[1002] Die letzte Rose Genuas [Caterina, Ilario]

[August + September '17]
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Ilario
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Re: Die letzte Rose Genuas [Caterina, Ilario]

Beitrag von Ilario »

"Bisher erschien mir der junge Brujah nicht unbedingt wie jemand der die Feinheiten stichelnder oder triezender Konversation beherrscht."Ein maliziöses Lächeln zauberte sich auf des Lasombras Lippen. Immerhin hatte Ramon es innerhalb von mehr als fünf Jahren nicht fertig gebracht Gast zu werden und vor allem sich bei Acacia und Adelchis angemessen zu entschuldigen.

"Wie gesagt ich freue mich darauf. Lässt uns dieses Spiel gemeinsam spielen, warum nicht? Lass uns zusammen das gesellschaftliche Parkett erobern... Auch wenn ich kein Tänzer bin." Fügte Ilario doppeldeutig an. Sicher wirkte er nicht gerade wie jemand der gern das physische Tanzbein schwang, der Wahre Tanz jedoch war ein tödliches Spiel das er nur zu gerne spielte.
Ein wenig ernster werdend sammelte er sich und sammelte sich. Der Magister blickte sich einmal um, sah jedoch nur die Schatten des Elysiums und Dessen Hüterin war zumindest informiert. Ihm schien nur wichtig, dass keine anderen Kainiten zugegen waren.


"Mein zweiter Vorschlag ist wesentlich weitreichender. Ihr werdet sicher alsbald den Status eines Kindes hinter euch lassen Caterina und ich will mein Möglichstes zum dies zu beschleunigen. In den letzten Jahren habe ich sehr viel mit meiner verehrten Ältesten und ihrem Ersten Wächter, dem verehrten Liktor Brimir, zusammengearbeitet. Dabei habe ich den Wert eines Bündnisses zu schätzen gelernt, die beiden sind zusammen eine viel größere Macht als sie es einzeln wären.
Mir ist klar das ein solcher Pakt Zeit benötigen wird um zu wachsen, dennoch biete ich euch meine Hand zu ersten Schritten auf dem Weg zu einem Bündnis. Diese Stadt lässt noch in vielen Dingen zu wünschen übrig, Bereiche die es vor allem auf dem gesellschaftlichen Parkett zu erschließe gilt. Etwas das wir zusammen nicht nur erreichen, sondern darin auch brillieren könnten. Was sagt ihr dazu?"

Zusammen könnten sie DIE gesellschaftliche Macht in Genua werden, militärische, frömmelnde und anderweitig schlagkräftige Mächte gab es genug, wo aber blieben Stil und Grazie? Und irgendwann in der Zukunft wäre es schon einen verlässlichen Bündnispartner zu haben, einen richtigen. Bei Brimir und Acacia, den beiden Ancillae, kam man ja nicht umhin sich als drittes Rad am Karren zu fühlen.
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Caterina
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Re: Die letzte Rose Genuas [Caterina, Ilario]

Beitrag von Caterina »

Auf den spitzen Kommentar zu Ramon musste Caterina dann doch kichern, bevor sich die vollen Lippen zu einem Schmollmund verzogen: "Geau das ist ja mein Problem. Der Brujah ist so empathisch und intellektuell begabt wie ein Stein... bei Nacht... im Winter... unter Wasser..." Wieder kicherte die Frau, was ihr sichtlich gefiel, bevor sie sich schließich wieder zusammen riss.
Das hielt jedoch nur für kurze Augenblicke, denn der Tanzkommentar wurde abermals mit einem breiten Grinsen vernommen.
"So freue ich mich, von einem Meister ein paar gesellschaftliche Tanzschritte erhaschen zu dürfen.", nickte die Frau Ilario schließlich zu.

Auf den zweiten Vorschlag war die Schönheit dann sichtlich nicht vorbereitet. Der Lasombra schaffte es doch tatsächlich der kecken Toreador die Sprache zu verschlagen.
In und zwischen den gesprochenen Zeilen lag so viel, was... Cazzo!
Es dauerte ein paar Augenblicke, in denen der Gesichtsausdruck von Staunen zum Denken überging.

