[1005] Einlösen eines Versprechens [Livia]

[Februar '18]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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Lorenzo
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Re: [1005] Einlösen eines Versprechens [Livia]

Beitrag von Lorenzo »

Lorenzo ließ sich in Livias Arme fallen und während er an Ihre erste Begegnung mit Ihr dachte konnte einen langen voll von Qualen durchsetzen Seufzer von Ihm ausgehend hören. Er schmiegte sich an sie und wenn Ihr Körper auch keine Wärme abstrahlte so spendete ihm diese Umarmung unendlichen Trost. Dann blickte er zu Ihr auf, der Blick immer noch kraftlos und aber nicht mehr ganz so hoffnungslos.

„Bist du sicher, dass ich kein Monster bin, sonder etwas schönes an mir habe. Ich habe zum ersten mal in meinem Unleben richtige Angst. Damit meine ich nicht die allseits gegenwärtige Angst vor dem Tag wo mich der endgültige Tod ereilen wird sonder eine viel tieferliegende Angst. Es ist die Angst um meine Seele und aus dem was im Begriff ist aus mir zu werden.“

Nach einer kurzen Pause ob zum Nachdenken oder anderen Grundes fuhr er fort.

„Nun wir sind schon einen sehr weiten Weg miteinander gegangen seid wir hier in Genua eingelangt sind. Manche abschnitte davon waren schön manche davon aber auch eher unangenehmer Art. Bist du bereit mit mir gemeinsam diesen langen Steinigen Weg zu gehen, es gäbe keine andere Person die ich mir mehr an meiner Seite wünschen würde als Dich.“

Er ließ den Kopf wieder sinken und legte den Kopf so sie es zuließ an Ihrer Schulter ab.
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Livia
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Re: [1005] Einlösen eines Versprechens [Livia]

Beitrag von Livia »

Livia lächelte ihn sanft an. "Ja, ich bin mir sicher... wir alle können Monstren sein, doch keiner muss es, wenn er nicht sich selbst oder von anderen gezwungen wird..." Sanft strich sie ihm über das Haar.

Kurz dachte sie nach. "Ich weiß wenig zu Seelen... aber was ich weiß, dass kann ich versuchen dich fühlen zu lassen, dir Sicherheiten und Wärme zu geben.
Es ist so vieles Geschehen, Lorenzo. Ich werde versuchen, diesen Weg mit dir zu gehen... er wird sicher nicht angenehm, er wird entsagungsreich und mit Verführungen konfrontiert sein. Ich kann dir sagen: ich kann dir nichts lehren , ich bin keine Lehrerin, keine Meisterin... aber ich kann dich fühlen und mit dir sprechen." Sanft strich sie ihm jetzt über die Wange.
"Lass den Kopf nicht hängen, Lorenzo...
Fürchten darfst du dich, gewiss... ich tu es auch.
Ich fürchte, was die geliebte Sousanna dazu sagt - ich fürchte ihren Zorn, ich bin keine Lehrerin und will dich nicht von ihr fort ziehen - wenn es dein wahrer Wunsch ist einen anderen Weg zum Wohle deiner Seele zu finden, dann kann ich dir als Gesprächsspiegel dienen, aber bitte schweig dazu. Ich bin keine Aschepriesterin." Ihre Augen flackerten beängstigt.
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Lorenzo
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Re: [1005] Einlösen eines Versprechens [Livia]

Beitrag von Lorenzo »

Lorenzo löste sich aus der Umarmung Livias und ging zwei Schritte zurück.

