[1003] Goldene Lügen (Fabrizio)

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Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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Livia
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Re: [1003] Goldene Lügen (Fabrizio)

Beitrag von Livia »

Livia lachte. "Herrin, Dienerin, Vedova?" Sie legte den Kopf schräg und ließ einen Moment etwas ihrer Zurückhaltung fallen, einen kurzes Aufblitzen des Raubtierhaften in ihren Augen. Hatte er sie durchschaut? Vermutlich... wieso? Wer wusste das schon. Oder nicht? Sich offenbaren wäre kein Risiko, er war einer der Ihren - aber das schöne Spiel... dahin.

"Ein Witwe bin ich so wenig wie jemandes Herrin oder Dienerin..." In der Tat war sie aktuell frei - so frei wie ihrereins es eben sein konnte - ohne Lehnsherren, oder Auftraggeber, ohne Patrone.

Da wechselte Livia ins Griechische, der Triarch würde es doch verstehen... "Ihr seid spät in eurer Frage nach meinem Namen, oh Güldener.
Wollt ihr wirklich wissen, wer ich bin, werter Fabrizio Sizilianus? Treiben euch alle Sünden an - selbst die Neugierde?" Die verspielte Art hatte sie noch nicht abgelegt, wollte sehen, wie ernst dieser Pirat sein müsste, könnte, wollte.
"Wenn ihr nicht fragt, mir aber dennoch eure Aufgabe stellt, bin ich womöglich noch viel gewillter... sie für euch zu erfüllen...".
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Fabrizio
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Re: [1003] Goldene Lügen (Fabrizio)

Beitrag von Fabrizio »

Fabrizio stolzierte einmal komplett um sie herum, dabei die Hände locker hinter sich gefaltet. Die Leibwachen wirkten sichtlich irritiert.
Als sie dann ins griechische wechelte und ihre Ansprache beendet hatte blieb der Maskenmann genau vor ihr stehen.

Er wechselte ebenfalls ins Griechische. Etwas brüchig aber auf eine etwas vulgäre art noch süffisant. Eindeutig nicht seine Muttersprache.
"Mich treiben mehr Sünden an, als ihr euch überhaupt vorstellen könnt..."

Ein alarmierendes Zögern, dann entblößte er ohne hektik und mit ruhigen routinierten Handgriffen sein Antlitz. Die goldene Maske sank in seiner rechten Hand hinunter - und aus seinem kränklich bleichen Gesicht starrten sie zwei bodenlos schwarze Schlünde an, tiefliegende Augenhöhlen in denen die Schatten loderten wie farblos brennende Kohlen...

Die beiden Leibwächter hinter ihr traten gut hörbar einen Schritt zurück und zogen die Schwerter.
Fabrizio war tatsächlich neugierig, für den Gangrel hatte dieser kleine Trick bereits ausgereicht.
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Livia
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Re: [1003] Goldene Lügen (Fabrizio)

Beitrag von Livia »

Livia ließ sich fasziniert treiben, tanzte den Tanz mit Fabrizio, sie erstarrte fasziniert, als er seine Augen offenbarte... doch sie zögerte nicht. War sie nicht beeindruckt? Schwer zu sagen - war sie nicht verängstigt? Ziemlich eindeutig. Aber woher sollte der Fremde auch wissen wen er hier vor sich hatte? Womöglich eine Ankilla aus der Ferne? Sie blieb sogar ganz im Gegenteil beängstigend fasziniert und kühl... Fabrizio konnte seinen Blick gar nicht von diesen starren Augen lassen, die ihn so interessiert ansahen - in das grässliche Nichts seiner Augen blickend.

Doch der Tanz ging weiter, Livia hatte ihn aufgenommen, sich mit Fabrizio gedreht, wie im Schreittanz - als dieser nun zum Stehen gekommen war, schritt sie tänzerisch und langsam zur Seite... welch ein schöner Körperschwung, sie musste Tänzerin sein... und verdammt wendig. Der Lasombra musste diesen Schritten fast genau so folgen wie sie zuvor, so sehr zogen diese Augen seinen Blick auf sie, sich daraus zu lösen und den Tanz zu stoppen würde eine gar große Willensanstrengung und ein gar aprupter Bruch der Schrittfolge erfordern... Aber Livia tanzte, um des Tanzes willen, nicht strategisch. So mischten sie ihre süßen Worte in die Schritte.

