[1002] Heimkehrer [Ajax]

[August + September '17]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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Brimir
Gangrel
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[1002] Heimkehrer [Ajax]

Beitrag von Brimir »

Seit Tagen schon hatten sie gefeiert und noch immer donnerten Trommeln und Gesang durch die Nacht. Der Alkohol floss in Strömen. Manche von ihnen waren immer noch verwundet, doch in dieser Nacht waren sie Alle gekommen. Mann hatte ihnen drei Schiffe gebaut; keines davon wäre in der Lage gewesen der See zu trotzen. Keines davon hatte Segel oder Ruder. Aber dafür waren Schilde an der Seite angebracht worden, die im Kampf zerstört worden waren. Keiner von ihnen war wirklich reich, weshalb die Sklavinnen fehlten, die sie begleiten würden. Und während die Bote ins Wasser geschoben worden waren, beobachten drei Augenpaare die Szenerie am Strand aus sicherer Entfernung.

"Wir glauben daran, dass einem tapferen Krieger nach seinem Tod ein Platz in der Halle von Odin zusteht. Der Allvater bereitet seinen Kriegern ein Festmal... seine Ziegen sterben, doch am nächsten Tag, sind sie wieder da, um erneut als Mahl zu dienen. Die Hörner gehen nimmer leer und der Wein fließt aus ihnen. Weiber und Musik erwarten die Tapferen, bis sie eines Tages gemeinsam mit Odin ausziehen, um wieder zu streiten... Ragnarök nennen wir diesen Tag... die Christen sagen: Das jüngste Gericht."

Brimir nickte während der Erklärung immer wieder, als sei es das normalste auf der Welt. Munin, der Rabe auf Brimirs Schulter, schaute sich das Treiben am Ufer weiterhin an, während der Nordmann zu dem Kainiten an seiner Seite blickte.

"Deshalb fürchten wir Männer und Frauen aus dem Norden den Tod nicht. Wir vermissen die Gefallenen, doch wir wissen, dass wir eines Tages mit unseren Ahnen in Valhall speisen werden, wenn wir nur mutig genug sind. Sag mir Ajax... haben sie tapfer gekämpft?"
"Eines Jeden Rücken ist ungeschützt, es sei denn, er hat einen Bruder."
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Ajax
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Re: [1002] Heimkehrer [Ajax]

Beitrag von Ajax »

Ajax stand leicht versetzt neben Brimir und sein Gesicht schien gedankenversunken. Er hatte die Feierlichkeiten mitbekommen, doch ihm war in diesen Tagen nicht nach feiern zu Mute. Brimir hatte ihn still und abwesend mitbekommen. Es war als ob es tief in seinem Inneren brodelte. Schon seit er Brimir die Gefallenen in der Schlacht übergeben hatte, damit sie die ihnen zustehende Begrabungsriten empfangen würden verhielt er sich so. Etwas musste im Krieg geschehen sein. Doch Ajax hatte stets vermieden darüber zu reden.

"Sie haben tapfer gekämpft Brimir, auch wenn das keine Heldenhafte Schlacht war...sie waren tödlich. Du kannst stolz auf sie sein und ihre Ahnen können stolz auf sie sein. Sie haben sich den Platz in Valhall an der Tafel verdient. Man muss den Tod nicht fürchten um ihn zu respektieren." meinte er und schaute den Gangrel an.

"Habt ihr schon neue Informationen ? Wie weit ist der Krieg schon fortgeschritten wenn man das große Ganze sieht ? Bald werden wir zuschlagen. Doch der Krieg kommt, ob wir es wollen oder nicht. Ich denke es ist sinnvoll wenn ich dich in der kommenden Zeit über das Kreigstreiben auf dem laufenden halte, und du mir die nötigen Informationen aus den Verhandlungen zukommen lässt, die die Aktionen und Pläne der jeweils anderen Fraktion beeinflussen könnten. Hast du eine Idee wie das sicher und schnell zu bewerkstelligen wäre ?"

Er sah blass aus, noch näher an dem was sie eigentlich waren. Eingefallene Wangen, doch eine Art grimmige Entschlossenheit lag in seinem Blick.
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Brimir
Gangrel
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Re: [1002] Heimkehrer [Ajax]

Beitrag von Brimir »

Der Nordmann schaute immer wieder zu dem schweigsamen Krieger an seiner Seite. Wenn er sich Sorgen um Ajax machte, dann sah man es ihm nicht an. Und doch nickte er bei der Erzählungen der Schlacht. Dann wanderte der Blick des Gangrel wieder nach vorne zu der Szenerie. Die Boote wurden gerade ins Wasser geschoben, nachdem die Toten darauf platziert waren. Sachte trieben sie ins Meer.

"Mailand wird in wenigen Tagen die Pässe erreichen. Es ist gut, dass die Nachhut der Ethrusker ausgeschaltet ist. Über welche Truppen haben wir aktiv Kontrolle? Hat sich Maximinianus dazu schon geäußert?"

