[1002] Kalte Asche[Amalia, Ilario]

[August + September '17]
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Ilario
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[1002] Kalte Asche[Amalia, Ilario]

Beitrag von Ilario »

Nach den Nächten des Aufruhrs, als die Aufstände durch Domus getobt hatten, und nun wieder langsam so etwas wie Ruhe einkehrte hatte Ilario sich aufgemacht. In Begleitung von vier gerüsteten, mit Schild und Schwert bewaffneten Veteranen war er in das Handwerkerviertel gekommen und sah sich nun die Überreste des Domus Medicorum an. Trümmer, trauernde arme Seelen, schwache Menschen von denen fraglich war ob sie allein überhaupt überdauern könnten. Ilario lies kalte Asche durch seine Finger rinnen, während zwei seiner Männer einige mitgebrachte Brote an die Obdachlosen verteilten. Auch wenn das Schicksal dieser Sterblichen sein schwarzes Herz kaum zu erreichen vermochte: Adel verpflichtete.

Eigentlich ein Schlag den Gaius hätte kommen sehen müssen, er hatte das Spiel des doppelten "Verrats" mit einem Tyrannen gespielt. Maximinianus hatte ein Symbol vernichtet, ein Zeichen gesetzt. Ilario war hergekommen weil er es mit eigenen Augen sehen wollte, vielleicht hatte der Seneschall hier einen Fehler begangen, vielleicht auch nicht. Aber nach dem was er hier sah, würde Domus wohl ein Kriegsschauplatz bleiben.
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Amalia
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Re: [1002] Kalte Asche[Amalia, Ilario]

Beitrag von Amalia »

Zorn beflügelte ihre Schritte, als sie von Gaius die Nachricht erhielt, dass sein Haus der Heiler angezündet wurde. Wie ein tödlicher Schatten, glitt die Meisterin der Schmerzen durch die Gassen Genuas. Zusammen mit Vrasës, Zemërim und Dario näherte sie sich dem Ort des Geschehens. So sehr sie den Schmerz und die Pein liebte umso mehr hasste sie es, wenn Unschuldigen solch etwas zustieß. Zumal Heiler ihn ihren Augen, erst recht nicht attackiert werden sollten. Von weitem sah sie schon den Mann, welcher sich die Trümmer ansah. Sie würde nicht ansprechen. Er würde sie schon selbst anreden müssen. Sonst würde er nichts hören, außer das leichte Knurren und Schnuppern der Hunde, das Rasseln ihrer Ketten. Amalia war nun in Sichtweite, das sollte genügen, um die Szenerie besser betrachten zu können. - Waren es Feinde? Waren es Freunde? Warum waren sie hier? Waren es Gefolgsleute von Gaius? -
"Ich kann deine Angst fühlen Mensch. Sie ist spürbar gegenwärtig. Ich kann mit den Fingern darüberstreichen und ihr krankes Aroma schmecken. Ist dieses Entsetzen Nährboden für Hass, dann lass mich daran laben und dich dabei völlig auslöschen."
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Ilario
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Re: [1002] Kalte Asche[Amalia, Ilario]

Beitrag von Ilario »

Rasselnde Ketten, die riesigen Hunde und schließlich die entstellte Frau selbst erregten Aufmerksamkeit. Die Soldaten wurden wachsamer, Hände ruhten auf Schwertknäufen. Soviel offensichtliche Bedrohlichkeit in Zeiten des Krieges ließ die Veteranen wachsam sein.

Ilario erhob sich, seine Leute gruppierten sich routiniert um ihn. Jeder Schritt wirbelte kleine Aschewölkchen auf als er sich der Fremden näherte. Eine Gefolgsfrau Maximinianus' die sich am Zerstörungswerk ergötzte? Eine Kriegerin der Ethrusker? Zeit es herauszufinden.