„Nun wenn du Angst vor Sousanna hast und es dich in Schwierigkeiten bringen könnte wenn es rauskommt, auch wenn meine Lippen kein Wort darüber verlieren sofern man mich dazu nicht zwingt, solltest du dich denke ich doch lieber aus der Angelegenheit haushalten. Ich könnte es mir nie verzeihen wenn dir etwas zustoßen würde und ich es war welcher der Grund dafür ist. Du weißt wie viel du mir bedeutest auch wenn ich einiges getan habe was dagegen spricht und dich zu verlieren wäre ein Verlust den meine Seele nicht ertragen könnte und ich würde für immer in der Dunkelheit verschwinden und wäre für immer verloren, denn an dem Tag wo du stirbst wäre das letzte Licht das mir in meine Dunkelheit leuchtet verschwunden.“

Dabei konnte Sie deutlich sehen dass jedes Wort welches seine Lippen verließ ernst gemeint war und jene Gefühle die er für sie hegte nicht kein bisschen kleiner geworden waren.

Nachdem er zu sprechen aufgehört hatte blicke er Sie mit einem zärtlichen voll starken positiven Emotionen erfüllten Blick an.

„Nun ich sollte zusehen dass ich Abstand zu Sousanna bekomme, denn auch wenn diese mir so glaube ich zumindest, eine gute Freundin ist so tut sie mir auf eine Art nicht gut, welche mein Seelenheil gefährdet und mich in Abgründe stürzen könnte in die niemand stürzen sollte weil es daraus keinen Weg zurück mehr geben würde.“

Nimm dies Schreiben an dich, es ist für den schlimmsten aller Fälle gedacht und soll sowohl dich als auch all jenen Schutz bieten wenn es mich nicht mehr geben sollte.“

Dabei gab er Ihr ein Stück Pergament in die Hand welches er von einem Gelehrten hat anfertigen lassen.
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Livia
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Re: [1005] Einlösen eines Versprechens [Livia]

Beitrag von Livia »

Livias Blick nach noch eine weile falckernd in seinem. "Ich liebe sie, aber wer fürchtet sie nicht, wenn sie Angst hat, ein Spielzeug oder eine Ware zu verlieren?" Fragte sie unsicher. "Aber solange deine Lippen versiegelt sind und niemand eine düstere Intrige gegen uns schmiedet..." Livia blickte unsicher zu Boden. "Womöglich sollte ich sie einfach fragen... hach. Ich weiß noch nicht, primär liegt es natürlich an dir, aber solange du mich nicht erwähnst..." Sie lächelte etwas schwächer. "Ach, Sousanna wird mir schon nichts antun, sie liebt mit bestimmt genau so, wie ich sie. Aber auch anderen Streit will man nicht mir ihr." Sie grinste verschüchtert - die Ravnos hatte offensichtlich auch bei Livia einen großen Stellenwert und zugleich eine gewisse Furchtposition.

Längere zeit ruhte ihr Blick einfach auf Lorenzo, sie nach sein Dokument, wog es hin und her, steckte es dann jedoch fort ohne es zu lesen.

Sie faltete die Hände und schloss ihre Augen einige Momente.

"Doch Lorenzo, ich will nicht von dir fortschreiten, sondern versuchen dir zu helfen.
Ich habe dir nie mein Blut gebeben, nie deine Freundschaft gekauft und nie meine Gaben bei dir angewandt - und dennoch spürt man deine ehrliche Zuneigung.
Mir geht es nicht anders, du magst ein Unglücksvogel sein und bist mit Sicherheit jemand, der gerne und in viele Fettnäpfchen springt, dein Erzeuger aht es wohl nicht gut gemeint mit dir...
Aber du bist ein großer und schöner Mann, in dem irgendwo eine starke Seele schlummert. Sie ist geschlagen und getreten und windet und verbirgt sich. Aber in dir und in mir ist mehr Mensch, als in dieser ganzen restlichen alten Domäne zusammen. Ich will dich nicht vergehen lassen, nicht in deinen Untergang und die Selbstzerstörung laufen lassen, dir auf dem Weg der Selbstfindung zur Seite stehen... dir beistehen."
Sie wirkte nun wieder ermutigt, das kurze Gebet und seine Zuneigung schien ihr Kraft gegeben zu haben - wenig später hatte Livia ihr strahlendes Lächeln zurück.
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Lorenzo
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Re: [1005] Einlösen eines Versprechens [Livia]

Beitrag von Lorenzo »

Lorenzo hörte sich an was Livia zu sagen hatte und hielt danach einen Moment inne. Nach einigen Minuten ging er langsam auf Livia zu und umarmte Sie innig.

