[1001] Schuld [Fabrizio]

[Juli '17]
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1001] Schuld [Fabrizio]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Nachdem der Mensch fertig war die Werkstatt zumidnest in einen leichten Feuerschein zu tauchen, stellten sich auch die beiden geliehenen Wachen nach draußen zu Fabrizios.

Toma indes legte Maske und Handschuhe ab und lehnte sich gegen die Werkbank links der Eingangstüre und sah Fabrizio an.

"Was genau erhofft ihr euch eigentlich hier zu sehen?" fragte er. "Ich schaffe Dinge aus Holz und Stein, das wisst ihr ja, aber ihr zieltet sicher auf etwas anderes ab. Was denkt ihr, tue ich hier, Fabrizio?"
Bevor er dem Lasombra irgendetwas zeigen würde, musste er erst einmal wissen, nach was der Botschafter überhaupt suchte und was genug wäre. Schließlich wollte er ihm nicht zu viel verraten.
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Fabrizio
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Re: [1001] Schuld [Fabrizio]

Beitrag von Fabrizio »

Auch Fabrizio nahm seinen Maskenhelm wieder vorsichtig ab und hing ihn sich mit geschickten routinierten Handgriffen nebenbei an den breiten Gürtel.

Dann suchte er Tomas seltsame Augen und leckte sich trocken über die Lippen. Es sprach brennende Neugierde und unterschwellige Begierde aus seiner Stimme.

"Was ihr aus Holz und Stein erschafft, interessiert mich nicht. - Ihr macht hier irgendetwas, das der Schöpfung widerspricht. Sie verändert, erweitert... wie auch immer ihr es nennt. Das interessiert mich. Ich möchte sehen, womit ihr die Aura dieses Ortes dermaßen korrumpieren konntet."
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1001] Schuld [Fabrizio]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Als er das so sagte. Diese seltsamen Worte, schaute Toma überrascht und dann irritiert. korrumpiert?
"korrumpiert?" Er wusste nicht ob er das Wort richtig verstand. "und Aura? Wollt ihr mir sagen dass sich meine Werkstatt falsch anfühlt?"
Der Drache blinzelte und verzog dann das Gesicht. "Was der Schöpfung widerspricht...Ich bin die Schöpfung." zischte er leise die letzten Worte und starrte Fabrizio eindringlich entgegen. Die Augen immer noch oder wieder zu schmalen Schlitzen zusammengezogen.

"Alles was existiert steht unter einem stetigen Wandel. Veränderung findet immer statt. Nichts was ich tue widerspricht der Schöpfung!" Das schien ihm wirklich nicht zu gefallen, dass Fabrizio das gesagt hatte.

Dann ließ er die Augen durch den Raums schweifen und blieb für einen Augenblick an der Tür hängen die zu dem Raum mit dem Loch im Boden führte.
Er schien eine Weile zu überlegen, dann steiße er sich von der Werkbank ab und ging ein paar Schritte auf Fabrizio zu.

"Wenn ihr so erpicht darauf seid...wollt ihr es selbst erleben? Am eigenen Leib fühlen?" fragte er lauernd und offensichtlich in freudiger Erregung bei diesem Gedanke. Die Augen des Drachen waren auch plötzlich keine katzenhaften Augen mehr, sondern große dunkle Löcher umgeben von breiten weissen Ringen.
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Fabrizio
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Re: [1001] Schuld [Fabrizio]

Beitrag von Fabrizio »

Fabrizio schien jetzt hoch konzentriert jede Bewegung, jedes Wort und jedes noch so kleine Detail auffangen zu wollen, das Toma irgendwie von sich gab. Er hing ihm geradezu an den Lippen und schien jede Nuance des Gesagten auswerten zu wollen, abschätzen zu wollen.
Der Blick folgte dem Tomas sehr wissend zu der Tür an dem er hängen blieb. Fabrizio grinste dabei kurz zufrieden auf.

