[1003] Wahnhafter Glaube [Titus/Amalia]

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Titus
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Re: [1003] Wahnhafter Glaube [Titus/Amalia]

Beitrag von Titus »

Titus ließ das Gesagte der Salubri an sich abprallen, wie Sand, der auf Fels traf. Sein Blick zeigte weder Verständnis, noch Mitleid oder eine andere Emotion, die Amalia durch ihre Worte hervorlocken wollte.

"Wer sich verteidigt, klagt sich an."

Er ließ die Worte einen Moment wirken, doch ergriff er erneut das Wort, bevor Amalia etwas erwiedern konnte.

"Doch seid unbesorgt. Würde ich Euch wahrhaftig des Verrates beschuldigen, so hätte ich Euch und die Euren bereits aus der Feste gejagt. Und dennoch werdet Ihr akzeptieren müssen, dass Ihr Euch mein Vertrauen erst verdienen müsst, wenn Ihr Informationen und Geheimnisse erfahren wollt, die nicht für Jedermanns Ohren bestimmt sind."

Ein kurzer Seitenblick traf seine Clanschwester, dann blickte er Amalia an, ob sie darauf etwas zu erwieder hatte.
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La Vedova
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Re: [1003] Wahnhafter Glaube [Titus/Amalia]

Beitrag von La Vedova »

Seinfreda hob beruhigend die Hand, als wolle sie imaginäre Wogen glätten. In ihrem Kopf überschlugen sich die Gedanken.

„Das ist doch ein wundervoller Ansatz, Bruder. Wenn ich es recht verstanden habe, sucht Ihr, Amalia, nach einer Zuflucht?“, wandte sie sich nun tatsächlich direkt an die Salubri.
„Ich bin der Meinung, dass jeder eine Chance verdient hat und kann mich noch gut erinnert wie es für mich war, neu in dieser Stadt zu sein und vielen zweifelnden Blicken zu begegnen. Ich bin nicht abgeneigt, Euch zu helfen. Wenn Gaius Euch vertraute, so möchte ich Euch gerne diese Chance geben.
Titus möchte einen Vertrauensbeweis und das kann ich gut verstehen...doch in diesem Augenblick kam mir ein Gedanke, der für uns alle von Nutzen sein kann…“, sie warf Titus einen beruhigenden Seitenblick zu.

„Ich weiß einen geeigneten Ort für Eure Zuflucht. Im Augenblick ist es noch eines meiner Projekte, doch angesichts der veränderten Verhältnisse werde ich vorerst nicht dazu kommen, dort weiter zu arbeiten:
Es gibt ein Dorf nicht weit entfernt, in dem meine Schwestern als Heilerinnen ihren Dienst vollbringen. Es war Gaius und mein persönliches Anliegen in dieser Stadt die Gesundheit der Herde zu gewährleisten. Während er nun verschwunden ist, würde es mich freuen, wenn Ihr Euch mir in diesem Dienst anschließen würdet. Ich stelle Euch meine Zuflucht dort zur Verfügung und hoffe, dass Ihr das Dorf im Dienste des Martinsordens zu frischer Gesundheit bringen könnt…“ und es für uns sichert, schwang dabei mit.
„Momentan wütet dort leider eine Krankheit…seit etwa drei Jahren, die uns noch nicht gelungen ist auszutreiben. Wer wäre besser für diesen Dienst an Domäne, Herde und Vertrauen geeignet als eine junge und sehr vielversprechende Salubri? Meine Ordensschwestern vor Ort werden Euch sicherlich gerne in ihren Reihen begrüßen und die Bewohner des Dorfes…nun, sie warenb erst unkooperativ, doch inzwischen dürften sie erkannt haben, dass sie Hilfe benötigen, sollten sie nicht sterben wollen.“
Sie sah zu Titus „Was hältst du davon? Wollen wir Amalia diese Chance geben, uns zu zeigen, dass wir uns auf sie verlassen können? Eigentlich können wir alle von dieser Sache nur profitieren…Und natürlich komme ich Euch, Amalia, gerne zur Hilfe, solltet Ihr sie benötigen…“
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Titus
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Re: [1003] Wahnhafter Glaube [Titus/Amalia]

Beitrag von Titus »

Titus Zweifel in seinem Blick blieb, als seine Clanschwester diesen Vorschlag machte. Während sie sprach traf Amalia immer wieder ein prüfender leicht skeptischer Blick. Auch antwortete er nicht gleich, sondern bewegte die Worte in seinen Gedanken und schien abzuwägen. Dann schließlich nickte er, langsam.

