[1003] Fürsten, Schattenhexer und liebreizende Herzoginnen[Ilario, Caspar (SL)]

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Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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Sousanna
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Re: [1003] Fürsten, Schattenhexer und liebreizende Herzoginnen[Ilario, Caspar (SL)]

Beitrag von Sousanna »

Sousannas Zunge fuhr über ihre Lippen. Eine Geste, die Nachdenklichkeit und Laszivität auf irrtierende Weise vereinte. Sie erwiderte den Blick ihres Vates im Blute und schien für einige Momente von ihm gefangen.
Dann nickte sie sacht. "Ja, man könnte meinen, dass unser werter Freund auf so etwas abziele.", lächelte sie dann und wandte sich an Ilario.

Der Meister der Schatten bekam ein sachtes, anerkennendes Lächeln zugeworfen, während sie sich die Zeit nahm, noch einmal die Beine zu überschlagen.
"Der werte Ilario ist ein wahrer Meister in vielerlei Dingen.", begann sie schließlich das Loblied auf ihren alten Kriegsgefährten. "Er beherrscht die Politik der Straßen ebenso wie die der höchsten Hallen, ist dem Volk wie den Königen nahe und vor allem ist ein von ihm einmal gegebenes Wort mehr Wert als pures Gold. Er ist ein alter Freund und wir haben gemeinsam die Schrecken des Krieges Seite an Seite durchstanden." In einer angedeuteten Verneigung senkte sich sacht das schöne Haupt.

"Wenn man mich fragen würde, was eine solche Geschichte aufwiegen könnte, dann wäre es vielleicht die Geschichte von den zwei Wanderern, die von den Herren der Nächte im Hafen geduldet würden." Sie lächelte Caspar fröhlich an. "Ich hab diese Geschichte immer gemocht - und so etwas würde das Sammeln weiterer Geschichten nur erleichtern."
Ach! es sey die letzte meiner Thräne,
Die dem lieben Griechenlande rann,
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Ilario
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Re: [1003] Fürsten, Schattenhexer und liebreizende Herzoginnen[Ilario, Caspar (SL)]

Beitrag von Ilario »

Ilario verneigte sich dankbar angesichts Sousannas freundlicher Worte, schüttelte dann jedoch bedauernd den Kopf. Zuviel... bei einer Ravnos wohl auch kaum anders zu erwarten. Doch hoffte er, dass sie noch genug Byzantinerin war um dies lediglich als Einstieg zu sehen. Das erste hohe Gebot im Gefeilsche des Geschichtenbasars.

"Habt Dank für eure Worte werte Sousanna. Doch seht verehrter Caspar, werte Sousanna: Dies ist eine Geschichte die ich schwerlich versprechen kann zuende zu erzählen. Die nächtlichen Herren des Hafens, nun noch erzähle ich keine Geschichten an ihrem Feuer. Fast scheint es erloschen, doch nur scheinbar. Wenn es wieder zu lodern beginnt... wäre ich bereit die Geschichte zu erzählen von einem Schatten der das Sammeln weiterer Geschichten durch zwei Wanderer am Hafen guthieße."


Dass Ilario das ausschließliche Jagdrecht der Könige aufweichen würde oder auch nur konnte stand außer Frage, doch im Kreis der Könige für die Ravnos sprechen? Warum nicht? Argumente würde er finden, dann müsste man weitersehen. Zunächst aber galt es die Reaktion Caspars abzuwarten, sicher war das hier noch nicht vorbei. Warum nicht ein wenig konkreter werden? Geschäfte mit einem König am Hafen, es würde den anderen zumindest schwerer fallen dagegen Einwände zu erheben.

"Sehr gut könnte ich mir beispielsweise auch eine gemeinsame Geschichte vorstellen, an der mein Anteil dessen was sie abwirft natürlich der geringere sein würde."
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Il Canzoniere
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Re: [1003] Fürsten, Schattenhexer und liebreizende Herzoginnen[Ilario, Caspar (SL)]

Beitrag von Il Canzoniere »

"...ein wahrer Meister in vielerlei Dingen." wiederholte er die Worte seiner Tochter, ein wenig nachdenklicher als zuvor noch, während er sie ebenso nachdenklich anblickte. Er strich sich mit zwei Fingern über das Kinn und grübelte, etwas geschauspielert.

