gutes Rollenspiel dafür zu bekommen. Noch dazu im laufenden Spiel. Für Zeitsprungphasen wäre das bestimmt umsetzbar.
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Matteo
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Re: Vorschlag: Hausregel zu Pfadwechseln

Beitrag von Matteo »

Die Ideen finde ich auch ganz gut, schaden würden sie zumindest nichts denke ich.

Btw: Der Wechsel vom Hauptweg auf einen Pfad läuft soweit ich das im Manuskript damals überflogen habe anders. Da brauchst es lediglich einen passenden Moment der Wahrheit und einen erfolgreichen Willenskarftwurf, bei Misserfolg verliert man einen Punkt Wegwert.
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Il Canzoniere
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Re: Vorschlag: Hausregel zu Pfadwechseln

Beitrag von Il Canzoniere »

Gefällt mir gut.

Wie Toma/Sam ja schon erwähnt hat haben wir es aktuell ohnehin schon leicht angepasst:
Man muss bei einem Wegwechsel nur bis zu einem Wert von 3 runter, nicht weiter. Hier kann man dann auf den neue Weg, ebenfalls auf Stufe 3 wechseln. Das sollte schon ein paar Kleinvieh-Punkte ersparen.
Auch was Matteo/Martin sagt habe ich so im Hinterkopf: d.h. das Wechsel von einem Weg auf einen Pfad lediglich einen Moment der Wahrheit und einen Willenskraftwurf erfordern.

Daher spielen wir ja eh schon mit etwas erleichterten Regeln. Gegen Maria/Antons harte Zahlen kann ich trotzdem nicht gegenargumentieren, bin mir aber nicht sicher ob ich die Kosten anfassen UND spezielle Erfahrungspunkte nur für Wegwertsteigerungen einführen möchte. Eins von beiden sollte reichen. Bei den Kosten schreckt mich ab das Kainiten damit schwer (was ohnehin so gut wie nie vorkommt) dem Tier verfallen, da sie, sobald sie auf Stufe 1 rumkrepeln direkt mal für 2 lächerliche EP wieder in Sicherheit kommen (als krasses Beispiel). Bei gebundenen EP mag ich die Idee und es schreckt mich der Aufwand. Gibt es da einen praktikablen Lösungsvorschlag bei dem ich mit so wenig wie möglich Arbeit wegkomme?
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Gaius Marcellus
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Re: Vorschlag: Hausregel zu Pfadwechseln

Beitrag von Gaius Marcellus »

Generell Wegwertsteigerungen auf x1 ändern? Man verliert diese ja gar nicht so langsam und dann gleich mal 12-16 ExP weg ist sehr hart... va. da man sie durch Rollenspiel nur verlieren, nicht aber gewinnen kann...
Dadurch müsste man auf 3 runter, und von 3 dann auf ca. 6 mit der x1 steigerung, also 15 ExP zb.

Das ist etwas netter, macht das Wegthema angenehmer UND macht keinerlei Aufwand.

Wie haben wir das denn mit den Virtues etc., die muss man nicht verlieren? Oder nur bei Instinkt vs. Selbstbeherrschung (das ist ja ehct ein neuer Skill).
Ich hab heut Nacht vom Tod geträumt,
er stand auf allen Wegen,
er winkte und er rief nach mir so laut.

Er sprach mein Leben sei verwirkt,
ich sollt mich zu ihm legen,
ein frühes Grab sei längst für mich gebaut,
ein frühes Grab sei längst für mich gebaut.
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Maria Penthesilea
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Re: Vorschlag: Hausregel zu Pfadwechseln

Beitrag von Maria Penthesilea »

Naja, Gewissen und Überzeugung sind ja auch neue Skills.

Ich würde generell die Wegwertsteigerungen nicht unbedingt reduzieren, sonst kann man ja auch sehr einfach auf nen sehr hohen Wegwert im eigenen Weg kommen. Es geht ja nur um den Wechsel.
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Vergonzo Faro
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Re: Vorschlag: Hausregel zu Pfadwechseln

Beitrag von Vergonzo Faro »

Maria Penthesilea hat geschrieben:Rollenspiel verringert die Punktkosten.
Mich irritiert dieser Satz etwas, da ich noch nicht genau verstehe was damit dann gemeint ist.
Man soll bauen, als wollt man ewig leben, und leben, als sollt man morgen sterben.
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Caterina
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Re: Vorschlag: Hausregel zu Pfadwechseln

Beitrag von Caterina »

Die Herren meinen:

Mit schönen, gespielten Threads (egal ob Fluff oder mit jemand anderem) sollte es einfacher sein.
Wenn du viel Kreativität reinsteckst und es logisch aufbaust, lässt du ja dadurch deinen Gonzo an Charakter wachsen.


In dem Zusammenhang finde ich Gaius Vorschlag schick.
Wenn man die Kosten auf x1 runtersetzt, dafür aber eine SEHR gute Begründung in Form von vielen logisch aufgebauten Spielen verlangt... da haben eig. alle was davon, oder?

Die Virtues würd ich so kostenintensiv lassen... es ist ja noch immer ein schwerwiegender Schritt :-P
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