„Nun wenn es dein Wunsch ist mir dabei zu helfen mein wahres ich zu entdecken und zu kultivieren so wäre ich doch ein großer Narr. Auch wäre es töricht von mir dir die Entscheidung mir helfen zu wollen abzulehnen und so auch indirekt für dich zu Entscheiden. Und es stimmt meine Zuneigung zu dir hat nichts mit Blut oder anderen Kräften die mich manipuliert hätten zu tun, sie ist rein und ehrlich und ungezwungen, anders als so manch anderer hier in Genua.“

Es schien fast als hätte er eine neue Erkenntnis gewonnen, eine die Ihn in Probleme bringen könnte wenn er damit etwas dummes anfangen würde. Das es sich um eine gewisse Ravnos handelte die in an sich gebunden hatte, das konnte sein gegenüber durchaus erahnen so gut wie dies ihn kannte.

„Nun ich werde erst mal meine Sachen bei Sousanna packen und in eine andere Herberge ziehen. Ich hoffe dass diese mich ziehen lassen wird, auch wenn ich fürchte dass dies nicht der Fall sein wird. Ich muss Abstand zu ihr gewinnen denn solange diese meinen Verstand vernebelt und mir meine Seele am rauben ist bin ich in ständiger Gefahr noch viel schlimmere Dinge zu tun.
Meine Lippen werden versiegelt sein was unser Bündnis und deine Hilfe betrifft, ich hoffe nur dass sie nicht auf die Idee kommt mich vollends zu Binden und an euch will ich mich nicht binden, denn dann wäre dass was zwischen uns ist auch nicht mehr echt und rein sonder korrumpiert vom Blut das von dir in meine Adern fließt. Ich werde zu diesem Zweck erst mal mit meinen Beiden Dienern Ricardo und Donnie zum Alla Murra reisen denn alleine werde ich es in meinem Zustand nicht schaffen mein Hab und Gut abzuholen. Wünscht mir bitte Glück dass es nicht zu einem Problem wird wenn ich von Ihr weg gehen will.“

So sie es zulassen würde, würde Lorenzo sie noch eine ganze Weile im Arm halten bevor er sich von Ihr löst und mit einem Kuss auf die Stirn sich von Ihr verabschiedet.
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Livia
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Re: [1005] Einlösen eines Versprechens [Livia]

Beitrag von Livia »

Livia lächelte und nahm die Umarmung an.
"Erstmal wirst du dich etwas nähren und ein paar Nächte ausruhen, oder? So wirst du ja kaum den Weg schaffen...
Ich kann dich ein paar Nächte in einem anderen Gasthaus außerhalb der Stadt unterbringen und dir mit der Jagd helfen... Dann kannst du dich um die Angelegenheit im Alla Murra kümmern, mhh?" Fast mütterlich blickte sie auf den Unvernünftigen. "Und nein, mein Blut bekommst du nicht." Tippste sie ihm fast wieder verspielt auf die Nasenspitze.

"Auch hilft es bei unserer geliebten Sousanna stets ein Geschenklein für sie parat zu haben. Schuldest du ihr noch etwas? Hast du ihr bereits etwas bezahlt? Auch hierauf solltest du vorbereitet sein." Offensichtlich hatte die fürsorgliche Merkurianerin auch in rein sozialer Ebene nicht vor, ihren lieb gewonnene Freund in sein simples Verderben laufen zu lassen.