Langsam lehnte er sich zurück. Wandte seine Aufmerksamkeit von den beiden Neugeborenen ab und ließ den Blick durch den Raum schweifen. Als ob etwas sein Interesse geweckt hatte blieb sein Blick an einer Gruppe Gäste hängen die Knochenwürfeln spielten und starrte sie einen Moment an.

Als er sich wieder Ilario und Sousanna zuwandte, brach hinter ihnen plötzlich Streit aus. "WILLSTE MICH VERSCHEISSERN?" brüllte jemand und warf einen Tisch um. Ein Tonkrug flog. Und Augenblicke später prügelte sich jeder am Tisch mit seinem Sitznachbarn. Der Rest der Kneipe machte - anders als sonst - keine großen Anstalten daraus eine Massenschlägerei zu machen, wohl auch weil Tiziano Sousannas Anweisungen kannte. Aber davon abzuhalten die Schlägerei anzufeuern und darauf Wetten abzuschliessen, das wollte man nun auch wieder nicht.

Als Caspars Aufmerksamkeit zurück an den Tisch kehrte sah man einen kurzen Moment ein zufriedenes Lächeln aufblitzen, ehe er schlagartig wieder lässig wurde. Prüfend betrachtete er Ilario, dann sah er zu Sousanna hinüber. Verschwörerisch beugte er sich leicht vor, senkte die Stimme und sprach in flüssigem griechisch schnell weiter:
"Gut. Damit das klar ist, ich weihe euch nur beide ein, weil Sousa sagt das ihr in Ordnung seid." an Ilario gewandt, ein rascher Seitenblick zu Sousanna...dann begann wieder dieses Grinsen auf sein Gesicht zu kriechen.

"Ich plane da was. Einen Coup. Und ich brauche noch einige Leute die mir helfen. Schlüsselfiguren." er zwinkerte Sousanna dabei zu, als ob sie mit dieser Entüllung nun fest verplant sei. Ehe er sich wieder an Ilario wandte: "Und keine Sorge. Deine Integrität bleibt gewahrt, ich plane keinen Staatstreich oder irgendwas gegen die weiße Prinzessin, euren Clan, Mailand, Venedig oder wem ihr sonst noch so verpflichtet sein könntet. Sondern gegen einen Ancilla aus der Domäne. Tote oder Verwüstung wird es auch nicht geben, wenn es nach mir geht. " er nickte dem Lasombra nun verschwörerisch zu. "Hilf mir dabei und du bekommst deine Geschichte."

Offenbar spielte er gleich mehrere Spiele gleichzeitig: Sousannas erster Preis war nicht durchgekommen. Also setzte er seinen eigenen wie einen Spielstein. Würde Ilario verneinen, wäre wohl wieder Sousanna an der Reihe. Konnte es sogar sein das er den Coup soeben erst erfunden hatte? Nur um ihn als Spielstein zu setzen? Das es ihn niemals geben würde wenn Ilario verneinte? Der Lasombra konnte sich so nur zum Kumpanen machen. Niemals zum Verräter. Denn wenn nichts passierte... konnte man auch nichts verraten.
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Sousanna
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Re: [1003] Fürsten, Schattenhexer und liebreizende Herzoginnen[Ilario, Caspar (SL)]

Beitrag von Sousanna »

Die Ravnos schien es Ilario nicht im Geringsten übel zu nehmen, dass er ihr Angebot fürs erste abschlug. Der verschwörerisch fröhliche Blick und das strahlende Lächeln, das sie ihm zuwarf, erzählten davon, dass für sie der Handel ein Spiel war. Und dass sie wohl sehr genau gewusst hatte, dass dieses Angebot zu hoch gewesen war.
Doch das Grinsen erlosch mit dem Schrei und kurz traf ihr Blick den ihres Blutsdieners. Fragend hob sich eine seiner Augenbraue, schien eingreifen zu wollen, um für Ruhe zu sorgen, doch sie schüttelte leicht den Kopf. Es war gut so wie es war. Sicherer.

