[1003] Die Brücke über den Abgrund [Toma]

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Fabrizio
Lasombra
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Re: [1003] Die Brücke über den Abgrund [Toma]

Beitrag von Fabrizio »

Fabrizio lächelte, vor seinem inneren Auge formte sich bereits die Erwartung zu einem düsteren Bild...

Nur einen Moment später entriss er sich dieser Vorstellung. Seine schwarzdurchtränkten Augen wanderten ein mal rasch prüfend durch die Werkstatt, seinen Gastgeber und den Ghul.

"Es erfreut mich, dass ihr den unsäglichen Krieg im übrigen gut überstanden habt. - Nach meiner Rückkehr kam mir zu Ohren es sei hier schon vor den Sarazenen heiß hergegangen. Irgendwer hat das Medicorum abgefackelt. Ich hoffe euer Haus dort am Platze blieb unangetastet? Keine eurer Menschen beschädigt?"
Aus dem Gesagten hätte man etwas mehr Neugierde oder zumindest ehrbares Interesse erwarten können. Doch eigentümlicher Weise blieb Fabrizio eher feststellend, schien hingegen irgendetwas zu wissen oder zu erwarten.
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Toma Ianos Navodeanu
Tzimisce
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Re: [1003] Die Brücke über den Abgrund [Toma]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Ein dünnes Lächeln spaltete die Lippen des Drachen. "Wie erfreulich dass ihr euch um mich sorgt..." ..erfreulich war es keineswegs, weil er ihm diese Höflichkeitsfloskel nicht abkaufte.
"Ja, das Medicorum brannte nieder...sonst nichts." war die knappe Antwort die er darauf gab.
Die Erwähnung des Krieges verschlechterte Tomas Laune nur zusehends.

"Unsäglicher Krieg...ja, war es das denn für euch auch? Seid ihr erfreut oder enttäuscht ob dieses Ausgangs? Wart ihr überhaupt anwesend, Botschafter?"
Hatte das überhaupt noch Bedeutung? Botschafter? Stand er immer noch unter Schutz? Es gab ja einige, die ein Interesse an dem Lasombra hätten...
Irgendwie lauernd schaute Toma in Fabrizios tiefschwarze Augen und kam seltsamerweise nicht auf die Idee diese Augen doch gern aus ihren Höhlen zu schneiden.
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Fabrizio
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Re: [1003] Die Brücke über den Abgrund [Toma]

Beitrag von Fabrizio »

"Weder noch. Allerdings war ich tatsächlich anwesend. Sobald die Waffen sprechen, bleibt mir als Botschafter leider ersteinmal nur das... Beobachten. Und als Beobachter fiel mir vor allem auf, dass nicht viele Anstrengungen unternommen wurden die Stadt vor dem, bereits seit langem angekündigtem, Überfall zu schützen. Die Flotte Genuas hätte die Angreifer ohne weiteres ausschalten können, oder zumindest lange genug aufhalten können um den wenigen in der Stadt zurückgebliebenen Kämpfern die Organisation der Verteidigung zu ermöglichen. Da wurden offenbar ein paar sehr seltsame Entscheidungen getroffen von den mehr oder weniger treuen Vasallen der Prinzessin. - Ich hatte schließlich so großes Mitleid mit der Stadt, die immerhin auch meine Heimat ist, dass ich selbst bei der Verteidigung half. Absurd, nicht wahr? Ein gewisser Spielraum wurde mir da zum Glück immerhin gelassen."
Eine seltsam groteske Mischung aus Plauderton, Respektvoller Wortwahl und Provokation die da entstand während der Lasombra sprach.
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1003] Die Brücke über den Abgrund [Toma]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Wie stark die genuesische Flotte war, das konnte er nicht beurteilen, wusste auch nicht, was wirklich alles am Hafen geschehen war oder wie gut die Vorbereitungen waren. Doch der Lasombra hatte sicher recht, dass einige Dinge äußerst seltsam gewesen waren. Wachen die nichts getan haben und andere die die eigene Bevölkerung niedergemetzelt haben.

"Ihr habt also bei der Verteidigung geholfen? " fragte Toma jedoch durchaus überrascht über diese Aussage.
"Klingt in der Tat absurd. Für eine Domäne in der ihr als Verräter und Mörder gebrandmarkt seid und gegen den Herren der euch Schutz gibt?"

Er neigte den Kopf von einer auf der anderen Seite, als würde das, das Bild das er von ihm hatte ändern, was es auch irgendwie tat.
Wenn es stimmte, war es vielleicht nicht die schlechteste Idee wenn ihn Sizilien irgendwann fallen ließ, um die Gunst der Genuesen zurückzugewinnen. Aber wirklich glaubte er ihm noch nicht.

„Wo halft ihr denn?“ Nicht dass es ihn sonderlich kümmern würde, ob der Pirat nun wirklich ein Verräter war oder nicht oder auf welcher Seite er nun wirklich stand, so sehr hing er ja nun selbst nicht an dieser Stadt. Doch es machte den Lasombra interessanter.

