[1005] Corpus shapes [Toma]

[Februar '18]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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Brimir
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Re: [1005] Corpus shapes [Toma]

Beitrag von Brimir »

"..." Brimir starrte Toma wortlos an, als dieser 'Beweg dich wenn möglich nicht.' sagte. Als hätte er groß eine Wahl, nachdem die Ketten festgezerrt waren. Doch, wie berechtigt diese Worte waren, würde sich schon in den nächsten Sekunden zeigen. Kaum zog der Schmerz durch den Körper, hallte ein markerschütternder Schrei durch den Wald, der keinen ganzen Augenblick später zu dem Knurren des Biestes wurde, dass im Brimir lauerte und sich an die Oberfläche drängte. Die Fänge zeigten sich ohne auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden, wie gefährlich diese Waffen für den Drachen werden könnten, der doch nur hier war, weil Brimir ihn daraum gebeten hatte.

Die Ghule schoben bereit die Speere durch die Gitterstäbe, bereit Toma dort heraus zu holen. Doch dann schien sich der Gangrel zu fangen. Zumindest fokusierte er nicht mehr Toma, als Quelle des Schmerzes sondern die Decke, während sich alle Muskeln zum zerreißen spannten, als wollte das Biest die Ketten aus Metal sprengen. Der Nordmann zerrte an dem Eisen, als wäre dieses der Feind. Doch was ausblieb war der Einsatz von Blut, um die Muskeln zu stärken. Das Knurren und Zettern ließ nicht ab und hin und wieder mochte das Tier stärker hervortreten, doch am Ende blieb es Brimir, der daran festhielt es zu reiten und auf dem Sattel in seinem Verstand sitzen zu bleiben. Er verschaffte Toma Zeit, damit dieser sein Werk vollenden konnte.

********
#gerüchtmrz18 Ggf. der Schrei, der durch den Wald dringt.
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1005] Corpus shapes [Toma]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Genau das hatte er nicht gewollt und genau das hatte er aber auch erwartet.
Als das Tier seine Zähne zeigte, hielt Toma in seiner Bewegung inne, doch ließ nicht los.
Angespannt und bereit jederzeit zurückzuspringen, sollte der Gangrel versuchen nach ihm zu schnappen oder zu schlagen, verharrte er vor dem wilden Tier und tat für einen Moment nichts, wartete.
Er wusste dass Brimir dem Tier näher war als jeder andere Kainit in Genua, mehr als er selbst, er würde es doch kontrollieren können, oder?
Für nur ein paar Sekunden herrschte eine geladenen Spannung in der Luft, als sich die beiden Raubtiere so nah waren und jede nächte Bewegung die falsche sein könnte...

Doch er tat nichts. Er griff ihn nicht an. Er knurrte, er kämpfte, er stemmte sich gegen die Eisen, doch sah nicht zu ihm, ignorierte ihn...
Gut.

Wenn er ein Mensch gewesen wäre hätte er womöglich die Luft angehalten gehabt und nun erleichtert ausgestoßen, doch so ging er einfach wieder dazu über seine Arbeit fortzuführen. Bewegten sich die Krallenhände einfach weiter über den sich winden Körper.

Über Arme, Schultern, Brust, Bauch, Beine, Rücken....und mit den Händen wanderte der Schmerz.
Für diejenigen die so etwas überhaupt kannten mochte es womöglich nur aussehen wie eine sehr seltsame Form der Massage, doch geschah unter der Haut so viel mehr.
Die Kräfte des Tzimisce zogen an den Muskeln, bewegten jeden einzelnen, jeden offensichtlichen, der an dem gestählten Körper des Wikingers schon ausgiebig trainiert war, aber auch jeden kleinen Muskeln der mehr verborgen lag. Wandelte Schichten von Haut in Fasern um und füllte diese Stränge die gerissen waren, dehnte Sehnen und Bänder an den Händen und Gelenken.
Und dort wo es mehr Masse bedurfte wurde die Haut dünner. Leicht schimmerte abschließend die bläulichen sauerstoffarmen Muskeln darunter hervor.

Es war nicht einfach, es war nicht schnell. Nun, im Vergleich mit den sonstigen Experimenten des Tzimisce war es durchaus schnell, doch für den Gangrel nicht. Wenn sie in der Lage gewesen wären Zeit zu messen so verging eine gute halbe Stunde, bis der Schmerz nachließ und nur ein dumpfes Pochen übrig blieb, einem Muskelkater nicht unähnlich.

Ausgiebig tastend waren die Hände des Tzimisce auch über die Besonderheiten des Gangrel gewandert, die er ihm zuvor verwehrt hatte. Hatten die Chance genutzt und den anderen Körper erkundet.
Der Fuchsschwanz war weich und dick, wie der eines echten Fuches wohl auch war und trug tatsächlich ein voll funktionsfähiges Knochengerüst unter dem Fell. Er wusste nicht wie ein echter Fuchsschwanz war. Er hatte nie einen Fuchs untersucht...vielleicht sollte er das einmal nachholen. Nur hielten sich Tiere ja meist fern...doch wenn Brimir sogar in der Lage war diese tierischen Merkmale anzunehmen....