Und als Caspar sprach und sie dann auch noch bei diesem alten Namen nannte, wandte sich ihr Blick verlegen der Tischplatte zu, während ein Grinsen auf ihren Zügen auftauchte. Es fehlte nur noch, dass sie sich ein Gänseblümchen ins Haar steckte.
Das Grinsen jedoch verbreiterte sich, als ihr Vater im Blute von jenem Coup sprach. Sie lehnte sich unmerklich etwas nach vorne und ihr Kopf legte sich erneut zur Seite. Interesse war in ihren dunklen Augen aufgelodert. Wild flackerten die Feuer darin.
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Re: [1003] Fürsten, Schattenhexer und liebreizende Herzoginnen[Ilario, Caspar (SL)]

Beitrag von Ilario »

"Meine Integrität bleibt gewahrt, kein Staatstreich oder irgendwas gegen die weiße Prinzessin, meinen Clan, Mailand, Venedig oder wem gegenüber ich sonst noch so verpflichtet sein könnte... Ein Ancilla aus der Domäne. Keine Toten oder Verwüstung..." Wiederholte Ilario langsam, jedes Wort sorgfältig abwägend. "Gut, die Geschichte eines verehrten Wanderes wird es wert sein. Ich helfe euch bei eurem Coup, werde mich aber selbstverständlich absichern."

Niemand der noch bei Sinnen war würde darauf vertrauen nicht am Ende als Sündenbock hingehängt zu werden wenn man sich mit Ravnos einliess. Andererseits wusste Caspar vermutlich um Ilarios und Sosannas gute Zusammenarbeit. Dazu kam, dass ihre gemeinsamen Geheimnisse aus den Tagen des Krieges sie beide in den Abgrund reissen würden. Würde Ilario fallen würde Sou das auch, mindestens genauso hart und tief. Hoffentlich würde es nie dazu kommen, Ilario schätzte Sou fast so sehr wei sein eigenes Unleben.
Die Keilerei am Nebentisch liess den Lasombra offensichtlich kalt solange er selbst nicht betroffen war oder das Blut in Strömen floss und das Tier reizte.


"Gegen welchen der Ancilla geht es und inwiefern benötigt ihr meine Hilfe?
" Machte der Lasombra sich zum Kumpan und ließ sich auf das Spiel des thrakischen Wanderers ein. Brimir wäre naheliegend, der Gangrel. Doch das schien Ilario beinahe zu offensichtlich für einen Ravnos.
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Il Canzoniere
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Re: [1003] Fürsten, Schattenhexer und liebreizende Herzoginnen[Ilario, Caspar (SL)]

Beitrag von Il Canzoniere »

Er lachte auf, als ob gerade etwas lustiges gesagt worden wäre, schüttelte dann den Kopf und anschließend seinen Zeigefinger, als ob er den Lasombra gerade bei etwas erwischt hätte.
"Netter Versuch... Nein ich werde erst deine Geschichte vervollständigen. Man wird sehen wieviel sie wert ist. Je nachdem wird meine Anforderung an dich formuliert sein. Und um wen es sich handelt sage ich ebenfalls noch nicht. Du wirst dir alle Optionen offen halten müssen. Es wäre doch eine Schande wenn du bereits irgendwelche Pläne machen würdest oder irgendwo eine ungewollte Äußerung hinterlässt. Und sei es auch in einem unbeobachteten Moment. Das Überraschungsmoment ist eine wichtige Komponente in diesem Coup. Im nachhinein wirst du das sicher einsehen können." er nickte, als ob er dem Kastellan bereits im vorhinein seine potentielle, nachträgliche Reue vergeben würde.

"Dann ist es also abgemacht. Gefällt mir." er zwinkerte dem Lasombra über den Tisch hin zu und wandte sich wieder zu der neben ihm sitzenden Augenweide.

"Wollen wir noch über diese Hafensache sprechen? Ilario sagt er könne jemandem gewichtigen gegenüber andeuten das wir Interesse daran hätten dort aktiv zu sein, ja? Vielleicht sollten wir etwas konkreter werden. Einige unserer Freunde am Hafen haben keine sonderlich große Vorstellungskraft. Wenn sie bildlich unseren Preis vor Augen hätten, wäre das etwas mit dem sie rechnen könnten. Abschätzen ob es sich lohnt oder nicht." kurz grübelte er ein wenig gespielt, dann fuhr er, mit etwas leiserer Stimme fort, warf dabei einen kurzen Seitenblick zu Ilario hinüber. "Als Gegenangebot würde ich vorschlagen das wir ihnen drohen. Ich hörte das der Alte auf soetwas eine prägnante Reaktion zeige. Wie wäre es also damit: bitte überdenkt unseren bescheidenen Wunsch. Andernfalls sind wir dazu gezwungen euch einige Informationen zu übereignen, die eure gesamte Gruppe zusammenklappen lassen wird wie ein vom Blitz getroffenes Pferd." er guckte Sousanna und Ilario einen Moment an, als ob er ihre Meinung dazu hören wollte, dann nickte er zufrieden und lehnte sich zurück Offenbar gespannt was es war das Sousanna im Hafen genau wolle.
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Sousanna
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Re: [1003] Fürsten, Schattenhexer und liebreizende Herzoginnen[Ilario, Caspar (SL)]