"Und außerdem... ich würde gerne noch etwas von dir wissen..." Sie pausierte, wurde wieder ernster. "Was ist es, was dich so sehr hält? An deiner Seele, an deinem ich? Deine Gedanken zu diesem Morde, die Einflüsterungen deines Erzeugers, sie sind so dunkel... aber etwas hält dich in deiner Menschlichkeit... was ist dies? Was gibt dir den letzten Hauch Hoffnung und Glaube, wo deine Zweifel doch so prägend sind..."
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Lorenzo
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Re: [1005] Einlösen eines Versprechens [Livia]

Beitrag von Lorenzo »

Lorenzo nickte, „Du hast recht ich sollte etwas Blut zu mir nehmen sonst ist es gut möglich, dass ich dort nicht ankommen werde. Auch werde ich gerne das Angebot annehmen in einem Gasthaus außerhalb der Stadt unterbringen zu lassen. Erst danach sollte ich mich um die Angelegenheiten im Alla Murra kümmern, denn Sou hat nichts davon wenn ich erst gar nicht mehr dort ankommen würde. Danke das du mir wieder einmal aus der Patsche hilfst.“

Dann hielt der Kainit kurz inne bevor er weiter sprach.

„In der Tat habe ich noch eine Rechnung zu begleichen, ich schulde Ihr das lehren eine Disziplin, das gute daran ist, ich habe keinen genauen Zeitpunkt genannt wann ich es mache, bloß nur dass ich es Ihr nach der Rückkehr von der Martinsfeste beibringen werde. Ansonsten müssten alle Rechnungen mit dem Trinken ihres Blutes beglichen sein, zumindest war dies die Vereinbarung die wir damals trafen. Aber dennoch wäre es nicht falsch ein Abschiedsgeschenk parat zu haben. Hättest du da eine passende Idee ?“

Als Sie Ihn dann auf den Grund ansprach, warum er denn an seiner Menschlichkeit so hängt und nicht aufhört darum zu kämpfen diese sich zu bewahren, konnte man sehen wie sehr es Ihn Qualen bereitete als er Gedanklich kurz abdriftete.

„Nun diese Frage ist durchaus gut, wenn auch nicht so einfach zu beantworten. Es stimmt mein Erzeuger war nicht sonderlich gut zu mir. Neben der Folter um mich zu brechen und das zwingen durch aushungern zu anderen Gräueltaten hat er immer das Ziel verfolgt mir zu beweisen dass jene wie wir Monster sind geboren um zu vernichten und Leid zu verbreiten. Dennoch konnte ich mich nicht damit abfinden, denn wenn ein solch mächtiger wie auch scheinbar grausamer Gott jene wie uns geschaffen hat, muss es doch Möglichkeiten geben, dass auch wir gerettet werden können.
Und glaube mir meine Zweifel überwiegen die Hoffnung bei weiten, denn wenn es nicht so wäre würden es nicht jene Zweifel sein, die mich zu jener Tat trieben welche ich zuletzt begangen hatte. Auch wenn es pure Verzweiflung war welche mich dazu trieb, so rechtfertigt diese es nicht geschweige denn dass es sie in ein besseres Licht stellen würde. Um Ehrlich zu sein, im Moment sind meine Zweifel so groß, dass ich nichts anderes mehr wahrnehmen kann außer die Zweifel und die alles verzehrende Düsternis in mir die um Ihre Vorherrschaft kämpft. Manche nennen es das Tier, ich sage aber, dass dieses ''Tier'' schon immer in uns steckte und durch unsere Verwandlung lediglich mehr an Einfluss gewann da wir stärker fühlen sei es Freude Leid oder Angst.“
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Livia
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Re: [1005] Einlösen eines Versprechens [Livia]

Beitrag von Livia »