"Nun gut...ich bin einverstanden. Wenn Ihr gewillt seid dadurch unser Vertrauen zu verdienen, dann helft dem Martinsorden und den armen Seelen von Quinto al-Mare die Krankheit zu besiegen und den notleidenden Menschen dort das Licht und die Wärme Jesu Christ zu bringen. Seht es als großzügigen Vertrauensvorschuss meiner werten Clanschwester, wenn Ihr Euch als würdig erweist, so bin ich gewillt meine Zweifel zu überdenken."
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Amalia
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Re: [1003] Wahnhafter Glaube [Titus/Amalia]

Beitrag von Amalia »

Amalias Blick haftete sich an die Rothaarige und wich nicht von ihr. Auch nicht, als diese schon längst geendet hatte mit dem was sie sagte. Auch nicht, als Titus seine Stimme erhob und zu ihr sprach. Starr, durchbohrend, berechnend blickte sie zu der Kappadozianerin und dachte nach. So verging eine Weile, ehe die Zweigesichtige antwortete und ihr einseitig langes Haar hinter ihr Ohr legte "Nun werten Seinfreda ... Ich nehmen eure Vorschlag an aber diesen nicht unter ein, zwei ... Ehhh ... Bedingungen. Ich nehmen Wachen mit, so viel wie notig. Sie mir sollen helfen zu teilen Dorf. Sie halten Wache, damit kein Fremder kommen rein und stecken sich an. Sie sollen mir helfe zu Trennen Gesund von Krank und heben aus Locher für die Toten. Sein Krankheit sehr ansteckend? Denn ich nicht wissen wie Trinken in Zeit wo ich sein da. Ich muss auch sagen, dass ich schon bin mit werte Vergonzo in Gerede fur Haus. Er sollen machen groß damit ich kann lassen in Wiwen rein. Weiter muss ich sagen, dass ich sein kein Heiler, ich nicht sein richtig Krieger. Ich seien die Person die du holen, wenn du wollen sehen Leid und Schmerz in Gegner oder haben Information." Dann schwieg sie einen Moment, ehe sie sich zu dem Mann der Runde drehte "und wenn ich muss machen etwas um zu bekommen euer Vertrauen, ich brauchen etwas, damit ich kann euch vertrauen. Das letzte mal als ich haben vertraut Leute blind, als ich noch waren jung und dumm, ich verloren meins Unschuld .... und Gesicht. So ich machen Vorschlag. Da Gaius nicht mehr sein da er mir nicht mehr kann helfen zu bekommen Gastrecht, wie es war unser Handel .... So wenn ich mache eure Vertrauenssache ihr mir helfen zu bekommen Gastrecht. Dann ich kann euch vertrauen. Wenn ihr seid einverstanden ich gehen zu Dorf und versuchen zu Helfen euer Orden." Sie lächelte etwas, als sie geendet hatte und blickte nun in die Runde. Das waren Konditionen mit denen sie arbeiten konnte.
"Ich kann deine Angst fühlen Mensch. Sie ist spürbar gegenwärtig. Ich kann mit den Fingern darüberstreichen und ihr krankes Aroma schmecken. Ist dieses Entsetzen Nährboden für Hass, dann lass mich daran laben und dich dabei völlig auslöschen."
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La Vedova
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Re: [1003] Wahnhafter Glaube [Titus/Amalia]

Beitrag von La Vedova »

Seinfreda hielt diesem durchdringenden Blick stand. Ihre meeresgrauen Augen lagen groß und tief in ihren Höhlen wie strahlende Murmeln. Sie begegnete dem Blick offen, abwartend. Sie fragte sich insgehei, was der Frau wohl zugestoßen sein mochte, dass ihr Gesicht so entstellt war, es musste wohl noch vor dem Kuss geschehen sein. Sie war jedoch höflich genug, diese Gesichtshälfte nicht anzustarren.
Als Amalia schließlich antwortete, nickte sie leicht. Wie keine Heilerin? Sie hatte bisher angenommen, dass allen Salubri diese Fähigkeiten gegeben waren, nun, offenbar hatte sie sich getäuscht. Etwas enttäuscht sann sie darüber nach, ob die andere wohl dennoch von Nutzen sein konnte, kam aber zu dem Schluss, dass dem durchaus so war. Schließlich hatte auch Gaius mit seinen Gaben nichts gegen die Seuche ausrichten können, offenbar brauchte es dazu ein anderes Vorgehen.