"Verehrter Magister, ich weiß nicht was ich sagen soll.", gab die Frau schließlich völlig ehrlich zu.
"Ihr lasst mir heute Nacht schon ein zweites Mal sehr viel Ehre zukommen und ich Ihr seid wahrlich einer der wenigen Lichtpunkte in dieser garstigen Stadt mit ihren grausigen Bewohnern..."
Der Blick wich nicht von Ilario, doch die Miene wurde betrübt und die Stimme färbte sich ebenso: "Doch hat mich das Schicksal zwecks zweiter Kindheit mittlerweile ein paar Mal eines Bessern belehrt. So seid ihr euch sicherer als ich, dass ich diesen vermalledeiten Status los werde."

Erst jetzt schwenkte der Blick langsam durch die Kirche und blieb an einem der schwarzen Wächter hängen. Ohne den Mann neben Ihr einen Blick zu schenken, sprach sie schließlich doch merklich zu ihm. Die Stimme war nachdenklich, doch fest: "Ihr wisst ja sicher, welchen Weg ich mittlerweile beschreite. Doch, glaubt es oder nicht- Mein Wort war mir vorher schon ein immens hohes Gut.
Ich würde mir einen Bruch niemals verzeihen... egal auf oder in welcher Ebene ich bestehen werde."

So drehte sich der Lockenkopf schließlich wieder gen Lasombra und ein erneutes Lächeln kam über die roten Lippen: "Es wäre mir ein Vergnügen gemeinsam zu arbeiten und eine ordentliche Grundlage zu bilden. Doch bevor ich nicht wirklich und tatsächlich freigesprochen bin, kann und will ich euch keine Versprechungen machen, die ich nicht halten kann."
Mit einem Mal war das Lächeln etwas schief geworden und ein wenig spöttelnd kam hervor: "Euer venezischer Clansbruder hat mir eindringlich erklärt, dass Worte von Kindern sowieso nichts zählen."
"Ich verspreche euch aber, dass ich euch nicht verraten und mein Bestes für die gute, gemeinsame Basis geben werde."

Große Worte, die sich Caterina aber vorher gut überlegt hatte. Er war noch immer ein Schatten, aber den anderen in einigen Dingen weit vorraus. Auch die Hexe konnte sich wahrlich ein paar sprichwörtliche Scheiben von ihm abschneiden...
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Ilario
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Re: Die letzte Rose Genuas [Caterina, Ilario]

Beitrag von Ilario »

"Ein Versprechen das ich gern erwidere, ich werde euch nicht verraten und mein Bestes geben." Auch wenn Caterina es womöglich nicht wusste oder nur ahnte, Ilario folgte einem ganz ähnlichen, verwandten Pfad. Das gegebene Wort wog auch dort schwer.

Als sie über Ramon sprach wurde Ilario nachdenklich, er hatte zwei Seiten des Brujah kennengelernt. Manchmal verständig, manchmal wohl blind für die eigenen, begangenen Fehler.
"Ramon ist jung, leidenschaftlich und manchmal scheint er unbeholfen. Seid jedoch auf der Hut, ich denke zu guten Teilen ist er eine Marionette des werten Gaius. Tanzt an Schnüren die sie beide nicht sehen wollen."
Bei der Erwähnung Fabrizios hingegen musste er schmunzeln. "Mein Bruder in den Schatten und der Heimat liegt falsch. Zum einen werden aus Kindern freigesprochene Kainiten. Gut wenn sie versagen und vernichtet werden nicht... aber in jedem Fall zählt ihr Wort, denn so oder so fällt es auf ihren Erzeuger zurück. Vermutlich weiß der werte Pirat und Botschafter es besser und wollte euch lediglich provozieren. Ich glaube das tut er gern."

Ilario starrte einige Momente in die tiefsten Schatten der Kirche. Dann wandte er sich wieder an die Rose. "Im Zuge unserer Zusammenarbeit, auf dass sie wachsen und gedeihen möge, gibt es eine Angelegenheit bei der ich euch mit Rat oder Tat helfen könnte?" Obgleich sie ein Kind war, war Ilario daran gelegen ihr Wohlwollen zu erlangen und zugleich zu zeigen dass oder ob sie gut zusammenarbeiten könnten.
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Caterina
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Re: Die letzte Rose Genuas [Caterina, Ilario]

Beitrag von Caterina »

"Eccellentemente", bekam Ilario ein erneutes Nicken auf das selbe Versprechen aus seinem Munde.

