[1003] Pech und Feuer träufelt auf Gomorrh [offen]

[Oktober '17, November '17, Dezember '17]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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Sousanna
Ravnos
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Re: [1003] Pech und Feuer träufelt auf Gomorrh [offen]

Beitrag von Sousanna »

Nun wurden ihre Sorgenfalten endgültig sichtbar. Tiefen Gräben gleich zogen sie sich durch die hübschen, glatten Züge. Ließen die ewig junge Sünderin älter wirken. Weiser. Als wäre ihre ganze Unschuld und Leichtigkeit in diesen Augenblicken von ihr abgefallen wie ein loser Mantel, so dass sie nun als Wissende, als altes Wesen vor ihm stand.
"Was sind es für Feinde, die euch so sehr hassen, dass sie auch Interesse an mir hätten?", wollte sie sacht wissen. Ihre Stimme glich zarten, liebevollen Fingern, die sich nach seinem Gesicht ausstreckten, um es sacht zu bergen.
Ach! es sey die letzte meiner Thräne,
Die dem lieben Griechenlande rann,
Lasst, o Parzen, lasst die Schere tönen,
Denn mein Herz gehört den Todten an!
Friedrich Hölderlin
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Fabrizio
Lasombra
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Re: [1003] Pech und Feuer träufelt auf Gomorrh [offen]

Beitrag von Fabrizio »

"Es wird das Tier sein, welches aus dem Wasser steigt..." murmelte er kryptisch, dann humpelte der Bettler stumm davon in die Dunkelheit.
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Sousanna
Ravnos
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Registriert: Mo 14. Nov 2016, 21:12

Re: [1003] Pech und Feuer träufelt auf Gomorrh [offen]

Beitrag von Sousanna »

Fassungslos starrte die Ravnos dem Bettler hinterher. Ein leiser nicht besonders damenhafter oder gar anständiger Fluch, den man sonst nur in den dreckigsten Gassen Byzanz vernehmen konnte, kam über ihre wohlgeformten Lippen.
Er war wahnsinnig. Und eines Tages würde er ihr den Verstand rauben. Da war sich die Hehlerin sicher.
Doch zumindest der erste Teil der Nacht war ein Erfolg gewesen und so verschwand auch sie in der Nacht, die sich wie ein seidiger Mantel um die Unschuld legte.
Nach einer Erledigung Sousannas treffen sie und Fabrizio mehr oder minder zufällig aufeinander. Das Gespräch schwankt zwischen Geschäftsabsprachen, Geplauder und wirren Andeutungen hin und her ehe der offenkundig verwirrte Lasombra mit der Warnung seine Feinde dürfen sie nicht gemeinsam sehen wieder von dannen zieht.
Ach! es sey die letzte meiner Thräne,
Die dem lieben Griechenlande rann,
Lasst, o Parzen, lasst die Schere tönen,
Denn mein Herz gehört den Todten an!
Friedrich Hölderlin
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