„Nun, die beiden Bedingungen und das genaue Vorgehen bei dieser Sache müssen wir noch eingehender besprechen. Dann kann ich Euch auch meine bisherigen Erkenntnisse en detail berichten“, meinte sie dann zufrieden. „Aber die Ansätze klingen schon vielversprechend. Was die Wachen betrifft, so können wir Euch gerne ein paae Martinsritter mitgeben, die Euch zum Schutz und zur Hilfe zur Seite stehen werden. Wie sich die Krankheit überträgt, haben wir noch nicht genau herausfinden können, zu Beginn waren vor allem die sowieso schon alten und Schwachen Dorfbewohner betroffen, dann hat es sich ausgebreitet…Was das Beschaffen von Nahrung für Euch betrifft, so kann ich zumindest ein paar Hinweise geben…“

Sie wandte sich wieder Titus zu. „Was sagst du dazu? Offenbar wünscht sich Amalia, dass wir für sie vor der Prinzessin bürgen..Sollte sie unserem Orden gute Dienste leisten, so könnte ich mir dies durchaus vorstellen…“
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Titus
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Re: [1003] Wahnhafter Glaube [Titus/Amalia]

Beitrag von Titus »

Titus blickte zu Amalia, als diese sprach, dann zu Seinfreda. Seine Miene wirkte ernst und nachdenklich. Auch noch nachdem seine Clanschwester geendet hatte, schien er noch einige Momente nachzudenken, bevor er schließlich das Wort ergriff. Ruhig und bestimmt sprach er, wobei er die Arme vor seiner Brust verschränkte und sich direkt an Amalia wandte.

"Ich stelle zwei Bedingungen an diesen Handel. Ihr werdet Martinsritter erhalten, die Euch helfen und Euch Schutz gewähren, sollte es nötig sein. Doch wisset, dass sie dem Orden gehören und somit sind sie für Euch tabu. Ihr werdet Euch weder von Ihnen nähren, noch werdet Ihr Einfluss auf sie nehmen und schon gar nicht werdet Ihr ihnen ein Bluteid aufzwingen. Sollte ich erfahren, dass Ihr Einfluss auf den Orden nehmt, auf welche Weise auch immer, so ist dieser Handel gebrochen und wenn ich Euch finde, dann gnade Euch Gott."

Titus ließ diese Worte wirken, diese klare Warnung kündete unzweifelhaft von großem Unheil.

"Zweitens werdet Ihr bei dieser Aufgabe den Statuten und Gepflogenheiten des Ordens folgen. Der Orden zeichnet sich durch gottgefällige Frömmigkeit, Barmherziget und Mildtätigkeit aus. Der Orden dient Gott und der heiligen Kirche. Handelt danach und ich kann bei ihrer hochverehrten Majestät für Euch bürgen. Akzeptiert Ihr diese Bedingungen?"
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Amalia
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Re: [1003] Wahnhafter Glaube [Titus/Amalia]

Beitrag von Amalia »

Amalia lächelte leicht während die Rothaarige das Wort erhob, doch als Titus sprach wand sich das Lächeln leicht. Sie nickte langsam und nahm noch einen Schlug aus ihrem Kelch, ehe sie langsam und gebrochen das Sprechen begann "Erst zu euch Titus. Ihr haben musst keins Sorge ... ich nicht hatten vor was zu machen mit Soldaten. Ich nur brauchen Hilfe und Schutz bei Tag. Ich auch wissen, dass sie nicht seien meis Soldaten sondern euers. Zum Orden selbst so ich werden Handeln in euer Namen, wenn ich sein in euer Auftrag, doch ich werden vermutlich nicht kann beitreten. Die Dinge die ihr haben gennant haben nix Wert, wo ich kommen her. Barm-herze und Mild seien was fur Schwach und die die nach so Leben haben nix lange gelebt. Ich euch leider muss sagen, dass ich nix stehen kann hinter Kirche, dafur ich haben gesehen und erlebt zuviel Schrecken. Wenn das sein Bedingung um werden Mitglied so das sein wird letzte Auftrag. Ich hoffen ihr das verstehen. Ich nix haben gegen Religion aber Kirche muss erst tun Dinge um zu bekommen Vertrauen, welches sie haben gemacht kaputt." Sie blickte zu Boden, fast so, als würde sie an Vergangenes denken. An Schreckliches, an Tragisches. Dann wandte sie sich an die andere Frau "Ich euch haben gesagt, dass ich versuch zu helfen. Wenn es seien aussichtslos ich nix kann tun. Wir brauchen Stoff zu binden vor Gesicht, vielleicht man kann so aufhalten Krankheit. Wir brauchen Nahrung fur Leut und wir brauchen genug fur Sauberkeit. Dreck und Krank nix sein gut. Die die sterben an Krankheit wir werden verbrennen. Dann ich brauchen Information zu Krankheit und Dorf. Alles was ihr wissen." Sie lächelte der Kappadozianerin aufmunternd zu. Ihr Wille zu helfen war da.
"Ich kann deine Angst fühlen Mensch. Sie ist spürbar gegenwärtig. Ich kann mit den Fingern darüberstreichen und ihr krankes Aroma schmecken. Ist dieses Entsetzen Nährboden für Hass, dann lass mich daran laben und dich dabei völlig auslöschen."
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La Vedova
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Re: [1003] Wahnhafter Glaube [Titus/Amalia]