"Seid gegrüßt werte Dame."
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Amalia
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Re: [1002] Kalte Asche[Amalia, Ilario]

Beitrag von Amalia »

Der Fremde sah, wie der Mann an die Seite der Frau ging und ihr etwas ins Ohr flüsterte. Sie nickte und sagte dann "Nagt" mit sehr starkem Akzent. Dann folgten Worte in einer Sprache, die der Lasombra vermutlich noch nie gehört hat. Der dicke Mann im Priestergewand verneigte sich und sagte mit seiner ruhigen und freundlichen Stimme: "Meine Herrin grüßt euch Fremder. Sie fragt, ob ihr wisst, was hier passiert ist und ob ihr den Besitzer kennt, da ihr euch wie er um die Armen kümmert." Amalia nickte kurz und lächelte. Durch das Licht des Mondes, wirkte ihre rechte Seite noch blasser als sonst. Sie war weiß wie Schnee. Erneut folgten Worte in Fremder Zunge und der Dicke übersetzte sie wie folgt. "Des weiteren lässt sie fragen, was einen solch hohen Herren, bewegt durch die Nacht zu schleichen." Er verneigte sich erneut und trat einen Schritt zurück, um zu zeigen, dass es nun an dem Fremden war zu sprechen."
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Ilario
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Re: [1002] Kalte Asche[Amalia, Ilario]

Beitrag von Ilario »

Er nickte und sprach dann an die Frau gewandt, der Übersetzer war ja mehr ein Hilfsmittel denn ein echter Gesprächspartner. "Mein Stand verlangt es ab und zu Almosen zu geben, Anstand und Pflicht. Und ja ich kenne den werten Herrn dieses vormals prachtvollen Hauses. Genau wie er wandle ich lieber des Nachts umher, in der Kühle der Nacht fällt es leichter die Gedanken schweifen zu lassen als unter dem sengenden Angesicht der Sonne."

Die Fremde kannte Gaius anscheinend und konnte definitiv keine sterbliche sein. Ghulin vielleicht oder doch eher noch vom Geblüt."In welchem Verhältnis steht ihr denn zum werten Gaius Marcellus?"
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Amalia
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Re: [1002] Kalte Asche[Amalia, Ilario]

Beitrag von Amalia »

Amalia nickte und wieder flüsterte der Priester ihr die Worte des Kainiten ins Ohr. Sie grinste oder war es gar ein kurzes, stilles Lachen? Es sah alles in allem sehr unnatürlich aus. Dann erhob sie wieder das Wort an den Fremden. "Tani. Vlerat e Gai është vëllai im në gjak. Por unë nuk e di nëse bashkëshortët tuaj dini rreth klanit tonë. Kështu që unë do të sugjeroja që të shkojmë diku ku nuk është aq shumë veshët huaj."
Dario nickte und übersetzte dem Fremden, was seine Herrin sagte. "Meine Herrin und der werte Gaius sind Geschwister im Blute. Aber sie ist sich nicht sicher, ob man vor euren Männern offen sprechen kann." Amalia nickte kurz und neigte dann ihr Haupt. Der Fremde war wahrscheinlich einer der ihren und so, wollte sie ihm auch gerecht werden.
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Ilario
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Re: [1002] Kalte Asche[Amalia, Ilario]

Beitrag von Ilario »

Unnötig Sie zu korrigieren, woher sollte irgendjemand auch wissen wessen Männer dies waren. So nickte der gleichteils hagere wie blasse Adlige der Nacht."Sprecht frei werte Dame, diese Männer sind eingeweiht."

Der Lasombra blickte sich unauffällig um und ging sicher, dass kein ungebetener Sterblicher in Hörweite war. Dementsprechend sprach er leise, jedoch für Amalia und ihren Dolmetsch verständlich." Gestattet, dass ich mich vorstelle: Ilario Contarini, Neugeborener im Blut der Schatten, Vasall der höchstverehrten Prinzessin Aurore von Genua und Kind des Lucius Valerius Galba, Ahn der Schatten zu Venedig.
Eine Blutschwester des werten Gaius Marcellus also, beide vom Clan Saulots... Oder gar noch nähere Blutsverwandte?"
Lag es womöglich an einer gemeinsamen Linie im Blut, einer speziellen Ausprägung, dass beide Salubri so entstellt waren? Keine Nosferatu, aber immerhin ein merkwürdiges gemeinsames Zeichen. Seines Wissens halt dies nicht für alle Salubri, aber vielleicht hatten sie denselben Erzeuger?
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Amalia
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Re: [1002] Kalte Asche[Amalia, Ilario]

Beitrag von Amalia »

Amalia nickte und lauschte den Worten, welche Dario ihr ins Ohr flüsterte. "Tani vlerë fëmija Lasombras. Unë jam Amalia, e bija e Elisabeta, e bija e Mirana dhe të sapolindur në Saulots gjakut" Amalia neigte ihr Haupt und Dario verneigte sich ehe er sie, für den Fremden verständlich vorstellte. "Meine Herrin ist höchst erfreut ein wertes Kind Lasombras kennen zu lernen. Sie ist Amalia, Tochter der Elisabeta, Tochter der Mirana und Neugeborene im Blute Saulots."

