[1006] Die schönste aller Nächte [offen]

[März '18]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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Amalia
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Re: [1006] Die schönste aller Nächte [offen]

Beitrag von Amalia »

Durchaus war die Bestie am Lächeln, jene Bestie, welche so niedergeschlagen war, strahlte nun wie ein glückliches Kind, welches gerade erfahren hatte, dass es ein Hündchen bekommt. An Momenten wie diesem merkte man der Kainitin doch ihr Jugendhaftigkeit an, in welcher sie in die Nacht geholt wurde. Lange Zeit sagte sie nichts, doch als sie auf ihre Erzeugerin angesprochen wurde blickte sie die Setitin überrascht an.

“Ja habe ich, ich verstehe mich noch außerordentlich gut mit meiner Mutter … ich wäre dir sehr dankbar, wenn du ihr Grüße ausrichten könntest. Du kannst mich auch beim „du“ nennen, wenn du magst.“

Lange Zeit schlenderten die beiden Frauen, ehe Amalia erneut das Wort erhob.

“Weißt du denn schon ein paar Lieder? Und kennst du dich mir der Vorbereitung zu einer Feier aus? Ich habe bis jetzt noch nicht viele Feste gefeiert“
"Ich kann deine Angst fühlen Mensch. Sie ist spürbar gegenwärtig. Ich kann mit den Fingern darüberstreichen und ihr krankes Aroma schmecken. Ist dieses Entsetzen Nährboden für Hass, dann lass mich daran laben und dich dabei völlig auslöschen."
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Livia
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Re: [1006] Die schönste aller Nächte [offen]

Beitrag von Livia »

Livia lächelte und nickte, sie ließ sich die Erreichbarkeit und nocheinmal den Namen von Amalias Erzeugerin geben, auf dass sie dies wenn irgendwie möglich durchaus erfüllen könnte. "Was genau tut deine Erzeugerin eigentlich? Gerade in Ravenna? Ist sie... wie du eine Gesetzeshüterin?"

Dann schritt sie neben Amalia her und dachte offensichtlich nach - offensichtlich, da sie alle paar dutzend Schritt eine kleine Drehung vollzog oder einen Schritt einlegte, also irgendwo in musikalischen Sphären schwebte. Mittlerweile sah auch Livia freier aus, fühlte sich wohl nicht mehr so eingeschüchtert von der Salubri - wegen deren Hilfegesuch und eigener Jugend? Denkbar... womöglich auch wegen des Duzens.

"In der Tat kenne ich so einige Lieder für Frauen - auch auf italienisch. Man muss natürlich gut wählen, wen man wie unterhält - alles muss passen!" Sie grinste breit. "Ja, ja das mache ich gerne. Ja, ich weiß wie man eine Feier veranstaltet... wir brauchen einen Ort! Wir brauchen Musiker! Wir brauchen Speise, Wein! Wir brauchen womöglich einen Unterhaltungskünstler?" Sie grinste - nicht anzüglich.

"Wie würde man so ein Fest finanzieren? Ich nehme an... die Fürsorge für die Witwen wirft wenig ab? Und zugleich wird es wohl gar noch Gelder kosten?" Sie klang von diesem Aspekt schon weniger begeistert - aber Geld gehörte eben zum (Un-)Leben.

"Ich könnte dir Wein beschaffen, Speise, wenn die Hungernot zueende geht..." Sie drehte sich freudig. "Natürlich ohne Gewinn für mich, aber nicht frei von Kosten, so fürchte ich.
Musiker hingegen... das wird schwerer, wenn auch nicht unmöglich.
Einen Ort allerdings, den kann ich dir nicht geben." Gab sie grämend zu.
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Amalia
Salubri
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Re: [1006] Die schönste aller Nächte [offen]

Beitrag von Amalia »

Die Bestie schmunzelte auf die Frage, was denn ihre Mutter in Ravenna tun würde und gab als schlichte Antwort, dass es zum einen die Heimat Elisabetas war und zum anderen, dass Amalia selbst keine Ahnung hatte. Sie nannte ihr den Namen und den letzten bekannten Aufenthaltsort der Salubri und schritt dann frohen Mutes weiter. Ihre Augen geschlossen und ihre Ohren gespitzt.

Die weiteren Fragen und Aussagen der Bardin brachten Amalia zum Grinsen und zum Nachdenken und so dauerte es einen Moment, ehe sich wieder ein ungleiches Lächeln auf den ungleichen Zügen breitmachte.