Gespannt aber auch müde trat der Drache schlussendlich an das Gitter zurück dass sie beide einsperrte und blickte auf sein „Werk“.
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Brimir
Gangrel
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Re: [1005] Corpus shapes [Toma]

Beitrag von Brimir »

Eine halbe Stunde, die sich wie Jahre anfühlte. Es war eine komplexe Anforderung so lange das Tier zu reiten, ohne die Kontrolle zu verlieren und immer wieder schien es kurz so, als würde das Tier am Ende doch siegen, bevor es wieder von Toma weggelenkt wurde. Schmerz erdulden, um selbst ein besserer Jäger zu werden. Das waren genug Argumente, um das Biest im Zaum zu halten. Es wollte sich losreißen und das kostbare Blut nutzen, um die Ketten zu sprengen. Doch der Gangrel blieb im Sattel.

Und noch während Toma zugange war, wirkten die Bewegungen an den Gliedmaßen, die er abgeschlossen hatte, seltsam ungelenkt - fast so als wären es nicht die Arme und Beine von Brimir.

Nachdem Toma zurück trat und der Schmerz langsam abklang baute sich auch die Wildheit des nackten Körpers in der Mitte des Kerkers immer mehr ab. Das Tier kämpfte noch einige Minuten weiter, doch am Ende kehrte es abgeregt wieder zurück in seinen Bau. Und Brimir fiel erschöpft in die Ketten, hang dort, wie ein nasser Sack. Schließlich hob er den Kopf leicht und schlug die Augenlider wieder auf. Wo einst bernsteinfarbene Pupillen seine Opfer anstarrten, waren es nun die echten Augen eines Wolfes, die Toma fixierten.

"Mein... ... Körper hört nicht auf mich."

Die Wachen blickten sich selbst und dann Toma und Brimir unschlüssig an, als wüssten sie nicht, was sie zu tun haben.
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1005] Corpus shapes [Toma]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Toma schaute gelassen. Scheinbar machte ihm diese Offenbarung des Gangrel nicht solche Sorgen wie Brimir selbst.
„Fühlt ihr ihn denn noch? Deinem Gefühl sollte nichts passiert sein. Solange du deine Arme und Beine noch spüren kannst, wirst du sie auch benutzen könnnen.

Ich weiss, es ist zu Anfang schwer. Euer Geist ist noch nicht vertraut mit dem neuen Gefühl und weiss nicht wie er sie zu lenken hat. Du wirst es noch lernen müssen, aber das ist genau das was dich stärker machen wird. Lern die Möglichkeiten und Grenzen deines Körpers neu kennen.“
Zufireden und Stolz wie ein Vater sein Kind oder eben ein Künstler sein Werk betrachtete der Tzimisce den Gangrel.

„Nicht dein Körper bestimmt wer du bist und was du kannst, sondern du herrschst über ihn.“

Eine Lektion die damals für Toma noch wichtiger gewesen war als für Brimir jetzt.

Überrascht und voller gieriger Neugierde näherte er sich Brimir erneut, so nah dass sich ihre Nasen beinahe berührten und schaute in Brimirs neue Augen.
Es lag am Tier! Er hatte das damals schon so etwas gesagt und nun hatte er mit dem Tier gerungen.
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Brimir
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Re: [1005] Corpus shapes [Toma]

Beitrag von Brimir »

Brimir starrte Toma, der so ruhig bei der Offenbarung blieb, fassungslos an. Der Drache hatte einen Moment der Schwäche erwischt - erschöpft und ohne wirkliche Kontrolle, blieb Brimir ersteinmal Nichts, als zuzuhören. Und dann, als Toma näher kam, knurrte Brimir bedrohlich.

"Na warte..." Der Nordmann stemmte sich auf die beine, die jedoch sofot wieder nachgaben und den Ruck mit dem Brimir die Ketten zerreißen wollte in ein Zucken verwandelte.

"Macht mich los!" fuhr er die Anwesenden an und ob er die Ghule oder Toma meinte war alles Andere als klar.

"Wie lange... dauert das? wie lange... bleibe ich... schwach?"
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1005] Corpus shapes [Toma]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Der Drache machte sich auf jeden Fall nicht daran Brimir zu befreien, das war Aufgabe der Ghule. Als Brimir sich gerührt hatte, war er wieder zurück getreten und zuckte nun mit den Schultern.
„Das kann ich dir nicht sagen. Nicht jeder Körper ist gleich. Du wirst es merken, wenn es soweit ist.
Doch ich versichere dir, dass ich dich nicht absichtlich beschädigt habe, falls du das glaubst. Auch wenn ich allen Grund gehabt hätte.“


Wütend blitzten die geschlitzten Augen den Gangrel an, mit einem Ausdurck als müsse Brimir genau wissen wovon er redete.
Dann reckte sich der Kopf des Tzimisce etwas höher und er blickte auf den geschwächten Gangrel der da vor ihm in den Ketten hing und ein leichtes Schmunzeln zog sich über sein Gesicht.

