[1002] Friede, Freude, Thermenbesuche (offen)

[August + September '17]
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Gaius Marcellus
Salubri
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Re: [1002] Friede, Freude, Thermenbesuche (offen)

Beitrag von Gaius Marcellus »

Gaius schwieg zufrieden. Er erzählte die Geschichte nicht selbst, sogar seine Stimme hätte diesen Moment nicht weiter bereichern können. Er lehnte sich in den eisig kalten Wassern zurück und genoss einfach diese unendliche und unendlich ersehnte Pracht... Pracht wie er sie kaum jemals gesehen und gespürt hatte. Ein kurzer Moment der Reue, damals, als er soetwas noch hätte voll genießen können, hatte er sich viel zu sehr auf die unendlichen Kriege konzentriert, heute, als die Kriege ihn umgaben sehnte er sich nach jenem erblassenden Genuss.
Und diese Ravnos war eine der nähesten Quellen das alte Leben noch einmal müde durch die gar nicht so alten Adern pulsieren zu fühlen...

Der Gastherr in Gaius lächelte noch stärker, er breitete sich geradezu aus, fixierte seinen Blick lange auf der Schönheit, ließ ihn aber auch z seinen Anderen Gästen wanderten. Lächelte Fabrizio freundlich zufrieden an, als wolle er sagen 'Na, mein Freund... habe ich zu viel versprochen?'.

Und dann genoss er einfach, das Töchterlein an der Seite, das Eheweib in der Ferne, den tödlichen Geleit zu beiden Flanken und die noch tödlicherere Verführung direkt vor sich... köstliche verzaubernde Gefahr.
Ich hab heut Nacht vom Tod geträumt,
er stand auf allen Wegen,
er winkte und er rief nach mir so laut.

Er sprach mein Leben sei verwirkt,
ich sollt mich zu ihm legen,
ein frühes Grab sei längst für mich gebaut,
ein frühes Grab sei längst für mich gebaut.
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Vergonzo Faro
Nosferatu
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Re: [1002] Friede, Freude, Thermenbesuche (offen)

Beitrag von Vergonzo Faro »

Vergonzo nickte, schien aber neugierig. Er hinkte langsam zu den Ölen hinüber.
Mit der rechten, leicht bullig wirkenden Hand und kurzen Fingern, griff er eines der Fläschchen und öffnete es vorsichtig.
Dann hielt er es unter seine große Nase und schnupperte vorsichtig, so als könnten darin verwesende Gedärme aufbewahrt worden sein, in Erwartung nun den beißenden und in der Nase stechenden Schmerz dieses Duftes zu spüren.
Überrascht von dem dann recht Angenehmen, was dann seine Sinne kitzelte, lächelte er sanft.
Etwas ungeschickt kippte er sich etwas Öl in die Hand um es dann an seinen beuligen großen Kopfflächen zu verschmieren. Die zweite Ladung Öl landete dann an seinem Hals und er verrieb es recht sorgfältig. Man sah, das er so etwas noch nie getan hatte.

Die Reste an der Hand verschmierte er dann auf seiner Hose.
Als Sousanna dann in ihrer traditionellen byzantinischen Kleidung aus dem Nebel der Therme tänzelte und hielt Vergonzo inne und starrte eine kurze Weile auf seine Vertraute. Wahrlich ein Anblick der sich in die Netzhaut einbrannte, etwas von dem man lange zehren konnte. Ihre Bewegungen waren auf den Punkt genau, nie zu viel oder übertrieben aber auch nie zu wenig.
Mit Schrecken bemerkte er dann, das er für diesen Moment fast seine Vorsicht und Umsichtigkeit vernachlässigt hatte. Er zuckte kurz sah sich dann um.
Sousanna lenkte beinahe alle hier ab und zog sie in ihren Bann. So wirkte es beinahe als würde der Bucklige knapp über den Boden schweben als er heimlich und unauffällig geübten Schrittes zurück wich und sich in den Hintergrund zog, die anderen Anwesenden beobachtend.
Man soll bauen, als wollt man ewig leben, und leben, als sollt man morgen sterben.
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Angelique
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Re: [1002] Friede, Freude, Thermenbesuche (offen)

Beitrag von Angelique »