Die Formalia nickte Livia nur ab, später würde sie mit ihm jagen gehen, langsam begann sie mit ihm gen Norden die Stadt zu verlassen.
Als er ihr jedoch von der Bedingung Sousannas Erzählte stoppte sie ihm gehen, die Augen weiteten sich schreckerfüllt und nur mit Mühe konnte sie die völlige Entgleisung ihrer Züge verschleiern. "Sie hat was von dir gefordert?" Sie schluckte den Schreck herunter.
"Lorenzo... dein Erzeuger mag dich jetzt bereits Hassen.. aber weißt du, weswegen die junge Toreador Caterina am Hoftage von den Ahnen deines Clanes aus den Domänen der Umgebung hingerichtet wurde? Eingefordert wurde?
Weil diese fürchteten, dass sie womöglich Disziplinen ihres Clanes an die verehrte Ankilla Acacia della Velerana lehren könnte...
Allein die Angst davor hat gereicht, dass diese Toreador unsere höchst verehrte Prinzessin zwangen, der verehrten Ankilla das Kind zu entreißen und zu vernichten... Nicht einmal die machtvolle Ankilla konnte dieses Schicksal abwehren."
Livia schluckte erneut, jetzt hatte sie wirklich Angst.
"Sousanna ist eine Schülerin jener Ankilla... womöglich, ja womöglich ist es ihr Auftrag." Sie zögerte... "Weil sie die Geheimnisse deines Clanes wirklich will..."
"Oh Lorenzo, in welche Bedrängnis bist du geraten? Ich dachte nicht, dass Sousanna so skrupellos wäre, eine Disziplin von dir zu verlangen... dass kann ihr und mit Sicherheit dir das Ende bedeuten...
Womöglich weiß sie es ja nur auch nicht?! Diese Forderung war ja von vor dem Hoftage, nichtwahr?" Eine leicht verzweifelte Hoffnung wohl.

"Wofür hast du ihr all dies denn versprochen? Was tut sie dafür für dich? Sie hat dir weder Fürsprache gegeben, noch als Harpye dafür gesorgt, dass der verehrte Brimir dir nicht mehr grämt... doch wohl nicht als Bezahlung für einen Schlafplatz den du für ein paar Silberstücke haben kannst?" Pure Verwirrung stand in Livias Gesicht. Die Anderen Worte hatte sie wahrgenommen, doch ließ sie erst einma lverhallen, später wäre Zeit dafür.

Doch was sie seit dem Hof von ihrer geliebten Sousanna gesehen hatte... ihren männlichen Gespielen gegenüber war sie wahrlich mehr als grausam und ausnutzen gegnenüber...
Nur den männlichen?
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Lorenzo
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Re: [1005] Einlösen eines Versprechens [Livia]

Beitrag von Lorenzo »

Als Livia mitten im gehen stoppte und blanke Panik in ihren Augen zu sehen war wurde der Rose anders, er hatte das Gefühl eine riesige Dummheit bei Sousanna begangen zu haben, auch wenn diese ihn in die Ecke gedrängt hatte und ihm aus seiner Sicht keine andere Wahl blieb ihr dies anzubieten.

Er sah ihr tief in die Augen und sprach,

„Ich habe nicht vor diese Schuld zu begleichen, jedenfalls nicht wenn ich im Gegenzug eine der ihren Disziplinen, die der Verführung bekomme. Das war auch der Grund, dass ich keinen genauen Zeitpunkt genannt hatte wann ich diese Schuld begleiche. Es war in jener Nacht als ich aufgelöst zu dir kam und dir von meiner reise zum Liktor Titus berichtete. Sie fand alles heraus und damit nicht genug hat sie Tiziano dazu geholt der nur zu gern mich zusammengeschlagen hätte. Die Art und Weise wie sie mit mir sprach lies erahnen, dass Sie die Lage gegen mich nutzen wollen wird wenn ich ihr nicht gebe was Sie wünscht. Sie musste es nicht einmal aussprechen, ich konnte es sofort in ihrem Blick und dem wie ich sie kennengelernt hatte erkennen. Sie drohte mir dann im Streit damit mich auf die Straße zu setzen und mich nicht mehr vor dem ''Mob'' sollte er mich finden schützen.
Mir war klar das der Mob mich nicht finden würde es wäre denn Sousanna würde dafür sorgen. Also bot ich ihr was sie wollte und Versprach Ihr bei Rückkehr Ihr eine meiner Disziplinen beizubringen ohne genau zu sagen wann ich es ihr es tun würde wenn ich zurück bin und als Anzahlung band ich mich ein weiteres Mal an sie.“