"Richtig... falsch... das sind Kategorien in denen wir nicht mehr denken. Ihr seid die Wandlung, Ihr seid die Schöpfung. - Keine Sorge, ich denke ich weiß zu schätzen was ihr tut. Die Wandlungen die ihr an euch vorgenommen habt sind nicht zu übersehen. Macht ihr das auch... hier? in dieser Werkstatt?"
Der Lasombra taxierte sein Gegenüber neugierig.

Dann wurde er allerdings ziemlich streng.
"Nein. Ihr werdet nicht weiter an mir herumexperimentieren. Lasst eure Finger schön bei euch."

Der Blick wurde seltsam intensiver. Einen Moment schienen sie sich einfach nur beide intensiv in die seltsam grotesken Augen zu starren. Schwer zu sagen dabei, wer sich gerade in wessen Augen verlor.
Dann ertönte die monotone jedoch bohrend unterdrückende Stimme des Lasombra:
"Seht in diese Augen Toma, in die Schwärze der Nacht. Ihr habt sie begutachtet, sogar befühlt, eure Neugierde wurde befriedigt. Nachsichtig wurde euch erlaubt was ihr begehrtet und jetzt ist eure Neugierde an diesem Objekt gestillt. Es gibt so viele andere Dinge zu untersuchen, andere Sonderbarkeiten und Mysterien. - Aber mich, mich werdet ihr nie wieder anfassen."*

Dann schüttelte Fabrizio kurz etwas angestrengt sein Haupt und wischte einmal mit der Hand durch das Blickfeld Tomas, als würde er einen unsichtbaren Vorhang zur Seite ziehen wollen.

Schließlich blickte er Toma etwas seltsam fragend an und lenkte dann seinen Blick auf dieser gewisse Tür.
"Ihr habt doch bestimmt noch etwas da, oder? Etwas aus eurem Versteck, das ihr mir zeigen könnt?"

---

* Beherrschung II: Toma darf Fabrizio nie wieder anfassen.
[22:35] BOTRPBot: @Fabrizio (René) rolled 34. (4 + 7 + 5 + 9 + 6 + 3)
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1001] Schuld [Fabrizio]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Toma blinzelte, einmal, zweimal. Schaute dann nachdenklich.
Ja, die Hoffnung, dass der Lasombra zustimmen würde, an sich experimentieren zu lassen, war ohnehin gering gewesen. Doch fragen schadete ja nie. Aber ja, tatsächlich hatte er die Augen ja bereits befühlt. Anderes Interessantes wird es an dem Lasombra wohl sowieso nicht geben...

Toma folgte dem Blick zu der Türe in den Hinterraum und blickte wieder zurück zu Fabrizio, mit leicht zusammengekniffenen Augen.
„...natürlich, ihr wisst von meinem Versteck...Ihr habt euch gut umgesehen.“
Er musste wohl bald umziehen...

Trotz dessen ging er tatsächlich zu besagter Türe. Bevor er aber eintrat schaute er noch einmal zurück.„Wenn ihr es für euch behaltet...
Wartet hier.“

Nicht weil der Pirat das versteckte Loch würde sehen können, davon wusste er ja anscheinend bereits. Nein weil das Loch so tief war, dass er würde selbst hineinspringen müssen, um den Menschen, der da unten lag herauszuholen und er wollte ungern von dem Lasombra hinterrücks selbst dort eingesperrt werden.
Es wäre nicht so, als würde er nicht wieder rauskommen oder als hätte der Botschafter wirklich einen Grund dafür. Doch das konnte er auch nicht wissen. Sicher, war sicher.

Toma schloss die Tür hinter sich und Fabrizio konnte Scharren von Holz auf Holz hören. Erst etwas kleines, dann wurde wohl etwas viel Schwereres über den Boden geschoben.
Dann war es kurz still, bis ein dumpfes Geräusch folgte.
Gefolgt von einem etwas lauteren dumpfen Schlag. Dann knirschen von Holz und wieder ein Scharren.

Dann öffnete sich die Tür wieder und der Tzimisce kam zurück, einen Menschen am Arm hinter sich her ziehend...eine Leiche? Zumindest sah es sehr danach aus.
Er bewegte sich nicht, wehrte sich nicht, war aber auch nicht gefesselt.
Es war ein Mann, nackt, dünn und verfilztes Haar. Vermutlich ein Bettler von der Straße.
Doch was an ihm am ehesten auffiel, waren die fehlenden Beine. Aus seiner Hüfte ragten nur Stümpfe. Doch dort wo Narben hätten sein müssen, waren nur glattes Fleisch, so als hätte er nie welche besessen.