Auch als der Schatten Ausführung zu Ramon machte, nickte die Toreador "Er ist ein Cretino und passt perfekt zum Hetzer. Wohl klingende Worte, die man nicht hinterfragen sollte und auf diese Idee der Brujah gar nicht kommt... ein perfektes Gespann."
Kurz wurde auch die Frau nachdenklich, schien vor ihrem geistigen Auge einiges revue passieren lassen.
Gaius hatte sich also ein neues Schäfchen angelacht... noch ein Tropfen, den man nutzen konnte um den Stein zu höhlen... perfecto.
Bei diesen Gedanken wandelte sich das nachdenkliche Gesicht zu einem verhaltenen Grinsen.
Schließlich wurde mit einer beiläufigen Handbewegung abgewunken: "Eigentlich ist es fruchtlose Müh' sich über den Hohl... ähm Ramon zu unterhalten." Manchmal musste man Asinos einfach in Ruhe ihre eigenen Gräber schaufeln lassen.

Bei der Sprache über den Piraten kam schließlich das Schmunzeln zurück auf die vollen Lippen: "Ja, der verehrte Freibeuter ist ein spezielles Exemplar." Schließlich kam ein tiefer Seufzer und der Blick wandte sich ebenfalls gen dunklem Kirchenraum: "Wann habt ihr ihn das letzte Mal gesehen?" Die Stimme war seltsam untermalt, etwas höher, vielleicht zittrig? Die Nuancen konnte man schwer heraus höhren, doch Ilario würde auffallen, dass die Frage keine aus Höflichkeit war. Vielmehr schien die Toreador wirklich daran interessiert zu sein.

Als Ilario sich wieder zu ihr wandte, tat es ihm die Schönheit gleich. Und wieder kam eine Frage, die sie so nicht erwartet hatte. So bekam der Lasombra ein erneutes überraschtes Gesicht, welches er für einige Augenblicke vor Augen hatte. Im Geiste Caterinas ratterte es sichtlich.
Es gab so vieles, wo sie eine andere Sichtweise brauchen konnte, doch was konnte man ihrem Gegenüber zutrauen und vor allem stellte sich die überaus wichtige Frage, wie weit man ihm trauen konnte.
Nach einer gefühlten Ewigkeit bemerkte die Rose schließlich, dass sie den Dunklen noch immer wie ein Karpf ansah. Cazzo, welch Fauxpas!
Auf einmal lachte Caterina auf, hielt sich aber schnell die Hand vor und blickte entschuldigend zu Ilario, während sie noch etwas kicherte.
Schließlich hatte sie sich wieder im Griff und wischte mit der Handfläche obligatorisch über die Augen um eventuelle Tränen verschwinden zu lassen.
"Es tut mir furchtbar leid, verehrter Magister Contarini. Ihr schafft nur in einer Nacht, was andere in ihrer ganzen Exisenz nie zustande bringen werden..."
Ohne dies genauer auszuführen, wurde die Frau wieder ernst: "Es gibt in der Tat ein paar Dinge, wo eine völlig neue Sichtweise nicht nur hilfreich, sondern von Nutzen für uns beide wäre. Doch muss ich auch gestehen, euch schlichtweg nicht einschätzen zu können."

Obwohl die Augen noch auf den Schatten gerichtet waren, schien die Schönheit kurz abwesend zu sein, der Blick schien durch den Mann hindurch zu sehen. Wenige Augenblicke vergingen, bevor sich der Fokus wieder klärte: "Wie steht ihr zu Informationen, die für keine anderen Ohren- auch nicht für die eurer Clansältesten- bestimmt sind?"
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Ilario
Lasombra
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Re: Die letzte Rose Genuas [Caterina, Ilario]

Beitrag von Ilario »

Eine abwiegelnde Geste, als sei es aus Ilarios Sicht nicht weiter dramatisch oder wichtig. "Dieser Brujah ist übereifrig wie ein Jüngling der noch nicht ganz erwachsen geworden ist. Darin liegt unbestreitbar auch eine Art von Energie, er sieht viele Dinge aus der Perspektive der Menschen... was sich als fatal erweisen kann. Im Umgang mit der eigenen Macht, wie auch mit den älteren Kainiten."

Ein Moment er Stille kehrte ein, als der Lasombra an das Gespräch mit Fabrizio, ihren Tanz auf den Wellen, zurückdachte. Was mochte nur zwischen Caterina und seinem Clansbruder vorgefallen sein
?