Beitrag von Sousanna »

Etwas in ihrem Blick hatte sich verändert. War aufmerksamer, dunkler geworden. Konnte man bereits von einem Lauern sprechen? Obwohl die Ravnos noch immer offensichtlich die Gelassenheit wie auf einem Schild vor sich her trug und noch immer ihre Hauptfunktion hübsch auszusehen verfolgte, schien eine Spannung den zierlichen Leib erfüllt zu haben. Beinahe als warte sie auf etwas oder besser erwarte etwas bestimmtes, von dem sie noch nicht sicher war, ob es gut oder schlecht für sie wäre.

Die Spannung intensivierte sich noch da ihr Vater im Blute wieder auf den Hafen zu sprechen kam. Auch wenn ihr Lächeln noch immer ebenso glatt und geübt wie eh und je über das zauberhafte Gesicht glitt, es kurz erleuchten ließ. Ruhig lehnte sie sich zurück, bot ihren umwerfenden Anblick einmal mehr ihrem Erzeuger da wie ein Geschenk, das nur zwischen den beiden stattfand. Dann schmunzelte sie ehrlicher.
"Aktiv sein, ist ein schrecklich hochtrabendes und grauenhaft anstrengendes Wort.", sinnierte sie leise und so sehr im Gestus einer Diva, dass man sie sich eher auf einem seidernen Divan denn hier in Mitten einer grölenden Menge vorstellen konnte.
"Ich will den Hafen nur mit einem Geschenk der Höheren zum höheren Nutzen nutzen dürfen. Es wäre zu schade und eine große Beleidigung an den Schenkenden, wenn das Geschenk einfach so in Flammen aufging, nur weil zuvor nicht die richtigen Personen ihren Segen gegeben haben." Mit einem theatralischen Seufzen strich sie durch die Luft, untermalte die grauenhafte Unhöflichkeit einer solchen Angelegenheit. "Es wäre schlicht und ergreifend schade, die Zeit mit hässlichen Drohungen zu verschwenden, wenn man einfach in einigen netten Gesprächen feststellen könnte, dass auch wenn die Namen sich unterscheiden mögen, die Ziele doch in die selbe Richtung laufen."
Wieder hoben sich die schmalen Schultern, während ein sachtes Lächeln aufflackerte. "Aber mit den richtigen Gesprächen und den richtigen Worten zur richtigen Zeit, ist das sicher früher oder später möglich."
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Ilario
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Re: [1003] Fürsten, Schattenhexer und liebreizende Herzoginnen[Ilario, Caspar (SL)]

Beitrag von Ilario »

Vielleicht steckte in Caspar ja doch noch mehr als Ilario gedacht hatte. Zumindest betrachtete er ihn nun aus einem ganz anderen Blickwinkel und auch Ilarios Haltung änderte sich, wurde noch förmlicher, zurückhaltender. Sousannas Worte nahmen ihm zwar keinesfalls die aufkeimende Sorge, verschoben allerdings abermals de Perspektive. Zunächst wandte der hagere Lasombra sich aber an den Ancilla.

"Bei allem gebotenen Respekt verehrter Caspar, aber wie ich bereits sagte: Noch erzähle ich keine Geschichten am Feuer der Könige. Dementsprechend kümmert mich wenig ob und wie ihr die Gruppierung zusammenklappen lassen könntet... wobei nein, es interessiert mich eigentlich schon, da ihr dies durch Übereignung der Informationen an mich zu tun gedenken würdet. Da mein Interesse daran aber mit der Wirksamkeit eurer Drohung kollidieren würde..." Ilario zuckte mit den Schultern. "Wenn ihr es also tatsächlich für eine gute Idee haltet den hochverehrten Godeoc durch ene Drohung zu einer prägnanten Reaktion zu bringen und ihr möchtet, dass ich diese für euch überbringe... tue ich euch diesen Gefallen natürlich gerne." Nichts war umsonst, auch Ilario würde nicht den Laufburschen machen nur weil der Ravnos das gern hätte. Der andere Handel war ja schon beschlossen.
Dann wandte er sich wieder Sousanna zu und nickte ihr zu.
"Keine Einwände, ich bin sicher im Gespräch mit den Königen lässt sich eine Lösung finden. Vielleicht sogar mit dieser erwähnten Drohung. Wer weiß das schon außer dem Ahnen? Über was für eine Art Geschenk reden wir denn hier?" Je nachdem ließe sich Godeoc ja vielleicht überzeugen das Geschenk nicht abzufackeln. Vielleicht.
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Re: [1003] Fürsten, Schattenhexer und liebreizende Herzoginnen[Ilario, Caspar (SL)]

