[1003] Déjà-vu (Seresa)

[Oktober '17, November '17, Dezember '17]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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Livia
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[1003] Déjà-vu (Seresa)

Beitrag von Livia »

Domus. Großes Domus. Niederes Domus. Trauriges Domus. Geschundenes Domus. Langweiliges Domus...

Livia mochte dieses Sestiere nicht sonderlich, es war gewöhnlich, es stank nach Gerbern und Schweiß. Hier war nichts großes, niemand großes, hier war nur... viel.

Doch es war ein wichtiges Sestiere, ein unruhiges, eines, mit viel Potential. Und nach ihrer großen letzten Beute zog es Livia immer wieder hier her, neue Beute zu machen.
Auch in dieser doch so ruhigen und schönen Nacht strebte Livia, verborgen in ihrer eigenen Furcht, durch das Sestiere. Durchwanderte die großen Straßen, die Ruinen, blieb an Geschäftsschildern stehen, an Gaststätten und zog final durch die Via Karina - eine noch unbedeutendere Straße. Dort stand ein ebenso einsames Wesen. Livia beobachtete sie kurz, was sie da tat, sicherlich einige Minuten, ehe sie aus den Schatten trat und wie eine ganz normale nächtliche Wanderin eilig aber nicht unheimlich durch die Gasse zog.
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Seresa
Brujah
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Re: [1003] Déjà-vu (Seresa)

Beitrag von Seresa »

Seresa war bereits seit längerer Zeit einfach regungslos in der Gasse gestanden. Die Augen geschlossen, während sie auf ihr Innerstes hörte. Sich bewusst an jenen Punkt ihrer Geschichte mit der Stadt zurückversetzte, der sie schon seit langem heimsuchte. Dunkle Erinnerungen, die sich über ihren Geist gelegt hatten, wie ein düsterer Schleier. Ein Schrecken, den es zu überwinden galt, wollte sie nicht auf ewig von ihm gefangen gehalten werden. Ihr Körper versteifte sich, als sie die herankommenden Schritte hörte. Die beängstigende Erinnerung an jene Nacht überkam sie schlagartig und sorgte dafür, dass sie instinktiv die Luft einsog, die Augen öffnete und sich rückwärts gegen die Hausmauer presste.

Da war keine Sousanna. Da war auch kein Gaius. Da was auch keiner seiner Männer. Vor sich sah sie nur eine Frau, welche durch die Gasse hindurch auf sie zukam. Nun nicht direkt auf sie zu, eher an ihr vorbei. Hübsch und allein. Sie war das perfekte Opfer für jemanden, der in der Stadt jagen ging. Seresa betrachtete sie aufmerksam, während sich ihre Hände tiefer ins Mauerwerk des Hauses verkrallten. Wenn Seresa die Geschichte eins gelehrt hatte, dann das keine hübsche Frau nachts alleine durch Genua ging. Unsicher, fast panisch, blickte sie sich nach ihren Begleitern um, doch sie sah… niemanden. Seresas Stirn legte sich in Falten, während sie zusah, wie die Frau immer näherkam.

Gewöhnlich, unscheinbar und allein. Sie, Seresa, war in diesem Moment das perfekte Opfer für jemanden, der in der Stadt jagen ging. Bei allen Heiligen, nein. Seresa erschauderte und wollte zurückweichen, wusste jedoch im gleichen Moment, dass ein Zurückweichen genau die falschen Signale senden würde, nämlich den Anreiz zu Jagd. So zwang sie sich stehen zu bleiben. Zwang sich das Wort an die Fremde zu richten.

„Ihr solltet nicht alleine Nachts durch die Stadt wandern. Ihr könntet für etwas gehalten werden, was Ihr nicht seid, werte Signora.“

Seresa nickte höflich der der Fremden zu.
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Livia
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Re: [1003] Déjà-vu (Seresa)

Beitrag von Livia »

Die vorbeihuschende Frau blieb stehen, musterte die Fremde.
"Nennt ihr mich eine Hure?" Fragte sie kurz darauf empört.
"Sagt ihr, dass man mich dafür halten könnte?"
Sie wirkte etwas verärgert, mehr aber irritiert, erhob nicht die Stimme, aber blieb präsent in diesem Ort und hielt Seresa in ihrem Blick.

"Ihr tragt eben so wenig Rot auf den Lippen,
eure Haare sind ebenso züchtig
und eure Kleidung..."
Livia sprach nicht weiter ins Detail.
"Gilt für euch nicht das gleiche? Wird man euch nicht auch für etwas halten, werte Signora?"
Auch Livia nickte ihr kurz zu, auch wenn sie weiterhin etwas irritiert blieb, schien das wütende geschwunden zu sein. Warum hatte die Fremde sie angesprochen?

