[1004] I principi di Genova [Alle, Versammlung]

[Januar '18]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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Brimir
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Re: [1004] I principi di Genova [Alle, Versammlung]

Beitrag von Brimir »

Das Urteil über die beiden Brujah berührte Brimir nur so sehr, wie einen Jäger, der seiner Beute den Kopf abschlug, um ihn als Trophäe zu nehmen und zuhause über den Kamin an die Wand zu hängen. Auch bei dem Zweiten war dieser Blick in den Augen, die erlegte Beute anstarrte.

Dann kam die Lasombra. Brimirs Blick wanderte kurz zu Acacia, während die Frau nach vorne gebracht wurde. Sie lag bereits auf dem Block und der Nordmann hatte beiden Hände um die Henkersaxt gelegt, als die Stimmte des Nosferatu durch den Raum hallte. Der Wächter, der die Hand an den Pflock gelegt hatte hielt inne, als Brimir - ohne ihn zu betrachen - die Hand hob. Ein Zeichen, dass er warten sollte, ehe die Lasombra erweckt wurde. Die Bernsteinaugen verharrten auf dem frischgebackenen Ahnen, doch aus dem Mund des Wikinger kam kein Wort. Es war, wie eine stumme Verhandlung zwischen den beiden Clansältesten, ehe Godeoc dann schließlich eine wegwischende Bewegung in Richtung des Jägers machte. Brimirs Mundwinkel hoben sich zufrieden, sein Blick löste sich und dann nickte er dem Soldaten zu, welcher daraufhin den Plock zog.
"Eines Jeden Rücken ist ungeschützt, es sei denn, er hat einen Bruder."
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Il Canzoniere
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Re: [1004] I principi di Genova [Alle, Versammlung]

Beitrag von Il Canzoniere »

Der soeben noch gepflockte Körper krachte zu Boden. Ohne Körperspannung, die der Starre inne wohnte, hatte der Körper die gleiche Konsistenz wie jede andere Leiche.
Missmutig betrachtete Godeoc sie einen Moment, blickte zu Brimir hinüber, dann zu Aurore, die ihre Ausdrücke wieder hinter einer dünnen Fassade Contenance verbarg. Ärgerlich war er bereits dabei sich von Tacita abzuwenden, dann zuckte der tote Körper mit einem Mal und der Nosferatuälteste hielt interessiert inne.

Mit einem klatschenden Geräusch drehte sich die, irgendwie erschöpft wirkende, Lasombra um, schaffte es kaum sich zu erheben. Wie als ob ihre innere Batterie leer sei, waren ihre Bewegungen kraftlos, ihr Blick apathisch. Sie schaffte es sich hinzusetzen, angelehnt an den Richtblock, inmitten der Asche der beiden zuvor hingerichteten Brujah. Geräusche gab sie keine von sich.

Godeoc näherte sich langsam. Misstrauisch. Er ging vor ihr in die Hocke, um ihr in die Augen blicken zu können. Nur noch zwei Meter Platz zwischen ihnen lassend. Mit der flachen Hand fuhr er von links nach rechts, wie man es tat wenn man sehen wollte ob eine Augenbinde gut sitzen würde. Keine Reaktion. "Willste mich verarschn?" fragte er mehr sich selber als die apathische Puppe vor ihm. Dennoch laut genug das es auch einige der Umstehenden mitbekommen würden.
Der klang seiner Stimme schien wieder eine Reaktion in der mit fremder Asche bedeckten Gestalt hervorzurufen, die leicht den Kopf hob und ihn anblickte. In Zeitlupe hob sich ihre Hand, als ob sie den Nosferatu berühren wollen würde, auch wenn die Distanz zwischen ihnen zu groß war. Ihre Lippen formten zwar keine hörbaren Worte, aber doch Buchstaben. Es gehörte nicht viel dazu zu erkennen das sie versuchte seinen Namen zu nennen.

Ein kleines Stück beugte er sich noch vor, als ob er versuchen würde ihr zuzuhören, falls sie sehr leise sprechen würde. Das tat sich aber nicht. Stattdessen schossen, völlig unvermittelt, fünf dünne Nadelstreifen aus den fünf Fingern die sie ihm entgegenstreckte. Streifen ohne Farbe. Geboren aus den niedersten Tiefen der existenziellen Ebene. Von einer Kraft und Dunkelheit das den Beobachtern noch minutenlang Flecken auf der Netzhaut brannt, wie jene die auftauchten wenn ein Mensch zu lange in die Sonne blickte.
Der Nosferatu brüllte auf, als ihm unerwartete das rechte Auge verkocht wurde. Binnen des Bruchteils einer Sekunde war es geplatzt, ausgelaufen und verdampft.