Beitrag von Il Canzoniere »

Wie eine Katze die faul in der Sonne lag und eine zuschnappende Mausefalle beobachtete, begann er sich langsam gerade hinzusetzen und seine Aufmerksamkeit vollkommen auf Ilario zu verschieben.
"Ich bin schon eine Weile unterwegs. Daher weiß ich, dass man die größten Erfolge erzielt wenn man eine Sprache nutzt die der Gesprächspartner versteht. Und auch wenn ich noch nicht allzu lange in der Stadt bin, habe ich schon einen ganz guten Eindruck davon bekommen wie der Prinz der Gosse seine Geschäfte zu machen pflegt." kurz gab es eine Pause, als ob er sich überlegen würde ob er überhaupt noch weiterreden solle, dann lehnte er sich wieder locker zurück.

"Um etwas zu verkaufen gilt es erst einmal Interesse zu generieren. Godeoc, als oberster Nosferatu Genuas, wird eine ihn direkt betreffenden Information, die auch noch potentiell brisant ist im ersten Falle neugierig machen. Also wird er zuhören. Haben wir seine Aufmerksamkeit, muss der Inhalt formuliert werden. Und zwar so, das sie seinen Geschmack trifft. Und wie schmeichelt man einem Tyrannen? Man benutzt seine eigenen Worte." langsam glitt sein Blick zu Sousanna hinüber. "Er wird natürlich demonstrieren das er der größere Fisch im Becken ist und mich dafür zahlen lassen. Aber darauf kommt es nicht an. Er hat die Nachricht verstanden und wird darüber nachdenken. Und ratet einmal wer währenddessen jedem Wanderer Norditaliens ein Begriff werden wird, wenn er jemanden wie Godeoc erpresst. Denn er wird darauf eingehen. Dafür ist die Information zu wertvoll. Godeoc ist mehr Pragmatiker als Egozentriker. Auch wenn er auch davon zweifelsohne eine gesunde Menge besitzt." diese Lektion beendend, die Sousanna an alte Zeiten erinnerte und Ilario mit anhören durfte, ließ seinen Blick zurück zu Ilario gleiten.

"Keine Eile. Erst das Feuer, dann das Fleisch, wie man in meiner Heimat zu sagen pflegte." ein Zwinkern folgte auf diesen Ausspruch, dann sah er fragend zwischen den beiden hin und her. Offenbar war er soweit fertig.
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Sousanna
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Re: [1003] Fürsten, Schattenhexer und liebreizende Herzoginnen[Ilario, Caspar (SL)]

Beitrag von Sousanna »

Aufmerksam wie eine Schülerin hatte Sousanna ihrem Vater im Blute gelauscht. Leicht hatte sie sich bei der einen oder anderen Anmerkung auf die Lippen gebissen, als versuche sie sich bestimmte Dinge besonders einzuprägen. Immer wieder nickte sie und am Ende strahlte ihrem Vater ein breites Lächeln entgegen. Hatte sie tatsächlich etwas mehr verstanden, als man meinen konnte? Oder schwelgte sie in reiner Nostalgie?

In jedem Fall bekam auch Ilario ein Lächeln zugeworfen. "Es handelt sich um ein Schiff.", erklärte sie ihrem Gast dann ruhig, strich sich dabei in anmutiger Geste eine Strähne aus der Stirn. Ihr mysteriöses Lächeln konnte dadurch nicht ganz verborgen werden. "Ein besonders hübsches, besonders sicheres Schiff für besondere Anlässe, die unserer geliebten Domäne sicher mehr als nur kurze Freude bereiten könnten."
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