"Ich bin erfreut eure Bekanntschaft zu machen, werter Fabrizio Begado, Neugeborener der Magister, Emmisar Siziliens." Sie neigte elegant ihr Haupt, entließ ihn jedoch nicht aus ihrem so wunderschön verzaubernden Blick.
"Schickt eure Gefährten weg, euch droht durch mich keine Gefahr. Ich bin kein Teil der Fehden gegen euch..." Sprach sie ruhig, auch ehrlich. Als sie wieder auf der anderen Seite angekommen war, beendete sie ihre Worte fast schmachtend.
"Was sagt ihr... wollt ihr weiterhin meinen Namen, Status und Clan wissen - oder wollt ihr lieber, dass ich für euch tanze, wir einen schönen Abend verbringen aber dieses Rätsel sich erst in einer anderen Nacht löst?" Bot sie erneut einen Handel feil. Irgendetwas gefiel ihr an dieser Idee... und an diesem Tanz.
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Fabrizio
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Re: [1003] Goldene Lügen (Fabrizio)

Beitrag von Fabrizio »

Offenbar hatte der Lasombra kein Interesse daran ihrem Blick auszuweichen, vielmehr bemühte er sich sogar sehr akkurat ihr mit dem seinen zu folgen.

Dann lachte er, nun durchaus selbst amüsiert über irgendetwas.
"Nein nein, die bleiben wo sie sind, nicht wahr jungs?"

Die Leibwächter zögerten, aber bejahten dann die seltsame Aufforderung "Aber ja, Capitano, selbstverständlich Capitano."
Die Schwerter blieben gezogen, waren jedoch gesenkt.

Und dann schien er auch noch halblaut nachzudenken, so dass sein Gegenüber ihn allerdings sehr gut verstehen konnte.

"Wir könnten sie, die uns so gut kennt, also fragen, nach ihrem Namen, Status und Clan - danach, wer sie in die Domäne gelassen habe, wer ihr erlaubt habe sich hier am Hafen herumzutreiben und wer der Sirene erlaubt habe ausgerechnet hier zu jagen..."
Er stoppte kurz mit einer vielsagenden Pause.

"Oder aber sie tanzt für mich..."
Dann wandte er sich auch wieder offensichtlich direkt an sie.
Ein finsteres Lächeln. Hatte er den Köder geschluckt, den Handel angenommen?

"Spielt weiter Sirene am Hafen für mich, ich möchte wissen wer sich hier noch so herumtreibt. Herumtreiber werden sich um euch herumscharen wie Motten um die Lichter. Ihr habt euren Platz und einen Fürsprecher, ich habe meinen Nutzen davon. Ein gerechter Handel. - Ich werde euch dann beizeiten wieder aufsuchen."
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Livia
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Re: [1003] Goldene Lügen (Fabrizio)

Beitrag von Livia »

Livia hob die Braue - ein stilloser Zug, was das anging, waren die genueser Kainiten nicht sehr welt von Zivilisation entfernt... ständig überall Wachen und Schwerter und Gewalt... stillos. Aber da der Fremde schon seinen Abgang andeutete, war es wohl auch Problemlos.

Seine Entscheidung hingegen.... war spannend. Er entschied sich für den Tanz! Livias Katzenblick intensivierte sich.

Livia lächelte. "Eine spannende Wahl.
Tanzen wir. Ich werde euch die Herumtreiber beschreiben, einen Fürsprecher benötige jedoch ich nicht... werter Fabrizio. Nicht in Genua zumindest. Womöglich an anderer Stelle zu anderer Zeit?"