Angelique nutzte den Augenblick, um ihre Verdunklungskünste zu üben. Längst war sie noch nicht soweit, einfach so vor aller Augen zu verschwinden, aber da ihre Freundin alle Aufmerksamkeit des Mannsvolkes auf sich zog, wurde sie von sich aus schon unsichtbar. So war es ein Leichtes von allen übersehen zu werden.
"I'm a mighty thesaurus! Rawr!"
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Ajax
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Re: [1002] Friede, Freude, Thermenbesuche (offen)

Beitrag von Ajax »

Ajax wollte gerade ansetzen um eine seiner Geschichten aus dem fernen Osten zum besten zu geben, da verkündete der Salubri schon die Ankunft der schönen Perle.
Er lehnte sich zurück und genoss die Darbietung die so viel seiner alten Heimat in sich vereinte. Ihn beschlich ein wenig Nostalgie.

Es waren mehr die Ankänge dessen was gewesen sein könnte was Ihn verzauberte als die eigentliche Schönheit vor ihm, doch Sousanna verstand sich perfekt darauf genau diese Gefühle in ihm hervorzuholen. Auch er verlor sich für einen kurzen Moment, schreckte dann jedoch wieder hoch und blickte den Rest der Versammelten Kainiten an.
War es ihnen auch so ergangen ?
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Fabrizio
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Re: [1002] Friede, Freude, Thermenbesuche (offen)

Beitrag von Fabrizio »

Fabrizios Laune hatte sich abgekühlt auf das level des eiskalten Wassers in dem sie sich befanden. Schönes neues Genua...
Der Gastgeber war aufgekratzt, als hätte er zu viel an den berauschenden Düften des Ostens konsumiert. Setzte ihn dann noch ohne Vorwarnung neben einen Kainiten der ihm zuletzt am liebsten das Herz herausgerissen hätte. Schließlich tauchte der hässliche Hofnarr aus dem Nichts auf und trieb seine dreisten beleidigenden Possen ohne das der Gastherr ihn zurechtwies. Und Sousanna kam nicht als Gast sondern von Gaius eingestellt als Tempelhure...

Kommentarlos und angewiedert von dieser Schöpfung verzog der Lasombra das Gesicht und zog sich geradlinig aus dem Wasser. Kurz verharrte er um ausgerechnet der sich doch zu verschwinden wünschenden Angelique etwas zuzuflüstern:
"Ich werde einen intimeren Ort aufsuchen... folgt mir wenn ihr soweit seid..."

Und damit wandte er sich ab, seine Wachen dezent zum Folgen winkend, die sich allerdings erst scheinbar selbst etwas überrascht von dem Schauspiel losreißen konnten.
Der Botschafter hatte wortlos und ohne sich noch einmal selbst umzudrehen das Frigidarium verlassen.
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Angelique
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Re: [1002] Friede, Freude, Thermenbesuche (offen)

Beitrag von Angelique »

Angelique war wie elektrisiert von den geraunten Worten des Mörders ihres Liebsten. Wie die Motte von der todbringenden Flamme angezogen, folgte sie dem Freibeuter ungesehen hinterher.

Einzig, vielleicht mit einem Funken der Vernunft, hauchte sie Gaius noch ins Ohr: "Ich folge dem Gesandten und treffe nich mit ihm. Macht dir keine Sorgen."

Dann entschwand auch sie aus dem prunkvollen, alten Badehaus.
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Ajax
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Re: [1002] Friede, Freude, Thermenbesuche (offen)

Beitrag von Ajax »

Mit einem schnellen Ruck stieg auch Ajax aus dem Bad nachdem die beiden anderen Kainiten den Raum verlassen hatten. Er wirkte zielstrebig.

An Gaius gewandt erklärte er " Es war eine angenehme Nacht, ich hoffe wir können ein Treffen hier beizeiten wiederholen. Habt Dank wohlwerter Gaius Marcellus."

Ein kurzes Nicken ging in Richtung Sousanna "Eine umwerfende Darbietung werte Sousanna. Ihr macht unserer Heimat alle Ehre. Für einen Moment fühlte ich mich wie in der Ewigen."

Suchend sah er sich nach Vergonzo um " Wir müssen unser Gespräch wohl leider vertagen. Ich hoffe wir finden noch einmal zusammen."