"Mein Bruder im Blute hingegen... völlig anders. Unser letztes Aufeinandertreffen liegt noch nicht allzu lang zurück. Ein Jahr vielleicht. Fragt ihr aus einem bestimmten Grund
?"

Ihre weiteren Fragen, vor allem aber dass sie etwas vor Acacia verheimlichen würde ließen Ilario aufhorchen. Ein Blick und eine raumgreifende, die Elysiumswächter einbeziehende, Geste sollte Caterina wohl warnen. Die Wände konnten Ohren haben... oder auch die Schatten
.

"Nun, Geheimnisse sind doch das was unserem Dasein eine gewisse Würze verleiht. Was ihr mir unter dem Siegel der Verschwiegenheit anvertraut werde ich bewahren. Auch gegenüber meiner Ältesten. Es sei denn es bestünde Gefahr für ihr Unleben, so ehrlich will ich sein.
Mit der Zeit werdet ihr mich besser einzuschätzen lernen, ebenso wie ich euch. Es wäre ja auch sehr traurig wären wir so oberflächlich, dass sich alles sofort offenbaren würde
." Ilario grinste schief, förderte die junge Rose tatsächlich so etwas wie Humor aus seiner dunklen Seele? "Falls euch aber etwas bestimmtes dabei helfen würde oder ihr etwas von mir erfahren möchtet so fragt ruhig."
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Caterina
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Re: Die letzte Rose Genuas [Caterina, Ilario]

Beitrag von Caterina »

Die Toreador rechnete nach... ein Jahr war auf jeden Fall nach ihrer Begegnung und auch nach der Schmach beim Peitschen.
Doch wie anfangen? Auch wenn sich die zwei Venezianer nicht verfeindet zu sein schienen, die Schatten waren alles Wahnsinnige wenn es darum ging, den anderen das Bein zu stellen...
"Dem verehrten Botschafter ging es nicht sonderlich, während unserer letzten Begegnung. Es schien mir als hätte er... sich übernommen gehabt." Das war doch ein guter, wenn auch wackeliger Anfang. SChnell setzte die Frau mit gewohnt sicherer Stimme nach: "Ich möchte schlichtweg wissen, ob er wieder er selbst ist, sollte ich ihm begegnen- ohne lange nachforschen zu müssen... was den verehrten Signore erst recht wieder aufregt."
Naja, das war nun eine sehr vage Beschreibung und sie selbst würde nachhaken, aber von diesem Punkt kann man den Magister gleich mal durch seine Reaktion weiter einschätzen lernen.

Bei den warnenden Blicken nickte Caterina zuerst ernst musste dann aber verstohlen zwinkern.
Sie wusste, wie sich das anhöhrte und vor allem wo sie waren. Es war eine zwei, eigentlich dreischneidige Frage.
Umso mehr freute die Schönheit Ilarios Antwort. Das schiefe Grinsen wurde natürlich erwidert.

Schließlich begann sie dann doch im selben Ton wie vorhin und scheinbar unbeeindruckt von den Wächtern zu erklären: "Es liegt mir nichts ferner, als eurer Ältesten zu schaden. Aus vielerlei Gründen ist mir genau das Gegenteil wichtig und doch will und muss ich mich endlich abkapseln."
Es lag noch viel mehr dahinter, aber das tat in dieser Nacht nichts zur Sache-
Abermals entstand eine kurze Pause während die Toreador nachdachte, bevor sich die vollen Lippen zu einem Schmunzeln verzogen: "Acacias Schatten sind einfach zu mächtig um sich in ihnen als farbiges Wesen wohl zu fühlen." Hoffentlich ging dieser kleine Scherz nicht daneben... Eijeijei, dieser Magister ließ Caterina fast wieder zu alter Form auflaufen- es hieß langsam, sich wieder zu mäßigen.
Dieses Gespräch verlief in eine komplett andere Richtung, als gedacht. Ob sie gut war, ob sie von Bestand war... würde sich wohl weisen.

Eine weitere Pause entstand, die sich dann zog, in der rein gar nichts zu vernehmen war. Diese Stille war toll! Caterinas Blick war wieder in die dunkle Kirche gewandert, genoss den Augenblick sichtlich, bevor ihre Stimme abermals erklang: "Wie euch vielleicht aufgefallen ist, sind mir Erzählungen nichts das Wichtigste.
Ich danke euch vielmals für das Angebot und breite euch dies gerne ebenso aus. Doch ich habe heute Abend schon so viel erfahren- Es würden zu viele Informationen werden um sie gebührend zu reflektieren."

