[1007] Catania [Angelique]

[April '18]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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Il Canzoniere
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[1007] Catania [Angelique]

Beitrag von Il Canzoniere »

Asche.

Sie rieselte durch die Hand Rogers. Ein kleines Säckchen davon war am Tag auf der San Giorgio abgegeben worden. Von einem jungen Araber. Kaum älter als seine Herrin selbst. Als seine Herrin erschien. korrigierte er sich.

Schwitzend boebachtete er wie die Sonne hinter dem Horizont verschwand. Die Hitze war hier noch sengender als im Norden Italiens, auch wenn der seeseitig stehende Wind ein wenig Erfrischung brachte. Es war dennoch einfach zu warm. Roger hatte sogar damals die warmen Sommer weniger gern gemocht als all die anderen. Auch wenn es sicher schlimmeres gab.

Unweigerlich wanderten seine Gedanken zu dem Jungen zurück. Ärmlich hatte er gewirkt. Man hatte ihm offenbar die Zunge herausgeschnitten, was sicher ein furchtbares Blutbad gewesen war. Und ihn an irgendetwas erinnerte was Angelique vor Jahren einmal erwähnt hatte. Er kam nur partout nicht auf die Lösung. Wieso sollte er Schweigen? Und warum war er überhaupt hergeschickt worden?
Seine Herrin hatte in der Vergangenheit die ein oder andere Reise unternommen. Und manchmal war es ziemlich brenzlig geworden. Meist dann, wenn sie entdeckt worden waren. Solch eine Nachricht war jedoch neu. Nach der Plünderung von Reggio di Calabria durch die pisanische Flotte schien man hier vorsichtig geworden zu sein. Überall in der Stadt sah man Bewaffnete die sich geschmeidig - aber sichtbar - ins Stadtgeschehen integrierten. Eine idyllische...beeindruckende Stadt, das musste er neidlos anerkennen. Die Heiden verstanden etwas von Bauwerken. Trotzdem machte ihn die Fremdartigkeit des Ortes nervös. Gestern waren sie nach EInbruch der Dunkelheit unterwegs gewesen. Er hätte schwören können das sie verfolgt worden waren. Nur wovon, da war er sich nicht sicher.

Und während Angelique das Bethaus der Heiden anstarrte, hatte er etwas in einem Fenster gesehen. Ein fratzenartiges Spiegelbild einer menschlichen Gestalt. In groteske Kleidung von einer Schwärze jenseits der Sterne gehüllt und dennoch voller frivoler Obszönität die nur die Nacktheit der Verdorbenen hervorbringen konnte. Zähne, so weiß wie ein geschliffenes Stück Elfenbein. Augen wie Kohlen. Dunkel und glimmend.
Als er seine Herrin darauf aufmerksam gemacht hatte... nun... er hoffte das sie es mitbekommen hatte, hatte jedoch den Verdacht das sie während er von der Figur am Fenster gebannt war um die Moschee herumgelaufen war, hatte sie nur mit einer ihrer unverständlichen Buchweisheiten geantwortet. Er würde sie später noch einmal fragen was genau das heißen solle.

Und nun das. Asche. Was sollte das heißen?

Gedankenverloren fuhr er mit der Hand durch die feine Substanz als er ein geräusch hörte. Hinter hörte man ein dumpfes Gähnen. Sofort erhob er sich. Sie würde dies alles sicher verstehen.
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Angelique
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Re: [1007] Catania [Angelique]

Beitrag von Angelique »

Angelique tapste schläfrig herbei. Lächelnd schmiegte sie sich an den muskulösen Rücken Rogers, fuhr zärtlich über die artikulierten Bauchmuskeln unter der Tunika. Sie genoß die Hitze des Tages an seiner Kleidung und wie sie im Furor Teutonicus von seinem Körper abstrahlte und ihren kühlen Leib erwärmte. Sie sog tief seinen Schweißgeruch ein, der sich mit dem salzigen Geruch des Meers und der Obstplantagen mengte.