Beitrag von La Vedova »

Seinfreda sträubten sich die Haare, als sich die Salubri so offen gegen die Kirche aussprach. Wie konnte die andere bloß so unbedacht sprechen? Sie musste noch sehr jung und unerfahren sein, so mit ihrer Wahrheit durch die Tür zu brechen.
Die Nordfrau musste sich sehr zurückhalten, Amalia nicht ob ihrer Unbedachtheit zu schelten…doch offenbar trug die Fremde ihr Herz auf der Zunge…und war es nicht Wahrheit, nach der sie alle streben sollten? Und sagte die junge Frau nicht, dass ihr von der Kirche schon Übles angetan worden war?
Sie wand sich innerlich, als sie zu einer Entgegnung anhob.
„Amalia, es tut mir sehr leid zu hören, dass Euch in der Vergangenheit wohl schreckliche Dinge angetan wurden, dass man Euch verletzt und enttäuscht hat…“, sie seufzte und fasste sich an den Kopf „Aber all dies sind doch Prüfungen….Wir werden ständig geprüft, unser Glaube wird geprüft und alle Enttäuschungen, die wir erfahren, sie machen uns stärker…“

Ihr Blick wanderte vorsichtig zu Titus, der jetzt nach Amalias Offenbarung vermutlich schon mit der ganzen Sache abgeschlossen hatte. Auch sie spürte den Zwispalt, einerseits war ihr bewusst, dass sie die andere nicht mit einem Fingerschnippen von der Richtigkeit der Sache überzeugenkonnte, wenn sie wirklich solch ein gebranntes Kind war, doch wollte sie ihr auch helfen. Andererseits konnte sie nicht fassen, was Amalia dazu bewegte, sich derartig zu äußern, noch dazu im Ordenshaus.
Sie ging zwei Schritte auf die Salubri zu und sah zu Boden während sie nach Worten suchte. Sie wollte nicht missionarisch klingen, die andere nicht verschrecken, konnte ihre offene Ablehnung gegen die Kirche aber auch nicht einfach so hinnehmen. Schließlich blickte sie auf, ihre meeresgrauen Augen blickten verständnisvoll zu der jungen Frau hinüber.
„Wenn ich behaupten würde, noch nie mit Gott gehadert zu haben, müsste ich lügen“, sagte sie leise „Auch mir sind schon Dinge wiederfahren, die mich haben zweifeln lassen, die mich wütend gemacht haben, die ungerecht waren…Und seit ich die Sonne nicht mehr sehen kann, die mir einst so wichtig war, habe ich mich oft verloren gefühlt in der Dunkelheit, vor der ich mich als einfache Sterbliche noch gefürchtet hatte. Doch mit der Zeit habe ich gelernt, die Mondin als meine Freundin zu sehen und das Dunkel als Mantel, der mich schützt. Deine Worte machen mich beinahe sprachlos, weil sie von so viel Verzweiflung und Einsamkeit erzählen, doch es ist so wichtig zu begreifen, dass Mitleid und Barmherzigkeit sehr wohl einen Platz in unserer Gesellschaft haben und eben nicht schwach machen. Nichts ist so machtvoll wie die Kraft zu vergeben. Nicht zu vergessen, aber zu vergeben….Wir müssen unsere eigenen Lichtblicke sein in dieser unendlichen Nacht…“

Sie schüttelte den Kopf und sah zu Titus „Ist es nicht unsere Aufgabe, uns auch den entlaufenen Schäfchen anzunehmen? Ich weiß im Augenblick nicht, was wir tut können, um diesem Schaf den Weg zurück in die Arme der Herde zu weisen, jedoch möchte ich es nicht alleine hinaus in die Wildnis schicken…Und solange sie nur den Glauben an die Kirche verloren hat und nicht den Glauben an Gott scheint sie mir noch nicht völlig verloren…“
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Titus
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Re: [1003] Wahnhafter Glaube [Titus/Amalia]

Beitrag von Titus »

Titus Miene hatte sich mit Amalias Worten weiter verfinstert. Das leichenhafte Gesicht des Kappadozianers war eine Totenmaske, einzig die Augen in ihren Höhlen funkelten die Salubri zornig an.