"Viel ist da nicht. Und nichts besonderes." sagte Toma und hob den Körper auf den großen Tisch im Raum. Der Mann hatte den Mund wie zu einem Schrei geöffnet, sein Kopf ruckte von einer Seite auf die andere, die Augen waren schreckgeweitet und rollten panisch in ihren Höhlen herum. Unfähig auf etwas zu fokussieren oder auch nicht gewillt etwas zu sehen.
Kein Laut drang aus seinem Mund. Nur Entsetzen war in sein Gesicht gezeichnet.

Er war eindeutig am Leben.


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Fabrizio
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Re: [1001] Schuld [Fabrizio]

Beitrag von Fabrizio »

Fabrizio nickte, scheinbar zufrieden.
Dann lauschte er sehr aufmerksam was Toma da in der Kammer so trieb, bewegte sich aber kein Stück dabei.

Auch der verkrüppelte Mensch zollte ihm keine Regung ab, außer dass er auch ihn neugierig musterte.

"Der selbe wie letztes mal? Da hatte er noch Beine." kurz grübelte er über diesen Zustand.
"Wofür ist er gut?"
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1001] Schuld [Fabrizio]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Toma muserte neugierig Fabrizios Reaktion. Immerhin war in dessen Gesicht keine Abscheu zu sehen, kein Ekel.
Der Drache schüttelte den Kopf und richtete den Blick auf den panischen verzweifelten Menschen, der wohl nur noch knapp vor der Grenze zum Wahnsinn stand.
"So lange kann ich sie nicht liegen lassen. Das ist ein anderer..."
Dann schaute er zurück zu Fabrizio. "Für Nahrung." War die knappe Antwort. Er machte sich aber auch nicht daran es genauer zu erklären.
"Ich bin mir sicher ihr wolltet spannenderes sehen. Jedoch ist das nun mal der einzige, den ich gerade hier habe."

Der Tzimisce neigte den Kopf von einer Seite auf die andere, während er über den Arm des bewegungslosen Menschen strich.
"Wenn ihr mehr von euren Augen erzählt und eurer "Dunkelheit" wie ihr gesagt habt. Dann könntet ich euch zeigen, was ich sonst mit ihm machen könnte."
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Fabrizio
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Re: [1001] Schuld [Fabrizio]

Beitrag von Fabrizio »

Einen langen Moment schien Fabrizio zu überlegen, abzuwägen. Er blickte ziemlich nüchtern und kalt zu dem armseligen Wesen auf dem Tisch, dann wieder zu Tomas seltsam gebildeten Körper.

"Gerne." kam dann schließlich die knappe Bestätigung des Handels.

Schließlich räusperte er sich trocken, blickte noch einmal zu dem Menschen bevor er diesen wohl als Zuhörer entgültig ausschloß und begann zu dozieren.

"Wie alle Dinge. Wie ich, wie ihr, wie der Haufen Fleisch dort oder der Tisch auf dem er liegt - alles hat seinen Schatten, ob man ihn sieht oder nicht. So wie alle Dinge ihren Schatten haben, hat auch die Schöpfung selbst ihren Schatten. Diesen Urschatten nennen wir Abyss. Der Abyss ist überall und nirgendwo, im Endeffekt ist er gleichzeitig zu dieser Welt hier. Der Schnittpunkt zwischen dieser Welt und dem Abyss sind die Schatten. Dort ist die Grenze zwischen den Welten dünn und kann als eine Art Tor dienen um das Wesen des Abyss in diese Welt zu beschwören. Soweit der Hintergrund um das folgende verstehen zu können. Allerdings gibt es dazu auch viele verschiedene Ansichten, die sich im Detail oder gänzlich unterscheiden."
Er setzte eine knappe Pause um Toma die Gelegenheit zu geben das gehörte irgendwie einzuordnen.