"Guten Abend, Sonne in meiner Nacht", murmelte sie.
Sie war lange nicht so im Equilibrium mit sich und all ihren Psychosen gewesen wie hier in dieser Stadt.

Roger nahm ihr kleine Hand und schob sie sanft fort.
"Ein stummer Bote, ein zungenloser Knabe, brachte dies hier", meinte er ernst und ließ von Asche und Säckchen ab.
Er trat zur Seite, damit sie einen Blick daruaf werfen konnte.

Sie schluckte trocken. "War eine Botschaft dabei?", fragte sie heiser.

"Nein", grollte der Burgunder und es tat ihm weh, dass der Zauber von Catanias Schönheit, der Angelique in seinen ann geschlagen hatte, von der Häßlichkeit der Wirklichkeit gebrochen werden musste.
Mit sanfter Stimme brachte er ihr die Episode mit der Gestalt, die er gesehen hatte, ins Gedächtnis.

Sie wirkte wie er, als er erstmals in dieser Stadt in diese köstlich, aber unerwartet saure Frucht namens Zitrone gebissen hatte.

Furchtsam, aber dann entschlossen griff sie nach dem Beutel und der Asche.
Die Hand am Schwert sich wachsam umsehend und gleichzeitig bereit, Angelique aufzufangen, zu beruhigen, oder zu trösten, wartete er gespannt, ob sie die Psychometrie anwenden würde, die ihr ermöglichte, Gegenstände zu lesen wie ein Buch.

Angelique strich über die Aura des Beutels und lies wie Roger die Asche, durch ihr zitterndes Händchen rieseln. Ihre übernatürlichen Sinne griffen nach den paranormalen Emotionsanhaftungen der Dinge und versuchte Bilder und Eindrücke heraufzubeschwören.

Es war ein Rätsel und sie hoffte, ihr Auspizium des dritten Grades mochte es zu lösen.
Sollte sie scheitern, so würde sie ein aufwendigeres Ritual der Prophetie durchführen. Obwohl es eher eines der Nekromatia sein würde, so befürchtete sie und stählte sich für den Ansturm von Todesangst und Pein, der in der Asche hausen mochte.

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Il Canzoniere
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Re: [1007] Catania [Angelique]

Beitrag von Il Canzoniere »

Roger beobachtete die steife Konzentration die seine Herrin an den Tag legte als sie die Asche wieder und wieder durch ihre Fingern rieseln ließ. Ihm war nicht ganz klar was genau vor sich ging, aber er wusste das Angelique manchmal die unterschiedlichsten Dinge halfen die phantastischsten Gedankensprünge zu vollziehen. Und das es dabei manchmal recht merkwürdig zu sich gehen konnte wusste er auch.

Mulmig wurde ihm trotzdem als er sah wie seine Herrin langsam aus der Nase zu bluten begann. Offenbar war sie so auf die Asche konzentriert das sie es nicht einmal merkte. Er wagte es jedoch nicht einzugreifen. Zu sehr waren die Kainiten in ihren blutigen Ritualen verhaftet. Dies konnte durchaus Absicht sein. Und er wollte nichts wichtiges unterbrechen.

Nervös wurde er dann als ihre Augen nach oben wegklappten, völlig weiß wurden und auch aus ihren Ohren zu bluten begann. Nervös rückte er näher um sie im Ernstfall direkt packen zu können....oder was auch immer sie benötigen würde.

Als sie schließlich einfach hintenüberkippte, die Asche zu Boden fallen ließ und beinahe hart mit dem Kopf auf dem Boden aufschlug - was Roger gerade noch verhindern konnte - liefen ihr Rinnsale dunkelroter Vitae aus Nase und Ohren, die Augen hatten sich zurückgedreht und waren bleich geworden. Milchig. Als wäre sie erblindet. Völlig starr und leblos war sie geworden. In ihrem Blick erinnerte nichts mehr daran das sie etwas anderes sein könnte als eine groteske, leichenhafte, völlig unbewegliche Puppe. Kein Wort oder Ton kam mehr von ihr.