Mit einem Brüllen das jeden der Zuschauer einen unbewussten Schritt zurückmachen ließ, war der Nosferatu aufgefahren. Schmerz und unbändige Wut vermischten sich zu einer wahren Explosion des Gossenprinzen, der sich erst mit schmerzverzerrter Fratze ans Auge griff und dann mit voller Kraft zurückschlug. In atemberaubender Geschwindigkeit packte er den Arm, den die, noch immer kraftlos wirkende, Tacita ihm entgegenstreckte und riss ihn mit einem knackenden Geräusch einfach ab.... ehe er begann mit eben diesem auf sie einzuprügeln. Die Schläge waren jedoch von solch brutaler Härte, das der Arm bereits nach zwei Schlägen an derartig vielen Stellen gebrochen schien das er nicht mehr als Schlagwerkzeug taugte, der Nosferatu ihn achtlos fallen ließ, sich mit den Knien voran auf den Körper der Lasombra warf und sie mit einem nicht enden wollenden Hagel aus Schläge eindeckte (der ihren gesamten Oberkörper, ihren Schädel sowie seine Hände in blutigen Brei verwandelte). Risse bildeten sich auf dem steinernen Untergrund und die Asche der beiden Brujah wurde wie bei einer Vulkaneruption aufgewirbelt. Bedeckte, langsam fallend wie Schnee nach einigen Minuten den gesamten Hallenboden und jeden der Anwesenden.

Vielleicht war es dieses Ereignis, das dem Hof in späteren Ereignissen und in der vom Chronisten niedergeschriebenen Stadtchronik den Beinamen "Der graue Hoftag" einbrachte.

Godeoc jedenfalls ließ nicht eher von seinem ehemaligen Seneschall ab bis sich ihre Asche mit derjenigen der beiden zuvor gerichteten Gelehrten im Saal verteilt hatte. Nur jemand der die Aussage treffen wollte, das er sich als nächster anbieten würde, hätte ihn dabei zu unterbrechen gewagt.

Es dauerte Minuten bis er sich schließlich schleppend erhob. Beinahe ebenso kraftlos in seinen Bewegungen wie Tacita zuvor. Einen Moment hielt er inne, sah sich mit suchendem Blick auf dem Boden um, schien jedoch nicht entdecken zu können was er suchte. Wortlos wandte er sich um und verließ den Hinrichtungsort, stellte sich weit hinten zwischen die anderen Gäste auf einen sehr isolierten Platz - was jeder der anderen Gäste zu begrüßen schien. In seinem Gesicht klaffte eine schwarz verbrannte, leere Augenhöhle.

Die Blicke Aurores wie auch Totilas lagen eine ganze Weile auf ihm. Keiner lächelte. Der besorgte Blickwechsel der beiden war beinahe im Ascheregen untergegangen. Und auch nun kam der protokollarische Ablauf erheblich ins Wanken. Der Allesfresser blickte nervös immer wieder zu seiner Herrin, die Godeoc im Auge behielt und nicht reagierte. Ehe Il Onnivorno nach einer Weile einen Blick zu Totila hinüberwarf, der knapp nickte und erlaubte das Protokoll zu Ende zu führen.

Mit anfänglich etwas belegter, dann aber rasch wieder zu sich findender Stimme fuhr der Allesfresser daraufhin, von seiner Schriftrolle ablesend, fort: "Caterina Tebalducci, Kind des Clan Toreador. Aufgrund der Besorgnis ihrer eigenen Ahnen, das sie mehr ein Werkzeug sei und niemals den Freispruch erhalten, dem Clan der Rose vielmehr seine Geheimnisse durch ihr Blut entrissen werden solle, sowie ihrer besorgniserregenden Apathie der letzten Jahre, wird sie hiermit von ihrer Majestät Aurore von Genua zum Tode verurteilt. Dies erfolgt ausdrücklich nicht aufgrund des Bruchs einer Tradition, sondern aufgrund ihres Scheiterns die Vorraussetzungen des Freispruchs zu erfüllen. Die Frist ist abgelaufen. Das Urteil wird nun vollstreckt." mit einem Blick zu den Wachen wurde einer weiteren der vier verbliebenen Gestalten der Sack über dem Kopf entfernt und sie vor den Richtblock geschleift. Eine Hand am Pflock blickten die Männer wieder zu Brimir hinüber.
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Titus
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Re: [1004] I principi di Genova [Alle, Versammlung]