Damals war es andersherum gewesen, nun war er der Stärkere und er hätte ihn kaputt machen können, seinen Körper für immer beschädigen, dass er ihn tatsächlich nicht mehr hätte benutzen können, nie mehr….und hatte es nicht getan.
Nicht weil er sich vor dessen oder Acacias Zorn gefürchtet hatte, sondern weil aus Rache nichts entstand. Weil er von Brimir viel mehr hatte, wenn er ihm vertraute, als wenn er ihn hasste.

„Ich gebe dir die Möglichkeit mir vertrauen zu können, weil du sie mir ebenso gabst…ich hoffe dass du das ebenso zu schätzen weisst, wie ich.“
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Brimir
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Re: [1005] Corpus shapes [Toma]

Beitrag von Brimir »

Die Wolfsaugen ließen Toma keine Sekunde unbeobachtet. Und schließlich spiegelten sie dessen Wut. Es mochte wirklich so wirken, als würde Brimir gleich nochmal den Versuch starten die Fesseln zu sprengen. Doch dann passierte das unwahrscheinlichste, was hätte passieren können. Ein Wolf lachte unter Knurren auf. Die Geräusche aus Brimirs Mund klangen seltsam erheitert und gefährlich zu gleich.

"Gut gespielt, Toma... ... wahrlich... "

Tatsächlich erkannte Brimir, dass er Toma damals in die ähnliche Position gebracht hatte und es war gut zu wissen, dass dieser nun genauso ähnlich agierte, wie der Nordmann damals. Die Ghule brachten einen Umhang und lösten die Fesseln. Ebenso stützten sie den Normann, da dieser gleich aufs Knie sank, nachdem die Hände frei waren. Brimir nickte, als er wieder stand.

"Ja... ... ich denke... ich weiß das zu schätzen."
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1005] Corpus shapes [Toma]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Er hätte in der Tat damit gerechnet, dass der Gangrel wütender reagieren könnte, dass er sich sogar auf ihn stürzen würde, oder es zumindest versuchen. Doch die gelassene, ja sogar erfreute? Reaktion Brimirs erfreute ihn dann auch.

Dankbar oder akzeptierend nickte er ihm zu, während er wartete, dass Brimir von den Ghulen befreit und gestützt wurde.

„Sag, Brimir. Ist es mir immer noch erlaubt die Arena für eigene Projekte zu nutzen? Ich hätte etwas neues das ich versuchen will und diese Käfige wären auserordentlich gut geegnet, wie ich egrade wieder feststellen konnte.“

„Zudem...ich schätze du kennst dich gut mit Tieren aus? Ich habe mich bisher nicht mit ihnen beschäftigt, stelle aber interessante Merkmale an dir fest und ich überlegt ob es nicht ein Versäumnis wäre, diese Wesen unbeachtet zu lassen. Ich würde es bevorzugen es selbst herauszufinden, wie man mit ihnen umgeht, aber sehe ich bereits einige Probleme mich überhaupt Tieren zu nähern.“
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Brimir
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Re: [1005] Corpus shapes [Toma]

Beitrag von Brimir »

Es gefiel ihm sichtlich nicht, dass seine Ghule ihm helfen mussten. Doch selbst gestützt brachen seine Beine immer wieder weg, auch, wenn es schon etwas besser anfühlte. Er würde üben müssen. Viel üben. Sehr viel. Hoffentlich war der Erfolg das Ganze wert.

"Ich bin mir sicher, wie können uns diesbezüglich einig werden. Es kann sein, dass ich in Zukunft eine der Zellen für verschiedene Gäste brauchen werde. Aber im Zweifel... muss das hier ausgebaut werden."

Dann grinste der Nordmann.

"Sogar Melissa hat meinen Rat bei ihren Hunden eingeholt... und ich will nicht sagen, dass sie sich nicht mit Tieren ausgekannt hat. Man sagt meinem Clan nach, dass uns der Umgang mit Tieren im Blut liegt... und ich muss zugeben, dass das nicht gerade ein unbedeutsamer Teil gewesen war, um ihnen näher zu kommen. Was genau möchtet ihr also lernen, Toma?"
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1005] Corpus shapes [Toma]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

"Ich brauche nicht viel Platz." versicherte ihm der Tzimisce. "Eine Zelle wird schon reichen."

"Ja Melissa besaß Hunde. Ich habe mich jedoch noch nie mit Tieren beschäftigt und weiss nicht wie man mit ihnen umgeht. Sie fürchten uns ja. Wie schafft man es also, dass sie uns vertrauen? Also in erster Linie will ich sie lediglich fangen um sie studieren zu können, dazu wäre es ja schon ausreichend wenn sie nicht weglaufen. Kleines Getier bekommen meine Guhle sicher auch gefangen, Ratten gibt es ja überall, aber mich würden größere Tiere auch reizen." Dabei schielte er auf den buschigen Fuchsschwanz, den Brimir als Körperteil trug.
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