[1006] Sorgenvolle Diener [Ajax, Seresa]

[März '18]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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Seresa
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Re: [1006] Sorgenvolle Diener [Ajax, Seresa]

Beitrag von Seresa »

Endlich…

Die Nähe seines Körpers zu ihrem. Ihre Fänge in seinem Hals. Sein Körper, welcher sich ihrem Biss willig hingab. Sein kostbarstes Gut in ihrem Mund. Ihr eigenes, bittersüßes Verlangen nach ihm, welches endlich gestillt wurde.

Seresa war sich der Möglichkeiten der Situation und ihres Willens gewahr. Sie hätte länger trinken können. Sie hätte mehr trinken können. Sie hätte sich von ihm und der Gefangenschaft seines Blutes befreien können, wenn sie nur…

Doch die Brujah hatte es nicht einmal versucht. Sie hatte langsam getrunken. Vorsichtig und bedächtig. Sie hatte den Moment solange gedehnt, wie es ihr eigener Wille ermöglichte. Für sich selbst, aber vor allem für ihren Bruder. Sie hatte es sich verdient, denn er hatte es ihr nicht leicht gemacht. Doch vor allem hatte er es verdient, denn er war gewillt gewesen zu vertrauen. Auf sich selbst, aber vor allem auf sie. Widerwillig lösten sich ihre Fänge aus Ajax Hals, doch Seresa wusste, es war nun an ihr sich zu beherrschen.

Ihre Hände lagen flach und ohne Gewalt auf seiner Brust, als sich ihr Kopf von seinem Hals zurückzog. Ihr Blick ruhte prüfend, aber gequält auf ihrem Bruder im Blute. Rückversichernd, dass sein Tier in Ordnung war. Rückversichernd, dass auch er in Ordnung war. Als er nicht raste und keine Anzeichen dafür zeigte, sich an das Tier zu verlieren, beugte sie sich noch einmal zu seinem Hals hinab. Ajax spürte, wie die Zunge seiner Schwester zweimal gequält langsam über die geschundene Haut an seinem Hals leckte.

Ein leises gesäuseltes, aber hörbar gequältes Danke ging über Seresas Lippen, bevor sie ihren Kopf erneut von seinem Hals hob und sie ihm für einen Moment in die grünen Augen blickte. Aufrichtige Dankbarkeit lag darin und das Verständnis darum, dass hier gerade mehr passiert war, als die schlichte Aufrechterhaltung eines aufgezwungenen Blutsbandes. Sie hätte die Möglichkeit gehabt es zu beenden. Sie hatte eine Wahl gewährt bekommen. Für oder gegen Ajax. Niemand konnte ihm mehr vorwerfen, er hätte sie gezwungen, denn sie hatte sich selbst dazu entschlossen und dafür gekämpft, in den Fesseln seines Blutes verweilen zu dürfen.

Was hier gerade geschehen war, war ihre Wahl. Ein Lächeln lag auf ihren Lippen, bevor sie fast verlegen den Blick senkte und sie mit einer geschmeidigen Bewegung ihres Körpers, den seinigen unter ihr freigab.
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Ajax
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Re: [1006] Sorgenvolle Diener [Ajax, Seresa]

Beitrag von Ajax »

Ein Schaudern lief ihm über den Rücken. Alles in ihm wollte das dieser Moment nie aufhörte...nie zu Ende ging. Sein Körper vibrierte und seine Hand bekam einen Schemel zu fassen welchen er unkontrolliert zerschlug. Seine Augen waren weit aufgerissen und irgendwo in den Tiefen seiner selbst empfand er so etwas wie Ruhe, und wenn das Gefühl doch so gleißend war, war es wie ein Sonnenaufgang über einem türkisen Ozean. Sollte sich so etwa die Ewigkeit anfühlen?

So schnell und intensiv es ihn gepackt hatte so schnell ebbte es auch wieder ab. Die Farben verblassten und er befand sich wieder in den gleichen Schatten der Nacht. Für einen Moment hatte er Zugang zu einer völlig neuen Welt gehabt ...und nun? Was bliebe nun noch, außer der harten Realität? Er wusste es nicht...

Schnell hatte er sich wieder gefangen auch wenn Seresa sicherlich eine kurze Veränderung seinerseits aufgefallen war, wo doch ihre Körper noch so Nahe waren, dass wenn sie Menschen gewesen wären, man die Wärme des anderen hätte spüren können. Er vernahm den Geruch seiner eigenen Vitae und instinktiv fuhren seine Fangzähne ein weiteres mal aus, nachdem sie in der Zeit in welcher Seresa sich genährt hatte eingezogen waren.