Amalia lächelte. Sich selbst vorzustellen wäre eine der ersten Sachen, welche sie in der, ihr noch so fremden Sprache lernen würde. Dann sagte sie an Ilario gewand "Jo. Ne nuk jemi pretekst pranë njëri-tjetrit apo të ngjashme. Ti e di se çfarë ka ndodhur këtu?" Dann blickte sie zu Dario, welcher ihre Worte umgehend übersetzte. "Nein. Meine Herrin kennt Gaius noch nicht lange und außer dem Clan teilen sie keine weitere Verwandschaft. Sie fragt, ob ihr wisst, was hier passiert ist?"
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Re: [1002] Kalte Asche[Amalia, Ilario]

Beitrag von Ilario »

Einige Worte der fremden Zunge waren Ilario wohlbekannt, beherrschte er doch zahlreiche Sprachen. Dennoch konnte er sie nicht genau einordnen. Seine Neugier war geweckt. Der Magister wandte sich bei seinen Fragen und Antworten direkt an die Kainitin, ihr Übersetzer war für ihn nicht mehr als ein Werkzeug, eine Krücke die sie wohl irgendwann nicht mehr brauchen würde. "Sagt werte Amalia, Tochter der Elisabetha, aus welchen Landen kommt ihr? Welcher Prinz sprach euch frei, in welcher Domäne?" In fremden, womöglich wilderen Landen waren die Feinheiten der Etikette vielleicht nicht so wichtig, weshalb Ilario darüber hinweg sah. Dennoch fragte er, nicht böswillig, nach in Zeiten des Krieges.

Ihre Frage wollte er aber auch nicht unbeantwortet lassen. Der Magister warf einen langen Blick über Trümmer und Asche, über die steinernen wie menschlichen Überbleibsel des einst so stolzen Domus Medicorum
. "Ich habe eine Vermutung. Dies hier ist der Preis des Verrats. Euer Clansbruder hat ein Doppelspiel mit dem verehrten Maximinianus gespielt und sich offenbart. Dies hier ist die Rache dafür. Maximinianus wurde angegriffen und hat zurückgeschlagen."
Auch wenn Ilario sich bemühte neutral zu klingen, wurde doch eine gewisse Bitterkeit deutlich. Abneigung gegenüber dem Seneschall klang durch, nein der Lasombra war definitiv kein Freund des Ventrue-Ancilla. Diese Gefühle waren aber offensichtlich auch nicht so stark, dass es sich um etwas persönliches Handeln konnte.

Manipulation und Ausflüchte zum Verbergen der eigenen Emotionen: 0 Erfolge
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Amalia
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Re: [1002] Kalte Asche[Amalia, Ilario]

Beitrag von Amalia »

Amalia lauschte dem Flüstern ihres Dieners und lächelte, als sie die Bitterkeit in den Worten des Lasombras hörte. Als Dario seine Übersetzung beendet hatte, sagte Amalia "Tani unë vij nga Shqipëria dhe ishte më i nderuar Catherine "luaneshë" në domenin në Krujë" Dann lächelte sie lauernder und und anders als vorher. Sie kam einen Schritt näher und sagte "Kështu pra, vëllai im ka kryer tradhti - kur ai ndoshta donte të më thoni? - Tani ju tingëllojë shumë e trishtuar e lirë Ilario. Dëgjoj urrejtje Maximinianus. A ju punoni për të?"

Sie gab Dario ein Handzeichen und dieser übersetzte ihre Worte sinngemäß. "Meine Herrin wurde in der Domäne zu Kruja, in Albanien von der höchstverehrten Katharina "der Löwin" freigesprochen. Ihr ist des weiteren euer Unmut, euer Hass auf den verehrten Seneschall aufgefallen. Ihr mögt diesen Mann für seine Taten nicht. Arbeitet ihr trotzdem für ihn?"
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