Dann glitzerten die Augen auf einmal und die Toreador berichtigte sich selbst, mit dem Blick auf den Magister gerichtet: "Doch, eine Frage euch bezüglich hätte ich. Ihr sagtet bei unserm ersten Treffen nach Wissen zu suchen, doch damals konntet oder wolltet ihr dies nicht präzisiern. Könntet ihr mittlerweile mehr dazu sagen? Oder würdet Ihr meine Frage im Hinterkopf behalten und sie zu gegebener Zeit beantworten?"
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Ilario
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Re: Die letzte Rose Genuas [Caterina, Ilario]

Beitrag von Ilario »

"Der werte Fabrizio, wieder er selbst? Wie meint ihr das? Falls ihr auf seine Augen anspielt... ja ich habe sie gesehen. Manchmal wenn man mit den Kräften des Abgrunds spielt... wenn man einen Fehler begeht, bleibt etwas zurück." Seine eigenen Worte überdenkend, zog plötzlich Neugierde in Ilarios Blick ein. "Soweit ich das beurteilen kann war er ganz er selbst. Oder war da mehr als diese nachtschwarzen Augen?" Nun hing der Magister förmlich an den sinnlichen Lippen der Toreador. War da mehr, hatte sie Dinge gesehen?

Ein anerkennendes und zustimmendes Nicken, Caterinas Gedankengänge waren nachvollziehbar und zugleich war Ilario froh, dass dieses Geheimniss sich nicht gegen Acacia richten würde.

"Große Schatten sind gut um sich darin zu verbergen, doch nur für gewisse Zeit. Irgendwann muss man aus ihnen heraustreten. Entweder um glänzen und strahlen zu können oder um sich seinen eigenen Schatten zu schaffen... in dem man sich geborgen fühlt. Was auch immer ihr zu berichten habt, unter den gegebenen Umständen wahre ich darüber Diskretion. Ich gebe euch mein Wort als Wandler auf dem Weg der Könige."

Wissen, verborgenes Wissen. Klug und zugleich gefährlich danach zu fragen, dennoch zollte er der Toreador fast schon widerwillig Respekt. Nach verbotenem Wissen zu Streben hatte einst einen jungen Mann des Klerus auf seine ersten Schritte in die ewige Nacht geführt. "Wissen allgemein, in den letzten Jahren aber vor allen solches über die politischen Verstrickungen in Norditalien, die Spieler und Spielfiguren. Meist sind sie beides zugleich. Wissen ist Macht, weshalb ich auch mein Möglichstes tue Wissen um die verschiedenen Kainiten Genuas zu sammeln. Wissen das man durchaus teilen könnte, austauschen...
Was ihr aber vermutlich wissen wolltet: Meine eigentlichen Studien widmen sich dem was viele den Abgrund nennen, dem Abyss und seinen Bewohnern."
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Caterina
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Re: Die letzte Rose Genuas [Caterina, Ilario]

Beitrag von Caterina »

"Pezzo di merda!²", fluchte die Toreador fast nicht hörbar. Gerade wurde dieser verdammte Abend klarer.
Der Pirat hatte versucht, die Schatten zur Hilfe zu holen... Um was zu machen? Vai al diavolo Fabrizio³...
In ihrer aufkochenden Wut übersah sie fast, wie interessiert Ilario war. Sollte sie dem Freubeuter eins auswischen?
Nein, nicht zu schnell das ganze Pulver verschießen...
"Wie schon gesagt", begann die Schönheit daher, wobei sich der Blick nicht vom Magister abwandte. "Er war absolut nicht er selbst. Die Stimmung war unüblich indirekt und die Geschäfte miserabel für seine Seite."
Noch einmal überlegte wie viel der Clansbruder erfahren sollte- immerhin wurde er nicht in diese Schattensippe geholt, weil er ein süßer Kerl war.
"Er meinte anscheinend mir seine Fähigkeiten mit den Schatten zeigen zu müssen. Warum ist mir jedoch unerklärlich.", seufzte die Toreador schließlich.
Es schien der Mailänderin ein guter Kompromiss. Es war nicht unbrisant, was Ilario erfuhr, doch die wichtigen Details würden geheim bleiben, außer der Mann setzte ebenso seine Kräfte ein um sich die Information gewaltsam zu holen... so dumm war der Dunkle jedoch nicht.
Dann wurde der Blick wieder eindringlicher und die Stimme nahm an Spannung zu: "Ihr habt eure Clansgeschwister selbst erlebt und dürftet mittlerweile die seltsame Beziehung zwischen den verehrten Herrschaften Begado und della Velanera mitbekommen haben."
Die vollen Lippen verzogen sich etwas, als Caterina weitersprach: "Ich habe keinerlei Avancen zwischen die beiden zu geraten oder der dämliche Vorwand für eine weitere Vendetta zu werden. Einer der Punkte, warum mein Vormund nicht alles wissen sollte, was so geschieht."