Man konnte sehen wie peinlich Lorenzo die ganze Situation war und er sich auch bewusst war wie sehr er in Gefahr schweben würde sollte sein Clan von dieser Vereinbarung erfahren.

„Ich bin jung und dumm und mein Sire hat mich auf das alles hier nicht vorbereitet, hat mich quasi den Löwen zum fraß vorgeworfen. Ich denke das er genau auf so eine Dummheit gewartet hatte und wenn er es erfährt, nun ja ich muss es dir denk ich nicht näher beschreiben was dann passieren würde. Sousanna ist grausam, ich habe ihr zweites womöglich auch ihr wahres Gesicht gesehen oder auch nur einen Teilaspekt davon. Sie ist gierig und hat nichts für andere übrig. Es fällt mir wie Schuppen von den Augen, Freundschaft wollte ich und anstatt mich wie einen Freund zu behandeln hat sie mich ausbluten lassen. Der einzige Grund warum ich mich ihr noch zugetan fühle ist das Blut welches von ihr durch meine Adern fließt und mich teilweise an sie bindet. Ich hasse und liebe sie zur gleichen Zeit. Ich halte Sie für meine beste Freundin und weiß das es nicht stimmt. Es tut mir leid was ich alles mit Ihr getan habe, kurz nachdem ich dir meine Liebe gestanden habe. Ich kann es nicht rückgängig machen oder geschweige denn wieder gut machen, was ich aber tun kann ist in Zukunft ein besserer Mensch zu werden wobei Mensch nicht das richtige Wort ist, eigentlich weiß ich nicht was ich bin, außer das ich im Moment nur verwirrt und hin und her gerissen bin.“

Dabei blickte er die Sethitin mit traurigen Augen an und tränen roten Blutes bahnten sich seines Weges über die Wangen dahin.
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Livia
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Re: [1005] Einlösen eines Versprechens [Livia]

Beitrag von Livia »

Livia nickte zustimmend… „Ihre Gabe ist die der Täuschung und Illusion… wenn du dir dies gegenseitig lehren lässt, lebt ihr für immer in Gefahr verbunden. Aber hüte dich… die pure Versprechung, dass sie es dir lehren wird…“ Traurig schüttelte sie den Kopf. Livia war enttäuscht von Sousanna, ein zweites Mal. „Du solltest diese Schuld so lange herauszögern wie du kannst und nie von dir aus ansprechen, eines Nachts mag sie verschwinden, so ungeheuerlich ist sie, dass sie niemand öffentlich zugeben wird… Womit sie dich bedrängt hat, es klingt nicht nach fairem Geschäft… es muss wohl die Liebe und die Angst gewesen sein, die dich gedrängt hat.
Es schmerzt mich, dich so geschwächt und sie als den bösen Einfluss in dieser Geschichte zu sehen, ich kann es nicht glauben... doch muss ich es wohl.“ Gab sie frustriert zu.

„Solche Zweifel… sie erinnern mich an deinen Zweifel mit Gott. Du magst recht haben, dein Erzeuger hat dich den Löwen vorgeworfen und du siehst in der Grausamkeit unserer Existenz keine Spur mehr von Gott…
Ich… ich bin keine Theologin. Aber ich will dir etwas Erzählen ,was mir einst viel Erkenntnis brachte.“
Sie pausierte.