"Hast du eine Ahnung wie es sich anfühlt...?" hörte sie seine tiefe aber gepresste Stimme nur wenige Fingerbreit neben ihrem Ohr.
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Seresa
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Re: [1006] Sorgenvolle Diener [Ajax, Seresa]

Beitrag von Seresa »

Seresa hatte in ihrer Bewegung innegehalten, als sie Ajax Stimme an ihrem Ohr vernommen hatte. Noch immer ruhten ihre Hände auf seiner Brust und noch immer war sie ihm nahe. Ihr Körper versteifte sich, als bei seiner Frage in ihr die quälend bitteren und unendlich süßen Erinnerungen an eine Zeit zurückkamen, als sie noch lebendig war. Ihre braunen Augen fanden die Seinen und ein wohliges Schauern fern jeder Vernunft durchzog ihren Körper, als sie seine Fänge sah. Sie nickte leicht und ein verbissenes „Ja“ ging über ihre schmalen Lippen, hinter welchen noch immer ihre Reißzähne zu sehen waren. Ihre rechte Hand löste sich leicht von seiner Brust und ihre Fingerspitzen strichen langsam zu seiner Schulter. Dann wanderten sie entlang seines Schlüsselbeins zu seinem Hals nach oben. Ihre Finger streichelten sanft und zärtlich über die Stelle, in welche sie zuvor unbarmherzig ihre Fänge geschlagen hatte. Schließlich wanderten ihre Finger erneut zur Schulter hinab und verweilten dort. Mit einer ruhigen Bewegung senkte Seresa ihren Kopf erneut zu seinem Hals hinab und ihre Stimme erklang säuselnd an seinem Ohr.

„Ja, das weiß ich.“

Ihre Lippen berührten seinen Hals leicht, bevor sie sich öffneten. Ihre spitzen Zähne kratzten über die untote Haut seines Halses, ohne sie jedoch zu verletzen. Stattdessen schlossen sich ihre Lippen zu einem Kuss auf der Stelle. Leise sprach sie weiter zu ihm.

„Deswegen wollte ich es dir schenken.“

Ihre Zunge leckte noch einmal über die Stelle, auf der Suche nach etwas, was nicht mehr da war und sie sich selbst nicht nehmen konnte.

„Deswegen will ich es dir wieder schenken. Deswegen will ich weiter von dir und nicht länger aus einem Becher trinken.“

Die Brujah schwieg für einen kurzen Moment. Ein hörbar gequältes und missmutiges Geräusch verließ ihre Lippen.

„Aber nur wenn du es erlaubst und wünscht, Ajax, kann, soll und darf es erneut geschehen.“

Ihre braunen Augen suchten seine grünen und schweigend blickte sie ihn einige Momente von der Seite an. Gequältes Verlangen lag darin und die Kenntnis um eine bittere Wahrheit.
~*~ Die Glut des Herzens ist am besten in den Nächten voller Dunkelheit zu erkennen. ~*~
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Ajax
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Re: [1006] Sorgenvolle Diener [Ajax, Seresa]

Beitrag von Ajax »

Ajax ließ ihr ihren Willen, konzentrierte er sich doch selber auf die Stelle an ihrem Hals der er schon so nahe war. Seresa konnte erkennen, dass er Schwierigkeiten hatte seine Fassung zu wahren. Er nahm den Geruch der unter der Haut pulsierenden Vitae wahr. Seine rechter Arm umschloss langsam ihre Hüfte und seine Linke wanderte ihren Rücken nach oben in Richtung des Halses. Erst als seine Hand fast ihren Hals gepackt und nach links gerissen hatte wurde unmittelbar klar, was er wollte.

Seresa wand sich instinktiv unter seinem Griff heraus. Für einen Moment starrte sie ihren Bruder im Blute verunsichert in die grünen Augen. Ihre Hände ruhten noch immer auf seiner Brust. Hatte sie gerade unbeabsichtigt und unwissentlich sein Tier gereizt?! Seresa bezweifelte es sehr, denn sie sah nur sein eigenes Verlangen und das ihrige, welches sich in seinen grünen Augen wiederspiegelte.
Die Brujah stieß sich leicht von Ajax ab und in einer geschmeidigen Bewegung war sie nur einen Wimpernschlag später auf den Beinen. Sie wollte ihn so sehr, jedoch nicht so. Sie hätte sich ihm angeboten. Formvollendet, so wie man es ihr einst beigebracht hatte. Doch nun war Ajax ihr Lehrer und ihr Bruder im Blute hatte Seresa bereits die erste Regel seines Weges der Nacht beigebracht. Die Regeln seines Spiels, nachdem sie beide künftig spielen wollten. Die Brujah war eine gelehrige Schülerin und sie lernte schnell. Ungezügeltes Verlangen - gemischt mit gequälter Anstrengung - lag in ihren geflüsterten, kaum mehr als gehauchten Worten.