Beitrag von Titus »

Titus hatte die Hinrichtungen mit unbewegter Miene verfolgt, schließlich würde das in Zukunft auch zu seinem Handwerk gehören. Doch ließ er es sich nicht nehmen, bei jeder der Hinrichtungen ein leises Stoßgebet zu murmeln, nur für direkte Umstehende zu verstehen. Das silbrige Kreuz seines Rosenkranzes hatte er dabei in seine Hand genommen.

"Möge Gott dieser Seele gnädig sein."

Er beobachtete genau die Art und Weise, wie die Körper der Deliquenten verwesten und zu Staub und Asche zerfielen, als das Unleben aus ihnen herausgerissen wurde. Er hatte sich das immer anders vorgestellt...vielleicht ein wenig erhabener. Fast hielt er Auschau nach den Engeln, die die gepeinigten Seelen empfingen, um sie schließlich doch noch ins Himmelreich zu führen oder es täte sich der Abgrund auf und Dämonen oder der Teufel persönlich rissen ihre Seelen in die Hölle. Doch offenbar war der Tod eines Kainiten genauso wie bei einem Menschen, nur dass die Körper augenblicklich zu Asche und Staub zerfielen.
Die Eskalation mit dem ehemaligen Seneschall des ehemaligen Prinzen Geodoc ging an ihm nicht spurlos vorrüber. Auch er wich zwei Schritte vor der ausbrechenden Gewalt zurück und sein Körper spannte sich unwillkürlich an. Aufmerksam verfoglte er das Geschehen und das Ende der Lasmobra, die mit ihrer letzten Handlung auf erden den Nosferatu-Ahn gezeichnet hatte. Er beeilte sich, Geodoc aus dem Weg zu treten, als dieser sich wutentbrannt durch die Menge schob und alles weitere von weiter hinten beobachtete.

Nun wurde Caterina in den Saal und an den Richtblock gebracht. Brimir betrachtete die todgeweihte Rose für einen Augenblick nachdenklich bedeutete dann mit einer Handbewegung der Wache noch zu warten. Dann blickte er in die Menge, drehte die Axt in seiner Hand und trat einen Schritt auf Titus zu, reichte ihm die Axt mit dem Griff voran und sah ihm auffordernd in die Augen. Offenbar hatte der Blutvogt beschlossen, dass diese Hinrichtung die neue Geißel übernehmen sollte.

Titus straffte sich ein wenig und trat auf den Blugtvogt zu, nahm die Axt entgegen und und akzeptierte mit einem ernsten Nicken den Auftrag des Gangrel. Dieser trat einen Schritt zurück und überließ dem Kappadozianer die Bühne. Sein Blick heftete sich auf Caterina. Die kastanienbraunen Locken wirkten ungepflegt...so anders, als er die schöne Rose in Erinnerung hatte. Sie war stehts verführerisch wie die Sünde selbst und hatte daraus keinen Hehl gemacht. Doch hatte sie einen Weg eingeschlagen, der unweigerlich und letztendlich in ihren Untergang führte und dort war sie jetzt angekommen und es war an ihm ihre Seele gen Himmel zu schicken. In seinen Gedanken stritten sich das Mitleid über ihr Schicksal und der rechtschaffene göttliche Triumph über eine Dienerin der Sünde. Mit einer Handbewegung bedeutete er den Wachen zurück zu treten. Er beugte sich zu ihr herunter, sah ihre noch einmal in die starren dunkelbraunen Augen, als hoffte er darin einen Funken von Unschuld zu erkennen, der ihn davon abhalten könnte den Richtspruch zu vollstrecken, doch da war nichts...mit dem Daumen strich er ihr über die Stirn, ein Kreuzzeichen, der letzte Gruß eines Gläubigen, der einem Sünder vergab und ihn in Gottes Hände überantwortete. Dann legte er ihren Kopf auf den Richtblock, befreihte ihren Nacken von den Haaren. Er blickte in die Menge der versammelten Kainiten und wog die Axt ein paar Mal in seiner Hand. Schätzte ihr Gewicht ab...dabei traf sein Blick für einen Augenblick auf Sousanna, bevor er sich seinem grausigen Handwerk widmete.