„Es ist geheimes Wissen… ich habe es teuer erworben, ich werde dir dennoch keinen konkreten Preis abverlangen… denke nur daran, wenn der rechte Moment kommt.“ Lächelte sie ihn an, mittlerweile wieder etwas mehr die selbstbewusste Händlerin aus ihrem ersten Treffen.
„Wir Kainskinder sind Menschen und doch nicht Menschen, der Erste, Kain, entstand… durch den Fluch Gottes und seiner Engel, er lehnte eine Vergebung ab, die Gott ihm anbot.“ Livia hob die Schultern ratlos. „War zu stolz?
Nun… Kains Fluch überträgt sich auf seine Opfer, Opfer wurden Kinder, Kinder wurden Linien… wir sind seine Linien.
Aber doch waren wir einst Menschen… und nicht Sünde machte uns zu Kainskindern, sondern der übertragene Fluch. Viele Sünden werden wir über uns gebracht haben, viel mehr als normale Menschen, doch der Grundzustand… er ist ein Fluch, übertragen ohne unseren Anteil.
Kain bot Gott Vergebung an… er lehnte ab, doch Gottes Angebot währt ewig.“
Sie pausierte.
„Und wenn es für Kain gilt, gilt es auch für uns, denn von ihm haben wir unseren Fluch!“ Schlussfolgerte sie überzeugt. „Gott spricht wohl nicht zu jedem von uns und vor allem nicht in den klaren Worten, wie er zu Kain sprach… doch wer sind wir, tausende von uns, dies einzufordern? Zu welchem Menschen spricht er – den Propheten… nicht den normalen Gläubigen. Warum sollte er auch? Wenn er uns seine unendliche Macht beweisen würde… wer von uns würde dann noch gegen die Versuchung ankämpfen müssen – wo wir doch schon vor der Macht eines Ankilla erzittern und in die Knie gehen…“ Sie grinste kopfschüttelnd.

„Es ist wie mit Hiob wohl… kennst du Hiob? Er hat ein Buch im Alten Testament… ein sehr gläubiger Mensch, Satan fordert Gott heraus und quält Hiob, aber Gott glaubt, dass dieser ihm treu bleiben wird… Hiob bleibt Gott lange treu, egal was Satan Schreckliches mit ihm anstellt…
Doch dann beginnt er Gottes Entscheidung ihn so zu quälen in Frage zu stellen, er sagt, Gottes Entscheidung war falsch und unfair… Hiob litt unendlich an dieser Probe und an seinen Zweifeln…
Doch eines Tages, da erkannte er Gottes Plan und seine Gerechtigkeit und entschuldigte sich bei Gott, bat um Vergebung für seine Zweifel und erneuerte seinen Glauben.
Gott vergab ihm gütig, grämte ihm nicht, beendete die Probe und belohnte Hiob gar…“ Sie lächelte erfreut.

„So ist es auch um uns bestellt, da bin ich sicher… Es ist nur nicht ganz so einfach, da wir kein vereinfachtes Gleichnis und keine Menshcen mehr sind… doch der Herr wartet nur stets darauf, dass wir ihn anerkennen und seine Vergebung annehmen, wie er sie Kain anbot…
Womöglich gibt es eine kainitische Entsprechung die wir erst finden müssen, womöglich ist uns die Sicherheit erst im Moment unserer endgültigen Vernichtung, womöglich dauert die Prüfung noch Jahrzehnte an und auch unsere Zweifel? All dies ist denkbar – gut denkbar. Aber es gibt uns doch eine Gewissheit… egal wie lange wir leiden, geprüft werden, gequält werden… solange wir aufmerksam sind, den Weg des Herren – den Weg des Herren für die Kinder Kains – und seine Vergebung suchen… solange haben wir eine Chance auf Errettung!
Auch du Lorenzo. Gerade du.“ Sie lächelte ihn sanft an.
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