Es sollte Monate dauern, bis sich daran etwas änderte.
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Angelique
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Re: [1007] Catania [Angelique]

Beitrag von Angelique »

Roger dämmerte nach einer Weile, dass sein Engel erneut gestorben war. Wie damals, als der kleine Unhold, an den sie ihr Herz verschleudert hatte, sie umgebracht hatte.
Diesmal war es der Anschlag mit der Asche. Ein Schadenszauber ohne Zweifel, wenn er je einen gesehen hatte.
Traurigkeit wallte in ihm hoch und er umarmte seine zierliche Liebste fester, drückte sie an sich.
Er küsste ihr das Blut fort. Ein letzter euphorischer Rausch kochte in ihm hoch. Als dieser verebbte, bettete er Angelique sacht in ihr Reisebehältnis.

Grimmig machte er sich dann an die Arbeit und bereitete sich auf die Verhandlung vor. Roger würde diesen Herzenswunsch seiner geliebten Minnegebieterin erfüllen und die Kinder nach Genua zurückbringen.
Er war genährt, würde also durchhalten, bevor der Wahnsinn ihn übermannen konnte. Er konnte diese Verhandlungen beenden und die freigekauften Sklavennach Genua begleiten, wie es seine Pflicht war.

Er würde vielleicht keine Zeit haben, überlegt Roger bedauernd, sich um Etienné und Cebére zu kümmern. Beide waren wie er zu lange vom blutigen Manna abhängig und beide waren arme Tiere, die sich nicht kontollieren können würden.
Es drehte Roger den Magen um, wenn er daran dachte, was die zwei anrichten könnten, wenn der Hunger sie übermannte. Ein schneller Tod wäre für alle besser.

Seinem eigenen Ende sah er gelassener entgegen. Er hatte sehr lange gelebt und den Tod nie gefürchtet. Er musste noch regeln, wer sich um seinen Engel kümmerte, wenn er nicht mehr sein würde. Aber das hatte noch Zeit. Erst einmal die Verhandlungen. Angeliques letzter Wille an ihn.

Er würde sie stolz machen, wenn sie wie der Herr Jesus von den Toten wieder auferstehen würde.
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Re: [1007] Catania [Angelique]

Beitrag von Il Canzoniere »

In der kommenden Nacht stand eine zurückhaltende Gestalt an der Kaimauer. Blickte interessiert an Deck des Schiffes, schien sich jedoch nicht recht zu trauen es auch zu betreten. Zögerlich ging er auf und ab. Sicher schon eine ganze Weile bis ihn die Bordwache entdeckt und aus dem Dunkeln heraus zu ihm hinübergerufen hatte.

Keine Antwort. Die Gestalt, die dort lichtlos im Dunkeln stand... erstarrte. Drehte sich leicht in Richtung des Rufes. Nur das klare Sternenlicht, der Mond und ferne Fenster erleuchteten die Szenerie.

Ein zweiter Ruf. "Wer da?"

Sie machte einen Schritt auf das Schiff zu. Legte ihre Hand ganz vorsichtig auf die Reling, als ob sie das Holz fühlen wollte. Der Wache schien das nicht ganz geheuer zu sein. Sie griff nach der Fackel und entzündete sie im wärmenden Kohlebecken vor sich. Ging dann raschen Schrittes auf die Gestalt zu, die wie als ob sie sich verbrannt hätte, die Hand von der Reling nahm und langsam zurücktaumelte. Als ob die Glorie des Fackellichtes sie vertreiben würde.