Pfeile erhoben sich in die Nacht. Man konnte sie gut erkennen, da sie brannten. Nur wenige verfehlten ihr Ziel und steckten das Holz der Bote in Brand. Das Trommeln und Feiern derweil ging unermüdlich weiter.

"Munin hier... er kann uns als Bote dienen... ich habe noch weitere Tiere, die ihre Aufgabe kennen. Ich werde dir eine Eule zur Verfügung stellen, die mich finden wird."

Brimir krähte einmal in die Nacht und der Rabe erhob sich in die Luft. Er steuerte die Schiffe an und flog durch den Rauch über die Flammen hinweg. Einige der Krieger raunten, andere jubelten laut.

"Raben sind die Vögel unseres Gottes Odin. Ihre Anwesenheit bei der Schlacht oder bei den Totenfeiern künden davon, dass die Krieger nach Valhall einkehren. Die Lebenden schöpfen daraus Hoffnung, Mut und Kraft."

Dann wanderten seine Augen wieder zu Ajax.

"Ohne dir nahetreten zu wollen... ... dir scheint es seit der Schlacht an Kraft zu fehlen. Kriege sind meist tödlich... und nicht alles, was in einer Schlacht passiert ist... ehrenhaft nach der Definition der hiesigen Menschen. Aber manche Dinge müssen einfach getan werden. Was beschäftigt dich?"
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Ajax
Brujah
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Re: [1002] Heimkehrer [Ajax]

Beitrag von Ajax »

Ajax schwieg eine ganze Zeit lang und beobachtete die Bote wie sie weiter hinaustrieben und in Flammen standen, wie der Rabe darüberflog und wie die Krieger ihm huldigten. Ein leichtes Kopfschütteln und ein schmunzeln konnte man erkennen. Menschen überraschten einen doch immer wieder. Ihr stetiger Glaube an etwas größeres als sie selbst hatte sie wohl dorthin gebracht wo sie jetzt standen.

"Der Großteil der Einheiten wird vom Allesfresser und einem Mann names "Hauptmann Frederico" geführt. Ich kann bisher wenig über eine mögliche Einmischung Maximinianus berichten, er war nicht zugegen als sich die "Kriegsherrn" getroffen haben. Es gibt auch noch keine genauen Marschbefehle, doch diese werden sicherlich in den nächsten Nächten kommen, dann informiere ich dich. Ich gedenke soviele Stolpersteine wie möglich für das Genuesisch-Toskanische Heer aufzustellen, und möglicherweise könnt ihr einen direkten Kontakt herstellen, sodass die entsprechenden Stellen über unsere Truppenbewegungen informiert werden und sich entsprechend positionieren können."

Sein Blick folgte abermals dem raben bevor er sich wieder an Brimir wendete. "Das ist eine gute Idee. So sind wir zu jeder Zeit im Bilde darüber was passiert."

Auf die Frage des Nordmannes lachte er ein geqäultes Lachen. "Es fehlt mir nicht an Kraft, es fehlt an anderen Stellen. Ich wusste und weiß das Dinge getan werden müssen, und diese habe ich auch getan. Doch die Fassade fängt langsam an zu bröckeln Brimir. Dieser Krieg wird keinen Platz in meinem Herzen lassen für die Tugenden der Ritterlichkeit, die mich nun schon so lange durch die Nacht begleiten und an denen ich mich immer festhalten konnte. Selbst in den dunkelsten Stunden.
Dieses Gemetzel das wir zu verantworten haben....denn das war es Brimir ...nichts anderes. Wir standen 150 Mann gegen 250. Und diese sechs Männer und weitere sechs von Salvador ist alles was es uns gekostet hat. Ihre Ehre hat sie nicht vor uns beschützt. Ihre Tugenden haben sie nicht vor uns beschützt. Sie waren einfach zu schwach. Es wird immer offenbarer das das Einzige was wir in diesen Zeiten haben unsere eigene Stärke und Macht ist. Bist du schwach ...stirbst du. Bist du stark genug...lebst du." er machte eine kurze Pause und in seinen Augen und seinem Gesicht sah man den Ekel, aber auch etwas anderes.

"Ich wusste nicht zu was ich wirklich fähig bin. Und ich kann auch nicht bestreiten das es während des Gemetzels nicht einen Punkt gab, kurz bevor mich das Tier überkam....an dem ich Gefallen daran fand. Ich genoss die Angst und den Schrecken den ich verbreitete." seine Hand welche auf seinem Schwertgürtel lag, war verkrampft und presste zitternd das Leder zusammen.
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Brimir
Gangrel
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Re: [1002] Heimkehrer [Ajax]

Beitrag von Brimir »

"Das ist gut... wirklich... ... ich hoffe Maximinanus Einfluss ist gering genug, damit wir... ihr die Schlacht ohne sein Zutun für Genua schlagen könnt. Wir sollten die Truppen der Toskaner und unsere Trennen, um die Verluste gering zu halten. Ich für meinen Teil denke, dass Mailand bald auch uns zukommen wird."