Kurz pausierte sie.
"Ach, und einen schöneren Gesang erhoffe ich mir auch noch, ohne Maske... seid ihr bestimmt eines Duettes würdig?" Bot sie fast frech.
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Fabrizio
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Re: [1003] Goldene Lügen (Fabrizio)

Beitrag von Fabrizio »

Während Livias Mimikspiel so überaus lebhaft wirkte mit gehobenen Brauen, katzenhaftem Blick und feinem Lächeln - da war Fabrizios Antlitz scheinbar das Gegenteil, und starrte sie nur leichenhaft tod ganz unmenschlich an.

"An anderer Stelle zu anderer Zeit."
Gut. Wenn sie unnütz war, würde er sie vor den anderen Königen nicht in Schutz nehmen müssen...

"Ein Duett... wer weiß. - Wenn also mein Name nichts taugt als Fürsprecher in Genua. Wie verhält es sich anders herum? Könntet ihr mit eurem werten Namen denn meinerseits der Fürsprache dienen?"
Erstaunlicher weise stellte er diese Frage weder erzürnt noch zynisch unterlegt. Meinte er das also ernst?
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Livia
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Re: [1003] Goldene Lügen (Fabrizio)

Beitrag von Livia »

Livia lächelte erfreut und nickte.
"Euer Name taugt mit Sicherheit sehr viel als Fürsprecher, je nach euren Worten allerdings wohl." Sie grinste auf Fabrizios Art, konnte sich bei ihm durchaus eine zwiespältige Fürsprache vorstellen.

"Mein Name hingegen taugt in dieser Domäne nicht als Fürsprecher." Sie hob entschuldigend die Schultern. "Aber womöglich in meiner ehemaligen Heimat." Sie lächelte anbietend, zeigte ihre schönen weißen - menschlichen - Zähne.

"Nachdem ihr für mich gesprochen habt, wäre dies durchaus möglich, da habt ihr Recht - man kann kaum zu viele Freunde und Bekannte haben.
Aber was hätte ich davon?" Fragte sie zuletzt, fast unschuldig.
"Also, außer ein schöneres Lied von euren Lippen?"
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Fabrizio
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Re: [1003] Goldene Lügen (Fabrizio)

Beitrag von Fabrizio »

"Worte... es kommt auf die Richtung an in die man spricht. Welche Ohren wollt ihr erreichen? - Ich bin der Herr der Winde, ich bringe die richtigen Worte an die richtigen Ohren."
Aber die Winde waren düster und schwarz in seinen Augen. Ein tückisches Versprechen nur der lebhafte Klang seiner Stimme.

"Was habt ihr davon? Sagt ihr nicht selbst, zu viele Freunde und Bekannte könntet ihr nicht haben?"
Er lächelte irgendwie bitter.

"Was immer ihr auch mögt von meinen Lippen, werte Dame."
Süßliche Galanterie von offensichtlicher Falschheit. Und doch irgendeine Art verdrehtes Angebot.
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Livia
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Re: [1003] Goldene Lügen (Fabrizio)

Beitrag von Livia »

Livia lächelte ob seines Wortkonstruktes. "Ihr nennt euch Sizilianus, hegt also sicherlich Kontakte in Sizilien, womöglich in den festländischen Besitzungen? Neapel, Amalfi, Gallipoli, Bari oder derartiges? Womöglich könntet ihr einen Kontakt für mich herstellen?" Sie lächelte kurz.

"Das wäre eine Art Fürsprache, die mich interessieren würde. Ebenso eine, die ich euch an anderer Stelle danach leisten könnte." Bot sie an.
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Fabrizio
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Re: [1003] Goldene Lügen (Fabrizio)

Beitrag von Fabrizio »

Fabrizio lachte amüsiert.

"Kontakte, ja. Nach Sizilien besonders, hab da... Familie. - Aber auch sonst überall hin wo es einen Hafen hat zwischen der Levante und den Säulen des Herakles."
Nun blickte er sie auf durchaus etwas andere Weise interessiert an.

"Nennt mir einen Hafen, nennt mir jenen mit dem ihr gerne Kontakt hättet... und sagt mir was es zu vermitteln gibt."
Er schien sie nun sehr genau abzuschätzen, als würde er auf etwas ganz bestimmtes warten oder gar lauern.
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