Als die Wache ihrerseits die Reling erreichte war gerade noch zu erahnen wie die Gestalt an der Wasserkante entlangeilte und rasch zwischen den liegenden Schiffen verschwand. Auf der Reling blieb ein dunkelroter Schmierfilm zurück. Er roch eisenhaltig und säuerlich. Die Mannschaft benötigte beinahe den gesamten folgenden Tag um ihn zu entfernen.

In der kommenden Nacht stand die Gestalt wieder dort. Im Dunkeln. Starrte hinüber, zum Schiff. Heute blieb sie jedoch einige Meter entfernt stehen. Auf das sie gar nicht erst in Gefahr geraten würde in jenen Lichtkegel einer Fackel hineinzugeraten. Ihre kargen Bewegungen machten die dürre Gestalt mit den langen Haaren nur noch vogelscheuchenartiger. Die wenigen Geräusche die sie umgaben ließen den Wind ein klagendes Lied singen.

Traurig wirkte sie.
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Angelique
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Re: [1007] Catania [Angelique]

Beitrag von Angelique »

Die Neugier aus Angeliques Blut gepaart mit Rogers eigener Furchtlosigkeit machten das Mysterium des nächtlichen Besuchers unwiderstehich für den Burgunder.

In der nächsten Nacht warte er in der Nähe des Ortes, wo der Unheimlicher erschienen war.

Sollte es eine Falle sein, so hatte er Vorkehrungen getroffen, dass sein Auftrag auch ohne ihn fortgeführt würde.
Vielleicht wusste der Fremde ja etwas über die Asche und Angeliques Zustand.
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Re: [1007] Catania [Angelique]

Beitrag von Il Canzoniere »

Es war der zweite Anlauf, den Roger nahm um schließlich bis an die Gestalt heranzukommen. Gestern hatte er es schon einmal versucht. Die Fackel in der Hand, damit er überhaupt etwas sehen konnte. Er hatte die Gestalt vor sich hergetrieben wie eine Assel die versuchte unter einen Stein zu entkommen. Wirklich zu Gesicht bekommen hatte er jedoch nichts, außer schwarzen Stiefeln und einem dunklen Mantel. Beinahe durch den ganzen Hafen hatte er ihn verfolgt.

Heute Nacht versuchte er es noch einmal, denn der Fremde stand wieder dort. Blickte hinüber zu ihrem Schiff. Heute nahm Roger jedoch kein Licht mit. Das Mondlicht musste reichen. Wie überaus prophetisch.

Natürlich konnte er nicht viel erkennen - so ohne Licht. Der Fremde stand zudem im Mondschatten, trug die Stille wie einen Mantel. Heute ließ er Roger gewähren. Ihn näher kommen. Die kärgliche Kleidung, Flicken auf dem Mantel, Löcher in den Stiefeln, sprachen von keiner erhabenen Exzellenz, wie er sie des Tags in letzter Zeit wiederholt gesprochen hatte. Die blutige Augenbinde, die beinahe den gesamten Schädel eingewickelt hatte - auch die Augen - ließen ungutes erahnen. Keine Auswulstungen waren im dünnen Licht der Sterne zu erkennen. Als ob der....Mann... weder Augen, noch Nase noch Ohren hatte die er unter der ausgefransten Kapuze verbarg. Lediglich ein kleines Loch war dort wo der Mund sein musste. Und anders als der leicht gelblich verfärbte Verband um den Rest des Kopfes, schienen die Verfärbungen um den Mund dunkelrot zu sein.

Ob es sehen konnte oder nicht, Roger schien bemerkt worden zu sein als er näher kam. Mit einem Ruck bewegte sich der Kopf in dessen Richtung. Fixierte ihn ohne ihn anzublicken. Taxierte ohne zu starren.