Bei den schattigen Worten freute sich die Toreador schließlich, musste aber auch kurz kichern, bevor sie schmunzelnd erwiderte: "Ich bin die farbenfrohe Seele, die den Kontrast, der völlige Schwärze liefert, liebt. Sich darin geborgen fühlen... Ein Punkt auf meiner Liste, den es zu ergründen gilt."
Ein kurzes Zwinkern, dann war die Miene wieder ernster und der Lasombra bekam ein freundliches Lächeln: "Für euer Versprechen danke ich euch. Ich wäre euch sehr verbunden, wenn ihr eurer Ältesten grundsätzlich nichts vom Inhalt unserer Gespräche erzählt."
Kurz durften die Worte sacken, dann folgte die Erklärung: "Mittlerweile ist mir klar, dass gewisse Informationen heute vielleicht völlig unwichtig für jemanden sein können, einige Jahre später jedoch der Funken für das bevorstehende Feuer sein werden."
Zusätzlich war die Konkretisierung ein Test, wie ernst der Magister es wirklich meinte, beziehungsweise wie undicht manche Stellen an diesem Ort waren.

Schließlich hörte die Schönheit interessiert auf... "Abyss", entrang sich leise der rosigen Kehle. Eine Erinnerun schien in den dunklen Augen aufzuflackern, doch war sie mit keiner wirklichen Emotion verbunden.
Caterina musste unbedingt nachlesen, was das Vampirkind damals plapperte...
Doch der Lockenkopf schüttelte sich auch schon und die Frau kam auf das Wissen zurück: "Es freut mich, dass wir von Informationen eine ähnliche Ansicht haben. Ein Austausch macht dementsprechend Sinn, vor allem, da die Münze dadurch mehrer Seiten bekommt und sie so vollständiger sind."
Wieder dieses Grinsen, als eine kurze Pause entstand. Wieder schienen Bilder vor dem geistigen Auge abzulaufen.
Die Toreador überflog alle Sachen, die sie von den andern Kainiten direkt oder indirekt erfahren hatte und wie sich die Mailänderin selbst präsentierte.
Durch so viele kleine Dinge konnte man Dinge erfahren. Es stellte sich die Frage, wie detailiert Ilario dies alles aufnahm und vor allem, wie er es dann verwendete. Das Ob war in diesem Fall keine Option, die Frau war sich sicher, dass der Lasombra einiges diesbezüglich auf dem Kasten hatte, fürchtete dies sogar ein wenig.
"Durch diesen Austausch verrät man aber auch einiges über sich und die eigenen Fähigkeiten, wo wir wieder beim Vertrauen wären.", schloss Caterina schließlich schmunzelnd den Kreis.
"Habt ihr denn jemanden speziellen im Sinn?", kam die betont unschuldige Frage mit einem speziellen, frechen Ausdruck.


²Mistkerl
³Geh zum Teufel
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Ilario
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Re: Die letzte Rose Genuas [Caterina, Ilario]

Beitrag von Ilario »

"Ich verstehe. Sehr geschickt von euch nicht zwischen den werten Herrn Botschafter und meine verehrte Älteste geraten zu wollen. Auch ich pflege zu beiden ein ganz gutes Verhältnis, angesichts gewisser... Fraktionen innerhalb der Schatten stehe ich der verehrten Acacia näher als dem werten Fabrizio. Dennoch schätze ich auch ihn, es wäre mir ein leichtes ihn an seine Feinde zu verraten, aber immerhin sind wir beide Schatten. Mir liegt nichts daran ihn im Staub zu sehen.
Meint ihr er wollte euch beeindrucken mit seinen Schattenkünsten oder eher ängstigen?"