Eine in der Eisamkeit meditierende... ein perfektes Opfer oder eine Jägerin, wie spannend. Livia blieb in ihrer menschlichen Art, aber blieb auch aufmerksam. Niemals dreist, wer wusste schon wer vor ihr stand, ob Mensch oder Kainit, beides könnte gefährlich sein. Und doch... noch waren die Karten nicht zu sehen, noch war alles offen, noch war der Mut größer geschrieben.

Der Mut eines Raubtieres?
Einer Frau, die nicht weiterhuschte, sondern stehen blieb und ihr Gegenüber stellte. Ihr gegenüber, dass in dieser Gasse gelauert hatte, wie eine Spinne, die jetzt ihr Wort an die schöne Fliege gerichtet hatte.
Oder wie ein Specht in seinem Loch, vor dessen Eingang nun der Marder saß?
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Seresa
Brujah
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Re: [1003] Déjà-vu (Seresa)

Beitrag von Seresa »

„Nein!“

Fast entsetzt blickte Seresa auf die Fremde vor ihr. Eine Hure?! Hier in Domus?! Was für ein ausgesprochener Unsinn! Keiner der Handwerker hätte sich eine solche Schönheit nur annähernd leisten können!

„Wahrlich, ich würde es niemals wagen, Euch eine Hure zu nennen, werte Signora!“

Fast verlegen blickte Seresa auf den Boden vor ihren Füßen.

„Ich eigne mich selbst wahrlich nicht zu Hure, werte Signora. Ich bin nicht, was die Männer suchen und begehren. Meine Wenigkeit fällt nicht weiter auf. Ich bin wahrlich nur eines jener Gesichter an denen man vorbeigeht. Die man vergisst, ehe man sie überhaupt gesehen hat. Nur ein Weiteres der vielen namenlosen und unscheinbaren Gesichter, welches diese Stadt zu bieten hat.“

Seresa blickte zu ihrem Gegenüber auf.

„Eine Schönheit wie Euch hingegen, mit solch wundervollem, feuerrotem Haar wie dem Euren, in solch vornehmer Kleidung wird einem Jedem auffallen, der auf der Suche nach leichter Beute ist.“

Unsicher musterten ihre Augen die Frau.

„Doch das seid Ihr nicht. Nicht wahr, werte Signora?! Ihr seid keine leichte Beute?!“

Seresa schwieg für einen kurzen Moment, während sie ihr Gegenüber weiter betrachtete.

„Ihr seid Niemand, die sich heimlich des Nächtens aus ihrem wohlbehüteten Zuhause in Mascarana stielt und den Reiz des Verbotenen in Domus sucht. Nicht wahr, werte Signora?! Kein Opfer für Jene, welche gedenken sich leichtsinnig von Euch nehmen zu können, was ihnen zusteht?! Dafür geht Ihr wahrlich zu aufrecht. Dafür zeigt Ihr zu wenig Angst vor einer Fremden wie mir ein einer einsamen und dunklen Gasse wie dieser.“

Unsicher spielte sie mit den Rändern ihres Umhangs.

„So Ihr die Frage gestattet, werte Signora: Was ist es, was Ihr des Tages nicht tun könnt? Was ist es, dass Ihr nicht die großen Straßen der Stadt verwenden könnt, sondern Ihr alleine des Nächtens die wahrlich dunkelste der dunklen Gassen in Genua nehmt.“
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Livia
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Re: [1003] Déjà-vu (Seresa)

Beitrag von Livia »

Livia hatte zuerst noch herausfordernd geblickt, doch dann wandelte sich ihr Ausdruck, sie wirkte nicht nur friedlicher, nein wie gebannt öffneten sich die vollen Lippen etwas, wich die Mimik der Konzentration auf die zu hörenden Worte. Atemlos stand die Setitin da. Erst ganz am Ende der lange Sprachabfolge ihrer Gegenüber regte sie sich wieder. Welch unendliche Traurigkeit sprach aus diesen vollen Lippen?

"Ihr seid Bardin, nicht wahr?"
Sie lächelte wie verzückt. "Eure Worte sind wunderschön, die Regungen eures Gesichtes, das Flackern eurer Augen. Meine Dame, ihr seid mit Sicherheit vieles, aber weder gewöhnlich, noch namenlos... eure Worte sind wie poetische Perlen der Tristess." Livia schauderte, sie wollte fliehen und die Fremde streicheln gleichermaßen, tat wie üblich jedoch nichts.

"Ihr dürft es und ich will euch ehrliche Antwort geben, doch will ich diese Frage auch euch stellen und hoffe auf die gleiche Ehrlichkeit in euren Worten..."
Hauchte sie immer noch wie gebannt. "Und in der selben Poesie wie eben, wenn ihr dessen vermögt." Gab sie angetan hinterher.