Denn schließlich hob und senkte sich die Axt in einer einzigen, fließenden Bewegung...geschickt, kraftvoll und vollkommen gnadenlos. Weder die Haut, noch die Muskeln Sehenen ja nichteinmal die Knochen vermochten es der unbarmherzigen Klinge oder der Kraft hinter diesem Schwung einen Widerstand zu leisten. Ein paar Zentimeter fraß sich die Axt in das Holz des Richtblockes und das leicht sirrende Geräusch von vibrierendem Metall durchschnitt die Stille. Dann rollte der Kopf der Rose vom Richtblock auf den Boden. Die Haut begann zu vertrocknen und sich von den Knochen zu schälen. Haut, Muskeln und Sehnen verwandelten sich in Asche und Staub und gesellte sich zu den anderen nur ihre Knochen zerfielen nicht gänzlich sondern hinterließen kleine Knochenfragmente, die hier und da aus der Asche hervorlugten.

Titus beobachtete den Zerfallprozess und murmelte auch diesmal das Stoßgebet, bevor er schließlich wieder auf Brimir zutrat und ihm die Axt auf die selbe Weise reichte, wie dieser es bei ihm tat.

Der Gangrel blickte dann wieder zu dem Allesfresser, damit dieser fortfuhr.
Todesqualen, Gott, jedem Ketzer, den ich sehe
Denn dein Wille geschehe
und ungebeugt, bis zum jüngsten Gericht
tu ich gottergeben meine Pflicht
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Ilario
Lasombra
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Re: [1004] I principi di Genova [Alle, Versammlung]

Beitrag von Ilario »

Die ihm unbekannnte Lasombra die gerichtet werden sollte weckte zumindest ein grundlegendes Interesse bei Ilario. Genuas Vergangenheit steckte voller verborgener Geheimnisse. Aufmerksam verfolgte er das Schaupiel welches sich dort vollzog, die zur Schau gestellte Gelassenheit bröckelte lediglich als Tacita dem Nosferatu das Auge mit sengenden Schatten nahm. Faszinierend. Die Möglichkeiten sie zu irgendetwas zu befragten zerstoben jedoch mit den Aschewolken zu denen die Ancilla unnter Godeocs Fäusten verging und ehrliches Bedauern zeichnete sich in der Miene des Kastellans und Schattenmystikers ab. Eine Schande.

Ebenso Caterinas Verurteilung und Hinrichtung, ein Hauch seltenen Gefühls tauchte aus des Lasombras schwarzem Herzen auf. Etwas das kaum mehr in der Lage war zu fühlen seit er die Fesseln eines menschlichen Gewissens abgestreift hatte um sie durch etwas Anderes zu ersetzen: Mitleid.
Caterina die vielversprechende junge Rose, zermahlen zwischen den Mühlsteinen Acacias und ihrer eigenen Ahnen. Auch wenn Ilaro die schiere Notwendigkeit sah, blieb es... Eine Schande.
Die Nächte lehren viel, was die Tage niemals wissen.
- persisches Sprichwort
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Toma Ianos Navodeanu
Tzimisce
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Re: [1004] I principi di Genova [Alle, Versammlung]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Interessiert, aber ohne jegliches Mitleid betrachtete Toma die Hinrichtungen.
Die Brujah sagten ihm nichts und hätten ihm ohnehin nichts bedeutet, doch ihr Ende zu sehen war faszinierend, faszinierend und erschreckend. Gewöhnlicher nun, als es bei Fabrizio der Fall gewesen war, doch blieb der endgültige Tod immer etwas Erschreckendes.
So schnell vergingen sie. Das untote Leben. Der Körper, der Jahrzehnte, Jahrhunderte überdauert und so viel Widerstand geleistet hatte…zerfiel einfach, als hätte es ihn nie gegeben, als wäre er nur aus Sand gebaut.
Das ließ selbst den Tzimisce schaudern. Wenn er scheiterte….würde nichts von ihm zurück bleiben. Nichts als graue Asche.
Und wie einfach es war. Ein Schlag und es gab sie nicht mehr.