"Barmherzigkeit und Mildtätigkeit mag in Euren Landen vielleicht nichts wert sein, doch hier seid ihr in Genua. Dies ist eine Bistum der heiligen katholischen Kirche und die Menschen hier glauben den einzig wahren Glauben an Gott und Jesus Chritus. Wenn es Euch stört, dann schlage ich vor, Ihr geht dahin zurück, wo ihr hergekommen seid."

Nach den Worten seiner Clanschwester schloss er für einige Momente die Augen und schien sich ein wenig zu beruhigen. Dann sprach er wieder zu Amalia.

"Dass Ihr Euch dem Orden anschließt, habe ich auch nicht gesagt. Doch wenn Ihr für den Orden Arbeitet, werdet Ihr handeln, als wäret Ihr Teil des Ordens. Denn jede unchristliche Schandtat, die Ihr im Namen des Ordens begeht, fällt auf den Orden zurück. Ich bin nicht bereit, das zu akzeptieren. Ich weiß nicht, was Euch dazu gebracht hat, Euch der Gnade Gottes zu entsagen, doch ist der Weg, den ihr jetzt beschreitet, der falsche und hat in diesen Mauern keinen Platz. Meine werte Clansschwester und ich können Euch helfen, den Weg zurück in Gottes Schoß zu finden, doch wenn ihr Euch verweigert...müsst Ihr uns verlassen."
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Amalia
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Re: [1003] Wahnhafter Glaube [Titus/Amalia]

Beitrag von Amalia »

Amalia lauschte den Worten der beiden Christen und ihr Blick viel erst auf Seinfreda und dann auf Titus. Kälte, Berechnung und eine Durchdringung bis zur Seele sprachen aus ihrem blinden Auge. Das Andere blickte eher ausdruckslos drein, während die Herrin am nachdenkenen war. Als erstes richtete sie ihr Wort an Seinfreda, welche wohl die diplomatischerere von den beiden war "Ihr euch könnt sein sicher ... ich haben vergeben, dem der mir das hat angetan, was mich gemacht hat zu dem was ich bin. Ihr euch könnt sein sicher ..." Dabei neigte sie leicht ihren Kopf, sodass Seinfreda nun nur noch die entstellende Narbe in ihrem Gesicht sah "... ich seine Tat nie werden vergessen." Ihre Stimme klang kalt als sie sprach keine Freude oder Trauer waren zu hören, nur die Eiseskälte. Sie schwieg einen Moment, ehe sie wieder ihren Kopf zurückdrehte und sich Seinfreda nun ein anderes Bild bot. Sie sah eine Frau, welche gebrochen war. Einen kurzen Moment schien es so als würde sie verzweifeln. Nach einem Blinzeln jedoch, wich die Verzweiflung wieder der Kälte, der Gefühlslosigkeit.

Mit dieser wieder aufgelegten Maske blickte sie nun zu Titus. Sie betrachtete ihn lange, als würde sie sich an seinem Zorn laben. Dann erhob sie wieder ihre Stimme "Seit euch gewiss. In meins Land haben diese Werte einen wert. Doch nicht da wo ich sein aufgewachsen. Da nur zahlen Starke und Harte. Aber genug davon. Ich werden handeln im Sinne von Orden und Christus. Ihr nicht durft vergessen ich seien vom Blut Saulots. Wie meins Bruder Furfur und aller meiner Ahnen ich bin Krieger gegen die Damonen des Teufels. Ich euch helfen bei Dorf dann werden ich sehen ob ich kann kehren zuruck zu Gottes Gnaden. Wenn ich es nicht tun werde, ich euch werden verlassen und nicht langer belastigen. Das seien ein Angebot?" Das Angebot richtete sie an beide und blickte zwischen ihnen hin und her.
"Ich kann deine Angst fühlen Mensch. Sie ist spürbar gegenwärtig. Ich kann mit den Fingern darüberstreichen und ihr krankes Aroma schmecken. Ist dieses Entsetzen Nährboden für Hass, dann lass mich daran laben und dich dabei völlig auslöschen."
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