„Du willst mein Blut?... Dann nimm es dir!“

Ihre braunen Augen funkelten ihn an und ein herausforderndes Lächeln umspielte ihre Lippen. Sie wusste, sie war ihm weit unterlegen, aber sie war nicht bereit, es ihm einfach zu machen oder es ihm gar zu schenken. Auch er würde es sich verdienen müssen. Ajax stand in einer ebenso schnellen Bewegung auf und setzte seiner Schwester im Blute nach, doch sie wich seinem Versuch sie zu packen erneut aus. Mit nur wenigen Bewegungen schaffte sie es, sich ihm immer wieder zu entziehen und selbst die engen Räumlichkeiten nutzte sie mit Leichtigkeit. Als sie abermals seinem Griff entkam war zu erkennen dass sich sein Tier aufbäumte, es konnte nicht ausstehen auf diese Weise verspottet zu werden und verlangte nach einer Lösung. Ein leises knacken war zu hören als Ajax den Kopf schief legte und Seresa die zweite Lektion des Abends gab.

"Niemand spielt fair..."

Plötzlich waren Ajax Bewegungen unmenschlich schnell, der erste Angriff kam schon unerwartet, dem zweiten konnte sich Seresa gerade noch entwinden, doch während des drittens bemerkte sie, dass er sie in eine Sackgasse manövriert hatte und direkt hinter ihr die Wand wie aus dem Nichts auftauchte. Mit Leichtigkeit hatte er ihren Körper fixiert und nahm ihren allen Spielraum sich zu bewegen. Seine grünen Augen blickten in ihre Blauen und es dauerte eine gefühlte Unendlichkeit bis......
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Seresa
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Re: [1006] Sorgenvolle Diener [Ajax, Seresa]

Beitrag von Seresa »

Seresas Hände lagen derweil auf Ajax Brust. Sie hatte versucht ihn wegzuschieben. Freizukommen. Weiterzukämpfen. Sie wollte nicht, dass es endete. Nicht jetzt. Nicht so. Doch genoss sie es ihn und seinen Körper zu spüren. Wie er dem ihrigen seinen Willen aufzwang. Ihre Finger verkrampften sich und hielten sich an seiner Oberbekleidung fest.

„Nein.“

Ihr Widerwort waren gehaucht und die Leidenschaft in ihren, strafte sie Bedeutung des Wortes lügen.

„Niemand spielt fair.“

Der zierliche Körper suchte die Nähe des Körpers ihres Bruders im Blutes. Ein dunkles Funkeln lag in ihren Augen, während sie ihn anblickte. Sie lächelte und ihre Fänge glitzerten dabei im schwachen Licht des Raumes. Seine Worte hatten eine unwiderlegbare Richtigkeit, die Seresa schon immer zu akzeptieren und anzuerkennen wusste. Ihr Bruder im Blute hatte es sich verdient. Er hatte sie verdient. Sie genoss es ihm nahe zu sein. Sie genoss es ihn anzusehen. Sie genoss es die gefühlte Unendlichkeit zu erdulden bis……
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Ajax
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Re: [1006] Sorgenvolle Diener [Ajax, Seresa]

Beitrag von Ajax »

Seresa und Ajax haben eine langwierende Unterhaltung über Seresas Ziellosigkeit und ihrer Unsicherheit bezüglich ihres Weges. Ajax versucht Seresas Schritte zu lenken und bietet ihr Hilfe bei künftigen Unsicherheiten an. Seresa erklärt, dass sie sich ab jetzt nicht mehr damit zufrieden geben würde nur aus einem Kelch Ajax Blut zu trinken. Ajax meint, wenn sie sein Blut wollen würde müsse sie es sich schon holen. Daraufhin entsteht ein Gerangel an deren Ende Seresa siegreich Ajax Blut trinkt. Überflutet von den Emotionen und der Leidenschaft kann Ajax nicht an sich halten und greift seinerseits Seresa an bis sie, in eine Sackgasse manövriert, bewegungsunfähig ist.
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