Bei der nächsten Verurteilten war es jedoch nicht nur ein Schlag.
Der plötzliche Angriff der Lasombra und Godeocs gewaltiges Wüten, vertrieben die bisherige melancholische Stimmung und instinktiv wich der Tzimisce etwas vom Ort des Geschehens zurück, aber schaute mit Achtung dabei zu wie der Nosferatu-Ahn die Lasombra binnen von Sekunden zu Asche schlug. Er hatte nun deutlich mehr Respekt vor ihm gewonnen und vermied es Godeoc weiter anzusehen, als dieser sich abseits stellte, auch wenn ihn das verbrannte Auge interessiert hätte.

Als Caterina zum Richtblock geführt wurde, zeigte sich Bedauern auf dem Gesicht des Drachen.
Doch nicht wegen ihr. Das einzige was Toma bedauerte war das Vergehen ihres Körpers. Die Zerstörung des Kunstwerkes auf ihrem Rücken, das er geschaffen hatte.
Ein leises Seufzen entrang sich ihm, als auch sie sich wie feiner Staub über den Boden verteilte…doch nicht ganz…ihre Knochen blieben übrig.
"Du fügst dich falsch ein! Du bist so fremd hier! Kannst du du selbst sein? Und bist du ganz bei dir!?" - ASP
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Angelique
Autarkis
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Re: [1004] I principi di Genova [Alle, Versammlung]

Beitrag von Angelique »

Angelique war sprachlos vor Abscheu über diese Farce, als selbst die kruden, despotischen Reglen der Vampire, die Traditionen, in der Willkür von Tieren ohne Gesetzen missachtet wurden.

Einen nach dem anderen sah sie den selbsternannten "Humanisten" und heuchlerichen "Christen" in die Gesichter, als dies himmelschreiendes Unecht geschah.

Keiner hatte den Mut oder das humanistische oder christliche Gewissen und das Pflichtbewusstsein, etwas dagegen zu unternehmen.

Es würde nichts bringen, wenn sie sich aufregen würde und die Heuchler, Pharisäer und Mittäter bloßstellen würde.

Sie schaute sie einfach nur mitleidig an, wie es vielleicht Jesus getan hätte, und widerstand der Versuchung sie alle mit Irrsinn zu belegen.
"I'm a mighty thesaurus! Rawr!"
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Il Canzoniere
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Re: [1004] I principi di Genova [Alle, Versammlung]

Beitrag von Il Canzoniere »

Lucio Il Onnivorno hatte schweigend mit angesehen wie Caterina, die den meisten Anwesenden - auch ihm - wohl das bisher bekannteste Gesicht war das aktuell hingerichtet wurde. Und begleitet vom eilig kratzenden Geräusch seitens Benedettos Griffel (dieser beschrieb bereits die zweite oder dritten Wachstafel - fein säuberlich und eng), ertrug er die Hinrichtung, wie die anderen Nächtlichen auch. Zu denen er mittlerweile beinahe eher gehörte als zu den Sterblichen.

Als Titus das Urteil rasch und direkt vollstreckt hatte, nickte er bestätigend und hob die Schriftrolle voller Namen erneut empor um davon abzulesen: "Maria, Kind des Clan Gangrel. Während ihres widerrechtlichen Aufenthalts in der Domäne Genua wurde sie von den Liktoren ihrer Majestät gestellt. Da sie sich dem Prinzen nicht vorstellig gemacht hat, wird sie des Bruchs der zweiten Tradition für schuldig befunden. Daneben hat sich während des Verhörs herausgestellt das sie auch gegen die dritte und die vierte Tradition verstoßen hat. Sie wird aufgrund der Vielzahl der Traditionsbrüche daher von ihrer Majestät Aurore von Genua zum Tode verurteilt. Das Urteil wird nun vollstreckt." er gab den Männern erneut ein Signal. Diese rissen einer der beiden verbliebenen Frauen den Sack vom Kopf und schleiften sie hinüber zum Richtblock. Die Prozedur wirkte langsam recht einstudiert. So viel Blut und Asche wie heute bereits geflossen war. Eine Hand am Pflock, blickten sie zum Blutvogt hinüber. Erwarteten dessen Kommando.
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Lorenzo
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Re: [1004] I principi di Genova [Alle, Versammlung]

Beitrag von Lorenzo »