“Nun als Ort könnte man vielleicht Quinto nehmen … oder einen der Marktplätze in der Stadt … Musiker und Unterhaltung … man könnte Sousanna fragen, die weiß bestimmt etwas … Geld werden wir schon auftreiben … das wird großartig“

Sie blickte zu der Bardin und grinste

“Solange dieser schmalzige Kotzbrocken nicht mitkommt ist alles gut“

Sie lachte, wobei Livia merken würde, dass Amalia immer noch recht beleidigt wirkte, ein war sicher, sie war mit dem Franken noch lange nicht fertig.
"Ich kann deine Angst fühlen Mensch. Sie ist spürbar gegenwärtig. Ich kann mit den Fingern darüberstreichen und ihr krankes Aroma schmecken. Ist dieses Entsetzen Nährboden für Hass, dann lass mich daran laben und dich dabei völlig auslöschen."
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Livia
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Re: [1006] Die schönste aller Nächte [offen]

Beitrag von Livia »

Auch Livia ließ sich anstecken von der Begeisterung und nickte zustimmen.
"Quinto bietet sich auf jeden Fall an, es ist ihre neue Heimat und bringt womöglich die ein oder andere Witwe dem Dorfvolk näher - die Ablehnung dort dürfte nach diesen Seuchengeschichten groß sein..." Fragte sie fast besorgt.

"Auch dem Dorf wird es sicher gefallen!
Sousanna weiß sicherlich, wie man derartiges auftreiben kann.
Zur Not finde ich sicherlich auch etwas."

Auf Amalias erneuten Gedanken an den Fremden hob sie betrübt die Brauen.
"Ach Amalia, gräme dich nicht wegen diesem Fremden... du weißt doch, was Sousanna mit ihren Liebhabern macht... sie ist die schönste schwarze Witwe der Domäne.
du hast den gleichen Hof wie ich gesehen.
Es wird ihm nicht gut ergehen auf lange Sicht." Sie versuchte bösartig zu grinsen, so ganz gelang es ihr nicht, ein Hauch Zweifel lag in Livias Zügen.
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Amalia
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Re: [1006] Die schönste aller Nächte [offen]

Beitrag von Amalia »

Der Versuch der Bosheit aus den lächelnden Zügen der Setitin zu sprießen wurde von Amalia beantwortet, doch das Lächeln, was ihre entstellte Fratze zierte zeigte der Bardin nur, wer die Meisterin des „Bösen Blickes“ war. Kalt, lauernd, gar dämonisch verzogen sich ihre Muskeln, während das starrende weiße Auge stur nach vorne guckte.

“Du hast recht … nun … man sieht sich ja immer zweimal.“

Plötzlich blickte sie ganz normal zu ihrer neuen Freundin und strahlte sie an.

“Vielen Dank Livia … deine Nähe hat mir sehr geholfen … ich … ich hab noch eine Frage … bin ich wirklich so hässlich?“
"Ich kann deine Angst fühlen Mensch. Sie ist spürbar gegenwärtig. Ich kann mit den Fingern darüberstreichen und ihr krankes Aroma schmecken. Ist dieses Entsetzen Nährboden für Hass, dann lass mich daran laben und dich dabei völlig auslöschen."
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Livia
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Re: [1006] Die schönste aller Nächte [offen]

Beitrag von Livia »

Livias Lächeln war breit und warm, sie hatte Amalia - die grausige Bestie - erreichen können. Nicht ändern, aber das wollte sie ja auch gar nicht, nur erreichen... und es war überraschend viel menschliches in dieser Kainitin.

"Nein. Du bist nicht Hässlich, Amalia.
Dein reines Äußeres ist... einpräsam und... nun, einschüchternd. Ich bin lieber ehrlich als dir zu schmeicheln, ich hoffe, das ist in Ordnung?" Sie harrte kurz unsicher.
"Aber wir sind Monstren im Leib von Menschen, oder nicht? Ein süßes Aussehen ist genau wie ein einschüchterndes doch nur ein Werkzeug..." Sie zuckte mit den Schultern.

"Wichtiger, wichtiger ist wie wir auftreten und wofür wir stehen...
und du...
naja... du hast etwas an dir, zwischen all der einschüchternden Gewalt und dem Blut deiner Opfer... du kümmerst dich, du vergisst nicht die, die du Schützt, du nimmst sie als mehr als Objekte wahr - die es zu schützen gilt.
Das macht dich schön." Sie lächelte sanft.
"Außerdem ist die Unterschiedlichkeit deiner Augen auch ein Merkmal, welches wahrhaftig einzunehmen vermag..." Livias Blicke hatten unlängst Amalias Augen fixiert.