„Und wisst ihr denn zufällig, was in Broglio vorgegangen ist? Waren es eure…eigentlichen Verbündeten die das Viertel angriffen?“ …oder wer hatte da seine Finger drinn?
Dass den Menschen dort ein Hinterhalt gestellt wurde, hatte er ja selbst gesehen. Nur von wem?
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Fabrizio
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Re: [1003] Die Brücke über den Abgrund [Toma]

Beitrag von Fabrizio »

"Ich erreichte Genua im Schutz des Nebels noch vor den ersten Schiffen der Sarazenen. War dann etwas überrascht den Hafen derart unvorbereitet vorzufinden und niemanden anzutreffen, es schienen alle Kainiten die Stadt verlassen zu haben. Nur diesem buckligen Nosferatu begegnete ich, aber dann ging auch schon irgendwo in der Stadt das Chaos los. Vermutlich die Vorgänge in Broglio die ihr andeutet? Feuer und Unruhe, ziemliches Glockengeläut, mehr habe ich davon nicht mitbekommen. Allerdings wollte der Nosferatu sich das wohl näher ansehen. Ihr könntet ihn bestimmt dazu befragen, wenn ihr ihn findet."
Sein Bericht war ziemlich nüchtern und emotionslos, nur oberflächlich bemüht in unterhaltsamer Struktur vorzutragen. Mehr alte vielleicht sogar lästige Gewohnheit als dass er es für notwendig hielt vor dem unwirklich gestalteten Monster Toma.

"Gab kaum erwähnenswerte Kämpfe am Hafen, da habe ich mich herausgehalten. In der nächsten Nacht allerdings gelang es mir die letzten Verteidigungsnester bei der Festung zu erreichen und den Durchbruch der Belagerer zu vereiteln."
Er schüttelte etwas ungläubig das Haupt.

"Stellt euch vor, sogar das Bischofskastell war kurz davor geopfert zu werden."
Er stockte kurz.

"Nunja, war dann auch eher ein geringer Erfolg wie ihr euch vorstellen könnt. Zu wenige und erschöpfte Kämpfer um irgendetwas zurückzuerobern und dann brennt auch noch die Residenz vom Bischof persönlich ab. War aber niemand zu Hause, davon konnte ich mich vorher noch überzeugen. Und zumindest wurde dort zur Ehrenrettung Genuas durchgehalten bis die Mailänder kamen."
Er zuckte beiläufig mit den Schultern.
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1003] Die Brücke über den Abgrund [Toma]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

„Das Kastell also. Ja man hörte ja davon, dass es dort gebrannt habe, aber auch dass es sich dem Feind ergeben hätte…“ fragend blickte der Drache den Lasombra an. Von Befreiung konnte ja dann keine Rede sein? Oder waren die Mailänder damit gemeint, obwohl das ebenso komisch wäre.
Auf jeden Fall hatte Toma durchaus etwas Anerkennung übrig für diese Tat. Der Pirat schien wahrlich nicht unfähig und sehr wahrscheinlich gefährlich.

„Seltsam dass es plötzlich brennt, nachdem ihr da wart?“

Dann zuckte er mit den Schultern, als würde es ihn nicht kümmern. In der Tat war er auch einfach hin und her gerissen zwischen Neugier und doch der Ansicht, dass er die Details auch gar nicht wissen wollte. Dass es ihn nichts anging.
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Fabrizio
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Re: [1003] Die Brücke über den Abgrund [Toma]

Beitrag von Fabrizio »

"Hat den Mailändern nicht in ihre Geschichte der glorreichen und harmonischen Befreiung gepasst. Ihr wisst ja, dass die Geschichten gerne von den Gewinnern erzählt werden. Die meisten Totenmünder schweigen normalerweise nach der Schlacht."
Ein finsteres aber wissendes Lächeln.

"Das Feuer hat mich einige... Nerven gekostet. Ich war vor Ort und bin nun wirklich niemand der gerne mit Feuer spielt. Irgendjemand wollte Spuren verwischen oder ein Zeichen setzen und demjenigen war meine Anwesenheit dort entweder egal oder aber gerade recht wenn ihr versteht."
Dabei verzog er etwas unwillig die Mundwinkel.
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1003] Die Brücke über den Abgrund [Toma]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

"So? hm..." Die Antworten klangen durchaus plausibel. Alles Möglichkeiten, die nicht abwegig waren.

"Dann habt ihr euch ja tatsächlich recht viel eingesetzt für Genua." was er davon hielt, wurde nicht wirklich deutlich. Er stellte es mehr fest.

Scheinbar etwas unruhig ließ Toma den Blick schweifen. Wohl nicht weil er sich in seiner eigenen Werkstatt umsehen müsste. Sondern mehr weil er nichts mehr zu sagen hatte.
"Nun gut...habt ihr noch ein Anliegen?" fragte er und schaute den Lasombra erwartungsvoll an. Wohl auch darauf wartend, dass wenn er nichs mehr sagen würde, doch stattdessen gehen würde.
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Fabrizio
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Re: [1003] Die Brücke über den Abgrund [Toma]

Beitrag von Fabrizio »

"Nein, keine Sorge. Ich werde euch jetzt wieder mit eurer Arbeit alleine lassen." Fabrizio lächelte ein verstohlen kühles Lächeln und setzte sich mit elegantem Schwung die Maske wieder auf.
Daraufhin würde er sich ziemlich dezent verbeugen und hauptsächlich rückwertsgehend die Werkstatt verlassen...
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1003] Die Brücke über den Abgrund [Toma]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Toma neigte den Kopf zu Abschied und beobachtete den Lasombra einfach nur wie er rückwärts seine Werkstatt verließ. Dies verleitete ihn auch zu einem kleinen Schmunzeln.
Dieser Schatten war immer wieder für Überraschungen gut...
Zusammenfassung:
Fabrizio erscheint erneut bei der Werkstatt des Drachen und bietet ein Geschäft an. Er möchte einen Menschen nachbilden. Toma erklärt ihm, was er dafür bräuchte und die beiden einigen sich darauf, dass sich Fabrizio wieder melden würde sobald er ein Exemplar hätte. Danach sprechen sie noch über den vergangenen Krieg. Toma ist skeptisch über die Schilderungen des Lasombra, dass er Genua mit verteidigt hätte, doch findet es auch bemerkenswert, wenn es der Wahrheit entspricht.
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