So gab er selbst ein wenig Information Preis. Ilario schätzte seinen Clansbruder als ziemlich gerissen und dennoch ehrenhaft. Was hatte ihn wohl bewogen die Schatten zu rufen in Caterinas Gegenwart? Vielleicht der Zwist mit Acacia? Das Mündel benutzen um dem Vormund zu schaden... eine denkbare Taktik.

"Solange weder sie selbst noch der Clan der Schatten dadurch bedroht sind, behalte ich alles was zwischen uns vertraulich besprochen wird für mich. Sorgt euch nicht Caterina, eine potentielle Zusammenarbeit möchte ich nicht durch Indiskretion belasten oder gar zunichte machen." Warum auch nicht, schließlich wollte er die Toreador für eben diese Zusammenarbeit gewinnen. Ilario lächelte, wäre doch auch sehr traurig wenn man keine Geheimnisse mehr vor seinen schattigen Verwandten haben dürfte.

Dann ging er auch schon schulterzuckend zu der von Caterina angesprochenen Personenfrage über. Maximinianus war schon viel zu oft Teil solcher Überlegungen und Gespräche gewesen in letzter Zeit. Sonst gab es derzeit einfach niemanden... aber hier galt es Brücken zu bauen, einen Grundstein zu legen. Caterina hatte bestimmt noch mit jemandem eine Rechnung offen.

"Nein, jemand speziellen habe ich gerade nicht im Sinn. Weder gibt es jemanden dem ich unbedingt schaden möchte noch suche ich etwas um einen bestimmten Kainiten unter Druck setzen zu können. Aber ihr habt recht, eine Information die heute nicht sehr wichtig erscheint mag in der Zukunft das Zünglein an der Waage sein. Ich überlasse euch also die Wahl, als Dame an deren Wohlwollen mir gelegen ist: Über wen möchtet ihr gern sprechen?"

Ein Bein angewinkelt über das andere gelegt war seine Haltung locker. Nach außen hin eine zwanglose Plauderei zweier Kirch- oder Elysiumsgänger.
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Caterina
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Re: Die letzte Rose Genuas [Caterina, Ilario]

Beitrag von Caterina »

Viele Jahrhunderte später als Mirroring bekannt, spiegelte die Frau den Lasombra und zollte ihm insgeheim Respekt für seine ruhige und offene Umgangsweise heute Nacht. Selten ein Kainit, der nicht versuchte auf die eine oder andere Art zu dominieren. Entweder war er wirklich so weit oder spielte diese innere Haltung perfekt.
Auf die Ausführungen zu Fabrizio nickte die Schönheit. Mehr konnte man zwischen den Schatten wohl nicht verlangen.
Ilarios Frage war im Gegensatz zu den vorherigen Überlegungen wie aus der Pistole geschossen. Der Seufzer minderte die Lautstärke, doch nicht den Frust in den Worten: "Beides. Wie ihr schon selbst sagtet, provoziert er gerne. Dabei schien ihm etwas schief gegangen zu sein und futsch war der Abend." Kurz runzelte sich die rosige Stirn und die Stimme nahm eine patzige Färbung an: "Es ist äußerst ärgerlich. Ich wollte ihm damals ein gutes Geschäft vorschlagen und dann dreht er durch. Durch das Gepeitsche und den Krieg änderten sich zusätzlich die Grundlagen... Ärgerlich, wegen solch dummer Spielereien Zeit und Resourcen zu vergeuden."
Caterina konnte Ineffektivität einfach nicht ausstehen, das hörte man eindeutig aus ihren Worten heraus und war dementsprechend an Ilario gerichtet- auch wenn es zwischen den Zeilen geschah.

Schließlich wurde das Schulterzucken des Magisters ebenso gespiegelt. Immerhin war der Wasserdepp wieder bei Sinnen... vielleicht konnte man einen erneuten Anlauf starten... oder auch nicht.
Bevor auch die Toreador die Beine übereinanderschlug bekam der Schatten noch ein charmantes Lächeln: "Habt dank für den Vorzug." Dann wanderte der Blick nachdenklich durch den dunklen Raum. Das war gerade eine tollce Chance, die verlorene Zeit etwas aufzuholen.

Wieder entstand eine Stille, in der bei gespitzten Ohren jeder Atemzug hörbar wäre.
"Sagt, verehrter Magister, glaubt ihr an Hexen?", kam die scheints völlig aus dem Nichts gegriffene Frage. Noch immer waren die dunkelbraunen Augen in den Kirchenraum gerichtet und abermals entstand Stille.
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