Dann verlies er das Frigarium raschen Schrittes. Die Männer Gaius würden diesem im Nachhinein berichten was in der Empfangshalle stattgefunden hatte.
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Vergonzo Faro
Nosferatu
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Re: [1002] Friede, Freude, Thermenbesuche (offen)

Beitrag von Vergonzo Faro »

Vergonzo nickte allen gehend zu und verabschiedete sich entsprechend respektvoll von ihnen. Dann sah ihnen nach, hob dann aber den Blick zu Gaius und Sousanna.
Und ein versautes grinsen zierte das sonst so entstellte Gesicht des buckligen Baumeisters.
"Sag Gaius, ist heute Abend eine betuchte Dame von Rang und Namen hier?"
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Gaius Marcellus
Salubri
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Re: [1002] Friede, Freude, Thermenbesuche (offen)

Beitrag von Gaius Marcellus »

Gaius hatte den Abgang seines vertrauten Lasombra nur abgelenkt und in den Bann geschlagen mit einem viel zu kurzen Nicken quittiert. Sein Auftritt war sowieso von Missgunst und Unfreundlichkeit geprägt gewesen, Wachsoldaten mit zu einer Einladung zu nehmen... schändlich, diese Sizilianer... hatten Fabrizios guten Anstand und Mut geraubt.
Seiner vertrauten Angelique blickte er allerdings kurz nach, Gaius wollte ihr nicht die Wege verbieten, doch ein kurzer Blick der Sorge war auf seiner Stirn zu erahnen. Nachdem nun auch noch Ajax abzog... schüttelte Gaius nur kurz das Haupt, sollten die drei Spielen, Angelique würde sich schon durchsetzen. Gaius schnippste noch kurz und nannte einen Namen, dann wandte er sich wieder ganz Sousanna zu und genoss mit honorierendem Blick ihre Show. Als der Tanz sich einer Pause zuwandte lächelte Gaius Vergonzo nur kurz verspielt zu. "Die geliebte Sousanna hier entspricht wohl deinem Anspruch... die Menschen vor Ort sind doch nur ganz gewöhnliche Vertreter ihrer Art, wenn auch besonders... hübsche.
Aber wieso suchst du weitere Vertretung, ich glaube auch zu Dritt können wir - wie in guten alten Zeiten - sicherlich die schönsten Gespräche und Gedanken heben." Fügte der Salubri sanft an und wandte sich der weiteren Steigerung der Tanzvorführung zu... mit Begeisterung im Blick.
Ich hab heut Nacht vom Tod geträumt,
er stand auf allen Wegen,
er winkte und er rief nach mir so laut.

Er sprach mein Leben sei verwirkt,
ich sollt mich zu ihm legen,
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Sousanna
Ravnos
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Re: [1002] Friede, Freude, Thermenbesuche (offen)

Beitrag von Sousanna »

Sollte Sousanna das Verschwinden der anderen Gäste verärgern oder verletzen, so ließ sie es sich nicht anmerken. Im Tanz aber hatte sie ihnen noch zugenickt und Ajax sogar ein perfekt passendes, verführerisches Lächeln geschenkt.
Dann aber, steigerten sich ihre Bewegungen noch einmal ins unermesslich schöne. Sie wurde zum bunten, lebendigen Wirbel der Märkte Byzanz, wurde zu jenen viel beschworenen Schönheiten, die vor langer Zeit unzüchtig im Tempel getanzt hatten und fand schließlich über den goldenen Dächern der Stadt zu federleichter Ruhe. Mit einem zarten Lächeln verneigte sie sich voller Anmut vor ihren letzten beiden Zuschauern.

Langsam und mit tänzelnden Schritten trat sie zu ihnen hinüber und sank am Rande des Beckens neben ihnen auf die Knie. "Meine Herren, ich hoffe, ich konnte euch erfreuen.", lächelte sie in einem atemberaubenden Sanftmut, dem nicht anzusehen war, dass ein stolzer Geist gerade drei Namen auf einer Liste notierte, die ihre Schönheit verschmäht hatten.
Ach! es sey die letzte meiner Thräne,
Die dem lieben Griechenlande rann,
Lasst, o Parzen, lasst die Schere tönen,
Denn mein Herz gehört den Todten an!
Friedrich Hölderlin
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