"Uns Lasombra liegt die Macht im Blut solche Beschwörungen vorzunehmen. Unser Blut ist auf irgendeine Weise mit dem Abyss verwoben. Indem wir seine Kräfte über die Schatten anzapfen, können wir sie zu unserem Nutzen in dieser Welt einsetzen. - Kommen wir zu meinen Augen. Die Schwärze die ihr darin erkennt, dies ist ein schwacher Abdruck des Abyss, den er hier hinterlassen hat. Es existiert ein komplexes Ritual. Mit diesem Ritual lasse ich Teile des Abyss selbst in meine Augen, was mir ermöglicht in den Schatten etwas zu sehen. In diesem Zustand nun, sind meine Augen eine Verschmelzung von dieser Welt und dem Abyss. Ich vermag in dieser Welt zu sehen, obwohl ich nicht mehr sehen können dürfte, wie ihr selbst festgestellt habt vorhin. Und ich vermag in die Schatten zu sehen, obwohl ich nicht hinsein sehen können dürfte. - Überaus nützlich in dunklen Nächten. Allerdings sieht es ziemlich... unmenschlich aus. Ihr kennt ja das Problem selbst."
Und damit endete er. kurz darauf ein aufforderndes Nicken zu Toma.
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1001] Schuld [Fabrizio]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Als Fabrizio vom Abyss sprach, von den Schatten, die Übergangspunkte in diese dunkle Welt sein sollten, beobachtete Toma die Schatten auf dem Tisch, die von dem Menschen geworfen wurden. Von ihm geworfen wurde. Ein dunkler Fleck, dort wo kein Licht hinfiel.
Das sollte mehr sein als die bloße Abwesenheit von Licht? Eine Urmacht?
Erstaunlich und unfassbar.
Er konnte es nicht wirklich glauben, wenn er die normalen Schatten so ansah, doch das ungute Gefühl, dass da mehr dahinter stecken könnte, dass es wahr sein könnte beschlich ihn ungewollt.

Schweigend aber äußerst aufmerksam, hörte er dem Lasombra weiter zu, bevor er schlussendlich das Wort ergriff.

„Schatten? Das sind also Schatten in euren Augen? Die Dunkelheit dieses Abyss?“ Mit unverhohlener Neugier starrte der Drache den Lasombra an. Betrachtete die schwarzen Augen unter diesem neuen Blickwinkel. „Und ihr könnt diese Macht beschwören? Nebel. Ihr hattet auch von einem Nebel gesprochen, den ihr beschwören könnt. Das ist also eurem gesamten Blut zu eigen?“
Sein Kopf neigte zur Seite. „Habt ihr dieses Ritual also vollzogen um besser sehen zu können?“
Es war offensichtlich, dass der Tzimisce ganz angetan war davon und noch viel mehr wissen wollte.
Doch gleichzeitig war es ihm auch tatsächlich etwas unheimlich. Er verstand diesen seltsamen Abyss noch nicht.
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Fabrizio
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Re: [1001] Schuld [Fabrizio]

Beitrag von Fabrizio »

"Theoretisch, ja. Allerdings gibt es mehr oder minder talentierte Lasombra in diesen Dingen. Wie wohl in jedem Clan. Seht nur wie unterschiedlich ihr und Melissa seid."
Er zuckte beiläufig mit den Schultern.

"Und ja, ich habe das Ritual vollzogen um besser sehen zu können. Allerdings habe ich es etwas... unterschätzt. Und jetzt lässt es sich nicht wieder rückgängig machen, ohne weiteres. Eine gefährliche Macht, die man nicht leichtfertig rufen sollte."
Dabei klang allerdings weder Angst noch Reue mit, eher eine tiefe Unruhe und Leidenschaft. Und eine schwache Warnung vielleicht?

"Aber jetzt will ich ersteinmal sehen, was ihr so anstellen könnt mit... dem da."
ein abfälliges Nicken, das auf das Opfer auf dem Tisch hindeuten sollte

Die Schwäche dieses erbarmungswürdigen Menschen stank zum Himmel, Fabrizio hasste so etwas. Zeit dass dieser Mensch endlich sterben würde.
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