Von sich selbst sprach sie in jenem Moment nicht, welch eine Pervertierung dieses verbalen Zaubers.
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Seresa
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Re: [1003] Déjà-vu (Seresa)

Beitrag von Seresa »

Seresa blickte ihr Gegenüber sichtlich verwirrt an. Etwas, was bei ihr deutlich selten vorkam. Selbst die Malkavianer, welchen sie in ihrem Dasein begegnet war, waren weniger verwirrend gewesen für sie, als ihr Gegenüber. War in ihrem Wahnsinn wenigstens ein Hauch von Logik gewesen. Diese Rothaarige wirkte tatsächlich einfach nur, als wäre sie dem Wahnsinn anheimgefallen. Seresa blieb jedoch höflich und schüttelte leicht den Kopf.

„Nein, keine Bardin, werte Signora. Meine Stimme eignet sich wahrlich nicht zum Singen.“

Entschuldigend nickte sie in die Richtung ihres Gegenübers. Dann machte sie eine öffnende Geste in Richtung Livia.

„Jedoch werde ich versuchen Euch so redlich zu antworten, wie ich es vermag, werte Signora, sofern Ihr gewillt seid, zuerst redlich zu antworten.“
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Livia
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Re: [1003] Déjà-vu (Seresa)

Beitrag von Livia »

Livia lächelte. "Schade... doch eure Wortwahl ist von hoher Kunst und innerer Schönheit, so ihr keine Poetin seid, müsst ihr zumindest aus gutem Hause stammen oder ihr trag ungeahnte Begabungen und Potentiale in euch..." Angedeutet verneigte sich die Fremde in respektzollender Art und Weise.

"Ich bin auf dem Weg in die Kirche des Heiligen Ambrosius." Eröffnete sie dann tatsächlich ehrlich, etwas langsamer und ruhiger wieder. "Das mag nun ebenso ungewöhnlich klingen... aber die Nacht ist die Zeit, in der ich mich dem Herren am nähesten fühlen kann." Entschuldigend hob sie die Arme. "Manches Mal packt einen die Unrast des Nachtens... und die Orte dieser Innigkeit und Andacht sind die stärksten Anker." Ein Blick traf Seresa, etwas wie um Verständnis fragend.
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Seresa
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Re: [1003] Déjà-vu (Seresa)

Beitrag von Seresa »

„Ungewöhnlich ja, jedoch nicht unbedingt, ob der Uhrzeit. Eher, ob Eures Weges dorthin. Vier der großen Straßen führen dort hin. Kein Grund leichtsinnig die Gefahr zu suchen und durch die schmalen, dunkeln Gassen zu wandern, werte Signora. Nicht zu jener Zeit des Tages und nicht alleine.“

Dann zuckte Seresa jedoch mit den Schultern.

„Jedoch steht mir wahrlich nicht zu über Euch und die Wahl Eure Wege zu urteilen, werte Signora. Ich bin mir sicher, der Herr hält seine schützende Hand über eine Gläubige wie Euch.“

Sie nickte ihrem Gegenüber höflich zu.

„Jedoch Redlichkeit für Redlichkeit. Ich kam hierher, weil es für mich der Ort einer persönlichen Sünde ist. Ich hielt Zwiesprache mit dem Herrn. Ergründete meine tiefe Schuld, auf das ich wahrhaft und redlich vor ihn treten kann, um sie aufrichtig zu bereuen und um womöglich eines Tages wahrhafte Vergebung dafür erhalten zu können.“

Seresa schüttelte dann leicht den Kopf. Ein sanftes Lächeln erschien auf ihren Lippen, bevor sie eine öffnete Geste mit ihren Händen beschrieb.

„Doch statt Antworten auf meine Fragen, hat er mir ganz offensichtlich Euch geschickt. Euch, die Ihr alleine auf gefährlichen Abwegen durch die Stadt irrt. Ihr, die Ihr auf dem Weg zu seinem Haus seid.“

Sie schwieg und musterte ihr Gegenüber für einen Augenblick.

„Würde Ihr es mir erlauben, werte Signora, Euch auf Eurem Weg dorthin zu begleiten?“
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Livia
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Re: [1003] Déjà-vu (Seresa)

Beitrag von Livia »

Livia hatte in der Tat keine weitere gute Erklärung - alle Wege waren gleich für sie. Doch die Fremde forderte keine Erklärung. Irgendwie wirkte Livia dennoch enttäuscht, die Poesie war aus Seresas Worten verschwunden, manche Leute reagierten nicht gut auf Komplimente - womöglich war Livia aber auch einfach einer Illusion aufgesessen.