Worte verließen seine Kehle. Gurgelnde Laute einer fremden Sprache. Mit der Anmut einer rückwärts gelesenen Bibel hustete er Silbe um Silbe aus dem kleinen, rotverfärbten Loch an seinem Kopf.
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Re: [1007] Catania [Angelique]

Beitrag von Angelique »

Roger hatte zuviel gesehen, um noch geschockt zu sein. Selbst sterbliche Leprakranke, Nesiferitu, die ihr Aussehen verbessern würden, rieben sie sich mit Exkrementen ein, und Hackfressen der Tzimisce hatten keinen Schrecken mehr für ihn.
Außerdem hielt er sich eh für einen Toten auf Urlaub, jetzt, wo Angelique im Tode lag.
Er lächelte entwaffnend und sagte: "Tut mir leid, mon ami, ich verstehe leider kein Wort." Er fügte das Ganze noch einmal in den wenigen Worten allerdings recht vieler Sprachen hinzu, die er im Laufe der Zeit aufgeschnappt hatte.
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Re: [1007] Catania [Angelique]

Beitrag von Il Canzoniere »

Einen Moment lauschte die Kreatur Rogers versuchter Kontaktaufnahme. Bewegungs verharrte sie in der ihm zugewandten Position. Dann kamen wieder diese Worte. Wie das Krabbeln eines Heeres von Käfern und Tausendfüsslern auf Holzboden kroch die geborstene Stimme in Rogers Gehörgang. Während es sprach schwiegen alle Seevögel.

Die Töne die es von sich gab hatten wenig menschliches. Sie enthielten mehr vom klagenden Ruf eines Reihers und der stummen Anteilnahme der Fische, als einer dem Ghul bekannten Sprache. Erst als der Franke eine Weile zuhörte, erkannte er den Gesang der sich darin verbarg. Wie das rauschen des Windes im Fell eines Fuchses war es eher ein Gefühl als wirklich ein Geräusch. Und dennoch hatte es eine Melodie. Schmatzende Kaskaden fremdartiger Töne ergossen sich in die förmlich darauf wartende Nacht.

Die Vibration der Stimme, die ihm wortwörtlich durch Mark und Bein ging, spürte er noch Tage später in den Zahnwurzeln.

Trotz alldem, dem übelkeitserregenden Gefühl in der Bauchgegend, dem Schweiß der sich seinen Rücken hinunterbahnte wie bei einem Marsch durch die Wüste, erkannte er die Melodie. Sie gehörte zu keinem Lied das er hätte benennen können. Aber er kannte sie. Darauf hätte er seine beiden Augäpfel verwettet.
Umso eigenartiger das diesmal offenbar ein Text dazugehörte. Denn an diesen erinnerte er sich kein Stück. Den Großteil dessen was gesagt wurde, war ohnehin nicht verständlich. Zu seltsam war diese Sprache in der das Wesen vor ihm atemlos dahinsang. Was er jedoch aus all den fremdartigen Tönen und der missgestalteten Rythmik heraushören konnte waren einzelne, vertraute Namen.

San Giorgio.

Sousanna.
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Angelique
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Re: [1007] Catania [Angelique]

Beitrag von Angelique »

"Sousanna", echote Roger. Er legte den Kopf schräg deutete auf seine Galeere. "San Giorgio", sagte er.
"Willst du mit nach Genua? Soll ich dich mit nach Genua nehmen?"

Er sprach die Worte langsam und machte Zeichen. Deutete auf das unheimliche Wesen. "Du!"

Dann auf das Schiff. Er machte Ruderbewegungen. "Genua?"

Er grinste wölfisch, wie es nur ein Vasall der Malkavianer konnte. "Zu Sousanna?"

Machte eine einladende Geste, wie sie die Sarazenen zu Gästen machten.

Wenn schon Angelique im Todesschlaf lag und er wohl unterging, so wollte er wenigstens diesen Galan zu seiner Herzensdame bringen.

Minne war ein hohes Gut. Vielleicht missdeutete er auch das Ansinnen des Fremden. Es war aber einen Versuch wert. Zumindest würde Sankt Malkav lachen.
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