Auf die Bestätigung der Idee seitens Ajax nickte der Nordmann schließlich. "Gut... dann halten wir den Plan erstmal fest und passen ihn der Situation an."

Der Erklärungen der Schlacht lauschte Brimir aufmerksam. Die Augen funkelten hin und wieder und doch gab es verständnissvolles Nicken. "Ich habe in meinem Leben... vor dem Kuss... auch immer getan, was getan werden musste... damit meine Familie überleben konnte, tötete ich Unschuldige... beraubte die Hilflosen. Doch erst nachdem ich zum Vampir wurde, erkannte ich die Wahrheit, die die ganze Zeit in mir schlummerte: Das Tier war schon immer da... selbst in den Menschen, die wir waren. Es macht uns noch heute lebendig"

Schließlich lächelte Brimir. Da war kein Vorwurf in seinem Ausdruck. Warum auch. Die Männer, die gefallen sind, waren Krieger... keine Unschuldigen.

"Mein Bruder im Blute sagt immer: Wir sind alle Jäger... und Beute... zu jeder Zeit."
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Ajax
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Re: [1002] Heimkehrer [Ajax]

Beitrag von Ajax »

"Ja damit hast du Recht, solange wir die Einheiten getrennt halten können, besteht die Möglichkeit das nur die genuesisch-toskanischen Truppen aufgerieben werden. Sollte dies jedoch nicht der Fall sein, also das wir sie nicht teilen können. Was machen wir dann ? Ich denke ich werde dann dazu gezwungen sein, direkt und aktiv zu handeln auch wenn es mich nach dem Krieg einiges kosten wird, wenn offensichtlich wird, dass ich oder auch andere die Personen waren, die dafür gesorgt haben dass das Heer besiegt wurde." er lächelte ein gequältes Lachen, doch Brimir war klar, dass egal was es ihn kosten würde, Ajax würde bis zum letzten Atemzug den Auftrag den sie besprochen hatten ausführen.

Die verständnißvollen Worte des Gangrel liesen den Brujah besser fühlen, auch wenn er sich das vielleicht nicht eingestehen wollte. Doch man konnte es an seiner Haltung erkennen. Er hatte sich leicht entspannt und der Griff am Schwertknauf hatte einiges seiner Kraft verloren.

"Mir wird etwas immer klarer...es sind nicht irgendwelche selbsauferlegten Regeln die uns stärker machen. Sondern nur wir selbst und das was wir bereit sind zu tun. Ich kann es noch nicht genau in Worte fassen. Doch ich hoffe du verstehst..." sein Blick wanderte wieder in die Ferne. Die Boote brannten mittlerweile lichterloh. Die Szenerie hatte etwas beruhigendes, doch kündeten auch gleichzeitig von dem was Da kommen möge.

Dann wandte er seine Gedanken wieder auf das Gespräch "Was konntet ihr bereits politisch erreichen Brimir ? Habt ihr mit Vertretern Mailands gesprochen ? Wie sieht unsere Lage aus ? Gibt es Versprechungen was nach der Einnahme von Genua passieren wird ? Und was geschieht wenn Aurore nicht mehr erscheint ? Stellt Mailand dann einen Verwalter ?" fragen über Fragen, nicht das diese seine Entscheidung beeinflussen würden, doch er würde die Informationen verarbeiten und entsprechend handeln. Er wusste gerne mit was für Einsätzen er spielte.
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Brimir
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Re: [1002] Heimkehrer [Ajax]

Beitrag von Brimir »

"Dieser Krieg wird uns Alle viel kosten... euch, die ihr das Heer führt... und, die wir mit dem 'Feind' verhandeln." Er stand nicht allein, genauso wenig, wie die Anderen, die hierbei mitwirkten.

Dann jedoch offenbarte Ajax Brimir seine Gedankengänge und der Nordmann nickte wieder voller Verständnis. "Wer keine Opfer bringt... bleibt zurück... wer zuviel riskiert verbrennt im Feuer... aber, alles was wir tun, um stärker zu werden... muss aus uns kommen. Da hast du vollkommen Recht."

Der Nordmann nickte erneut.

"Wir reden derzeit mit Mailand... und es sieht gar nicht so schlecht aus, bei dem, was sie planen. Kein Besatz... und die Hoffnung auf Aurores Rückkehr."
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Ajax
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Re: [1002] Heimkehrer [Ajax]

Beitrag von Ajax »

Ajax und Brimir wohnen der nordischen Beisetzung seiner Männer bei. Sie reden über den Krieg und wie sie miteinander kommunizieren könnten, sobald die Kampfhandlungen beginnen. Ajax erzählt von den Gewissensbissen die er seit dem Gemetzel an den Etrusker Nachschub. Brimir erklärt ihm wie er die Dinge im größeren Maßstab sieht. Die beiden trennen sich in der Hoffnung das der Krieg nicht zu viele Opfer kostet.
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