Zum bericht der persönlichen Sünde erwiederte dafür die Setitin nichts, sie nickte nur mit zusammengezogenen nachdenklichen Brauen, ein verständlicher Grund, bei ungewöhnlicher Zeit. Sie musterte noch einige Liedschläge lang das doch so gewöhnliche Haus.
"Dann scheint es, ihr könntet den inneren Schutz einer Kirche ebenso gut gebrauchen, wie ich, werte Fremde." Sie lächelte sanft. "Gerne nehme ich euer Angebot an.
Die Kirchen sind wahrlich die schönsten Orte der Stadt... findet ihr nicht?"

"Wieso sucht ihr wahrhafte Vergebung? Lehrt unser Herr nicht, dass es nur eine wahrhafte Vergebung geben kann, die durch seine Gnade kommt, die wir uns nicht verdienen können, sondern die nur er uns schenken kann? Oder wagtet ihr nicht euer Verbrechen zu beichten, ist es von solcher Grausamkeit?" Kurz erschauderte die Fremde - womöglich hatte sie eine Jägerin vor sich. "Ihr müsst sie zuerst ergründen, ehe ihr ihn wahrlich um Vergebung bitten könnt? Das ist ein rechter Gedanke! Ist eure Schuld so schwer zu deuten, selbst für euch?" Sie wirkte irritiert, was konnte soetwas erzeugt haben... natürlich konnte sie wohl nicht einfach nach jener Schuld fragen... aber die Neugierde war geweckt und so trat Livia langsam in Richtung der möglichen Räuberin, um mit ihr zusammen den Weg zu San Ambrosio anzutreten - und um die Fremde genauer zu betrachten.
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Seresa
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Re: [1003] Déjà-vu (Seresa)

Beitrag von Seresa »

„Die Kirchen waren einst noch schöner, werte Signora.“

Seresa hing für einen Moment ihren Gedanken nach, bevor sie lächelte und leicht den Kopf schüttelte.

„Doch der Glaube findet seinen Weg in Genua.“

Die Brujah führte die beiden Frauen zurück auf die breiteren Straßen der Stadt. Nicht, da sie tatsächlich befürchtete, dass ein Mensch so dreist wäre, zwei scheinbar hilflose Frauen anzufallen, sondern auch um ihrem Gegenüber selbst zu signalisieren, dass sie tatsächlich kein Räuber war, der sie im unbeobachteten Moment in die nächste Ecke gezerrt hätte und von ihr raubte. Noch nicht. Auf die Frage ihres Gegenübers senkte Seresa kurz den Blick, bevor sie wieder zu ihr sah.

„Was Eure Frage angeht, werte Signora. Wir neigen dazu, nicht die Schuld bei uns zu suchen. Hängen wir die gewaschene Kleidung zum Trocknen auf und es beginnt nur etwas später zu regnen, ist es nicht unsere Schuld. Nicht wahr?! Woher hätten wir es schließlich wissen können, dass ein Sturm aufzieht?!“

Seresa lächelte leicht.

„Dabei war es bereits etwas kühler geworden. Die Haare im Nacken stellten sich bereits auf. Die Luft hatte ihren Geruch verändert. In der Ferne sah man bereits die ersten dunklen Wolken sich zusammenbrauen.“

Die Brujah ging weiter in einigem Abstand zu der Fremden. Sie hatte ihre Stimme gesenkt, ob der Stille der Nacht, sprach jedoch weiterhin deutlich mit der Unbekannten.

„Doch was, wenn Euer Gemahl oder gar Euer Herr, Euch angewiesen hätte, die Wäsche umgehend zu waschen und aufzuhängen. Ist es dann noch immer Eure Schuld, werte Signora?!“

Seresa schwieg für einen Moment.

„Schuld ist niemals einfach zu erkennen und noch schwieriger zu ertragen und zu akzeptieren, wenn das Bekennen eben jener Schuld schwer auf Eurer Seele lasten würde. Also nein, werte Signora, ich konnte mein Verbrechen noch nicht beichten. Einerseits, weil ich nicht bereit war, die Schuld redlich als die Meinige anzuerkennen.“

Die Brujah hatte dabei die linke Hand zur Seite geführt und hielt sie nun mit der Handfläche nach oben. Als sie weitersprach, tat sie dasselbige mit der Rechten.

„Andererseits befindet sich mein Beichtvater bedauerlicherweise mehrere Tagesreisen entfernt von hier.“

Seresa führte ihre Hände zurück vor ihren Körper.

„Doch ich will Euch wahrlich nicht mit meiner Schuld belasten. So Ihr die Frage gestattet, werte Signora, was ist es, dass so schwer auf Eurer Seele liegt, dass Ihr Euer sicheres Heim alleine und ohne jedweden Schutz verlassen habt?“
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