"Diese Einstellung... du tanzt zwischen ritterlichem Schutzgeist und grausamer Rächerin..." Livia hob die Brauen, während sich eine Frage bildete.
"Amalia, darf ich fragen... welcher Via folgt ihr?" Bisher hatte sie sich keinen Reim daraus machen können. Aber die junge Merkurianerin war auch recht unerfahren in jenen Belangen.
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Amalia
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Re: [1006] Die schönste aller Nächte [offen]

Beitrag von Amalia »

Amalia lächelte Livia an und kurz huschte ihr Blick zu Boden, ehe sie langsam und vorsichtig auf die Setitin zutrat und sie sanft in den Arm nahm. Sie verharrte einen Moment in dieser Pose, ehe sie die Umarmung löste und Livia anstrahlte.

“Danke … deine Worte bedeuten mir viel.“

Waren die Schlichte Worte der Salubri und bevor sie auf die Frage des Pfades antwortete gingen die Frauen noch einen kleinen Schritt.

“Ich folge dem Via Spinae … dem Weg der Dornen … dem Weg der Schmerzen.“

Ein schmerzliches Lächeln zierte das ungleiche Gesicht ehe sie wieder in die freundlichen Züge der jüngsten Vasallin blickte.

“Warum fragst du?“
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Livia
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Re: [1006] Die schönste aller Nächte [offen]

Beitrag von Livia »

Livia nickte, als würde sie verstehen, aber sie verstand nicht.
"Neugierde... du trägst die mir noch so nahe Liebe des Menschlichen aber auch die Willenskraft und Gefährlichkeit der Könige oder Himmlischen in dir."
Erläuterte sie dann.

"Was lehrt der Weg... der Schmerzen?" Sie hob die Braue, etwas irritiert.
"Vermutlich Schmerz? Aber was steht dahinter... ein Glaube? Eine Betrachtung des Tieres? Ein Weg zur Erkenntnis?" Sie legte den Kopf fragen schräg.

Langsam erreichten sie Quinto. Livia lächelte kurz und gab noch einen minimal anderen Weg vor. Wartete aber noch gespannt auf Amalias Ausführungen.
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Amalia
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Re: [1006] Die schönste aller Nächte [offen]

Beitrag von Amalia »

Amalia lächelte ehe sie wieder der Setitin in die Augen blickte.

“Der Weg der Schmerzen lehrt die Erleuchtung … die Erlösung durch Schmerz. Lerne den Schmerz und du wirst erleuchtet sein … er ist weitaus weniger menschlich, als ich wirke … das liegt vielleicht daran, dass ich mit all den Jahren die Liebe nie verlernte.“
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Livia
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Re: [1006] Die schönste aller Nächte [offen]

Beitrag von Livia »

Livia hob die Brauen. "Ein unmenschlicher Weg der Schmerzen und Selbsterkenntnis durch Selbstkontrolle?
Aber zugleich bist du noch Menschlich, weil du dich dazu entschieden hast?
Das geht... beide Seiten?" Mit großen Augen betrachtete Livia ihre neue Freundin - dachte an ihre eigene Zukunft.
"Das macht mich... sehr glücklich für dich und unsere Art." Sie lächelte kurz selig.

Wenig später waren sie in Quinto und nach einigen weiteren Gesprächen wirtschaftlicher Natur verabschiedeten sich die beiden Frauen voneinander - auf bald.
Zusammenfassung:
Livia spielte im Hafen ihre Musik, Sousanna tanzte mit einem Fremden (Alain) dazu. Als Amalia auftritt und Sousanna grüßt, beleidigte der Fremde die Salubri massiv, sie konnte ihre Raserei unterdrücken und warf ihn ins Hafenbecken. Livia rettete den Fremden, dieser versuchte Sousanna und Livia zugleich für sich zu gewinnen - doch Livia zog sich zurück und ging mit Amalia zusammen in die Nacht.
Dabei kamen sich die beiden Frauen deutlich näher, die junge Merkurianerin spendete der beleidigten und von Sousanna sitzen gelassenen Salubri trost und nähe. Sie sprachen über wirtschaftliche Aspekte und die Wege zur Erlösung. In Quinto al Mare gingen sie schließlich auseinander.
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