Lorenzos Gesichtsausdruck war auch noch eine ganze Weile voller Entsetzen. Es traf ihn sichtlich als man eine seiner Clansschwestern hinrichten ließ, auch wenn sie noch den Status eines Kindes innehatte und er diese auch selbst nicht gekannt hatte. Genau war ein anders Pflaster als Mailand, dies wurde der Rose nun bewusst. Er hatte immer mehr das Gefühl in einem Bodenlosen Abgrund zu versinken, in Anbetracht der Grausamkeiten und der Politischen Intrigen denen man sich hier voll hingab. Erst als seine Wange nass war merkte er das sich eine einzelne Träne aus seinen Augen gelöst hatte und Wut über diesen Umstand seines Mitgefühls machte sich in ihm breit.
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Brimir
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Re: [1004] I principi di Genova [Alle, Versammlung]

Beitrag von Brimir »

Wut und Trauer spiegelten sich nicht in den Augen des Nordmannes wieder. Es war eher Bedauern, dass sich abzeichnete, als der Name der nächsten Verurteilten verlesen wurde. Doch dann runzelte der Wikinger abfällig die Stirn. Irgendetwas störte Brimir. Und als dann noch die Anklagepunkte vorgelesen wurden, wandelte sich sein Gesichtausdruck zurück zu Ernsthaftigkeit und Kälte.

Er hatte die Hand gerade erhoben gehabt um den Wachen anzudeuten den Pflock zu ziehen und Maria noch ein letztes Mal sprechen zu lassen. Doch dann entschied Brimir sich dagegen. Und dennoch schenkte er dem Gangrelkind eine letzte Ehre, bei der er den Allesfresser anfunkelte.

"Maria, Kind vom Clan Gangrel... ...
Kind von Picco, Kind vom Clan Gangrel,
Kind von... Nunzio,
Kind von Böggvir 'Bärenklaue' Olafson, Ancilla vom Clan Gangrel, Blutvogt von Locarno,
Kind von Espen 'Sturmrufer' Kjellsson aus Seeland, Ahn vom Clan Gangrel,
Kind von Wetzel 'Klingenwind' vom Clan Gangrel,
Kind von Manasco vom Clan Gangrel,
Kind von 'Panaka', Ahnherrin vom Clan Gangrel,
Kind von Ennoia vom Clan Gangrel, erste ihres Blutes und Enkelin Kains."

Wer Brimir kannte und genau zuhörte würde wissen, was er mit der Ausführung über seinen Bruder sagen wollte. Dann hob der Nordmann die schwere Axt und verwandelte das nächste untote Leben zu Asche - und das, obwohl diese Gangrel gerade mehrfach als Kind bezeichnet wurde.
"Eines Jeden Rücken ist ungeschützt, es sei denn, er hat einen Bruder."
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Il Canzoniere
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Re: [1004] I principi di Genova [Alle, Versammlung]

Beitrag von Il Canzoniere »

Asche.
Immer mehr Asche rieselte hinab. Wenn Blut das Elixier war das sie alle am Leben hielt, dann war Asche jenes welches sie zur Ruhe verdammte.
Es hatte etwas poetisches wie die Farbe aus der Gangrel wich und neben ihrer Kleidung nur weiße Flocken zurückblieben wie von verbranntem Papier.

Wie Schneeflocken glitten die feinen Flocken zu Boden. Vermischten sich mit den anderen derer die heute ihr Leben ausgehaucht hatten.
Nur noch zwei waren übrig.

Der Allesfresser warf Brimir seinerseits einen längeren Blick zu, dann wandte er den Kopf zurück zum Pergament von dem er seit Beginn der Hinrichtungen ablas:
"Tarek bin Kaya, Neugeborener des Clan Brujah. Aufgrund widerrechtlichen Eindringens in die Domäne Genua sowie Teilnahme an der Entführung von Genuas Kindern wird er des Bruchs der zweiten Tradition für schuldig befunden und von ihrer Majestät Aurore von Genua zum Tode verurteilt. Das Urteil wird nun vollstreckt."

Las er knapp die wenigen Worte vor sich vor. Kurz blickte er zu Brimir, dann zu den beiden Männern die bereits den sechsten Kainiten am Stück zum Richtungblock schleifen würden. Wie zuvor zogen sie ihm den Sack vom Kopf und schleiften ihn hinüber... in Richtung des blutigen Vogtes.
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